Coronavirus: Frisches ernten statt hamstern

Liebe Botaniker, Garten- und Küchenfreunde,

Not macht erfinderisch. Zwar befinden wir uns in keiner Notsituation, was die Versorung mit Lebensmitteln des täglichen Bedarfs angeht, doch erfinderisch kann man ja trotzem werden - vor allem, wenn die gewöhnten Freizeitaktivitäten wegfallen.

In einem anderen Thread habe ich gelesen:

Klingt super, @anon40662036. Das werd ich auch ausprobieren. Vielleicht zu Pasta oder Kartoffeln. Kannst Du was empfehlen?
Derzeit koche viel mit Bärlauch. Der wäscht zum Glück in Massen bei mir im Garten.

Welche Pflnazen kennt ihr, die man guten Gewissens beim Spaziergehen ernten und verkochen kann?

Ich bin gespannt!
Guten Appettit wünscht,
die Schlauchbootsafari

#coronavirus
[Überschrift editiert, verschlagwortet vom www Team]

Brennessel schmeckt mir zumindest nicht wirklich gut. Bärlauch ist eher Gewürz als Gemüse/Salat und man sollte es nicht mit Maiglöckchen verwechseln.

Alternative für den Salat:


Oder auch:

1 Like

Davor wird zwar ständig gewarnt, aber ich verstehe echt nicht, welche Voraussetzungen man erfüllen muss, um die beiden Pflanzen zu verwechseln. Höchstens, wenn man den Geruchssinn vollkommen verloren hat.

Ach ja, und aus Bärlauch kann man ganz leckeren Bärlauchpesto und auch leckere Bärlauchbutter (sowohl einfach als Brotaufstrich, als auch Ersatz für Kräuterbutter beim Grillen o. ä.) machen.

2 Like

Ich auch nicht. Aber es soll ja auch Leute geben, die Champignons mit Giftpilzen verwechseln.

[Beitrag editiert vom www Team]

Es gibt viele Wildpflanzen, die man essen kann.

Allerdings zur Zeit (noch) nicht sooo ergiebig.
Giersch-Zeit beginnt erst gerade. Bei uns im Garten hat sehr gut überwintert die Vogelmiere.
Im Mai zu meinem Geburtstag mache ich gerne einen Spitzwegerich-Salat…

Beatrix

1 Like

Diese Frage hatte ich mir auch mal gestellt und bekam die folgende Antwort, dass das durchaus im „Eifer des Gefechts“ passiert. Sprich, man pflückt Bärlauch, die Hände riechen schon ganz bärlauchig, dann schnuppert man noch brav am nächsten Blatt (das eben nicht nach Bärlauch riecht) und kriegt ne Nase voll Bärlauchduft von den Händen (und ggf. dem Strauß in den Händen) ab.

Und außerdem: es soll Leute geben, die Nudeln und Klopapier hamstern, es soll Tattergreise (sorry…) geben, die dieser Tage gemütlich shoppen gehen, es soll Leute geben, die besoffen Auto fahren. Warum also nicht Deppen, die das halt verwechseln?

1 Like

Wir machen öfter Bärlauchspätzle:

Mit viel Parmesan… Dass Bärlauch „eher ein Gewürz sei“ halte ich für ein Gerücht.Man kann viele gute Sache damit machen. Auch:

Das ist hier in Tirol eine sehr beliebtes Frühlingsgericht.

Die Brennnesseln sollten möglichst jung sein und nicht direkt von einer gerade gedüngten Fläche. Dann schmecken sie am besten. Später dann die Spitzen.
Wir hatten sie mit Kartoffeln und veganen Burgern. Als Soße über die Nesseln: Olivenöl, Zitrone, Salz. Pfeffer und Knoblauch gut durchrühren, bis es homogen ist.Wirklich lecker.

Man kann allerhand essen, ich finde eigentlich immer etwas beim Wandern.
Gerade auch gut: junger Löwenzahn, in Kartoffelsalat gemischt.

Es gibt Bücher dazu, man darf erstaunt sein, was man alles essen kann und was auch schmeckt.
Bei Giersch allerdings ist für mich die Grenze erreicht, finde, der schmeckt echt richtig uninteressant.

Grüße, farout

1 Like

Das ist das Stichwort, Wildpflanzen.
Essbar sind zB Loewenzahn-Wurzel, Loewenzahn-Bluete, Loewenzahn-Blaetter. Die frischen noch kleinen hellgruenen Blatter sind weniger bitter. Wer sie oefter abpflueckt, bekommt von der Natuer an derselben Pflanze staendig mehr frische hellgruene Blaetter geschenkt. Bild
In der Rohkost-Szene tummeln sich viele Leute mit noch mehr Vorschlaegen, was essbar ist. Vor allem roh gegessen soll es viel Gesundheit enthalten.
In Massen und sauber in etwas Hoehe zu ernten werden die Lindenblaetter kommen, noch waehrend Corona. Sogar ganz frische Birkenblaetter sind halbwegs essbar, mittelalte schon nicht mehr, wie bittere Folie.
Weiss jemand einen Mandelbluetenbaum? Blueten einzeln abpfluecken und naschen, immer wieder mal hat eine diesen Mandelgeschmack recht intensiv.
Den Unterschied von Maigloeckchen und Baerlauch faende man roh verzehrt (ohne Sosse oder Gewuerz) spaetestens im Mund.
Gruss Helmut

1 Like

Vielen Dank Euch allen, für die zahlreichen Antworten!

Die Löwenzahnwurzeln werde ich gleich heute mal ausprobieren!

Sonnige Grüße und bleibt gesund!
Die Schlauchbootsafari

Am besten erst nach dem Spazieren gehen kochen: Wilder Hopfen: Wer die frischen Ranken kennt, sie wachsen jetzt und suchen sich schon einen Halt um sich hochzuschlingen. Oder die Sprossen des japanischen Knöterichs. In den kommenden Wochen treiben sie an Flussufern aus. Wo alte vertrocknete/erfrorene Bestände dieser riesigen Pflanze wachsen, kommen die rötlichen Triebe wie Spargel aus dem Boden. Sehr ergiebig.
Die Hopfensprossen direkt mit etwas Wasser/Butter-Mischung bei geschlossenem Deckel dünsten, die Knöterichsprossen in Wasser kochen, Kochwasser entfernen und mit Butter andünsten.
Udo Becker

2 Like

Hallo @Udo_Becker,

das klingt ja abgefahren. Die gibt es bei uns zu Hauf - (leider) auch im Garten. Das werde ich gleich mal ausprobieren :slight_smile:

Danke Dir!,
Die Schlauchbootsafari