Dachbodenausbau

Liebe Experten,

wir möchten unseren Dachboden ausbauen.

Bisher vorhanden ist nur ein neues Dach mit Unterspannbahn, was auf einer Fassade mit Styropordämmung endet. Die Styroporblöcke sieht man somit auch vom Dach aus (siehe Fotos), und auch die Belüftungsstreifen - das Helle bei dem Bild mit dem Kabel am Balken ist Tageslicht, was dort eindringt.

Der Fußboden besteht aus Bohlen. Über den darunterliegenden Wohnräumen ist die Zwischendecke gedämmt (siehe die schmutzige alte Glaswolle auf den Bildern), über den Nutzräumen nicht, dort sieht man die Bohlen von unten auf den Balken liegen.

Auf den Boden wollten wir Dampbremse + Trittschalldämmung legen und dann 22mm-OSB-Platten schwimmend verlegen. Ins Dach soll 160mm Glaswolle. Platten und Wolle (Rollen) sind schon seit unserem Einzug vor 5 Jahren vorhanden.

Meine Fragen:

  • Was macht man zuerst? Das Dach oder den Fußboden? Persönlich würde ich „Dach“ sagen, weil man jetzt in der Traufe keine Fixpunkte hat, um die OSB-Platten mit Keilen zu fixieren, außer an den Balken.
  • Wie bearbeite man die Traufen unten? Stopft man das Dämmaterial bis an/hinter die Styroporplatten? Oder setzt man das Dämmaterial einfach lose oben drauf, so daß evtl. auch noch ein wenig Luft offen bleibt?
  • Für sonstige Tipps, die zu dieser Bausituation passen, bin ich natürlich auch dankbar. :smile:

Bonusfrage: Obwohl ich eigentlich (…) alle Spalte mit Drahtgeflecht und Stahlwolle verschlossen habe, haben wir trotzdem gelegentlich Mäuse im Dach. Keine Ahnug, wie oder wo sie reinkommen. Jetzt habe ich aber Angst, daß die sich in der Glaswolle einnisten - kann man da irgendwas gegen tun?

Danke schön und Gruß
Christian

Hallo!

Wieso Fußbodendämmung? Da brauchst Du keine Wärmedämmung, drunter ist doch beheizter Innenraum.
Du brauchst einen festen Nutzboden, also einen Estrich. Da genügt sicher Trockenestrich.
Sind die alten Bodendielen entfernt, dann kann man natürlich den Hohlraum mit Steinwolle bedämpfen gegen Schall.

Du muss die neue Dachdämmung (also die aus den Sparrenzwischenräumen) bis herunter auf die Fassadendämmung ziehen. Es darf kein Spalt zwischen dem Styropor sein.
Das machst Du zuerst.

Bei der Sparrendicke wirst Du wohl aufdoppeln müssen um eine Mindestdämmstärke überhaupt unterzubringen.

Ist die Dämmung drin, dann stößt der neue Fußbodenbelag dagegen.
Dann die Dampfsperre der Schrägen mit Abklebung auch gegen den Fußboden.
Auch die Dachflächenfenster muss man gut andichten, sonst hast Du bald Feuchteschäden rund ums Fenster.

Übrigens, die Windrispenbänder (die gelochten Stahlbänder schräg über die Sparren) sollte fachgerecht nachgespannt werden. Sie sind bauchig durchhängend, das ist falsch ! Sie erfüllen so nicht die beabsichtigte und statisch erforderliche „Scheibenwirkung“ der Dachfläche.

MfG
duck313

Hallo zurück.

Danke schön für die Antwort, von wegen „Dach zuerst“ und die Isolierung bis in die Wand runterziehen!

Zu den anderen von dir angesprochenen Punkten:

  • Wie gesagt: nur über 2/3 des Hauses ist der Zwischenboden zwischen Erdgeschoß und Dachbodendielen gedämmt (da das Dach selbst die letzten 100 Jahre ungedämmt war).
    Bei 1/3, im Nutzbereich, sieht man die Dielen von unten. Die Dielen sind stark (lt. Gutachter völlig ausreichend, auch für ein Bad mit Badewanne drauf), und sie entfernen ist KEINE Option, da die Zimmerdecken im Erdgeschoß nur einfach sind (Rigips etc.) und keinen Estrich halten würden.

  • Die Balken und die Dämmwolle haben 160mm und sind somit ausreichend. Unterspannbahn (und bald auch die Dampfbremse) ist isover Vario KM, also Membranen, so daß die Dämmung dicht an die Bahn anliegen kann.

  • Es werden in Kürze noch drei neue Dachfenster eingebaut. In dem Zuge werden auch noch die Rispenbänder von den Handwerkern nachgespannt.

  • Die Anschlüsse an Boden, Wände und Dachfenster werden selbstverständlich sorgfältig und luftdicht verklebt.