Coronavirus: Reiseabbruch Fuerteventura

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Wir wurden gestern von Fuerteventura ausgeflogen. Hatten eine Pauschalreise vom 10.03.-28.03.20 gebucht. Wir wären gerne dort geblieben aber Alltours hat alle Urlauber nach Hause geflogen weil scheinbar alle Hotels schließen. Wir mussten nach Düsseldorf geflogen obwohl und gebuchter Flughafen Stuttgart war. So entstanden uns auch noch Kosten für den Zug nach Stuttgart. Meine Frage: haben wir eine Chance Geld zurückerstattet zu bekommen für die Zeit vom 20.03.-28.03.20 zu bekommen? Das ist die Zeit die wir noch hätten bleiben können, wenn sie uns nicht zurückgeschickt hätten. Vielleicht „wegen nicht erbrachter Leistung“?

Danke und viele Grüße

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Hallo und willkommen zurück,

Es ist schade, dass Ihr schlecht informiert wurdet, bzw. dass Euch nicht alle aktuellen Nachrichten erreichten. Die Bahn hätte Euer Flugticket als Fahrkarte akzeptiert.

Ich sehe eine sehr große Chance. Den Abbruch hat ja der Veranstalter zu verantworten. Lies dafür bitte die AGBs von Alltours durch. In meinem Fall, Stornierung vor Beginn, war die Lage deutlich geregelt. Ihr solltet Euch allerdings auf eine lange Bearbeitungszeit einstellen und auf eine etwas verzwickte Kommunikation. Die entsprechenden Abteilungen der Veranstalter arbeiten am Limit des menschlich möglichen. Und das unter den verschärften Bedingungen von Corona …

Ich hoffe, Ihr konntet den Anfang des Urlaubs genießen und die Situation findet ein gutes Ende für Euch.

Grüße
Pierre

Guten Morgen,

vielen Dank für die Info. Wir haben heute eine Mail vom Reiseveranstalter erhalten und man teilte uns mit, dass wir einen anteiligen Betrag in Höhe von 584,00 Euro für 2 Personen erhalten. Wir haben für 18 Tage pauschal 2.039,61 € bezahlt, wir waren aber nur 9 Tage dort, d.h. wir haben nur die Hälfte der Zeit dort verbracht, danach mussten wir nach Hause fliegen.

Ist dieser Betrag annehmbar oder steht uns ein höherer Betrag zu?

Danke und viele Grüße

Gerlinde

Hallo,

ohne die AGB und die Details zu den Urlaubsleistungen zu kennen oder lesen zu wollen:
584€ wurden erstattet für die nicht erbrachte Leistung 9 Tage übernachten. Setzt man den selben Betrag für erbrachte 9 Tage übernachten an, bleiben ca 870€ übrig für den Flug. Bei zwei Personen Hin- und zurück ist das denke ich ein fairer Preis, eher schon billig.

Hallo,

leider hat uns Alltours bis heute das Geld nicht erstattet. Was können wir jetzt noch unternehmen?

Viele Grüße, Gerlinde

Hallo,

welches Geld? Die 584 Euro?

Man kann immer einen Anwalt beauftragen, die eigenen Interessen bis hin zum Gerichtsverfahren zu verfolgen.

Gruß
C.

Ja, die 584,00 Euro

Nachfragen, wo das Geld bleibt. Bei unbefriedigender Antwort schriftlich Frist setzen (2-3 Wochen) und ausbleibender oder erneut unbefriedigender Antwort mit der ganzen Dokumentation (wer hat wann mit wem telefoniert und was besprochen, wer hat wem wann was geschrieben und welche Antwort hat man erhalten) einen Rechtsanwalt aufsuchen - gerne auch einen Fachanwalt für Reiserecht.

