Dachausbau/Dämmung bei Pappdocken

Hallöchen,

wir wollen das Dachgeschoss unseres Hauses ausbauen.
Das Dach ist im Moment nicht gedämmt und mit Pappdocken und Frankfurter Pfanne gedeckt.

Wir haben gedacht wir schrauben Latten auf die Sparren, damit Luft zwischen Pappdocken und Dämmung zirkulieren kann. Dämmung wäre dann 12 cm stark, reicht das?
Dann würden wir OSB auf die Sparren schrauben und mit Gipskarton verkleiden. Wäre der Aufbau so o.k.?

Was ist mit einer Dampfsperre? Was für eine Dämmung eignet sich? Und was ist wenn das Dach in ein paar Jahren doch undicht wird?

Eine Neueindeckung kommt aus Kostengründen nicht in Frage, da das Dach seit Jahren dicht ist und alle Pfannen noch in Ordnung sind.

Vielen Dank für eure Hilfe.

Grüße Boffel

Hallo,

bei der Dämmtechnik hat sich in den letzten Jahren doch einiges getan. Ich würde deshalb eigentlich vom Selbstbau abraten. Man kann kaum irgendwo mehr falsch machen, als hierbei. Als Profis würde ich nicht einmal den Dachdecker um die Ecke nehmen, sondern einen Dämmspezialisten. Wenn es doch selbst gemacht werden soll, unbedingt vorher Literatur oder Anleitungen besorgen. In einigen Gemeinden gibt es eine kostenlose Beratung zu Fragen der energetischen Sanierung, vielleicht einmal danach erkundigen.

Wenn die Eindeckung noch gut ist (sind die Pfannen irgendwo von innen zu begutachten? Dann einmal gucken, ob sie einigermaßen frei von Salzen = weiße Ablagerungen sind) würde ich mich von Dachdeckern nicht verrückt machen lassen, und sie drauf lassen.

Zur Dämmung nur ein paar Stichworte:

  1. A und O ist auch die Winddichtheit. Deshalb auch einmal über eine Zellulose-Dämmung in Einblastechnik nachdenken.
  2. Es müssen 2 unterschiedliche Folien (außen und innen) eingebaut werden, und zwar perfekt zu allen (!) Bauteilen abgedichtet. Unbedingt nur die dafür vorgesehenen Produkte verwenden (incl. des Klebebandes)
  3. 12 cm sind definitiv nicht mehr zeitgemäß. Mitunter kann man unter die Sparren noch 1-2 Dachlatten schrauben, dies ist aber „aus der Ferne“ nicht zu beurteilen. Die erforderliche Dämmstärke hängt vom Dämmmaterial ab.

Grüße

nicht gedämmt und mit Pappdocken und

Frankfurter Pfanne gedeckt.

Luft zwischen Pappdocken und Dämmung zirkulieren kann.

das ist wichtig, es sollten 4 cm Luftschicht vorhanden sein,

Dämmung

wäre dann 12 cm stark, reicht das?

Wofür? Bei einer Sanierung schreibt die EneV einen U-Wert von 0,25 W/m²K vor, der dürfte bei ca. 16 bis 18 cm Mineralwolle 0,35 erreicht sein.
Ich würde mehr einbauen, wenn möglich. Dazu den Sparren dann nach unten verstärken.

Dann würden wir OSB auf die Sparren schrauben und mit
Gipskarton verkleiden. Wäre der Aufbau so o.k.?

Eine OSB Platte ist ziemlich dampfdicht, allerdings müssen die Fugen und Anschlüsse zu den Wänden verklebt werden.

Was ist mit einer Dampfsperre? Was für eine Dämmung eignet
sich? Und was ist wenn das Dach in ein paar Jahren doch
undicht wird?

Ja, dann sollte man es reparieren, oder neu eindecken, was halt nötig ist.

Grüße Klaus

Hallo Cocomico,

wir sind selbst aus dem Handwerk und eigentlich der Meinung jeder soll das Gewerk machen von dem er Ahnung hat. Aber bei unserem Dach mussten wir feststellen, frag 10 Fachleute dann bekommst du 10 komplett unterschiedliche Meinungen. Fast jeder möchte ein neues Dach verkaufen, die Pfannen sind aber noch absolut in Ordnung (keine Salze) und das Dach ist dicht, ich finde das können wir machen wenn es wirklich nötig ist.

Vielen, vielen dank für deine Meinung, wir sind um jeden Rat dankbar.

Du meinst also zusammengefasst: Folie zwischen den Sparren (abdichten ist klar), Dämmung und dann wieder Folie? = alles dicht machen

Das ist das Gegenteil von unserem jetztigen Plan: Uns erschien logisch dass unter den Frankfurter Pfannen in Pappdocken Luft zirkulieren muss um die Feuchtigkeit zu trocknen. Also dachten wir wir verzichten auf jegliche Folien um eine Austrocknung zu gewährleisten. Unser Aufbau wäre folgender gewesen: oben an die Sparren 4cm Latten = Luft zirkuliert, darauf mit großem Anstand Bretter, dann Dämmung, dann OSB und dann Gipskarton. So wäre alles diffusionsoffen?!
Wie ist deine Meinung dazu?

Welche Dämmung ist diffusionsofen, kann etwas Feuchtigkeit ab und erreicht mit 12 cm einen ordentlichen Dämmwert? (Mehr Stärke haben wir eigentlich nicht zu Verfügung)

Würd mich freuen wenn du dir für unsere Problem/unsere Überlegungen noch einmal kurz Zeit nehmen könntest.
Wenn du mal Fragen zum Thema Sanitär oder Bad hast, jeder Zeit gerne…

Grüße Boffel

hallo
also ich würde auf die sparren unterseite einen 6/8 rahmschenkel hochkant schrauben, so das man mehr dämmung rein bringt. wenn nun die sparrenstärke bsw 20cm beträgt darf man höchstens 18cm dämmung einbringen da euer dach nicht hinterlüftet ist.dh die luft muss zwischen sparren und glaswolle zirkulieren. am besten ist um so mehr dämmung um so besser.dann macht man auf die sparren eine dampfsperre.nun muss man beachten das diese wirklich überall verklebt wird.dh folienstösse abkleben und die dampfsperre ans mauerwerk.bitte beachten ganz wichtig zwecks tauwasserbildung und schimmel gefahr.nun kommt eine lattung für die rigipsplatten.auf osb würde ich verzichten.besser wie rigips wäre fermacellplatten.hoffe konnte helfen

Hallo Boffel,

die Pfannen sollten natürlich unterlüftet werden. Am besten mit Luftzirkulation unten und oben (ev. Lüfterpfannen?)

Die Dämmung würde ich tatsächlich zwischen 2 Folien einpacken, außen eine diffusionsoffene, winddichte Unterspannbahn, innen die Dampfsperre (der Dampfdruck entsteht von innen nach außen). Die Dämmung sollte auf jeden Fall vor Feuchtigkeit geschützt werden, um die Dämmwirkung zu erhalten.

Vorher drauf achten, daß das eingebaute Holz (vorhandene Sparren und ggf Latten) trocken ist. Für Holz, daß im Dämmbereich neu eingebaut wird, würde ich etwas mehr investieren und vorgetrocknete Latten oder Sparren bestellen.

Vielleicht doch noch einmal darüber nachdenken, ob nicht eine Auflattung von innen unter die Sparren eingebaut werden kann (aber auch an die Tragfähigkeit des Dachstuhles denken / prüfen), um die Dämmstärke zu erhöhen. 12 cm Dämmung sind sicher ungenügend.

Grüße und gutes Gelingen

Die Pappdocken sind ganz gut gegen Wetter.
Darunter würde ich (nach Kontrolle der Dachziegel auf Unversehrtheit, der stat. Resttraglast und dem mögl. besten Zusatnd des Sparrenholzes) wie folgt vorgehen - so habe ich es jedenfalls gemacht: Unter die Dachlatten sollten Sie z.B. „G+H top“ U-förmig von unten nach oben (also von Traufe zum First) mit seitl. Überlappung einlegen. Also so beschneiden, dass Sparren-Feldbreite plus jeweils ca. 10 cm seitl. Zugabe an den Sparren hängen können. Diese Diffusionsbahn seitlich von unten (Traufe zum First) stramm in den Ecken von Dachlatten und Sparren mit Latten 22/44 mm gegen die Dachlatten schrauben (Edelstahl-Schrauben 2,5 x 40 mm o.ä., ! Latte ist 22 mm stark). Hilfsweise auch erst einmal antackern, bevor die 22 mm starken und 44 mm breiten Latten angeschraubt werden. Dämmstoff: Wenn Sie z.B. 12 cm Glas-oder Steinwolle zw. die Sparren klemmen, so erreichen Sie inkl. 18 mm Glasfaser-Kartonplatte (GFK) nur einen U-Wert (früher k-Wert) von 0,27. Da muss heute nach EnEV mehr her. Besorgen Sie sich Phenolharz-Schaumplatte. Die hat einen Lamda-Wert von 0,21, gegenüber Stein-/Glaswolle mit 0,35 bis 0,32. So erreichen Sie bei 12 cm Dämmstoff-Dicke zw. den Sparren (inkl. Dämmwert GFK-Platte) schon einen U-Wert von 0,17. Wenn die Stehhöhe im auszubauenden Bereich es hergibt, schrauben Sie noch 40/40 mm-Latten quer zu den Sparren an und legen Sie dort weitere 40 mm PH-Schaumplatten ein. Das bringt dann einen U-Wert von 0,13, optimal für Heizrechnung und Gesetz, für den kühlen Kopf im Sommer und die gute Heizbarkeit im Winter. Bevor Sie dann die GFK unter den Sparren bzw. die 40er Latten schrauben, sollten Sie noch eineDiffuNorm-Folie (wieder von unten nach oben mit ca. 20 cm Überlappung) an tackkern und die Stöße mit beidseitig-klebendem Bitumenband winddicht abkleben. Mit der Verspachtelung der Stöße der GFK-Platten haben Sie dann eine sehr gute Dichtigkeit. Wegen der Heizung (konventionelle Zentralheizung ist baulich und pekuniär evtl. sehr aufwändig) sollten Sie sich mal im Internet über IR-Strahlungsheizung informieren (z.B. www.redwell.com). E-Leitungen (mind. 1,5 qmm) können Sie selbst verlegen, wie es am besten konveniert. Anschluß an die Sicherungstafel und Installation des Thermosthaten im jeweiligen Raum für die IR-Deckenstrahler oder Wandplatten sollten Sie unbedingt einem Elektriker überlassen, den Sie auch zuvor wegen der Auslegung zu Rate ziehen solltwn.
Viel Spaß! Dies schreibe ich Ihnen alspersönliche Meinung ohne Gewähr.

Servus,

12 cm sind nicht mehr Sand der Technik, 16 sollten es schon sein.
Lüftungsebene ist ok, OSB könnt Ihr Euch sparen.
Geeignetes Dämmmaterial ist ISOVER Integra WLG 035 160 mm dick. Dann eine handelsübliche Dampfbremse (bei Baustoffhändler nachfragen.
Wichtig ist alles gut abkleben und dann die Gibskartonplatten drauf.
Bei solchen Sachen immer den Baustoffhändler fragen oder das Material über einen Dachdecker bzw. Trockenbauer kaufen, ist dann vielleicht teurer aber man bekommt wertvolle Tipps und man kann auch mal anrufen.

Viel Spaß beim Ausbau Katharina

Hallo,
also unter Pappdocken kann ich mir nichts vorstellen, kenne nur Strohdocken in Verbindung mit Hohlziegeln.
Wenn ihr das Dach von innen dämmen wollt,solltet ihr die Sparren event. aufdoppeln (leigt aber an der Sparrengrösse).Es wäre schon gut, wen eine Dämmung mit einer Stärke von 180mm (Klemmfilz WLG 035) eingebaut wird.
Danach dann eine Dampfsperrbahn und diese (ganz wichtig!!!) luftdicht verkleben.
Ich würde dann schon in geraumer Zeit das Dach neu- bezw. Umdecken und eine diffusionsoffene Unterspannbahn verlegen.

mfG
Dachhase