D-Day - wie konnte das klappen?

Hallo,

ich habe neulich wieder den „Soldat James Ryan“ und damit eine recht authentische Darstellung der Stürmung der Normandie gesehen.

Ich frage mich nun, wie konnte das zum Erfolg für die Invasoren werden, wenn sie doch überwiegend als ungeschützte Infanterie gegen die erhöhten und verbunkerten Abwehrstellungen anliefen? Ich stelle mir vor, daß die deutschen MGs praktisch jeden Alliierten hätten erwischen müssen? Wie konnte da auch nur einer durchkommen?

Angesichts dieser schwachen Position der Invasoren stelle ich mir die Frage, ob es nicht vielleicht sinnvoller gewesen wäre, sich irgendwie besser zu schützen, z. B. mit dicken Metallplatten die man vor sich herschiebt (vielleicht auf kleinen Rädern)? Klar, das wäre erst einmal ein enormes Gewicht, was man da schleppen müßte, man wäre unbeweglicher. Dafür käm man aber mit viel, sehr viel höherer Wahrscheinlichkeit bis zur ersten natürlichen Deckung. Selbst wenn man den Metallpanzer ab da liegenläßt, hätte man schon viel Raum mit deutlich mehr Mann gewonnen. Warum macht man so etwas nicht?

Es ist mir jedenfalls völlig unbegreiflich, wie diese Art des Küstenangriffs von auch nur einem Angreifer überlebt werden konnte.

Grüße vom
-R o b.

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Hallo,

ich habe neulich wieder den „Soldat James Ryan“ und damit eine
recht authentische Darstellung der Stürmung der Normandie
gesehen.

Nichts gegen Spielberg aber ein Film ist immer noch ein Film :wink:

Ich frage mich nun, wie konnte das zum Erfolg für die
Invasoren werden, wenn sie doch überwiegend als ungeschützte
Infanterie gegen die erhöhten und verbunkerten
Abwehrstellungen anliefen? Ich stelle mir vor, daß die
deutschen MGs praktisch jeden Alliierten hätten
erwischen müssen? Wie konnte da auch nur einer durchkommen?

Die Allies hatten die absolute Lufthoheit und eine riesige Flotte (5000 Schiffe) die jeden cm² der Verteidigungslinien bepflastert haben. Das führte schon mal dazu, dass die Verteidigung nicht zu 100% funktionieren konnte.
Als nächstes kommt die Tatsache, dass die Allierten an einem Küstenabschnitt angriffen, von dem die Achsen dachten er wäre relativ sicher bzw niemals das Ziel einer Invasion. Die Verteidigungsanlagen waren dort nicht so stark und die Truppen waren eher zweitklassig (z.B. Rumänen).
Es stimmt auch nicht ganz, dass die landenden Truppen keine Deckung hatten. Es wurden sehr wohl Panzer mitgeführt auch wenn viele davon untergingen bevor sie den Strand auch nur sahen. Außerdem waren die Strände voll von Panzersperren und anderen hindernissen, die die Deutschen da aufgebaut haben. Zudem kommt noch der sandige Boden in dem Granaten von deutscher Artillerie eher wenig effektiv waren. Auch darfst du dir nicht vorstellen, dass man von nem Bunker aus ständig aus allen Rohren ballern kann. MGs werden schnell heiß und dann muß der Lauf gewechselt werden. In solchen Feuerpausen gehts dann eben etwas vorwärts…

Angesichts dieser schwachen Position der Invasoren stelle ich
mir die Frage, ob es nicht vielleicht sinnvoller gewesen wäre,
sich irgendwie besser zu schützen, z. B. mit dicken
Metallplatten die man vor sich herschiebt (vielleicht auf
kleinen Rädern)? Klar, das wäre erst einmal ein enormes
Gewicht, was man da schleppen müßte, man wäre unbeweglicher.
Dafür käm man aber mit viel, sehr viel höherer
Wahrscheinlichkeit bis zur ersten natürlichen Deckung. Selbst
wenn man den Metallpanzer ab da liegenläßt, hätte man schon
viel Raum mit deutlich mehr Mann gewonnen. Warum macht man so
etwas nicht?

