Einmal ganz abgesehen davon, dass es inzwischen Unmengen von Artikeln gibt, in denen erklärt wird, a) dass es nicht stimmt, dass „fast nur“ Männer unter den Flüchtlingen sind, und b) warum mehr Männer als Frauen unter den Flüchtlinegn sind - hast du denn den Eindruck, dass es überwiegend Frauen sind, die sich entsprechend äußern?
Mein Eindruck ist nämlich ein ganz anderer: Überwigend sind es m.E. Männer, insbesondere mittleren bis höheren Alters, die sich abwertend über männliche Flüchtlinge äußern. Dabei wird dann auch gerne auf mögliche Gefahren für „unsere“ Frauen hingewiesen, die von den Flüchtlingen reihenweise vergewaltigt werden könnten, weil sich selbige abgeblich alle im sexuellen Notstand befinden und Frauen ohnehin missachten. Besonders abstrus war die Warnung des obersten anhaltinischen Pädagogenvertreters, dass Schülerinnen doch bitte nicht auf die Liebesschwüre der sicherlich attraktiven jungen Männer hereinfallen mögen, die sie dann nur ausnutzen würden.
Sprich: Aus dem „Alles nur Männer!“-Geschrei spricht meiner Meinung nach nicht Männerverachtung, sondern vielmehr die Angst des (alten) weißen Mannes vor dem jungen und potenten Rivalen, gewürzt mit Rassismus und Eurozentrismus.