Hallo zusammen,
ich würde gern in Dezember reisen.
Glaubt ihr, dass (so wie es aussieht ) die Grenzen geschlossen werden?
Für den nächsten Monat ist es schon angesagt, dass die schließen aber Dezember?
LG

Das weiss KEINER.
Nach eigenen Achterbahnerlebnissen mit den ständig wechselnden Erlässen und Einschränkungen bezüglich einer geplanten und gebuchten Reise innerhalb Deutschlands werden wir wohl nächste Woche tatsächlich fahren, nachdem das Ganze schon abgeschrieben war.
Seit gestern steht fest, man braucht keine Tests mehr für das betreffende Bundesland, weil Hoteliers geklagt hatten.
Es war ein sehr anstrengendes Auf und Ab und Herausfinden der gerade gültige Regeln.
Auch Hinterherquarantäne ist bei Auslandsreisen in Risikogebiete zu beachten, da braucht es gar keinen shutdown, um das kompliziert oder unmöglich zu machen.
Ich hatte unseren Urlaub schon im Vorfeld abgesichert, falls es nicht möglich würde wegen Corona, dass wir dann nicht zahlen müssen.
Denn zwischen shutdown und anderen Unmöglichkeiten gibt es große Grauzonen.

Das wäre das Mindeste, was zu empfehlen wäre.
Aber, langer Rede kurzer Sinn:
Ich würde nach diesen Erfahrungen momentan nur noch spontan reisen, frei ist genug, und man ist auf der sicheren Seite.
So kann das ein positives Abenteuer werden, mit fester Buchung jetzt könnte es ein anstrengendes und eventuell frustrierendes Abenteuer werden.

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Ich habe gerade eben auf Basis der jüngsten Zahlen Excel mal für die nächsten drei Wochen den gleitenden Durchschnitt der Neuinfektionen rechnen lassen.

Die Formel habe ich extra mit anzeigen lassen. Die Interpretation wird Dir keine Schwierigkeiten bereiten. Ich jedenfalls fand mich schon ziemlich mutig, gestern für Sonntag online Karten für den Zoo zu reservieren. Für die nächsten drei Wochen reden wir von gut 300.000 Neuinfektionen und damit von wenigstens viertausend Toten in den nächsten sechs Wochen. Angesichts des Umstandes, daß wir vor einem guten halben Jahr bei den gleichen Zahlen schon zwei Wochen mitten in den Maßnahmen waren und das Virus damals noch sozial und regional noch viel begrenzter war, sehe ich schwarz, sehr schwarz.

Wie auch immer: ich hoffe, daß Ihr hin und zurück kommt.

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Zunächst einmal, mit „Unmöglichkeiten“ meine ich nicht, lockdown ist doof, sondern, er macht Reisen unmöglich.Aber ich glaube, das ist auch rüber gekommen.

Ja, mutig ist das schon, solche Prognosen, die nicht schwer nachvollziehbar sind, zu veröffentlichen.
Du magst Recht haben.Ich rede mir ja immer den Mund wund, damit die Leute sich mal wieder ihre Schulbücher rausholen und nachgucken, was Exponentialfunktionen sind.

Aber, Deine Funktion zeigt ja den Verlauf, der eintreten würde ohne jedes Gegensteuern.
Noch haben wir nicht drin, dass möglicherweise die Leute, seit wieder Angst erzeugt wird, braver geworden sind und wir haben auch nicht drin, dass private Parties schwerer werden.
Letzte Sendung Lanz- den ich ansonsten wirklich nicht gerne gucke- war eine sehr interessante Diskussion.Da war ein Bezirksamtsleiter aus HH, der vom Durchsetzen der Maßnahmen spricht und ich hatte sehr wohl den Eindruck, dass langsam das mit den Parties schwieriger wird.
Auch ist nicht eingerechnet die Maßnahme lokaler shutdowns, wie gerade hier in der Nähe in Berchtesgaden.
Das scheint sowieso die Strategie zu sein in dieser Phase, lokale Stilllegungen.
(Und, auch nicht drin ist die weiter erstaunlich niedrige Rate von Hospitalisierungen obwohl das Virus längst in den Altenheimen ist. Dieses Phänomen finde ich bemerkenswert, und ich weiss, dass das nicht für alle Länder Europas gilt. Es darf immer nur gehen darum, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten, das ist DAS Kriterium.)
In meinem Landkreis steigen die Zahlen moderat und das Urlaubsziel ist an der Ostsee und noch weit von der 35 entfernt.
Freunde sind gerade in der Toskana und erholen sich ganz wunderbar.
Insofern haben wir tatsächlich Hoffnung und wenn´s nicht klappt, spare ich viel Geld und wir machen uns hier eine gute Zeit. Der sogenannte lockdown war für mich Urlaub pur und alles war möglich, weil wir im Wald leben.
Mal sehen, wie es kommt, alles ist recht. :slight_smile:

NAchtrag:
Auch mir fiel das auf.
Und trotzdem wir damals real sehr viel mehr Infektionen wahrscheinlich hatten, als jetzt (Dunkelziffer damals) war doch mein Gefühl witzigerweise, und jetzt fällt´s mir wieder ein, vor etwa einer Woche, JETZT ein 2-Wochen shutdown wäre ein Weg.
Andererseits brauchen die Ignoranten anscheinend die Eskalation, um zu begreifen, dass wir alle das selbe wollen, egal was wir von Corona halten- kein shutdown.

