Coronavirus und die Finanzwelt

Bei allem gebotenem Respekt vor jedem Virus und trotz all der Hysterie um Corona habe ich mich heute gefragt, warum nicht in den Virus investieren?
Anlass war eine mail eines führenden Herstellers von Atemmasken, bei dem ich mich seinerzeit mal eingedeckt hatte und darum in der Verteilerliste war:

" Liebe Kunden,
der Ausbruch des #coronavirus stellt uns, so wie alle Hersteller von Schutzbekleidung, vor eine große Herausforderung. Die Nachfrage nach Schutzkleidung ist exorbitant gestiegen. Aus diesem Grund sind wir zur Zeit nur noch begrenzt lieferfähig. Dennoch ist unser oberstes Ziel die stabile Versorgung für unsere langjährigen Stammkunden bestmöglich zu sichern.

Wir bearbeiten jeden Auftrag nach Eingangsdatum chronologisch. Bitte haben Sie Verständnis, dass die Bearbeitung länger als gewohnt dauert, obwohl wir rund um die Uhr daran arbeiten.

Wie Sie den Medien entnehmen können, ergreift die chinesische Regierung drastische Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie. Um die nationale Sicherheit zu gewährleisten hat die chinesische Regierung wichtige Produktionsstätten, auch die von XXX- Schutzbekleidung verpflichtet, bis auf weiteres rund um die Uhr ausschließlich für den chinesischen Bedarf zu produzieren. Diese radikale Anordnung wird bedauerlicherweise, nicht nur bei uns, zu Lieferengpässen führen.

Die derzeit verfügbaren Mengen werden wir quotal, entsprechend der Abnahme vom Vorjahr, auf unsere Kunden verteilen. Über unseren Webshop eingegangene Neukundenaufträge müssen wir leider stornieren und voraus bezahlte Beträge zurück erstatten.

Eine Nebenwirkung der Krise ist ein drastischer Preisanstieg der Rohstoffe durch Hamsterkauf. Um die normale Versorgung nach dem Produktionstop rasch wieder herzustellen, wird die Ware u.a. eingeflogen. Die gegenwärtigen außergewöhnlichen Umstände herbeigeführt durch höhere Gewalt, machen es leider auch für uns erforderlich die Preise temporär anzuheben.

Wir bitten daher um Verständnis, dass wir ab sofort die Preise erhöhen müssen. Ebenfalls bitten wir um Verständnis, dass wir aufgrund höherer Gewalt nicht alle eingegangenen Lieferverpflichtungen erfüllen können.

Wir hoffen auf eine baldige Rückkehr des Normalzustands.

Mit freundlichen Grüßen…
Ihre Firma XXX"

Zudem, größere Dimension: Der Ölpreis fällt und fällt.
Kommentar des Heizölportals dazu:

" Chancen/Risiken bzgl. Heizöl-Kaufzeitpunkt:

Einschätzung: Mit dem extremen Preisrückgang der letzten 4 Wochen war nicht zu rechnen. Wegen der Corona Pandemiegefahr stehen die Sorgen über die globale Wirtschaft und die Weltölnachfrage absolut im Vordergrund.
Warterisiko: Die Negativeinflüsse durch den Corona-Virus haben ihr Maximum noch nicht erreicht, aber die Opec wird schnellstmöglich preisunterstützende Maßnahmen ergreifen. Darauf könnten die Ölbörsen reagieren.
Wartechance: Wann der preisliche Boden erreicht ist, ist schwer vorherzusagen.
Solange Chinas Wirtschaft in solchem Umfang stillsteht, wird der Preisdruck bleiben.
Tanken oder abwarten? Tolle Preise. Gut gewartet, kann man sagen.
In dieser Woche mit Weitsicht Heizöl zu bestellen, ist in jedem Fall ein guter Kauf. Allerdings liegt die größte Negativauswirkung der Viruspandemie noch vor uns.

"
(Habe den Namen der Firma geXXXt.)