Das wäre absoluter Blödsinn gewesen. Auch ohne so ein enormes Gewicht sind ne Menge Soldaten ertrunken. Schon die einfache Ausrüstung ist so schwer, dass man kaum schwimmen kann. Zudem kann man auf dem untergrund nichts schieben auch wenn es noch so gute Räder hat :smile:

Es ist mir jedenfalls völlig unbegreiflich, wie diese Art des
Küstenangriffs von auch nur einem Angreifer überlebt werden
konnte.

Die Verluste waren sehr hoch aber die Masse machts halt. Die Achsen mußten eine sehr lange Küste verteidigen während die Allierten alles auf einen relativ kurzen ABschnitt konzentrierten. Außerdem darf man nicht vergessen, dass die Allierten in meheren Wellen landeten wobei die ersten paar Ausfälle von 70%, 80% oder sogar 90% hatten…

Das ist jetzt nur mal ne grobe Übersicht aber ich hoffe es erklärt ein paar deiner Fragen…

Grüße vom
-R o b.

MfG
Christoph

Hallo,

Ich frage mich nun, wie konnte das zum Erfolg für die
Invasoren werden, wenn sie doch überwiegend als ungeschützte
Infanterie gegen die erhöhten und verbunkerten
Abwehrstellungen anliefen?

Hierzu muss man sich immer den Einsatzgrundsatz „Feuer und Bewegung“ vorstellen, d.h. die Landung wurde von Schiffsgeschützen und mit Jagdbombern der Alliierten unterstützt. Um eine Vorstellung zu bekommen, sollte man einmal durch die Optik eines solchen Schiffgeschützes blicken. Die Schießscharte des Bunkers wird dann so gesehen, als stände man direkt davor, d.h. Bunker aus denen direkt auf die Landungstrupper gefeuert wurde, bekamen sehr schnell Treffer. Sicherlich kam es hier bei den Stellungen darauf an, gegen die Schiffsgeschütze gedeckt zu bleiben und flankierend von der Seite in die gelandeten Truppern zu feuern. Allerdings legten die Amerikaner immer einen großen Wert auf eine starke Feuerunterstützung und werden die Bunker zuvor ziemlich demoliert haben.
MfG Gerhard Kemme

Hi,

… Ich stelle mir vor, daß die
deutschen MGs praktisch jeden Alliierten hätten
erwischen müssen?

Haben sie ja auch. Ich habe Anfang des Jahres einen Bericht über einen deutschen Soldaten gelesen, der nur schwer mit der Schuld zurecht kommt 100te wenn nicht 1000 mit seinem MG getötet zu haben …
An die Quelle erinnere ich mich leider nicht mehr genau (Sueddeutsche Zeitung oder die Zeit oder Spiegel im Rahmen der 60-Jahres-Berichterstattung).
Wahrscheinlich war es der Spiegel im Zusammenhang mit diesem Artikel:
http://www.spiegel.de/sptv/special/0,1518,302244,00…

Wie konnte da auch nur einer durchkommen?

Irgendwann hat es eben auch dieser Soldat mit der Angst zu tun bekommen - und ist wie seine Kameraden zuvor - getürmt.

Angesichts dieser schwachen Position der Invasoren stelle ich
mir die Frage, ob es nicht vielleicht sinnvoller gewesen wäre,
sich irgendwie besser zu schützen, z. B. mit dicken
Metallplatten die man vor sich herschiebt (vielleicht auf
kleinen Rädern)?

Im Wasser??? Der schwimmt sogar in Milch. Viele GIs sind abgesoffen mit ihrer schweren Ausrüstung und in dem Durcheinander. (Die Landung war nur mittelmässig organisiert).

Klar, das wäre erst einmal ein enormes
Gewicht, was man da schleppen müßte, man wäre unbeweglicher.
Dafür käm man aber mit viel, sehr viel höherer
Wahrscheinlichkeit bis zur ersten natürlichen Deckung.

