Dagmar Nick - Früher

Hallo,

ich bräuche Hilfe bei der Interpretation des folgenden Gedichts und würde mich sehr freuen, wenn mir jemand weiter helfen könnte damit, denn ich tue mich wirklich schwer mit diesem Gedicht.
Also ich könnte evtl. sagen(natürlich so ganz kurz), dass das Gedicht ziemlich extrem geschrieben ist, das es um eine verflossene oder um eine mittlerweile unglückliche Liebe geht und das lyrische Ich über vergangene Zeiten in einer Partnerschaft spricht. In der Partnerschaft haben sich beide, trotz großer Gefahren und Ereignisse die ihren Weg pflasterten, geliebt.
Rhetorische Stilmittel kann ich auch nicht so recht finden. Wie wäre es mit: „eine einzige“ Z. 12 - Alliteration, „der Frühling steckte uns an“ Z.10 - Personifikation, „steingemeißelte Quetzalfeder genügte uns, abzuheben“ Z. 13-14 - Paradoxon.

Ihr seht ich könnte wirklich Hilfe gebrauchen… :frowning:

Vielen Dank schonmal vorab. :smile:

Hier das Gedicht:

Dagmar Nick Früher

Früher liebten wir uns
über dem Abgrund, wo anderntags
der Orientexpress von der Brücke
sprengte; die Wüsten Arabiens
durchrasten wir ohne Kompass und
kamen doch auf den erkorenen
Gipfel, betraten die Arche,
die keine Planken mehr hatte,
und kreuzten damit übers Meer;
bei der Ankunfti m Hafen
der Albatrosse steckte der Frühling
uns an, und wir phosphoreszierten
mit den Hinterleibern der Leuchtkäfer
um die Wette; eine einzige
steingemeißelte Quetzalfeder
genügte uns, abzuheben
von dieser Welt. Früher
liebten wir uns.

Hallo,

ich bräuche Hilfe bei der Interpretation des folgenden
Gedichts und würde mich sehr freuen, wenn mir jemand weiter
helfen könnte damit, denn ich tue mich wirklich schwer mit
diesem Gedicht.

Vergiss es. Begründung:

Aufgabe IV: Liebeslyrik (Abi 2009 BW)

Das vierte ‚Sternchenthema’ für Aufgabe IV heißt „Deutsche Liebeslyrik vom Barock bis zur Gegenwart“ und wurde zum ersten Mal in diesem Abitur geprüft.

Der ‚Untertitel’ legt einen Vergleich von zwei Gedichten aus verschiedenen Epochen nahe – aber auf die beiden Jahrhundertwenden 19./20. und 20./21. Jahrhundert wäre man wohl als Letztes gekommen. Kommentar #76 bemerkt treffend: „hätt nich gedacht, dass sie gleich im 1. Jahr Liebeslyrik so “blöde” Gedichte nehmen…“

Dagmar Nick, die Autorin des Gegenwarts-Gedichtes, dürfte nur wenigen bekannt gewesen sein, ebenso für ihr Schaffen relevante Ereignisse aus den 1990ern, so dass die reichen Metaphern eigentlich nur hermeneutisch gedeutet werden konnten. Leider erwies sich so das im Unterricht erarbeitete Wissen zu Epochen und ihren typischen Merkmalen, Autoren und Jahreszahlen als praktisch nutzlos.
Zum Textvergleich springen außer der eher rätselhaft-symbolischen Sprache beider Gedichte kaum inhaltliche Gemeinsamkeiten ins Auge, also legten vermutlich viele, die sonst gern Gedichte interpretieren, schnell die diesjährige Aufgabe IV als ‚zu schwer’ beiseite.

Aus: http://www.lehrerfreund.de/in/schule/1s/deutsch-abit…

Interessant: http://www.lehrerfreund.de/in/schule/1s/abiturstheme…

Schönen Gruß