Das sind 2 Beispiele.
In welche Richtung könnte ein Investment gehen, wenn man sich recht sicher ist, dass das noch lange nicht ausgestanden ist?

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in der Regel ist so etwas auch ganz schnell wieder vorbei. Wenn man täglich Handelt könnte man mal gucken ob es Hebelzertifikate der Firmen gibt und das Risiko eingehen. Aber dann muss man auch täglich dabei bleiben, denn der Hebel hebelt es auch in den Keller.

Hat das schon wer den Tankstellen gesagt?

Keine Ahnung wie es in D aussieht, aber in A, wo ich immer tanke, ist es erfreulich günstiger geworden.

So schnell wird das nicht vorbei sein. Sagt mein Bauchgefühl und sagen meine Erinnerungen an die Mikrobiologie. Der Höhepunkt, was die wirtschaftlichen Folgen anbelangt, war es jedenfalls noch nicht.

Täglich handeln, neenee, ich dachte eher an Aktien für mittelfristig.
Und an alles, was an Chinas Schwächephase gebunden ist.

Zwölf Cent in drei Wochen.

Das beste Investment hatte ich gar nicht bedacht:
https://www.ebay.de/sch/i.html?_osacat=0&_odkw=ffp3+maske&_from=R40&_trksid=m570.l1313&_nkw=ffp3+maske+DACH&_sacat=0

Fast 400 % Gewinn schon.
Soll ich verkaufen oder halten?

Im Ernst, langsam denke ich, dass das für die Weltwirtschaft eine unangenehme Sache wird und das Finanzsystem erheblich stören könnte.
Auch mit Blick darauf wäre es sinnvoll sich zu positionieren.

Hallo,
ich persönlich habe einfach Volatilität gekauft. Zumal wir da im Augenblick sowieso etwas zu niedrig stehen in meinen Augen, mit Hinblick auf Brexit, US-Wahlen, Corona und der Rezession in Deutschland. In meinem Portfolio ist zweimal der FVSM0 (Jun '20 VStoxx).

Hallo,

Du hast die höheren Weihen. Ich kann mir zwar vorstellen, wie so ein Kontrakt funktioniert, traue mich aber nicht, so was zu kaufen.

Viel Erfolg, Hans-Jürgen Schneider

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Ich fasse es wirklich nicht.
Einkaufspreis vor paar Jahren 2-3Euro, heute auf ebay 20-30 Euro.
Dabei wissen die meisten nicht mal wie man die ordentlich benutzt.
Es wird hysterisch.
Ob die noch steigen?

Ich denke, sobald die Krankheit unter Kontrolle ist, wird sich die Wirtschaft sehr schnell wieder erholen, meiner Meinung nach wird nur das erste Quartal des Jahres drastisch betroffen sein.

Nur weiss man nicht, wie die Sache „unter Kontrolle“ zu bringen sein wird.
Einen Impfstoff wird es allerfrühestens in einem Jahr geben.
In China sehen die Zahlen jetzt besser aus, weil die Leute in ihren Häusern bleiben.
Was wird sein, wenn die wieder raus müssen, dann geht es von vorne los?
Auch hier ziehen sich die Menschen zurück und hamsterkaufen.
Es sollte die Hysterie nicht unterschätzt werden.
Wie bewältigt eine Wirtschaft eine Gesellschaft, die sich individuell abschottet?
Wie bewältigen Unternehmen , dass alles still steht?

Viele Fragen, und aus der naturwissenschaftlichen Ecke wenige Antworten noch auf das Verhalten des Virus.
Alles, was wir hören sind die- wichtigen und hilfreichen- Hygienemaßnahmen.Viel mehr gibt es auch noch nicht.

Sehr gute Punkte, ich nehme an, wir müssen einfach auf das Beste hoffen und abwarten.

