Country 8-Beat

Hallo zusammen,

ich habe Keyboardnoten, die ich gerne für Bläser (um-)arrangieren möchte. Die Melodie bzw. 1. und 2. Stimme sind auch soweit kein Problem. Für die Begleitung ist der Style Country 8-Beat angegeben. Daher nun meine Frage:

Was ist damit gemeint bzw. wie kann man sowas für Blasinstrumente umsetzen. Ist das ein Rhythmus der über zwei Takte (2 x 4 Schläge = 8 Schläge) geht oder ist damit gemeint, daß der 4/4 Takt in der Begleitung/im Rhythmus in 8/8 unterteilt wird. Ist das eventuell durch den Begriff Country sogar schon eine eindeutige Bezeichung für einen bestimmten Rhythmus (bestimmte Abfolge von Notenwerten innerhalb des Taktes/innerhalb von 2 Takten)?

Ich würde mich über eine kurze Antwort freuen.

Viele Grüße - Harald

worauf sich die bezeichnungen 8- und 16-beat beziehen, hab ich auch nie herausgefunden, aber ich habe auch nur periphär mit keyboards zu tun. zwei mögliche erklärungen hätte ich, die aber fürs erste nicht von belang sind.

country bedeutet im normalfall mäßiges tempo (ca. 120-150), wechselbass auf 1 und 3, auf 2 und 4 können die akkorde kommen, aber dezent. mit dem wechselbass bist du schon sehr gut beraten, viel mehr brauchts dann gar nicht.

hier ein video, wo offenbar country 8-beat eingestellt ist: http://www.youtube.com/watch?v=RE9VBbZuYJE

Hallo,
ich habe gerade auf meinen Keyboard verschiedene 8-Beat Styles angehört.
Alles „normale“ 4/4 ohne echte Besonderheiten.

Bedenke das der Style bei den Noten ein VORSCHLAG sind und somit im Grunde nicht soviel Einfluss auf den Takt haben sollte.

Vorschlag: Hör dir ein paar Styles an, wenn du die Möglichkeit hast.
Ansonsten hat Musik ja sehr viel mit Gefühl zu tun. Mach es so wie es euch gefällt…

Gruß Jörg

Hallo gyuri,

ich habe eben eigentlich auch nix mit Keyboards zu tun und die kleinen Keyboards, die wir haben, haben nur die gängigsten (Tänze-)Rhythmen, aber damit kenne ich mich ja ohnehin aus und weiß, was das Charakteristische daran ist.

Die Geschwindigkeit ist mit 115 bpm angegeben.

Was genau meinst Du mit Wechselbaß? Ich kenne das nur vom Akkordeon spielen, da gibt es den Terz- und den Quintwechselbaß. Dabei wird nur der Grundton gegen die Terz oder die Quint getauscht, wenn man längere Zeit den gleichen Akkord hat/hätte.

Das Video stimmt grundsätzlich mit der Beschreibung vom Country überein. Dabei spielt der Baß halbe Noten im Quintabstand (das entspräche dann dem Quint-Wechselbaß) und die Gitarre viertel Noten auf 1 und 3 und jeweils Akkorde aus zwei Achteln auf 2 und 4. Akkorde muß man bei Blasinstrumenten allerdings mit mehreren Stimmen/Registern aufbauen, da ein Blasinstrument ja nicht mehrere Töne gleichzeitig spielen kann.

Ich habe jetzt die Vermutung, daß z.B. das Schlagzeug beim 8-Beat durchgehend achtel Noten und beim 16-Beat eben durchgehend sechzehntel Noten spielt…

Leider habe ich auch im Internet nur Hinweise darauf gefunden, daß Keyboards diesen Style besitzen, aber eben nix darüber, was daran das Charakteristische ist…

Viele Grüße - Harald

Hallo Jörg,

„Alles „normale“ 4/4 ohne echte Besonderheiten.“

So gesehen sind auch fast alle Tänze „normale“ 4/4 Takte ohne echte Besonderheiten und trotzdem macht das z.B. fürs Tanzen trotzdem einen großen Unterschied, ob man es z.B. mit Rumba, Cha Cha Cha, Foxtrott, Diskofox oder Jive zu tun hat… :wink:

Der Takt ist ja gegeben und ich möchte ja gerade den „Vorschlag“ Country 8-Beat aufgreifen um meine Begleitungen beim Arrangieren etwas abwechslungsreicher zu gestalten…

Die Keyboards, die ich habe, haben eben nur die gängsten (Tänze-)Rhythmen, mit denen ich mich durchs Tanzen ja aber schon auskenne und bei denen ich weiß, was das Charakteristische daran ist.

