Dachpappe, aber wie?

Hallo aus Hamburg?

Am Gerätehaus ist die Dachabdeckung beschädigt. Durch Löcher in der Dachpappe ist das blanke Holz zu sehen, außerdem ist die Pappe wohl nicht richtig verklebt. Da ich nur Mieter bin, möchte ich keinen großen Aufwand treiben. Meine Fragen:
Muß das alles runter, oder kann man neue Pappe drüber pappen?
Wird die Dachpappe mit Brenner verklebt, oder brennt dann nur der Schuppen ab?
Wie sinnvoll sind hier billige Materialien aus dem Baumarkt?

Vielen Dank schon ´mal für alle Lösunsvorschläge!

Hallo !

Bei solchen untergeordneten Dächern,wie an einem Gartenschuppen usw,kann man neu Dachpappe auch aufnageln über die alte drauf.
Dazu gibts Pappnägel,die haben einen breiten flachen Kopf,sonst dringt der gewöhnliche Nagel ja fast durch und es hat keinen Halt.

Dazu brauchts auch keine „Schweißbahn“,die aufgeklebt wird,sondern einfache Dachpappe,etwa Typ 333(fein besandet).
Die wird sicher völlig genügen und viele Jahre dicht sein. Und als Mieter wäre es ja sowieso nicht Deine Aufgaben,wenn der Schuppen mitgemietet wäre.
Die mit dem Dachdeckerbrenner aufzuklebende Schweißbahn ist nichts für Laien,dem brennt dabei bestimmt die Dachschalung ab.
Passiert sogar Profis,gerne nach Arbeitsschluß,wenn die Baustelle bereits verlassen wurde,weil eben doch etwas im Unterbau schwelt und sich dann entzündete.

Das Dach hat sicher Gefälle,also beginnt man parallel zur Traufe(das ist der niedrigste Punkt) eine Bahn aufzulegen und unten und an den Seiten anzunageln.
Dann die nächste Lage, überlappend zur ersten usw. bis zum First.

Ist es ein Satteldach,dann so auf beiden Dachflächen machen. Zum Schluß den First überdecken mit einer Bahn.

MfG
duck313

Danke für die schnelle Antwort!!!
Mit freundlichen Grüßen
Dino

Hallo,
ich würde von einer 333er besandet abraten.
Diese Bahn ist eine Rohfilzpappe und ist lt.Fachregeln des Dachdeckerhandwerks fürs Dach ungeeignet und nicht Stand der Technik.
Ich rate dir zu einer V 13 beschiefert.
Also keine besandete Bahn in der Oberlage.
Diese wir mit feuerverzinkten Pappnägel befestigt.
333er und 500er sind sind minderwertige Produkte die der Baumarkt für viel Geld verkauft.
Kein seriöser Dachdecker würde sie verarbeiten.
Sonst im Fachmarkt (Dachdeckereinkauf versuchen).
Gruß K.R.Ridders

Nachfragen

ich würde von einer 333er besandet abraten.
Diese Bahn ist eine Rohfilzpappe und ist lt.Fachregeln des
Dachdeckerhandwerks fürs Dach ungeeignet und nicht Stand der
Technik.
Ich rate dir zu einer V 13 beschiefert.
Also keine besandete Bahn in der Oberlage.
Diese wir mit feuerverzinkten Pappnägel befestigt.
333er und 500er sind sind minderwertige Produkte die der
Baumarkt für viel Geld verkauft.
Kein seriöser Dachdecker würde sie verarbeiten.
Sonst im Fachmarkt (Dachdeckereinkauf versuchen).

Hallo Klaus,

meine Vorkenntnisse sind zwei Gartenhütten aus dem baumarkt wo auch so Dachpapenstücke dabei waren und die Nächel.
An der Unterseite dieser rechteckigen „Stücke“ war ein Klebestreifen.
Ich weiß absolut nicht was das für material war, 333 500 V13 …

Jetzt meine Fragen aus Interesse.

Warum eigentlich wird so ein Gartenhäuschendach undicht?
Löst sich da das Material auf?
Kann es nur passieren wenn jmd. mechanisch dir dachpappe durchlöchert?
Zuviel Regen, Sonne?
Oder ist es doch der Wind, der grad am Rand dann doch weil sich Nägel gelockert haben druntergreift und einen Teil der dachpappe entfernt, hochhebt o.ä.

Was bedeutet 333 und 500, ist das wie bei Schleifpapier quasi die Anzahl der Sandkörner?

Was bedeutet V13 beschiefert?
Ich kenne Schiefer nur als festes sprödes Material. Gibt hier jährlich so eine Art Markt wo wegen Lehrlingssuche Handwerker zeigen was sie können. Da sah ich wohl einen Dachdecker, der hat so Schieferplatten mit einfachsten Mitteln (Hammer, Zange) in Form gebracht.

Was bedeutet nun „beschiefert“?
Blöd gefragt, kann man Schieferplatten einschmelzen und sie dann über eine Platte kippen und die ist dann beschiefert?

Danke für das Interesse

Gruß
Reinhard

Hallo !

Dachpappe wird undicht,wenn sie nach Jahren durch mechanische- und Witterungseinflüsse Löcher bekommt. Sie ist ja trotz Nagelung in Bewegung,weil das Material bei sommerlicher Hitze weich wird und fließt,bei Frost sich wieder zusammenzieht. Dadurch entstehen Risse und Löcher.

„Beschiefert“ bedeutet,es ist tatsächlich echter Schiefersplitt auf die oberste Lage der Dachpappe aufgebracht und eingewalzt worden.
Es schaut nichts vom Grundmaterial raus.
Es ist ein UV-Schutz der Pappe und gleichzeitig optisch schöner und hat so auch einen Klebschutz im Sommer.