Natürliche Deckung = Leichenberge? oder die deutschen MG Nester in den Klippen? Der Strand war und ist gross.
Am besten suchst Du nach „Omaha Beach“.
http://www.normandiememoire.com/NM60Anglais/2_histo3…

Da ich mich leider nicht mehr genau an die Quellen erinnere, kann ich Dir hier nur den Tipp geben, meinen Text als Rechercheanregung und nicht als historischen Fakt zu nehmen. Bei einem der Sonderhefte im Mai müsstest Du fündig werden.

http://www.spiegel.de/dossiers/zeitgeschichte/0,1518…

Ciao R

Hallo Rob,

schlicht durch die Material (und Personal) Überlegenheit der
Allierten…
Dank des „Flugzeuträgers“ Groß-Britannien konnte ungestört alles in diese Schlacht eingebracht werden,was die US-Amerikanischen Fabriken bauten…
Vor der Landung wurde durch Flugzeuge und Schiffe eine „Feuerwalze“
über die deutschen Stelllungen „hinweggewalzt“,gegen die diese nichts entgegenzusetzen hatten…
(Auf Allierter Seite nahm man dabei übrigens „Billigend“ in Kauf,das es auch die „Eigenen Leute“ mittraf…)
Trotz dieser „Material-Überlegenheit“ waren die Allierten übrigens keineswegs in Ihrem „Zeitplan“…
der Widerstand war langanhalten und stark…
Den Ausschlag gab wieder einmal die „Unerschöpfliche“ Quelle USA…
Dank der ständigen Material-Nachlieferungen (insbesondere Munition)
errangen sie am Ende den Sieg…

mfg

Frank

Hallo R o b

Ich frage mich nun, wie konnte das zum Erfolg für die
Invasoren werden, wenn sie doch überwiegend als ungeschützte
Infanterie gegen die erhöhten und verbunkerten
Abwehrstellungen anliefen? Ich stelle mir vor, daß die
deutschen MGs praktisch jeden Alliierten hätten
erwischen müssen? Wie konnte da auch nur einer durchkommen?

Es gibt zwei Varianten.

  1. Die MG’s existieren nicht mehr
  2. Der Angreifer kommt mit Panzern an Land

Beide Varianten kamen vor und beide haben soweit
geklappt. Die 1) war die Option der Wahl.

Das die Invasion nicht scheiterte, hatte
letzendlich - und da kann einer schreiben,
was er will – nur einen Grund.

Die Deutschen wussten nicht, wo sie
erfolgt.

Wäre dieser eine Parmeter nicht
gegeben, musste die Invasion scheitern.
Kurz gesagt, die Alliierten hatten Glück.

Das ist alles.

Eisenhower hatte ja bekanntlich die
Erklärung für das Scheitern ausgear-
beitet in der Tasche. So ist das. Das
Glück ist mit dem Tüchtigen.

Es ist mir jedenfalls völlig unbegreiflich, wie diese Art des
Küstenangriffs von auch nur einem Angreifer überlebt werden
konnte.

Vor der Invasion wurde, wie hier schon mehrfach be-
schrieben, das deutsche Verteidigungssystem mit einer
enormen Bombenmenge pulverisiert. Wie das einer
Überleben konnte, ist die Frage …

Grüße

CMБ

Hallo Baer,

Ich habe Anfang des Jahres einen Bericht
über einen deutschen Soldaten gelesen, der nur schwer mit der
Schuld zurecht kommt 100te wenn nicht 1000 mit seinem MG
getötet zu haben …

Naja, „Schuld“?

Immerhin, Hein Severloh hat 9 Stunden lang
mit 12,000 Patronen damit verbracht, kurze
Feuerstösse in gelegentlich auftauchende
Soldaten zu verbringen. 3000 KIA/WIA
erscheint realistisch.

Aber im Grunde ist das ein „Kitschsymbol“.
Der „Böse von einst“ liegt sich mit einem
„armen Opfer von einst“ in den Armen.

An den Brennpunkten der Ostfront sollte das
ein normales Wochenpensum für „unsere Soldaten“
gewesen sein. Bis Mitte 43 haben die Sowjets
nahezu immer versucht, durch ‚human wave‘-Taktik
die deutsche Abwehrfront zu brechen. Die sowj.
Verluste waren atemberaubend.

