CPU-Lüfter ungeregelt?

Moin,

ich habe gerade einen neuen Rechner hier stehen. Vor den Fragen hier mal die Eckdaten:

Board: Foxconn P35A-S
Kühler: Scythe Andy Samurai Master mit 120mm-Lüfter
BIOS: 5 Settings für einstellbare Temperaturschwellwerte
CPU-Temperatur: 32°C (2°C mehr, als das Board-Tool unter XP anzeigt)
RPM: 1422 (BIOS und Tool zeigen die ungefähr gleich).

Frage 1:
Wie wird die Lüfterdrehzahl für gewöhnlich vom Board gesteuert? Mittels Variation der Spannung oder mittels elektronischer Ansteuerung (Kommutierung)? Bei nur zwei Drähten, die am Lüfter hängen, kommt wohl nur letzteres in Frage, oder? Der o.g. Lüfter ist laut Karton für einen großen Drehzahlbereich ausgelegt, aber es ist nicht angegeben, wovon der abhängt. Er dreht laut Pappe mit 1200 RPM. Ich nehme mal an, dass diese Angabe für 12V bzw. (bei Steuerung) 100% DutyCycle gilt.

Frage 2:
Wie wird die Lüfterdrehzahl ermittelt? Das Board kann sie ja nicht direkt messen, oder? Es sei denn, über so eine elektronische Steuerung der Kommutierung (dann also festlegen, nicht messen).

Wenn ich im Bios die o.g. Schwellwerte angucke und die zugeordneten RPM-Settings auf z.B. 50% stelle, tut sich gar nichts. Und wenn ich mit dem Foxconn-Tool von XP aus von 1500 auf 500 RPM runterstelle, ist der Effekt ebenso Null. Vielmehr merkt sich das Tool noch nicht einmal die 500 und ist beim nächsten Öffnen des Dialogs wieder bei 1500.

Frage 3:
Wie kriege ich am besten raus, ob das Board den Lüfter nun wirklich regelt oder nicht? Im Bios müsste eigentlich alles entsprechend eingestellt sein.

Übrigens werden die beiden Gehäuselüfter vom Netzteil direkt geregelt, und das scheint auch zu funktionieren. Ich habe die Spannung nicht gemessen, aber der kleine Front-Lüfter (120mm) dreht sich, wohingegen der große Seitenlüfter (250mm) nicht in die Gänge kommt (was er ja auch nicht soll bei den geringen Temperaturen).

Danke für ein paar Hinweise,
Kristian

Moien

Wie wird die Lüfterdrehzahl für gewöhnlich vom Board
gesteuert?

Ja.

Mittels Variation der Spannung oder mittels
elektronischer Ansteuerung (Kommutierung)?

Per Spannung oder PWM, hängt vom Board ab. Manche können auch beides und lassen sich umschalten.

Bei nur zwei
Drähten, die am Lüfter hängen, kommt wohl nur letzteres in
Frage, oder?

Normale Lüfter haben 3 Pins: Drehzahl, Ground und +12V. Die +12V werden manipuliert.

Wie wird die Lüfterdrehzahl ermittelt? Das Board kann sie ja
nicht direkt messen, oder?

Das 3. Kabel am Lüfter liefert in der Theorie ein Rechtecksignal für jede Umdrehung. In der Praxis kommt da ein verrauschter Zägezahn raus …

Wenn ich im Bios die o.g. Schwellwerte angucke und die
zugeordneten RPM-Settings auf z.B. 50% stelle, tut sich gar
nichts.

Dann hängt der Lüfter am falschen Anschluss. Es gibt i.d.R. mehrere 3 oder 4 Pin Header auf dem Board.

Übrigens werden die beiden Gehäuselüfter vom Netzteil direkt
geregelt, und das scheint auch zu funktionieren.

Das Netzteil regelt eigentlich nur seinen eigenen Lüfter. Wenn ein Lüfter extern dran angeschlossen wird hat er i.d.R. seinen eigenen Sensor und macht die Regelung selbst. Der Sensor hängt normalerweise an einem 15-30cm langen Kabel. Die sind Wasserdicht, kann man also schnell mit einem Glass 50°C Wasser überprüfen.

cu

Normale Lüfter haben 3 Pins: Drehzahl, Ground und +12V. Die +12V werden manipuliert.

Stimmt, ich habe auch drei Drähte. Die Gehäuselüfter haben nur zwei.

Wie wird die Lüfterdrehzahl ermittelt? Das Board kann sie ja nicht direkt messen, oder?

Das 3. Kabel am Lüfter liefert in der Theorie ein Rechtecksignal für jede Umdrehung. In der Praxis kommt da ein verrauschter Zägezahn raus …

Ja, das wird wohl so sein und im gelben Kabel Nr. 3 stecken - wenn ich den Lüfter vor dem Anlauf festhalte, sieht man im BIOS die 0 und dann die steigende Drehzahl.

Wenn ich im Bios die o.g. Schwellwerte angucke und die zugeordneten RPM-Settings auf z.B. 50% stelle, tut sich gar nichts.

Dann hängt der Lüfter am falschen Anschluss. Es gibt i.d.R. mehrere 3 oder 4 Pin Header auf dem Board.

