Cu-Wasserleitung: Neues T-Stück einlöten, wie?

Moin,

ich muß in einer kupfernen Wasserleitung ein neues T-Stück einlöten, dementsprechend sind es drei Lötstellen. SnCu-Lot habe ich, ebenfalls Flußmittel, und: Silberlot. Ich weiß, daß die Rohrenden sauber sein müssen und daß ich genug Flußmittelpaste auftragen muß.

Was ich NICHT weiß:

  1. die mit dem T-Stück zu verbindenden Rohre kommen aus drei Richtungen: von oben, von der Seite und von unten. Da die Rohre bereits fest verlegt sind, kann ich das T-Stück zum Vorgang des Lötens nicht verdrehen. Ich muß daher u. A. ein Rohrende von unten in die Muffe einlöten. Die Spalt-Adhäsionskraft (für das Lot) zwischen Rohrende und Muffe sollte also groß genug sein, daß das Lot entgegen der Gravitation in den Spalt zwischen Rohrende und Muffe kriecht. Wird das der Fall sein?

  2. Mit welcher Lötstelle sollte ich anfangen, so daß mir die bereits fertiggestellten Lötstellen sich durch die Hitze der Nachbarlöstellen nicht wieder voneinander lösen? Welche Reihenfolge ist erfahrungsgemäß die Beste?

  3. Silberlot hätte ich auch zur Verfügung. Sollte ich dieses evtl. ebenfalls verwenden und die unterschiedliche Schmelztemperatur beider Materialien ausnutzen um ein Sichlösen benachbarter Lötstellen zu vermeiden?

  4. Ist statt normalem Fittingslot in diesem Fall evtl. die Verwendung von Lötpaste zu empfehlen? Warum bzw. warum nicht?

  5. An einem Rohrende habe ich bereits mit einer Feile gearbeitet um alte Lotreste zu entfernen. Es könnte sein, daß hier die für eine gute Spaltsaug-Adhäsion empfehlenswerten maximalen Spaltlumen für Fittingslot zumindest an einigen Stellen überschritten werden. Reichen derartige Umstände dann wahrscheinlich trotzdem noch aus für das Fließverhalten und die Adhäsivität von Silberlot? Was macht man in solch einem Falle?

Beste Grüße,
Uwe

Hallo Uwe!

Ich glaube, das wird so nichts werden, wie Du Dir das vorstellst.
Ich bin zwar kein Profi auf dem Gebiet, habe da mit solchen Flickwerken schon einige Erfahrungen, und zwar keine guten.

Mein Vorschlag:
Wenn Du Platz hast, schneide die Rohre grosszügig ab, und setze mit Lötmuffen neue Rohre an. Alles zusammen löten. Dann wirst Du scheinbar noch eine Verschraubung für das 3. Rohr brauchen, die nachträglich eingebaut wird.

Nimm nicht das Silberlot, das hat eine zu hohe Verarbeitungstemperatur, da bildet sich innen Zunder am Kupferrohr.
Nehme lieber die Lötpaste und das Zinn, welches die Handwerker für Wasserinstallationen benutzen.

Naja, alles schön blank machen, aufpassen, dass kein Wasser aus den Leitungen an die Lötstellen tröpfelt,
die Flussmittelreste 2x mit einem nassen Lappen abwischen.

Grüße, Steffen!

Hallo Steffen,

Mein Vorschlag:
Wenn Du Platz hast, schneide die Rohre grosszügig ab, und

ja, Platz, den hab ich dort leider nicht. Das T-Stück liegt hinter einer Badewanne direkt an einer Wand. In diese mußte ich von der anderen Seite (Küche) bereits ein Loch in die Wand schlagen um überhaupt an diese „sagenhafte“ Stelle zu gelangen. Also mit „großzügig (groß übrigens auch gemäß der „NdR“ nach wie vor mit „ß“! Wegen der allüberall beobachtbaren und durch die „NdR“ verursachten orthografischen Verwirrungen verweigere ich mich der „NdR“ und schreibe weiter nach der alten) abschneiden“ ist da nicht…

Vielen Dank für die Antwort!

Beste Grüße,
Uwe

und:

Alles zusammen löten.

Meinst Du nicht eher: „alles zusammenlöten“? Das kann hier nämlich etwas völlig anderes bedeuten als „alles zusammen löten“!

Beste Grüße, Uwe

edit: derartige Mehrdeutigkeiten sind ein weiterer Grund für meine Abstinenz von der „NdR“. U.