So etwas habe die Westalliierten nun gerade
ein Mal gemacht, um auch nur an einem Ab-
schnitt in eine „Ostfrontsituation“ zu
geraten. Und das ist nun Stoff für 100
Heldengeschichten und Filme.

Mein Senf

Grüße

CMБ

Hi,
Falls du dich für das Thema interessierst, kann ich dir folgendes Buch sehr empfehlen: D-Day von Stephen E. Ambrose. Habs auf Englisch gelesen und fands gut.
An was ich mich auf die Schnelle noch erinnern kann:
Bei der ganzen Landung war ziemlich viel Glück mit im Spiel. Es gab weiter zurück im Hinterland noch einige Panzerverbände, die sofern sie sofort bei Beginn der Landung eingesetzt worden wären, die Landung erheblich verzögert oder sogar gestoppt hätten. Problem war: Nur Hitler konnte den Befehl erteilen, und der schlief und wurde erst spät informiert.
Auch waren viele der Festungsanlagen noch intakt. Weder die Bombardierung aus der Luft noch von den Schiffen erreichte die gewollte Zerstörung.
Die Soldaten waren viel zu schwer bepackt. Viele schleppten Minen, Werkzeug, Ersatzmunition mit. Ein nicht unerheblicher Teil der Soldaten ist schlichtweg beim aussteigen aus den Booten ersoffen.
Für die allermeisten die es trotzdem geschafft hatten brach die Hölle los. Kaum einer hatte Fronterfahrung gehabt und war auf das kommende Vorbereitet…

Was den Allierten zum Sieg verholfen hat war nicht zuletzt ihre gewaltige Materialüberlegenheit und der Fakt das eine solche Verteidigungslinie in dem Moment verloren und umsonst ist, wenn sie an auch nur einer Stelle durchbrochen ist.

Mehr fällt mir nicht mehr ein um die Zeit:smile:
Felix

PS: Kann das Buch wirklich nur empfehlen. So schlimm der Geschehen selbst war, so fazinierend sind die Details und Geschichten die im Rahmen der Landung geschahen.

Hallo,

Es gibt zwei Varianten.

  1. Die MG’s existieren nicht mehr
  2. Der Angreifer kommt mit Panzern an Land

Die Panzer(M 4 DD) waren bei Omaha Beach zu weit vor dem Strand abgesetzt worden und sind dann mit Masse in den hohen Wellen untergegangen.
WN 32 von Severloh und Gockel, der dort auch MG-Schütze war, wurde geräumt weil das WN quasi umgangen war, es hatte von daher wenig Sinn in den Löchern zu bleiben um von hinten ausgehoben zu werden.

Beide Varianten kamen vor und beide haben soweit
geklappt. Die 1) war die Option der Wahl.

Was wo vorkam hängt von den einzelnen Landungsstränden ab. Am Utah-Beach hatten die Amerikaner sehr geringe Verluste. Am Omaha-Beach gab es die Masse der Verluste des 6. Juni 1944.

Wäre dieser eine Parmeter nicht
gegeben, musste die Invasion scheitern.
Kurz gesagt, die Alliierten hatten Glück.

Sie hatten Glück, auch wenn sie sich am Utazh-Beach etwas vertan hatten.
Die Bombardierungen haben den normalen deutschen Verteidigungsstellungen wenig ausgemacht, da wegen des schlechten Wetters der Bombenabwurf einige Sekunden spâter erfolgte. Daher keine Krater am Strand etc…

Das ist alles.

Gruss
Rainer

Vor einiger Zeit lief eine schöne BBC Doku zu dem Thema.

Eine Landung ist immer gefährlich, aber die Szenen, die du im Film siehst, sind natürlich nicht repräsentativ für die gesamte Operation.

Es gab durchaus andere Abschnitte, in denen die Allierten ohne großen Widerstand durchmaschieren konnten.
Dazu kam dann halt noch die enorme Überlegenheit, sei es die totale Lufthoheit, die enorme Menge an Schiffsgeschützen, die die Veteidigungslienien zerstörten oder auch technische Neuentwicklungen wie Panzer mit „Schwimmerweiterungen“, solchem die sich selbst über Eisenmatten praktisch „Schienen“ legten, um über den Strand fahren zu können oder spezielle Panzer, die die Sperren am Strand wegräumen konnten.

