Dalangi, derlegen, erlegen oder ähnlich

Eben habe ich dieses Wort in einer Mail an eine Wienerin gebrauch und sie hat das nicht gekannt.

Ob und wie weit meine Schreibung der Phonetik nahe kommt, kann ich nicht sagen.

Erlagen, erliegen, erlegen, verlegen könnnten hochdeutsche Schreibungen sein.

„erlegen“ ist mein Favorit.

Bedeuten soll das Wort: müde, abgeschlafft, erschöpft.

Und gehört habe ich es von meiner Großmutter und meiner Mutter.

Wer kann mir auf den Weg zum Verständnis helfen?

Fritz

Servus Fritz,

ich kenne völlig erledigt sein, wenn man geschafft, müde, fix und fertig ist.

In OÖ spricht man erledigt sein, daledi(g) sei, aus.

daledi, daschlong, ogschlaft, daschöpft
erledigt, erschlagen, abgeschlafft, erschöpft

Erledigt am Ende sein, zu müde um sich aufzuraffen.

War deine Oma mal in OÖ?

Grüße von Kerbi

Danke, Kerbi,

für den Hinweis.

In OÖ spricht man erledigt sein, daledi(g) sei, aus.
daledi, daschlong, ogschlaft, daschöpft
erledigt, erschlagen, abgeschlafft, erschöpft

Das bestätigt meine Vermutung.

Meine Vorfahren mütterlicherseits stammen aus dem deutschprachigen „Heideboden“, östlich des Neusiedler Sees.

Dorther habe ich meine Kenntnisse. Es gibt aber einige Unterschiede zum „normalen, österreichischen Bayrisch“.

Die Gelsen hießen z. B. Göi:laisen.

Nochmals Dank!
Fritz

Hallo, Fritz,
gab es da nicht auch noch den merkwürdigen „Erlagschein“, mit dem in Deutschland niemand etwas anfangen kann, der aber im Österreichischen Zahlungsverkehr durchaus gebräuchlich ist?
Gruß
Eckard

Servus Eckard,

also der Erlagschein, die Erlagscheine… is was ganz normales im Zahlungsverkehr in Ö.

Dann gibt es noch den Eigenerlag (EE), da überweist man seine Losungen an die Bank, dann die Privateinlage…da überträgt man private Gelder in die Firma.

gab es da nicht auch noch den merkwürdigen „Erlagschein“,

Wieso ist das merkwürdig???

mit dem in Deutschland niemand etwas anfangen kann,

Ist doch wurscht, ob ihr die Euro per Überweisung oder mit dem Erlagschein bekommt :wink:

Leicht beleidigte Grüße,
und Erlagschein is nicht merkwürdig…
immer diese Deutschen :wink:)
Kerbi

1 Like

Hallo Kerbi

Dann gibt es noch den Eigenerlag (EE), da überweist man seine
Losungen an die Bank,

Ich hab gedacht, Losung gibt’s nur beim Wild???

Grüsse
Heinz

Servus Heinz,

Dann gibt es noch den Eigenerlag (EE), da überweist man seine
Losungen an die Bank,

Ich hab gedacht, Losung gibt’s nur beim Wild???

Ach nee, Losungen sind die täglichen Einnahmen, das ist nicht der Gewinn…
nur die täglichen Losungen *gg* …mit der Umsatzsteuer.
Buchhaltärische Grüße…
und immer noch beleidigt…
Kerbi *sniff*

So nebenbei

und immer noch beleidigt…
Kerbi *sniff*

Hallo Kerbi.

Es besteht kein Grund zum Beleidigtsein.
Etwas ‚Merkwürdiges‘ ist für den der die deutsche Sprache richtig gebraucht eine Sache oder ein Begriff der ‚würdig ist, dass man sie/ihn bemerkt, oder sich merkt‘!
Selbst die Attribute ‚seltsam‘, ‚eigenartig‘ bezeichnen Etwas was selten ist oder seine eigene Art hat, also nichts Negatives.
Hätte Eckard geschrieben ‚die unsinnige, lächerliche oder verrückte Bezeichnung‘, dann wäre das ein Grund um verschnupft zu sein.
Bei der Gelegenheit möchte ich aber was anderes los werden. Nicht von Dir, aber aus der Wiener Ecke werden oft Stil- und Wortfragen die bei Euch nicht so geläufig sind als ‚Piefkinesich‘ oder ‚Sprache der Piefkes‘ bezeichnet. Was würdet ihr sagen wenn man vom ‚Altreich‘ (spezieller Ö-Begriff) aus, hier unverständliche Begriffe aus dem Österreichischen, als ‚Tschuschen-Jargon‘ bezeichnen würde???
Trotzdem mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim

