Was aber, wenn jemand mit unserer Art zu leben aus religiösen
oder sonstigen, ideologischen Gründen nicht einverstanden ist
und plant uns diese Art auszutreiben?
Solche Leute gibt es. Es gab sie schon immer. Bei Verstößen
gegen die geltende Rechtsordnung sind sie Fälle für Polizei
und Justiz.
Sofern die Polizei dem noch entgegenzutreten imstande ist. In Kreuzberg wird sie aus dem Auto gezogen und kriegt, Dienstwaffe bleibt natürlich im Holster, was aufs Maul, wenn sie zu langsam vor einem schwarzen 3er BMW herfährt.
In Ländern, in denen Machthaber z. B. beschließen, die Scharia
einzuführen, funktioniert das nur, weil große Teile der
Bevölkerung mitmachen oder dulden. Dort gibt es eine latente
Spannung zwischen traditionellen Lebensweisen und
Reformkräften, wobei mangelhafte Breitenbildung und
Patriarchat, das jedem Deppen zumindest in den eigenen 4
Wänden seine Machtstellung sichert, das Pendel leicht zur
vermeintlich religiös-extremen Richtung ausschlagen lässt.
Mitteleuropa ist eben nicht Sudan, Nigeria oder Afghanistan.
Bei uns hätten Leute mit in den genannten Ländern hoffähigen
Vorstellungen beste Chancen, in geschlossenen Anstalten zu
landen, hätten jedenfalls keine Aussicht auf Erfolg in
breiteren Schichten.
Adolf Hitlers Mitgliedsnummer bei der NSDAP war 507. (Die Zählung begann bei 501.)
Am Ende seines Lebens waren es ein paar mehr „PGs“ - und sie hatten mächtig was bewegt.
Ich kann nicht erkennen, inwiefern die Zustände in nicht
funktionierenden Staaten wie etwa Somalia die
Daseinsberechtigung für der Landesverteidigung dienende
nationale Streitkräfte in Deutschland liefern.
Gar nicht, da hast du schon recht. Für Bürgerkriegseinsätze bräuchte es kaum U-Boote, Fregatten, Tragnsportflugzeuge, Panzerhaubitzen und Jagdbomber, sondern eine schnell mobilisierbare aber dezentral organisierte, breit verankerte Milizarmee. Schließlich wollen wir im Ernstfall „innerer Aufstand“ ja nicht unser Land kaputtbomben, sondern es von einer Pest befreien. Aber genau diese Art der Heimatverteidigungsfähigkeit ist den langfristigen Zielen derjenigen nicht förderlich, die Gauck und Abe offenkundig konzertiert vorgeben, dass die maßgebenden Politiker der Kriegsverlierer Deutschland und Japan plötzlich für massive Out-of-area-Einsatzfähigkeit und -bereitschaft ihrer jeweiligen Streitkräfte zu trommeln haben. So kann dort wenigstens keine sinnvolle Diskussion entstehen und die jeweiligen Armeen sind in Übersee, wenn man sie eines Tages dringend zu Hause braucht.
Die Welt ist nun mal nicht überall friedlich. Mordend und
raubend durch instabile Länder ziehende Pistoleros treffen
dort auf keine Polizeikräfte oder heuern kurzerhand deren Chef
an, wenn er bei den Banditen mehr verdienen kann. Solchen
Problemen kann allenfalls eine internationale Ordnungsmacht
entgegen treten. Dafür braucht man Leute mit Kenntnissen der
jeweiligen Sprache und Kultur, Verwaltungsmenschen und
Polizisten. Man braucht jedenfalls kein Militär mit dem
idiotischen Auftrag, westliche Lebensart und Demokratie zu
bringen. Das klassische Militär ist ein Auslaufmodell, in
Europa für Verteidigungszwecke obsolet und für die erwähnten
neuen Aufgaben personell ungeeignet aufgestellt.
Im 17. Jahrhundert war die Situation in Deutschland eine ganz ähnliche wie heute in Somalia. Fremde Interventionstruppen verschlimmerten die Zustände, weil sie natürlich in Wahrheit ihre eigenenen Interessen verfolgten. Wir Deutschen haben uns im Lauf von zweihundert Jahren ganz allein aus diesem Sumpf herausgearbeitet. Es geht also.
Interventionen in Staaten wie Somalia - zivil oder militärisch - sind grundsätzlich kontraproduktiv. Die Einheimischen wissen besser als jeder Ausländer, wie sie ihre Dinge zu regeln haben.
s.