Crashtest: Front oder Heckantrieb sicherer?

Hallo,
beim Heck- oder Allradantrieb gibt es eine Verbindung zwischen dem (meist vorne gelegenen) Motor und den Hinterrädern. Dies sollte meines Erachtens dafür sorgen, dass bei einem Frontalaufprall Energie an die Hinterachse abgegeben wird. Somit sollte den Insassen weniger passieren.

Wie stark dürfte sich der Sicherheitsgewinn aufgrund des Heckantriebes auswirken?

Es gibt Autos wie z. B. den Ford Transit, die wahlweise mit Front-, Heck-, oder Allradantrieb angeboten werden. Wurde schon einmal untersucht ob es signifikante Sicherheitsunterschiede zwischen den Modellen mit Heck- und Frontantrieb gibt?

Gruß und Dank
Desperado

Bei einem Frontalaufprall schwebt die Hinterachse in der Luft.
Oder meinst du die Kardanwelle hindert die Hinterachse daran den Insassen ins Kreuz zu fliegen? Da würde ich mir eher Sorgen um die Hutablage machen.

Ob die Hinterachse in der Luft oder auf dem Boden ist dürfte nur eine geringe Rolle spielen - entscheidend ist doch, dass die Kardanwelle entweder abknickt oder die Hinterachse nach hinten schiebt. In beiden Fällen wird Aufprallenergie abgebaut.

Wenn der Bums so gewaltig ist dass die Kardanwelle abknickt hast du bestimmt keine Sorgen mehr. Dann ist Heck- oder Frontantrieb egal.

Hallo,

Aus meiner Sicht ist es völlig egal ob sich die Vorderrad-Aufhängung verzieht oder die Hinterrad-Aufhängung. Die Energieaufnahme aus Motor und Antriebseinheit dürfte in etwa die selbe sein.

Wenn man sich mal sieht, wie der Antriebsstrang eines Hecktrieblers aussieht, wird man darauf kommen, dass diese Antriebsvariante nicht wegen eines möglichen Sicherheitsgewinns eingesetzt wird.

Wenn die Kardanwelle abknickt, dürfte die Energieaufnahme das geringste Problem sein. Diese Welle dürfte das stabilste Teil des Wagens sein. Wenn die bei einem Unfall knicken würde, würde sie sicher schon bei der Beschleunigung vom Drehmoment verdreht werden. Und eine echte Hinterachse im Sinne einer durchgehenden Welle gibt es inzwischen nicht mehr. Aus dem Differenzial führen zwei Antriebswellen die Kraft an die Räder. Aber ja, je nach Konstruktion könnte die Aufhängung des Differenzials in den Heckbereich ableiten.

Das Problem dabei dürfte sein, dass beim Heckantrieb meist der Motor längs eingebaut wird, beim Frontantrieb quer. Zudem sitzt beim Längsmotor das Getriebe oft „hinter“ dem Motor, beim Quermotor oft darunter. Aus dem Grunde ist der gesamte Aufbau des Motorraumes komplett anders. Wie hoch der Einfluss nur der Antriebsart auf das Unfallgeschehen hier ist, lässt sich nur schwer abschätzen.

Vielleicht streiten sich die Leute deshalb schon seit Generationen über den Sicherheitsunterschied zwischen Front- und Heckantrieb.

Grüße
Pierre

Demnach dürften Allradfahrzeuge am sichersten sein.

Bei der Diskussion Front- versus Heckantrieb geht es meist um die Fahreigenschaften und weniger um die Stabilität bei einem Unfall.

Der Transit wird ja mit Front- und Heckantrieb vertrieben. Kann mir nicht vorstellen, dass die Motor- und Getriebeposition viel anders ist. Wäre interessant, die Sicherheit in der Praxis zu untersuchen. Also, wer kauft sich zwei davon und führt einen Crashtest durch?

Hi!
Bei einem Fronttriebler ist die Hinterachse, wenn es denn eine gibt, sehr leicht gebaut, und dürfte kaum eine Gefahr darstellen. Die Kardanwelle kann bei einem Hecktriebler daher vielleicht Gefahren durch das hintere Differenzial und die Hinterachse mindern, also Dinge, die für den Hinterradantrieb überhaupt erst eingebaut sind. Zumal ich die Gefahr durch diese Teile jetzt nicht besonders hoch einschätze.
Auch wird bei eine harten Crash der Motor sofort bis zum Stillstand abgebremst, sobald er das Hindernis berührt - das gilt für die Kardanwelle dann auch. Die Fahrgastzelle bewegt sich durch die Knautschzone noch ein ganzes Stück weiter. Man müßte den Bereich der Hinterachse also wie eine zweite Knautschzone konzipieren, um dabei mitzuwirken. Ich glaube nicht, daß man das macht.

Ich mir schon, weil eine Umsetzung von Längsmotor auf Quergetriebe oder umgekehrt nicht ganz so einfach ist. Laut diesem alten Bericht ist der Motor wirklich quer oder längs entsprechend des Antriebs eingebaut. Das würde auch erklären, warum in den Angeboten stets die Antriebsart für jeden Motor unterschieden wird.

Hallo,
ein Ford mit der Ausstattung „Transit“ ist keine Definition eines bestimmten Autos, genausowenig wie ein VW „Highline“.
.
Ford Transit Courier
Ford Transit Connect
andere Karosserie Ford Transit Connect L2
Ford Transit Custom
und diese alle noch mal zwei:
mit Sitzen hinten oder ohne Sitze hinten sprich Transporter
.

Davon gehe ich aus, dass es untersucht wurde. Ich mag aber jetzt nicht ganz viele Crashtestergebnisse fuer Dich suchen und vergleichen.
.
Schoenen Rest-Sonntag