Wer sagt das?
Nach 70 Prozent stoppt die automatische Ausbreitungswelle, die uns derzeit zu Massnahmen angeregt hat. Oberhalb von 70 Prozent (welche genaue Zahl auch immer) klingen die Neuinfektionen allmaehlich von allein ab, die selbst-ansteigende Infektionswelle der Pandemie endet. Die restlichen Leute bis 100 Prozent stecken sich nur so ganz langsam noch an.
Wenn ich als Laie dies vor Wochen richtig verstanden habe. Es gab dazu eine S-foermige Kurve, die ich grad nicht finde, zu Beginn stark ansteigend, in der Mitte Wendepunkt, gegen Ende sanft asymptotisch in die Waagerechte schwenkend. -glaub- bei 100 Prozent am Ende.
Die Volksvirologen und die Epidemiologie selber.
Ab einer bestimmten Immunitätsrate durch abgeschlossene Krankheit und /oder Impfung werden Impfketten durchbrochen.
" Über einem bestimmten Schwellenwert der Immunität in einer Bevölkerung bricht die Population des Krankheitserregers mangels Vermehrung zusammen und die Krankheit kann in dieser Bevölkerung nicht mehr zirkulieren. Dieser Schwellenwert ist im Wesentlichen abhängig von der Basisreproduktionszahl des jeweiligen Krankheitserregers. Falls der Krankheitserreger Rückzugsräume in anderen Populationen hat, kann er nicht mehr von diesen Rückzugsräumen aus Populationen mit ausreichender Herdenimmunität infizieren." aus Wiki
Man kann sich die notwendige Prozentzahl mittels der erregerspezifischen Basisreproduktionszahl ausrechnen.
Einzige Unbekannte: Wie lange besteht Immunität? Man geht inzwischen von wenigstens einigen Jahren aus.
Hallo,
das hoert sich gut an, erscheint irgendwie einsichtig. Ich moechte auch lieber auf 60 statt 100 Prozent hoffen.
Jedoch:
In Wikipedia SIR Modell werden aus 1000 Gesunden mit der Zeit am Ende des Diagramms (oben rechts) 950 immune Personen und 50 noch-Infizierte. Das Diagramm muss zeitlich irgendwo begrenzt werden, unendliche Zeit ist wenig sinnvoll darzustellen. Man sieht, hier Detailthema, man sieht jedenfalls nicht, dass bei 60 bis 70 Prozent das Infektionsgeschehen aufhoeren wuerde, es geht auf 100 Prozent Infizierte zu.
.
Fuer mich ist es zur Zeit lediglich nett zu wissen, ob wir einen Anstieg mathematisch-theoretisch auf 50 oder 85 Mio Infizierte in Deutschland anstreben. Mehr nicht als nett zu wissen. Was tatsaechlich passieren wird, wird die Zukunft von allein zeigen.
.
Zum Ursprungsposting, es erscheint mir keine Panikmache von Herrn Kurz. Er spricht lediglich Selbstverstaendlichkeiten aus, die allerdings fuer einige Leute noch neu sind.
Das ist nicht der Fall. Man hat ja nicht mit jedem Menschen, dem man begegnet, so engen Kontakt, daß es zur Ansteckung kommt. Wenn irgendwann so um 60-70% in der Bevölkerung immun sind, sinkt die Wahrscheinlichkeit erheblich, daß ausgerechnet derjenige, zu dem man so engen Kontakt hat, gerade infektiös ist bzw. noch nicht immun ist. Man braucht für eine Infektion ja immer zwei: einen, der infektiös ist (und das ist man nun einmal nur über einen begrenzten Zeitraum) und einen, der noch infiziert werden kann. Eine Zeitlang werden wir uns noch in einem Zustand befinden, in dem beides wahrscheinlich ist, aber diese Wahrscheinlichkeit wird irgendwann drastisch abnehmen. Erstens dadurch, daß nicht mehr so viele Menschen gleichzeitig infektiös sind und zweitens dadurch, daß immer weniger Menschen zum Infizieren da sind.
Oder anders: 100% ist ein theoretischer Wert, den man nur dann erzielt, wenn alle Menschen ewig leben und sich quasi unendlich gut vermischen.
Das ist der Fehler
Es geht um die spezifischen empirischen „Eigenschaften“ des jeweiligen Virus: Infektiosität, Übertragungswege usw.
Deshalb braucht es z.B. für die Masernimpfung diese vieldiskutierten 95% „Herdenimmunität“ zur Ausrottung dieses Virus, während für eine mögliche Covid-19-Impfung (bzw. „Durchseuchung“) ein deutlich niedrigerer Wert für dessen Ausrottung genügen wird, da dessen Infektiosität deutlich geringer ist.
Aber dann gibts nach der Ausrottung von Covid-19 halt danach Covid-20 …
Ja, hm, da sehen wir den Unterschied zwischen Mathematik und Biologie und , dass man an den Übergängen zwischen den Wissenschaften immer besonders differenziert präzise mit der Fragestellung sein muss.
Die werden leider noch so lange Panik verbreiten müssen, bis auch derLetzte gelernt hat, wie man sich richtig verhält.
Dann könnten sogar die Läden wieder aufmachen…
Panik angesichts der Krankheit selber und ihrem Verhalten ist nicht angebracht.
Ansonsten gilt: Wir sterben, wenn unsere Zeit gekommen ist und nicht, weil ein Virus uns befällt…
Das ist wie bei einer Kettenreaktion: Ein Neutron trifft ein Uranatom und spaltet es. Es entstehen 2- 3 neue Neutronen, die wiederum Uranatome spalten. Wenn man das ganze räumlich verdünnt, dass weniger Uranatome getroffen werden (kritische Masse) oder freie Neutronen entweichen bzw absorbiert werden ohne einen Urankern getroffen zu haben, kommt die Kettenreaktion zum Erliegen.
Udo Becker
Schnell oder langsam macht einen riesen-Unterschied, wenn Du ins Krankenhaus kommst und dort im Bett auf dem Flur oder in der gut ausgestatteten Intensivstation liegst. Darum gehts doch die ganze Zeit, weniger um angesteckt oder nicht.