Hallo,
ich glaube nicht, dass das was wird.
Ohne entsprechender Übung und ohne Ahnung ist Löten wohl eine der schwierigsten Verbindungstechniken überhaupt.
Lass die Finger vom Silberlot, denn Rohre unter DN 25 (NW 28) dürfen sowieso nicht Hart gelötet werden (zumindest für die Wasserinstallation), und wer weiß schon welche Mengen und welches Gift im Lot bzw. Flussmittel verarbeitet wurde. Arsen z. B. erhöht die Flusseigenschaften, ect. .
Also nur zugelassenes Lot und Flussmittel verwenden!
Zudem muss die Lötstelle metallisch blank sein … .
Wenn die Temperatur zu hoch ist, verbrennt das Flussmittel, wenn die Temperatur zu niedrig ist „zieht“ es das Lot nicht richtig in den Spalt.
Und wie bitte willst du das Tee-Stück in die Leitungen bringen, ohne die blakpolierten Rohrenden zu berühren?

  • Hol einen Profi und lass es machen.

MfG
Uli

Und wie bitte willst du das Tee-Stück in die Leitungen
bringen, ohne die blankpolierten Rohrenden zu berühren?

Das war kein Problem. Es sitzt bereits an Ort und Stelle! Übrigens: T-Stück, nicht „Tee-Stück“! Mit Tee hat das nichts zu tun! Der Name T-Stück resultiert aus der Form des Buchstabens T.

  • Hol einen Profi und laß es machen.

Nee, ich hab ja nichts zu verlieren, außer ein bißchen Lot, Flußmittel, Gas und die Muffe, die gerade mal 1,80 Euro kostet. Da kann ich ruhig 10 mal probieren, bis es klappt. Ich hätte halt nur gern von einem Profi gewußt, ob man oben oder unten anfängt zu löten oder ob man alles auf einmal löten sollte.

Auch ein Tip hinsichtlich der Fixierung des Muffe (vor dem eigentlichen Löten, damit sie beim Löten nicht verrutscht) wäre gut. Aber ok, Not macht auch erfinderisch :wink:

Danke für die Antwort!

LG, Uwe

Hallo
gehe mal in ein Baumarkt. Dort gibt es verschiedene Systeme zum stecken. Jeder Baumarkt hat ein anderes System.
Such dir eines aus.
Alte Leitung:
Verbindungen auflöten / oder Rohre mechn. auftrennen.

Neue Verbinderteile: T-Stück, ggef. mit Verbindungsmuffen zusammenstecken und fertig.
Viel Erfolg
Werner

Warum nicht stecken?

gehe mal in ein Baumarkt.

In einEN Baumarkt. Ja, gut.

Alte Leitung:
Verbindungen auflöten / oder Rohre mechn. auftrennen.

Neue Verbinderteile: T-Stück, ggef. mit Verbindungsmuffen
zusammenstecken und fertig.

Falls ich mit dem Löten nicht weiterkomme (nun ist zu allem Überfluß auch noch ein Loch im Rohr neben einer der Muffen!), werde ich in einen (!) Baumarkt gehen und nach den Stecksystemen fragen.

Vielen Dank für den Tip!

Beste Grüße,
Uwe

Übrigens: T-Stück, nicht „Tee-Stück“! Mit Tee hat das nichts
zu tun! Der Name T-Stück resultiert aus der Form des
Buchstabens T.

Schon, aber es gibt die Abkürzung T schon für die Temperatur, deshalb wird bei Fittingen T mit zwei ee geschrieben (zumindest von Leuten, die wissen wovon sie sprechen).

Nee, ich hab ja nichts zu verlieren, außer ein bißchen Lot,
Flußmittel, Gas und die Muffe, die gerade mal 1,80 Euro
kostet. Da kann ich ruhig 10 mal probieren, bis es klappt.

Oh doch, ich geb dir max. 2 Versuche, dann ist das Flussmittel so weit in den Fitting und in das Rohr eingedrungen (und verbrannt), dass es einfach nicht mehr zu Löten geht.
Glaub mir, ich habs selbst schon ein paar mal vergeigt.

Auch ein Tip hinsichtlich der Fixierung des Muffe (vor dem
eigentlichen Löten, damit sie beim Löten nicht verrutscht)
wäre gut. Aber ok, Not macht auch erfinderisch :wink:

Keine Angst, da verrutscht nichts wenn zuerst das Rohr warm gemacht wird. Und zwar so lange, bis der Fitting warm genug ist um das Lot zu schmelzen. Da Lot sollte durch die Wärme des Fittings schmelzen und nicht durch die Flamme.
Wenn es dann soweit ist, ist es egal, an welcher stelle begonnen wird, da sowieso alle drei Lötstellen gleich warm sein sollten (zumindest annähernd).
MfG
Uli

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Glaub mir, ich habs selbst schon ein paar mal vergeigt.

Ich gestern zum zweiten Mal. Leider ist nun ein Loch neben einer der drei Muffen. Wie das dort hingekommen ist, ist mir ein Rätsel. Als nächstes versuche ich es jetzt mit der andernorts in diesem Artikelbaum vorgeschlagenen Stecktechnik.

Ich lasse mich nicht unterkriegen und mache weiter, so lange, bis ich es irgendwie hinbekomme! :smile:

Danke für die Antwort!

Beste Grüße,
Uwe