Hallo liebe Wissende,
irgendwann steht bei mir eine Dacherneuerung an.
Ich wohne sehr sturmgefährdet oben auf einem Berg!
Zur Zeit ist das Dach zu 3/4 mit Biberschwänzen gedeckt, 1/4 ist mit Schiefer gedeckt, Grund: An der Ecke weht oft sehr starker Wind und hat dort oft Ziegel abgedeckt. Deshalb hat man es nachträglich dort mit Schiefer gedeckt. An der anderen Fäche halten die Ziegel.
Das Dach ist nicht ausgebaut und gedämmt (oberste Geschossdecke ist gedämmt)
Das so zu erneuern gefällt mir nicht, alles mit Schiefer wird zu teuer.
Habe jetzt gehört man kann Ziegel klammern. Das wäre wohl angebracht.
Frage: Kann man das Dach mit geklammerten Ziegel ausreichend sturmsicher machen??
oder kommt man an Verschieferung bei der Windbelastung nicht drum herum.
Gruß elmore
Das sind Sturmklammern mit denen über die Lattung die Dachziegel gesichert werden:
http://www.ebay.de/sch/sis.html?_nkw=Sturmklammern%20universal%20Seitensturmklammern%20Seitenfalzklammern%20Sturmklammer&_id=161484627394&rt=nc
Hier wird´s ganz gut erklört:
http://www.ebay.de/sch/sis.html?_nkw=Sturmklammern%20universal%20Seitensturmklammern%20Seitenfalzklammern%20Sturmklammer&_id=161484627394&rt=nc ramses90
Hallo elmore,
In Föntälern und Flugschneisen ist klammern etwas ganz normales und funktioniert mit allen Arten von Dachbedeckungen!
Schiefer ist grundsätzlich schon geklammert, da jede Schieferplatte aufgenagelt wird.
Geklammert wird normal nur die äusserste Ziegelreihe an der Dachkante. Das Problem ist, dass da der Wind unter die Ziegel greift und diese zuerst abhebt. Der Rest ist dann eine Kettenreaktion.
Was war da für ein Dachdecker am Werk?
Ich muss auf den Bus, kann aber Abends noch mehr schreiben
Hallo Peter-Too,
welcher Dachdecker da am Werk war entzieht sich meiner Kenntnis, das war schon so, lange bevor ich das Haus vor 12 Jahren gekauft habe. Ist vielleicht vor 25 Jahren oder mehr gemacht worden.
War da klammern noch nicht üblich???
Wenn das ordentlich funktioniert wäre es mir lieber ein Ziegeldach zu haben als Schiefer.
Danke für Deine Info, Gruß elmore
Doch, Klammern( Befestigung allgemein) waren immer üblich und z.T. auch vorgeschrieben.
Je nach Steilheit des Daches und der Windlage.
Heute gibt es verschärfte Bestimmungen, wo eigentlich immer verklammert werden muss.
Heißt aber nicht jeder Pfanne, eine bestimmte Anzahl von Klammern je m².
Und besonders windanfällige Stellen (Ortgang, First) komplett.
Jeder Dachdecker weiß Bescheid. Und man kann jedes Dach auch nachträglich ohne großen Aufwand verklammern. Von der Außenseite aus.
Kann man von innen unter das nicht gedämmte unverkleidete Dach, dann kann man auch von innen verklammern.
Es gibt versch. Klammerarten,je nach Anwendungsfall und Pfannenart.
MfG
duck313
Ich würde mit dem Dachdecker, vor Ort, das Problem besprechen und ihn bitten Vorschläge zu machen wie die - Angriffsfläche für Starkwind - verringert werden kann.
Und erst dann, im zweiten Schritt, die Dachziegel wie schon geschrieben mit Drahtbügel sichern lassen.
MfG kheinz
Hallo elmore,
Geklammert hat man schon vor Jahrhunderten!
je nachdem muss man noch aufpassen, dass der Wind auch unter die Ziegel kommen kann, wenn z.B. ein Dachfenster offen steht.
In den Bergen hat sich folgender Aufbau bewährt:
- Die Dachsparren werden zuerst mit Brettern beplankt.
- Darauf kommt dann Dachpappe oder eine Folie. Die Bahnen waagrecht von unten her überlappend anbringen. So wäre alles schon mal Wasserdicht aber nicht Wetterfest.
- Darauf kommt dann eine Längslattung.
- und zuletzt die normale waagrechte Querlattung für die Dachpfannen.
Zwischen den Dachpfannen sind immer Ritzen bei Wind und Wetter kommt da immer Wasser und besonders Schnee unter die Ziegel. Manchmal hat man auf dem Dachboden richtige Schneefelder.
Durch die Beplankung kommt das alles nur bis zur Folie durch und kann durch die Längslattung ablaufen. Die Ziegel sind nach wie vor hinterlüftet.
Bei Schnee auf dem Dach schmilzt der Schnee und das Wasser gefriert, meist Nachts, wieder. Dadurch bilden sich gerne kleine Staumauern aus Eis und dann läuft das nächste Schmelzwasser unter die Ziegel.
Ganz toll sind auch z.B. Birken, da hat man bei einem innen offenen Dacht alles voll mit den Samen.
Wie genau geklammert werden muss, hängt von den Vorschriften und Gegebenheiten ab. Im einfachsten Fall genügt es auf der Windseite am Rand. Dabei die Firstziegel nicht vergessen.
Wir hatten mal mit ach und Krach ein Dach noch vor dem Abend eingedeckt. Verwendet wurden grosse Doppelfalz-Pfannen aus Beton, da wog jede einzelne über 10kg.
Leider hat es dann nicht mehr zum Setzen der Klammern gereicht und genau in dieser Nacht kam ein Fönsturm.
Am nächsten Tag musste dann ein Teil wieder neu eingedeckt werden. Viele Pfannen hat es auch ganz vom Dach geweht.
Der Wind konnte nur an einer seitlichen Dachkannte angreifen und es wurde auch nur diese Reihe geklammert. Von da an blieben aber alle Pfannen auf dem Dach auch bei Fön.
Goldern/Halsliberz liegt auf etwa 1000m, der Talboden (Meiringen) liegt auf etwa 600m. Auf der Goldern-Seite des Tal geht es auf 2’200m weiter hoch und auf der gegenüberliegenden Talseite liegen so ein paar 3’000er. Der Fön kommt da immer aus Richtung Innertkirchen durchs Tal.
Du bist auf einem Hügel, da kann der Wind aus unterschiedlichen Richtungen kommen, entsprechend muss dann auch mehr geklammert werden.
MfG Peter(TOO)
Danke für die ausführliche Info, hilft mir weiter