Das ist auch die Aufgabe der Besandung bei einfacheren Pappen,hier dient der Sand als Klebschutz. Er ist auch nicht flächig aufgebracht,die schwarze Grundpappe ist immer zu sehen.

Die Typenbezeichnungen sind nicht immer aufschlüsselbar.

Bei den Typen 333 und 500 etwa ist es das Flächengewicht,höhere Zahl also schwerer und damit dicker.

MfG
duck313

Hallo Duck,

Dachpappe wird undicht,wenn sie nach Jahren durch mechanische-
und Witterungseinflüsse Löcher bekommt. Sie ist ja trotz
Nagelung in Bewegung,weil das Material bei sommerlicher Hitze
weich wird und fließt,bei Frost sich wieder zusammenzieht.

stimmt, hatte ich vollkommen vergessen dran zu denken.
Da ich natürlich die Dächer „meiner“ beiden Gartenhütten jeweils mitten im Hochsommer gedeckt habe weiß ich sehr wohl wie heiß es oben wird :frowning:

„Beschiefert“ bedeutet,es ist tatsächlich echter
Schiefersplitt auf die oberste Lage der Dachpappe aufgebracht
und eingewalzt worden.
Es schaut nichts vom Grundmaterial raus.

Aha, quasi mechanisch draufgepresst.

Es ist ein UV-Schutz der Pappe und gleichzeitig optisch
schöner und hat so auch einen Klebschutz im Sommer.

Die Typenbezeichnungen sind nicht immer aufschlüsselbar.

Bei den Typen 333 und 500 etwa ist es das
Flächengewicht,höhere Zahl also schwerer und damit dicker.

Aha2, danke dir für all diese Informationen.

Gruß
Reinhard

Hallo Reinhard,
du hattest mich persönlich angesprochen und ich beantworte dir gerne deine Fragen.
1.Mit einer minderwertig genagelten Lage bekommst du auf Dauer kein Holzdach dicht.
Logisch ist, mit der Nagelung beschädige ich die Bahn.
Denn die 333er besandet ist eine dünne und harte, mit Rohfilzeinlage getränkte Bitumenbahn.
Diese Bahn habe ich vor knapp 50 Jahren in der Lehre verarbeitet.
Also schon lange nicht mehr Stand der Technik!.
Wie mein Vorredner schon schrieb 500er (Flächengewicht)schwerer und dicker.
In den Fachregeln tauchen diese beiden Bahnen fürs Dach schon garnicht mehr auf.
Das die thermische Beanspruchung Sommer-Winter 100 Grad ein leicht geneigtes Flachdach stark beanspruchen kann ist bekannt.
Eine V11 oder V13 ist eine Glasvlies-Bitumen Bahn.
Die Glasvlieseinlage verrottet nicht und die Bahn ist weicher.
Eine besandete Bahn ist lt.Fachregeln für die Oberlage verboten).
Eine beschieferte Bahn oder Kies ist in der Oberlage vorgeschrieben.(UV Schutz)
Besandete Bahnen(Optik ?)
Bei der Produktion wird der Träger auf große Rollen in Heißbitumen gezogen, aus diesen Grund braucht man Sand oder Folie als Trennmittel.
In diesem Verfahren wird auch der feine Plättchenschiefer aufgebracht.
Man würde diese warmen Rollen ohne Sand oder Folie garnicht mehr auseinander bekommen.
Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.
Mit handwerklichen Grüßen K.R.Ridders

Hallo Klaus,

1.Mit einer minderwertig genagelten Lage bekommst du auf Dauer
kein Holzdach dicht.

ich habe ja angedeutet daß ich da nix weiß. Deshalb frage ich nach. Auf was ist jetzt „minderwertig“ bezogen? Auf die tatsache der Nagelung an sich oder auf minderwetrtige nagelung?

Wie kann man nun minderwertig nageln? Falsche Nägel, besser solche nehmen wo der Stift nicht glatt ist sondern so geriffelt sodaß er schwerer „rausrutscht“?

Was genau meinst du?

Das die thermische Beanspruchung Sommer-Winter 100 Grad ein
leicht geneigtes Flachdach stark beanspruchen kann ist
bekannt.

100 Grad Temperaturunterschied?
Und du hast Recht, im Winter ist es egal wie das Dach ausgebildet ist.
da spielt die Sonne eine kleine Rolle.
Aber im Sommer spielt schon der Winkel der Dachfläche zur Sonne eine Riesenrolle.
Je „frontaler“ zur Sonne hin desto heißer werden die Dachpappenplatten.

Eine V11 oder V13 ist eine Glasvlies-Bitumen Bahn.
Die Glasvlieseinlage verrottet nicht und die Bahn ist weicher.

Aha, danke für die Information.

Eine besandete Bahn ist lt.Fachregeln für die Oberlage
verboten).

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.

Ja klar, fühle mich fachlich , verstehensmäßig zwar überfordert, das macht aber rein gar nix.

Gruß
Reinhard

Mit handwerklichen Grüßen K.R.Ridders

Hallo Reinhard,
mit minderwertig habe ich die 333er gemeint.
Mit feuerverzinkten Pappnägeln,hat man auch die richtige Befestigung. Bei einer kleinen Holzhütte muß man sicher Aufwand und Nutzen sehen. Auf meinen Geräteschuppen habe ich eine Lage V13 bes. und eine beschieferte PYE Schweißbahn.
Das ist eine mit Kunstoff angereicherte Bahn.Hält Temperaturen um 120 Grad aus und ist elastisch.
Eine V13 beschiefert draufgenagelt ist sicher vertretbar,wenn man nicht viel ausgeben will.
Gruß K.R.Ridders