Ich mache es bisher meistens so, daß ich die Begleitung nachahme, wie man sie beim Akkordeonspielen meistens hat, im weitestens Sinne also einen Walking Baß…in der Begleitung lauter viertel Noten, auf 1 den Grundton, auf 3 den Grundton oder Akkordtöne und auf 2 und 4 Akkorde bzw. Akkordtöne, eben auf die einzelnen Blasinstrumente/Stimmen/Register verteilt.

Das funktioniert soweit ja ganz gut, für langsamere Lieder kann man die Notenwerte auf halbe oder ganze Noten ändern/verlängern, auf Dauer wird das aber langweilig und deshalb suche ich Anregungen, wie man eine Begleitung rhythmisch interessanter gestalten kann und greife hier z.B. den Vorschlag des Styles Country 8-Beat auf…

Vielleicht hast Du ja auch eine ganz andere Idee, wie ich meine Begleitungen rhythmisch abwechslungsreicher gestalten kann…Blasinstrumente haben eben keine vorgefertigten Styles, auf die man zurückgreifen könnte… :wink:

Viele Grüße - Harald

Hallo,
ja du hast recht. Es macht einen Unterschied, ob Rumba oder Jive etc.
Ich meinte , das ich beim Country 8-Beat keinen elementaren Unterschied zu den „normalen“ 8-Beats finden konnte.
Leider kann ich dir bei der weiteren Suche nach rythmischen Veränderungen nicht wirklich weiterhelfen, dort fehlt mir einfach die Erfahrung…sorry

Gruß Jörg and happy Music weiterhin

Was genau meinst Du mit Wechselbaß?

genau das, was du schreibst: abwechselnd grundton und quint.

Akkorde muß man bei Blasinstrumenten
allerdings mit mehreren Stimmen/Registern aufbauen, da ein
Blasinstrument ja nicht mehrere Töne gleichzeitig spielen
kann.

schon klar, für welche besetzung arrangierst du denn?

Ich habe jetzt die Vermutung, daß z.B. das Schlagzeug beim
8-Beat durchgehend achtel Noten und beim 16-Beat eben
durchgehend sechzehntel Noten spielt…

nicht unbedingt durchgehend, aber der kleinste notenwert im takt wäre dann 8tel oder 16tel, das ist auch meine vermutung.

Hallo gyuri,

ich arrangiere derzeit für 1. Trompete, 2. Trompete, Posaune und Tuba und möglichst so, daß es auch ohne Schlagwerk noch einigermaßen gut klingt, also mit Rhythmus in den tiefen Instrumenten… :wink:

Ich habe inzwischen aus einer anderen Quelle die Bestätigung, daß beim 8-Beat 8 Achtel und im 16-Beat dementsprechend 16 Sechzehntel durchgehend im Hintergrund zu hören sind, meistens auf dem Hi-Hat gespielt.

Ich werde jetzt einfach mal ausprobieren, wie sich das umsetzen läßt… :wink:

Viele Grüße - Harald

Hallo Jörg,

danke für Deine Antwort.

Aus einer anderen Quelle habe ich inzwischen die Bestätigung, daß beim 8-Beat 8 Achtel und im 16-Beat dementsprechend 16 Sechzehntel durchgehend im Hintergrund zu hören sind, meistens auf dem Hi-Hat gespielt.

Beim Keyboard wird der Country scheinbar vor allem durch eine country-typische Instrumentierung umgesetzt. Das ist aber wahrscheinlich von Instrument zu Instrument unterschiedlich gut/konsequent realisiert.