Hallo,
wir wollten am 27.10. in die Toskana - gestern haben wir, bzw. mussten wir leider stornieren und haben unser Geld zu 100% zurückbekommen - sollte eine Busreise werden.
Gruss
Czauderna

Das stimmt und liegt in der Natur der Sache. Aber tatsächlich machen wir ja auch nichts, was wirklich wirkt, wenn man jetzt von den ersten zaghaften Versuchen absieht, die Kontakte zu reduzieren. So lange man aber auch bei einer Inzidenz von über 50/100.000/7 noch Veranstaltungen von 100 Leuten ohne Hygienekonzept (was ja ohnehin immer nur ein Feigenblatt ist) veranstalten darf, läuft jede Beschränkung auf fünf oder zehn Personen im öffentlichen Raum, völlig ins Leere.

Auch da haben wir es mit intakten Trends zu tun:

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Und wir sind ja bei allen Zahlen ein bis drei Wochen hinter der Realität zurück bzw. die aktuellen Infektionen schlagen erst in ca. zwei auf die Krankenhäuser durch.

Ein Problem ist das Dogma, die Schulen und Kindergärten offen zu halten. Kinder haben weiterhin keine Symptome, d.h. es grenzt schon an Zufall, mal ein infiziertes und infektiöses Kind zu testen. Die sind dann mehr Beifang, wenn in der Familie ein Fall unter Erwachsenen auftritt und dann die ganze Familie getestet wird. Daß die Schulen eine Rolle spielen, sieht man hier (wie alle bunten Bildchen vom RKI, die unprätentiösen Graphen sind von mir):

Die Ausbildungsstätten, in denen die Schulen enthalten sind, gehen nach den Sommerferien hoch. Die Universitäten können frühestens in der 39./40. KW auftauchen.

Hinzu kommen noch zwei andere Infektionsorte, in denen die Schulen und Kindergärten indirekt enthalten sein können, nämlich die Wohnstätten und die weiteren (unbekannten). In beiden Fällen können dahinter Infektionen stecken, die von Kindern in den Haushalt eingetragen worden sind. Dafür spricht auch, daß die Infektionszahlen seit der 37. KW massiv ansteigen, d.h. der Zeitpunkt der Infektion lag in der 35. oder 36. KW. Außer in BW und Bayern hatte der Schulbetrieb da wieder begonnen. Das läßt sich dann auch mit den hohen Infektionszahlen in Hessen, RP, NRW und Berlin (z.B.) in Einklang bringen (dort begannen die Schulen wieder Anfang/Mitte August). Die ebenfalls hohen Zahlen in Bayern und BW sprechen nicht unmittelbar dagegen, weil die die ganze Zeit über eine hohe Inzidenz hatten, d.h. das Virus hat sich erkennbar und natürlich unentdeckt in der gesamten Bevölkerung ausgebreitet.

Ich bin insofern überzeugt, daß die Schulen (und Kindergärten) den Schlüssel zur Eindämmung der Infektion darstellen, sofern es der Rest der Bevölkerung nicht schafft, kompromißlos Abstand zu halten und Kontakte so weit wie möglich zu vermeiden. Ich gehe sogar so weit, daß wir es nicht schaffen werden die Infektionen einzudämmen, wenn wir den Schulbetrieb nicht in irgendeiner Form einschränken - entweder über irgendeine Form von Rotation oder eben die gelegentliche Schließung aller Schulen für zwei bis drei Wochen.

Ich bin mir darüber im Klaren, daß die Argumentation alles andere als wasserdicht ist, aber die Schulen (und die Kindergärten; ich meine immer beides, wenn ich „Schulen“ schreibe) erklären den Epidemieverlauf in Deutschland ganz hervorragend.

Ja, darüber sprachen wir schon. Ich sehe das ganz genauso, bin mir aber auch darüber im Klaren, daß das viele, viele Menschen in Deutschland völlig anders gesehen haben. Die Zahlen zur häuslichen Gewalt insbesondere in den Großstädten haben mich durchaus schockiert.