All dies war so effektiv, dass an manchen Strandabschnitten praktisch gar keine Verteidigung mehr vorhanden war.

Natürlich klappte auch nicht alles, so wurden manche Schwimmpanzer einfach zu weit weg von der Küste angesetzt und sanken wegen der hohen Wellen.

Hallo,

ich habe neulich wieder den „Soldat James Ryan“ und damit eine
recht authentische Darstellung der Stürmung der Normandie
gesehen.

Ich frage mich nun, wie konnte das zum Erfolg für die
Invasoren werden, wenn sie doch überwiegend als ungeschützte
Infanterie gegen die erhöhten und verbunkerten
Abwehrstellungen anliefen? Ich stelle mir vor, daß die
deutschen MGs praktisch jeden Alliierten hätten
erwischen müssen? Wie konnte da auch nur einer durchkommen?

[…]

Es ist mir jedenfalls völlig unbegreiflich, wie diese Art des
Küstenangriffs von auch nur einem Angreifer überlebt werden
konnte.

Grüße vom
-R o b.

Der Film ist am Anfang noch ziemlich realistisch, es war aber nicht an allen Abschnitten so ungünstig für die Alliierten, wie dort dargestellt. Ich war vor 3 Jahren mal im Abschnitt „Sword“ und „Gold“. Der meist flache Sandstrand war dort Stützpunktartig mit MG-Betonunterständen befestigt. Diese konnten relativ einfach einer nach dem anderen ausgehoben werden (falls sie nicht schon durch Schiffsartillerie oder Luftangriffe ausgefallen waren). Verteidigte sich doch einer hartnäckig, wurde er entweder durch Munitionsmangel zur Aufgabe gezwungen oder nach erfolgtem Durchbruch aus irgendeinem toten Winkel ausgehoben. Hinzu kommt, daß sich die Posten an der Küste hauptsächlich aus Sicherungs- und Osttruppen mit zweifelhaften Kampfwert zusammensetzten, während sich die besseren Divisionen (Panzerlehrdivision, 12.SS-PD „HJ“) im Hinterland aufhielten.

Hallo,

ich habe neulich wieder den „Soldat James Ryan“ und damit eine
recht authentische Darstellung der Stürmung der Normandie
gesehen.

Das war Omaha Beach.
An den Anderen Landungsabschnitten Utah, Juno Gold und Sword lief es für die Angreifer wesentlich besser. Dort trafen sie zunächst auf geringen Widerstand.
Gleichzeitig Landeten im Hinterland 3 Luftlandedivisionen, die gelinde gesagt, etwas Verwirrung stifteten…
Die Britische 6 Luftlande schaffte es, die wichtigen Brücken über die Orne einzunehmen und solange zu halten, bis die aus dem Sword Landungsbereich vorrückenden Truppen sie entsetzten.
Die Deutschen Befestigungen bei Omaha wurden dann durch Punktfeuer der Schlachtschiffe und Kreuzer sowie ein massives Aufgebot an Jagdbombern buchstäblich zu Schotter verwandelt. Allerdings war es mit dem Durchbruch an beiden Flanken eh witzlos geworden, die Aliierten haätten die Stellungen bequem von hinten innert der nächsten Tage eingesackt.

Die Kritische Phase kam ein - zwei Tage nach der Landung, nämlich ob es den Deutschen Gelingen würde, Verstärkungen schneller heranzuführen als die Aliierten, bis ihre künstlichen Häfen in Betrieb waren.

Der Erfolg wurde dadurch sichergestellt, dass die Aliierten ein Täuschungsmanöver hinbekommen hatten, nämlich die First US Army Group, die geführt von Patton am Pas de Calais landen sollte… diese Armeegruppe existierte nicht, band aber die 15 Armee in Ostfrankreich. wäre diese so schnell wie möglich in die Normandie verlegt worden,dann wäre es verdammt eng geworden. So war die militärische Sicherung des Brückenkopfes beendet, als die Verstärkungen eintrafen.

Gruß
Mike

Hi

Naja, „Schuld“?

Nun, die einen Verdrängen, die anderen nicht. Schuld ist hier individuell Sache, mit der jeder Soldat selbst fertig werden muß.

Immerhin, Hein Severloh hat 9 Stunden lang
mit 12,000 Patronen damit verbracht, kurze
Feuerstösse in gelegentlich auftauchende
Soldaten zu verbringen. 3000 KIA/WIA
erscheint realistisch.

eine ganze Menge.

Aber im Grunde ist das ein „Kitschsymbol“.

Nein, ist es nicht. Die Erfahrung, 100te von eigener Hand im laufe eines Tages zu töten hat nichts mit der Ästhetik von Space Invaders zu tun.

An den Brennpunkten der Ostfront sollte das
ein normales Wochenpensum für „unsere Soldaten“
gewesen sein.

Öhm, darf ich kurz lachen? Nicht einmal die Nazipropaganda hat soetwas behauptet. Oben schreibst Du von 3000 KIA/WIA. Und das soll das normale Wochenpensum eines Soldaten gewesen sein? Ich kann Deine Argumentation leider nicht im geringsten ernst nehmen.

Bis Mitte 43 haben die Sowjets
nahezu immer versucht, durch ‚human wave‘-Taktik
die deutsche Abwehrfront zu brechen. Die sowj.
Verluste waren atemberaubend.

Das war an den anderen Fronten nicht anders.

Ciao R.

Hallo,

ich habe neulich wieder den „Soldat James Ryan“ und damit eine
recht authentische Darstellung der Stürmung der Normandie
gesehen.

Mit mehr Bassckground und weniger ein Personen- Perspektive ist der Film „Der längste Tag“ gedreht worden. Es sind 2 DVDs.

Ausserdem ist das Imperial War Museum in London empfehlenswert.

Ciao maxet.

Hallo Baer

Naja, „Schuld“?

Nun, die einen Verdrängen, die anderen nicht. Schuld ist hier
individuell Sache, mit der jeder Soldat selbst fertig werden
muß.

Gibt es denn hier eine „Schuld“? Was ist
denn da zu verdrängen?

Hatte der Pilot von „Enola Gay“ schuld?
Oder der Bombenschütze? Oder der Projektleiter?

Aber im Grunde ist das ein „Kitschsymbol“.

Nein, ist es nicht. Die Erfahrung, 100te von eigener Hand im
laufe eines Tages zu töten hat nichts mit der Ästhetik von
Space Invaders zu tun.

OK, hier bin ich falsch verstanden worden. Für ihn
ist es natürlich kein Kitschgeschäft, wohl aber für die-
jenigen, die seine Geschichte so erzählen - und deren
Konsumenten. Oder nicht?

An den Brennpunkten der Ostfront sollte das
ein normales Wochenpensum für „unsere Soldaten“
gewesen sein.

Öhm, darf ich kurz lachen? Nicht einmal die Nazipropaganda hat
soetwas behauptet.

Was ist denn „soetwas“. Ich spreche von „Brennpunkten“,
das sind die Angriffe ganzer sowj. Armeen auf vorher
aufgeklärte Schwachstellen der deutschen Verteidigung.

Dort, wo z.B. die MG-42 und Granatwerfer der gut ausgerüs-
teten Heeres- und Waffen-SS-Einheiten hernach grausame
Ernte hielten.

Glantz/House geben folgende Verlustzahlen für die
Sowjets (total):
KIA (battle): 5,2 Mio
WIA->died in hospital: 1,1 Mio
WIA: 15,2 Mio
(ISBN: 0700608990 Buch anschauen)

Beispiel: Nur bei der Verteidigung von Moskau
vom 30.9.41 bis zum 5.11.41 haben die Sowjets
660,000 Mann verloren. Wieviel Opfer hatte
die Normandie-Landung auf Seiten der Alliierten
nochmal? 10,000? 12,000?

Oben schreibst Du von 3000 KIA/WIA. Und das
soll das normale Wochenpensum eines Soldaten gewesen sein? Ich
kann Deine Argumentation leider nicht im geringsten ernst
nehmen.