Ansonsten gibt es wohl noch etwas was stilistisch/rhythmisch typisch/charakteristisch für Country ist. Laut meinem „Groove Lexikon“ spielt auf Schlag 1 und 3 jeweils eine tiefe Tom/die Basedrum und auf Schlag 2 und 4 eine hohe Tom/die Snaredrum (die Keycodes für die Schlagzeugnotation sind leider nicht ganz eindeutig, weil sie nicht „standardisiert“ sind). Zusätzlich spielt der Bass halbe Noten im Quintabstand und die Gitarre viertel Noten auf Schlag 1 und 3 und dazwischen jeweils Akkorde aus 2 achtel Noten. Akkorde muß man bei Blasinstrumenten allerdings mit mehreren Stimmen/Registern aufbauen, da ein Blasinstrument ja nicht mehrere Töne gleichzeitig spielen kann.

Ich werde jetzt einfach mal ausprobieren, wie sich das umsetzen läßt… :wink:

Viele Grüße - Harald

spielt die 2. trompete durchgehend eine zweite melodiestimme?

wenn nicht, würde ich der tuba den wechselbass überlassen und posaune und 2. trompete auf 2 und 4 mit den akkorden (ein ganzer dreiklang geht sich ja nicht aus, aber zumindest grundton und terz) versorgen.

wenn ja, dann muss die tuba etwas mehr machen, auf 1 und 3 eben wechselbass, auf 2 und 4 den grundton eine oktav höher, die posaune kann dann die terz dazu spielen.

du kannst das ganze auch beliebig kombinieren und mit der 2. trompete auch die dreiklänge vervollständigen. wichtig ist die betonung auf 1 und 3, 2 und 4 sind eher kurz und unbetont. das ganze wird ein wenig nach bayrischer blasmusi klingen, was auch nicht ganz falsch ist, weil country ja durchaus in europäischer volksmusik wurzelt. vielleicht findest du noch ein paar countryübliche melodiefetzen oder sogar ein paar blues-elemente, die das ein wenig kompensieren.

ich kann dir dann zum (halb)fertigen arrangement gern noch meinen senf dazugeben, gern auch per mail.

Hallo gyuri,

bisher habe ich das mal „gewohnheismäßig“ so gemacht, daß die 2. Trompete eine Terz/Quart (Akkordtöne, wenn möglich/sinnvoll) unter der 1. Trompete im Rhythmus der Melodie mitspielt…ich habe noch nicht darüber nachgedacht, das anders zu machen…

Ich hatte vor der Tuba die Aufgabe des Bass, also den Wechselbass zu geben und der Posaune die Aufgabe der Gitarre. Auf die Terz würde ich dabei verzichten und die Posaunenstimme so wählen, daß ich jeweils Grundton und Quint, also einen „offenen Akkord“/Powerchord habe. Wenn die Tuba auf 2 noch den Grundton spielt, würde ich die Posaune die Quint spielen lassen und während die Tuba auf 4 noch die Quint spielt dementsprechend die Posaune den Grundton spielen lassen…das war zumindest mal meine Idee… :wink:

Viele Grüße - Harald

Hey,

Aus einer anderen Quelle habe ich inzwischen die Bestätigung,

daß beim 8-Beat 8 Achtel und im 16-Beat dementsprechend 16
Sechzehntel durchgehend im Hintergrund zu hören sind, meistens
auf dem Hi-Hat gespielt.

Ja stimmt, aber wenn man , so wie ich (!) , sich nur den A-Teil der Styles anhört, dann fehlt dieses Detail natürlich oft noch…
da kann man mal sehen …man lernt nie aus…und kein Mensch ist vollkommen …:wink:

Gruß von Jörg

bisher habe ich das mal „gewohnheismäßig“ so gemacht, daß die
2. Trompete eine Terz/Quart (Akkordtöne, wenn
möglich/sinnvoll) unter der 1. Trompete im Rhythmus der
Melodie mitspielt…ich habe noch nicht darüber nachgedacht,
das anders zu machen…

das funktioniert sicher gut. übrigens auch mit sext und quint statt terz und quart. wenn du willst, kannst du ja auch mal was anderes probieren.

Auf die Terz würde ich dabei verzichten und die Posaunenstimme
so wählen, daß ich jeweils Grundton und Quint, also einen
„offenen Akkord“/Powerchord habe.

das geht gut, solange eine der beiden oberstimmen die terz hat (was in den meisten fällen so sein wird). wenn aber nicht, wirds ohne terz sehr leer klingen, dafür hast du grundton und quint jeweils doppelt. zumindest in solchen fällen würde ich irgendwo die terz unterbringen, vielleicht sogar in der 2. trompete.