‚Piefkinesich‘ oder ‚Sprache der Piefkes‘

„Piefke“ ist in Ö weder Schimpfwort noch Pejorativ, sondern ganz lieb gemeint :wink:
(wir sagen ja auch „Scheisserl“ als Kosewort im Sinne besonderer Wertschätzung)

http://de.wikipedia.org/wiki/Piefke

Was würdet ihr sagen wenn man […] hier unverständliche Begriffe aus dem
Österreichischen als ‚Tschuschen-Jargon‘ bezeichnen würde???

Falsch! würden wir sagen, typisch Piefke: kennt si mit der deitschen Sproch überhaupts nix aus!
„Tschuschen“ ist der Überbegriff für sämtliche Süd slawen , aber ein waschechtes Schimpfwort - sowas sagt man nicht laut.
Kennst di aus?

„Den Österreicher hat man sich als eine Art ‚geländegängigen Ostfriesen‘ vorzustellen.“ (Quelle unbekannt)

Servus, lieber Alexander:smile:
Gottfried Piefke und sein Bruder Rudolf waren, wie wir alle wissen, Berliner Kapellmeister und der Ruf *die Piefkes* kommen, soll schon in der zeit um 1860 laut geworden sein, wenn die beiden ihre Militärmusikzüge anführten. Als *schimpfwort* kam es in Wien wohl erst in den 70ern der vorigen jahrhunderts auf…vermutlich hervorgerufen durch einen zeitungsartikel. Heute wird es in doppelter bedeutung verwendet, durchaus auch liebevoll ironisch. Ähnlich dem *Kakanien*, das deutsche (und auch wir) ebenfalls doppeldeutig verwenden. In beiden fällen macht wohl der ton die musik:smile:
einen lieben gruss aus Wien von jenny, der manchmal hier vorgeworfen wird, sie redete piefkinesisch, wenn ihre berliner mutter mal wieder durchkommt…*lach*

lol und

„Den Österreicher hat man sich als eine Art ‚geländegängigen
Ostfriesen‘ vorzustellen.“ (Quelle unbekannt)

dem is nimmer viel hinzuzufügen…*g*
lieben gruss aus dem ösiländischen wien
jenny

Vorsilbe der- —> er-, ver- u.a.
Servus Fritz!

Erst einmal die Frage: Gibt es diese interessante, vielseitige Dialektvorsilbe ‚der-‘ im Schwäbischen wirklich nicht?
Des tat mi wundern, åber es kunnt jå sei, und destwegn derbårm i mi und nimm mir Derweil und schau, dass i des verständlich derschreib und richtig ummi derbring:

Wer kann mir auf den Weg zum Verständnis helfen?

Die Silbe, die neue Worbedeutungen entstehen lässt, wird in unserem Sprachgebauch häufig verwendet und fast ausschließlich Verben vorangestellt.
Im Deutschen kann man sie oft mit er- ersetzen:
derbårmen - erbarmen
derglengen - erlangen, erreichen
derzählen - erzählen; usw.

Manchmal mit ver- :
derdürsten - verdursten
derhungern - verhungern

Auf ein letales Ende weisen auch Wörter hin wie
derrennen - er håt si mitm Auto derrennt - tödlich verungl.
dertreten - zu Tode treten
derfållen - zu Tode fallen
derbeißen - de Kåtz håt de Maus derbissn
dersaufen, derschlågen, …

Und dann gibt es noch die im Sinn von „in der Lage sein, im Stande sein zu…“:
derreden - in der Lage sein zu sprechen
derse©hen - … zu sehen
derlosen - …zu hören
derschreiben, derrechnen, derlesen, usw.

Dein „derliegen“ kann zweierlei bedeuten, z.B. in der Äußerung „Er is bei der Årbeit derlegen“:
a) Er ist durch diese Arbeit zu Tode gekommen.
b) Er hat diese Arbeit nicht fertigestellt.

I hoff, i hu derholfen, bei diesem Thema, beinah ohne Ende…:wink:

Helene,
de des iatz erst derschreibb, weil s an schiachen Virus derwischt khåbt håt und’s ihr scho a wenk dergebm håt, bis s wieder aufderreckt is.