Insofern sehe ich Schulschließungen keinesfalls als erstrebenswert an, aber mir scheint, daß wir die Sache ohne einschneidende Maßnahmen in den Schulen nicht in den Griff bekommen werden. Wenn ich mich irre, freue ich mich. Allerdings hatte ich bisher schon ziemlich oft recht. So z.B. mit den Infektionszahlen in der ersten Runde, wie neulich bekanntgegeben wurde:

Man hätte mich ja einfach mal fragen können…

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Das tut mir leid für Euch!
Warum habt Ihr storniert? Hat das der Veranstalter getan?
Grüße,
farout

Hallo,
das hat sich quasi überschnitten, aus unserer Sicht war es so, dass wir aufgrund der Tatsache, dass wir auch während der Reise und den tägliche Rundfahrten außerhalb des Busses die Masken hätten tragen müssen und dass wir auch wegen Corona nicht im ursprünglich gebuchten Hotel am Meer, sondern mehr im Landesinneren untergebracht worden wären. Wir wollten deshalb die Reise umbuchen. Beim Telefonat mit dem Veranstalter stellte sich dann aber heraus, dass der Hauptgrund für die Reise (Trüffelfest) weggefallen ist und deshalb eine kostenfreie Stornierung möglich ist - Alternativ wurde eine Besichtigung einer Olivenöl Fabrik angeboten.
Wir haben dann storniert (gestern) und soeben lese ich, dass die Toskana plötzlich Risikogebiet ist.
Ich bin jetzt nicht sehr traurig über die geplatzte Reise,
Dem Reiseveranstalter an dieser Stelle ein dickes Lob für seine Kundenbetreuung.
Gruss
Czauderna

Verstehe.
Wie schade.
Auch für meine Freunde. ich nehme allerdings an, dass sie bleiben.
Und Du kauf Dir gute Trüffel, die es jetzt gibt und lass sie Dir schmecken!

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Damit steht und fällt es.
Ich bin mir nicht sicher, ob die jetzige Panikwelle dazu führt, dass genau das passiert oder eben nicht.

Hier ist ein sehr hilfreiches und übersichtliches tool, das Dich vielleicht auch interessiert:

https://covid-simulator.com/simulator/

Der wurde an der Uni Saarland gemacht. https://covid-simulator.com

Das Problem an den shutdowns sind nicht nur die Folgen- wie häusliche Gewalt- die wir schon kennen, sondern jede Menge Folgen, die sich erst viel später gezeigt haben und beforscht sein werden.
Ich frage mich immer noch, ob der schwedische Weg angesichts dessen nicht doch das kleinere Übel ist. Was ich nicht weiss, ist, ob die Deutschen fähig sein würden zum „schwedischen Weg“.

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Ich kann da weiterhin keinen Vorteil erkennen. Die Fallsterblichkeit ist viel höher, von Herdenimmunität keine Spur und die Schweden werden im Zweifel mit den gleichen Spätfolgen zu tun haben wie wir. Was die Wirtschaft angeht, stehen neuere Zahlen als die für das 1. Halbjahr (über die wir ja schon sprachen) ja noch aus.

Ich habe vorgestern übrigens noch ein bißchen mehr mit der Excel-Trendrechnung gespielt. Das kam dabei raus:

Die letzten beiden Datenpunkte sind nach der Extrapolation hinzugekommen. Wenn das so weitergeht, erreichen wir 800 beatmeten Patienten schon in einer Woche statt in zweieinhalb.

Interessant ist auch, wenn man die aktuellen Daten mit denen von März/April vergleicht:
27.3: 939 Intensivpatienten mit Covid-19 in 687 Kliniken
18.4.: 2922 Intensivpatienten mit Covid-19 in 1189 Kliniken.
Da lag der R-Wert schon seit einem Monat unter 1,3, die Schulen waren seit 15.3. geschlossen.
23.10: 1121 Intensivpatienten mit Covid-19 in 1284 Kliniken.
Heutiger R-Wert: 1,3. Kaum Kontaktbeschränkungen, selbst in Risikogebieten sind Versammlungen bis 100 Personen ohne Hygienekonzept erlaubt (zumindest in NRW). Man darf sich vorstellen, was hier in vier Wochen los ist.

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