Das erste Quartal ist in 32 Tagen vorbei. Ich kann dir jetzt schon versichern, dass bis dahin nicht alles in Butter ist. Aktuell habe ich bei „meinen“ Artikeln locker 6-8 Wochen delay, ein Teil der Fabriken in Südchina beginnt erst nächste Woche voraussichtlich mit der Produktion.
Bis die Ware dann auf dem ganz normalen Transportweg hier ist, ist das erste Quartal rum.
Einem meiner Großkunden brechen gerade massiv fix für den Sommer eingeplante Aktionen weg, der ist auf der Suche nach Alternativen. Ich disponiere jetzt schon für das Weihnachtsgeschäft, das hätte ich sonst in 4 Wochen gemacht.

Du merkst, so schnell geht das alles nicht, es gibt einen nicht geplanten gap, der irgendwie gestopft werden muss. Soviel „aus der Wirtschaft“

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Ich glaube nicht, dass es einigermaßen verlässliche Schätzungen oder Prognosen zur Auswirkung von Corona auf die Wirtschaft geben kann. Es gibt ja auch noch andere Baustellen für die Wirtschaft: absehbare Flüchtlingsströme, Folgen des Klimawandels.
Natürlich geht das an „Wirtschaft“ gewohntem Selbstverständnis nicht vorbei.
Wirtschaft und Politik werden hoffentlich kapieren, dass die Fokussierung auf übliche „Wirtschaft“ zur Bewältigung weltweit bestender Probleme (größeren Ausmaßes als „Corona“) nicht gerade das Mittel der besten Wahl sind.
LG
Amokoma1

Ob Aktienanlagen verkauft werden sollten oder gehalten ist eine Frage der Anlagedauer und Risikomentalität. Bei einem langen Anlagehorizont gleichen sich kurzfristige Kursschwankungen im 10 Jahresdurchschnitt wieder aus. So war es auch mit den Schwankungen durch 11. September. Bei einem kurzen Anlagehorizont und hohen bisherigen Gewinnen könnte ein Verkauf dagegen sinnvoll sein. Allerdings ist ein Teil dieses Gewinnes inzwischen wahrscheinlich die letzten Tage schon dahin geschmolzen. Andere Strategie könnte ggf. demnächst noch nachkaufen sein um Kursverlust auszugleichen. Ist natürlich alles mit Risiko verbunden. Keiner weiß wo der Tiefpunkt bei den Märkten liegt und wann es wieder aufwärts geht.

Stimme zu.
Habe gar nichts gemacht, weil ich in diese Richtung eh schon seit Jahren investiert bin. Dass eine große Krise kommen würde nach 2008 und deren „Bereinigungen“ (die kaum welche waren) war mir immer klar.
Ich fand die Frage eher theoretisch interessant und habe sie wohl gemerkt Anfang Februar gestellt, und wollte auch dem Ausdruck geben, dass mir klar wurde, wie groß die Veränderungen auf finanzsystemmatischer Ebene werden würden.
Ob ich davon profitieren wollte, ich weiss es nicht einmal…
Ich denke jetzt eher daran, meine Schutzmasken meinem Hausarzt zu geben, wenn er welche brauchen sollte.

… zu denken gibt mir: für die USA ist das alles irgendwie noch „sowas nebenbei, was nur andere betrifft“ - noch!
Aber hier wie da: Großveranstaltungen (von Fußball über Konzerte bis Messen) sind perfekte Verteilstationen. … und USA haben Wahlkampf

Und einen Präsidenten, der der Ansicht ist, daß man Corona auch mit einem Grippe-Impfstoff bekämpfen kann, daß die Erkrankung nicht schlimm ist und man damit ruhig noch arbeiten gehen sollte und daß er praktisch alle Sachen (inkl. Viren) besser versteht als „almost anybody else“. Mal ganz abgesehen davon, daß er von Obama aufgebautes Personal zur Bekämpfung von Epi- und Pandemien vor die Tür gesetzt hat und nun das Gesundheitssystem einen Offenbarungseid nach dem anderen leisten muß.

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Ach? Hat er doch gemerkt, dass da was dran ist an diesem Virus?

Aber egal, die Gefahr ist doch schon beseitigt: