Dachbodenausbau- Gipskarton direkt auf die Dampfbremse - fehler gemacht?

Hallo liebe Gemeinde,

mit stellt sich momentan die Frage, ob ich bei meinem Dachbodenausbau einen Fehler gemacht habe.

Wir sind gerade dabei unseren Dachboden auszubauen, hier haben wir die Sparren so weit aufgedoppelt das wir 16cm Zwischensparrendämmung einbringen konnten (zzgl. 4cm Luft zur alten, diffusionsgeschlossenen Unterspannbahn). Anschließend haben wir die Konterlattung angebracht und in den zwischenräumen 4cm Querdämmung verlegt.

Auf die Konterlattung haben wir noch Nagel/Tackerdichtband geklebt. Das ist der aktuelle Stand der Dinge. Nun wollen wir in der kommenden Woche die Folie anbringen. Direkt auf die Folie sollen dann die Gipskartonplatten.

Gestern meinte jemand zu mir das ich diesen Aufbau auf keinen Fall erstellen sollte, zwischen Gipskarton und Folie gehört eine weitere Lattenstärke die Staunässe etc verhindert.

Stimmt das? Oder können wir die Gipsplatten direkt durch Folie und Dichtband auf die Konterlattung schrauben? Wir googlen uns schon die ganzen Tag die Finger wund, finden aber irgendwie keine konkreten Aussagen.

Ich wäre für Hilfe sehr dankbar.

Hallo!
Sieh mal hier.

Sepp.

Hallo!

das ist etwas unglücklich gelaufen !

Die Dampfsperrbahn hätte AUF die Sparrenaufdoppelung, also direkt auf die dicke Dämmung aufgebracht werden sollen.
Dann die Konterlatten und den neuen Luftraum mit 4 cm Plattenware ausdämmen.
Dann kann Rigips direkt drauf. Bauphysikalisch wäre das OK.

Folie ist so gut geschützt vor Beschädigungen durch die Rigipsschicht hindurch,wie Nägel.
Und man hat sogar eine Mini-Installationszone für Kabel und flache Hohlwanddosen.

Das hast du jetzt nicht mehr ! Jeder Nagel durchlöchert die Dampfsperrfolie.
Aber wenn man die Beschädigungen vermeiden kann, dann wäre auch dieser Aufbau OK.

Die evtl. Feuchte auf der Plattenrückseite kann doch sowieso nur zum Raum hin wieder heraus und austrocknen.
dazu braucht es keinen Luftspalt.
Es gilt die Dämmung( genau die Hauptdämmung) trocken zu halten.

MfG
duck313

Ich habe bewußt darauf verzichtet die 4cm vor die Folie zu legen. Nach meinen Recherchen darf man maximal 20% der Dämmung vor der Folie (innen) haben. Das wären 3,2cm.

Durch das Nageldichtband sollten die Bohnlöcher doch komplett verschlossen werden, oder?

Oder sollte ich lieber die Folie einziehen und noch eine Querlattung direkt auf meine bestehende Querlattung schrauben?

Mir geht es ausschließlich um die Durchdringung der Folie durch die Gipskartonschrauben. Als Installationsebene dient mir die Kniestock, welcher vorgesetzt wird.

Hallo Spy

entgegen allen Regeln und Vorschriften bin ich immer noch der Meinung, dass durch die ganzen Folien eine „Versiegelung“ der Räume stattfindet.

Wie du es schon gemacht hast, hast Du die Sparren maximal gefüllt und dazu noch eine 4 cm Luftschicht zur Unterspannbahn gelassen. Damit wird ein Hitzestau verhindert (Abtransport der Warmluft durch die Firstbelüftung bzw. Nachströmen durch die Traufbelüftung… Die Deltafolie verhindert, dass jegliche Feuchte von draussen in die Glaswolle gelangen kann.

Das ganze Theater um die Dampfsperre (meine persönliche Meinung) wird dadurch ad adsurdum geführt, dass die Tapete später mit Latexfarbe o.ä. gestrichen wird und damit zimmerseitig versiegelt ist. Etwaige Feuchtigkeit zwischen Dämm-Material und Rigips Oberfläche kann ohnehin nirgendwo raus.

Wie gesagt, meine persönliche Meinung zu dem ganzen Thema Dampfsperre

Hallo,

entgegen allen Regeln und Vorschriften bin ich immer noch der
Meinung, dass durch die ganzen Folien eine „Versiegelung“ der
Räume stattfindet.

Naja, Frischluftparanoiker und Bauesoteriker sollten eh besser im Freien wohnen.
Was auch immer du unter Versiegelung verstehen willst, in der Tat ist es das Ziel,
unkontrollierten Luftaustausch zu verhindern.

Das ganze Theater um die Dampfsperre (meine persönliche
Meinung) wird dadurch ad adsurdum geführt, dass die Tapete
später mit Latexfarbe o.ä. gestrichen wird und damit
zimmerseitig versiegelt ist.

Und wer behauptet, das man Tapeten mit Latex verkleistern müßte?

Etwaige Feuchtigkeit zwischen Dämm-Material und Rigips Oberfläche
kann ohnehin nirgendwo raus.

Das Problem ist warme Luft, die bei entsprechenden Druckverhältnissen (Wind) von innen
durch jede Ritze und durch jedes Loch in die Wärmedämmung strömt und dort auskondensiert.
Eine systematische Durchfeuchtung an solchen Stellen ist die fatale Folge.

Wie gesagt, meine persönliche Meinung zu dem ganzen Thema Dampfsperre

Deine Meinung sei dir zugestanden, nur unverstandene Physik sollte nicht dazu
führen, das man Baufusch auch noch als guten Ratschlag abgibt.
Gruß Uwi

1 Like

Hallo,

Stimmt das? Oder können wir die Gipsplatten direkt durch Folie
und Dichtband auf die Konterlattung schrauben?

Das könnt ihr machen.
Nur vergeht ihr euch damit den Sicherheitsabstand zwischen Gipsplatte und Folie.
Gerade im Dachgeschoß ist die Gefahr größer, das Luft durch versehentlich verursachte
Löcher in die Dämmung eindringt und dort auskondensiert.

Ein kleiner Tip noch. Auch die Elektroinstallationen müssen abgedichtet werden.
Für Steckdosen und Schalter im Bereich von Außenwänden gibt es extra Winddichte
Schalterdosen, sonst zieht da evtl. die Luft durch.
http://www.dein-elektriker.com/epages/62110772.sf/de…
Diese haben keine Spalte wie diese hier:
http://picture.yatego.com/images/438b2d3f17fa50.2/Sc…

Gruß Uwi

Hallo,

dein Konzept ist bauphysikalisch betrachtet durchaus in Ordnung angesichts der Gesamtdämmstoffstärke. Und in der Praxis tausende Mal ohne Probleme erfolgreich installiert. Tatsächliche Probleme mit Durchfeuchtungen wirst du bei dieser Konstruktion nur finden, wenn Fehlstellen der Dämmung zu Sparren (durch die zweite Isolierschicht wird dies teilweise kompensiert) und insbesondere an Anschlüssen zu Fenstern oder Traufe vorliegen. Hier kann es durchaus auch bei korrekt verlegter Folie zu Feuchteschäden in der Beplankung kommen. Wenn die Durchdringungen der Folie mit Schrauben wirklich ein größeres Problem darstellen würden, könnte man dies an „Roststellen“ auf der Oberfläche erkennen (übliche Schnellbauschrauben würden rosten und sich trotz Überspachtelung nach einiger Zeit abzeichnen). Verwende keine Dampfsperre, sondern eine Dampfbremse :smile: und verlege dies „winddicht“.

Gruß
nasziv

Hallo,

die 20 Prozent beziehen sich auf die Dicke der gesamten Dämmung. Bei 16+4cm wären es also insgesamt 20 Zentimeter, 4 Zentimeter daher noch OK.

Ich hätte daher die Folie auch unter die Konterlattung mit 4cm Dämmung gemacht. Durch die Gipskartonschrauben haust du dir jetzt hunderte Löcher in die Folie, da hättest du dir das Abkleben der paar Bohrlöcher für die Konterlattung sparen können.

Wenn du magst kannst du ja mal die Dokumentation meines Dachausbau anschauen GrußMarko