Also nochmal: Ich habe weder von „eines Soldaten
noch von „überall und generell“ gesprochen. Das
hast Du dazuerfunden :wink:

Mein Punkt lag in der bildhaften Darstellung der
Zahlenverhältnisse.

Bis Mitte 43 haben die Sowjets
nahezu immer versucht, durch ‚human wave‘-Taktik
die deutsche Abwehrfront zu brechen. Die sowj.
Verluste waren atemberaubend.

Das war an den anderen Fronten nicht anders.

Ich glaube nicht, dass die Westalliierten auch
nur einmal soetwas ernstlich in Erwägung ge-
zogen hätten. Wo also ist Dein Punkt bei
obiger Aussage? Was sind „andere Fronten“?

Grüße

CMБ

Hallo Michael,

Der Erfolg wurde dadurch sichergestellt, dass die Aliierten
ein Täuschungsmanöver hinbekommen hatten, nämlich die First US
Army Group, die geführt von Patton am Pas de Calais landen
sollte… diese Armeegruppe existierte nicht, band aber die
15 Armee in Ostfrankreich. wäre diese so schnell wie möglich
in die Normandie verlegt worden,dann wäre es verdammt eng
geworden.

So ist es. Um dazu noch eine Anmerkung zu machen: die
Invasion konnte unter diesen Umständen auch zu >50%
erfolgreich konzipiert werden, da die Briten alle
deutschen Agenten in England umgedreht hatten
und daher wussten, was die Deutschen wussten.

Das ist der Punkt. Dieses und Deine Anmerkung werden
imho von vielen Schreiberlingen hinter all dem
Wust von Zahlen und Überlegenheiten nicht richtig
bewertet.

Grüße

CMБ

Hallo,

Ich frage mich nun, wie konnte das zum Erfolg für die
Invasoren werden, wenn sie doch überwiegend als ungeschützte
Infanterie gegen die erhöhten und verbunkerten
Abwehrstellungen anliefen? Ich stelle mir vor, daß die
deutschen MGs praktisch jeden Alliierten hätten
erwischen müssen? Wie konnte da auch nur einer durchkommen?

Empfehlenswert ist das Buch: „Cross Channel Attack“ vom amerikanischen verteidigungsminisyerium. Einen Teil oder den ganzen Wälzer kann man auch im Internet finden. Dies ist nach meiner meinung eine der besten darstellungen dieser Landung, einschliess einer sehr umfangreichen Vorbereitung.
Gruss
Rainer

Hi,

Die Deutschen Befestigungen bei Omaha wurden dann durch
Punktfeuer der Schlachtschiffe und Kreuzer sowie ein massives
Aufgebot an Jagdbombern buchstäblich zu Schotter verwandelt.
Allerdings war es mit dem Durchbruch an beiden Flanken eh
witzlos geworden, die Aliierten haätten die Stellungen bequem
von hinten innert der nächsten Tage eingesackt.

ist zwar nur ein Film: Aber warum wird in „Der längste Tag“ von den Briten gesagt, dass die beiden Landungsabschnitte wertlos sind, wenn Omaha nicht ebenfalls ein Erfolg wird?

Wolfgang

So etwas habe die Westalliierten nun gerade
ein Mal gemacht, um auch nur an einem Ab-
schnitt in eine „Ostfrontsituation“ zu
geraten.

eben. die normandielandung war als erfolg geplant.eine wiederholung wäre erst jahre später, wenn überhaupt möglich gewesen. demnach, und das wusste sowohl eisenhower als auch monty, musste man mehr angreifer an den strand werfen, als der feind technisch in der lage war, zu erschiessen.

Hi,

Hatte der Pilot von „Enola Gay“ schuld?
Oder der Bombenschütze?

Oder der Projektleiter?
Der sicher.

Ich glaube nicht, dass die Westalliierten auch
nur einmal soetwas ernstlich in Erwägung ge-
zogen hätten.

Die Westallierten hast jetzt du erfunden. Die Rede war von der SU.

Wo also ist Dein Punkt bei
obiger Aussage? Was sind „andere Fronten“?

Z.B. Die sowjetische Kurilenoperation.

Ciao R.