Dachte ich auch schon, aber es gibt nur einen Anschluss, der hingegen 4 Pins hat, und im Faltblatt zum Board steht auch, dass man den 4-Pin-Stecker des Lüfters auf den 4-Pin-Sockel des Boards stecken soll. Nun frage ich mich, wozu der vierte Pin gut ist und warum mein Lüfter den passenden Draht nicht aufweist.

Übrigens werden die beiden Gehäuselüfter vom Netzteil direkt geregelt, und das scheint auch zu funktionieren.

Das Netzteil regelt eigentlich nur seinen eigenen Lüfter. Wenn ein Lüfter extern dran angeschlossen wird hat er i.d.R. seinen eigenen Sensor und macht die Regelung selbst. Der Sensor hängt normalerweise an einem 15-30cm langen Kabel. Die sind wasserdicht, kann man also schnell mit einem Glass 50°C Wasser überprüfen.

Ist ein „be quiet“-Netzteil, das drei separate Lüfter-Strippen hat, die aber mit Sicherheit alle dieselbe Spannung liefern. Diese Spannung regelt das Netzteil anhand der eigenen Temperatur. Das ist natürlich nicht so sicher wie bei der Verwendung eines Gehäusesensors, sollte aber in meinem Falle reichen - sprich, die Temperatur des Netzteils, das seine Luft ja aus dem Gehäuse saugt, sollte hinreichend gut die dortigen Gegebenheiten widerspiegeln. Im Moment sind 5V drauf, ich habe eben mal gemessen. Könnte ja mal gucken, was passiert, wenn ich das Netzteil mit dem Fön bearbeite oder einfach auf den nächsten Sommer warten :wink:

Danke erstmal für die Antworten, Pumpkin.

Kristian

Moien

Dann hängt der Lüfter am falschen Anschluss. Es gibt i.d.R.
mehrere 3 oder 4 Pin Header auf dem Board.

Dachte ich auch schon, aber es gibt nur einen Anschluss, der
hingegen 4 Pins hat

meeeb, Ar***karte.

Neben den normalen, seit einigen Jahren gängigen 3 Pin System gibt es das neue System von Intel mit 4 Pins. Es setzt sich leider langsam durch. Wenn man ein 3 Pin-Teil auf einen 4 Pin Header steckt läuft der Lüfter erstmal ständig auf maximum. Beim 4 Pin System liegen ständig +12V und Ground an. Der 4’te überträgt ein Steuersignal (Drehzahl). Ich weiss nicht welche Art von Signal die verwenden (vermute eine analoges Signal von 0-12V) und ob man das belasten kann.

Gute BIOSe kann man zwischen den 2 Modi (3/4Pin) umschalten. Ob es bei dem geht weiss ich nicht.

Diese Spannung regelt das Netzteil anhand der eigenen
Temperatur.

Irgendwie mag ich die Marke nicht. Das funktioniert gar nicht wenn einer der Lüfter Luft raus bläst. Die Temperatur dieser Luft geht ja völlig am Sensor vorbei …

cu

meeeb, Ar***karte.

Sieht erstmal fast so aus, ja.

Neben den normalen, seit einigen Jahren gängigen 3 Pin System
gibt es das neue System von Intel mit 4 Pins. Es setzt sich
leider langsam durch. Wenn man ein 3 Pin-Teil auf einen 4 Pin
Header steckt läuft der Lüfter erstmal ständig auf maximum.
Beim 4 Pin System liegen ständig +12V und Ground an. Der 4’te
überträgt ein Steuersignal (Drehzahl). Ich weiss nicht welche
Art von Signal die verwenden (vermute eine analoges Signal von
0-12V) und ob man das belasten kann.

Ja, habe inzwischen auch noch ähnliche Aussagen gefunden. Und auch im Handbuch konnte ich noch eine Zeile finden, die sich bedingt darauf bezieht. Da ist auch eine Skizze vom Stecker - Pin 4 ist „Control“, ansonsten eben die üblichen: GND-PWR-SNS. Daneben gibt es noch drei weitere FAN-Stecker auf dem Board verteilt, denen der vierte Pin fehlt. Die sind wohl für Gehäuselüfter oderso? Jedenfalls glaube ich nicht, dass die geregelt sind. Kann das auch nicht messen ohne Stecker.

Gute BIOSe kann man zwischen den 2 Modi (3/4Pin) umschalten.
Ob es bei dem geht weiss ich nicht.

Ich auch nicht. Da gibt es zwei Möglichkeiten: „Auto Fan by RPM“ und „Auto Fan by Duty Cycle“. Ich habe aber keine Ahnung, was das soll, denn die positive Auslegung, dass ersteres den 3-Pin-Modus einschaltet und letzteres den 4er, scheint nicht zu stimmen.

Diese Spannung regelt das Netzteil anhand der eigenen Temperatur.

Irgendwie mag ich die Marke nicht. Das funktioniert gar nicht
wenn einer der Lüfter Luft raus bläst. Die Temperatur dieser
Luft geht ja völlig am Sensor vorbei …

Ja, hast Recht. Ob das was bringt, hängt stark von der individuellen Konstellation ab. Aber ich werde es mal ausprobieren. Zumindest für den Frontlüfter reichen die 5V aus. Der kühlt ein bissl die feste Platte. Mein vorheriger Rechner hatte GAR keinen Gehäuselüfter und lief trotzdem.

Kristian