Dämmen zum Spitzboden, Dachschräge, und Wand unter Dachschräge



Liebe Experten, dieses Haus wurde 1973 gebaut, und ich habe es 2014, November übernommen. Hinter der Satellitenschüssel oben ist mein Schlafzimmer. Es geht soviel Wärme verloren, dass fast nicht zu merken ist, ob der Heizkörper aufgedreht oder zu ist. (Ja, er strömt vollständig mit, er ist überall heiss.)

Der Spitzboden hat keinen Zugang. Man müsste Dachziegel wegnehmen und dann durch ein Loch sehen, ob Dämmung auf der Decke zum Spitzboden vorhanden ist. Wenn nicht, was könnte am besten aufgebracht werden?

Im OG ist in der Mitte ein Flur, der eine offene Verbindung zum Erdgeschoss hat; die Decke des Flures oben lässt auch viel Wärme durch; der Heizkörper im Erdgeschoss

Die Dachschräge ist auch schlecht gedämmt und ebenso die Wand darunter. Die Wand darunter hat im Winter die geringste Oberflächentemperatur (Infrarotthermometer).

Vom Bausektor habe ich so gut wie keine Ahnung, aber ich habe im Ort wohl Helfer und wenn erforderlich auch Fachfirmen. Aber solange ich noch nicht selber Geld drucken kann, suche ich leber nach der günstigsten Lösung.

Moin,

könnte fast unser Haus sein, nur der Balkon an der anderen Giebelseite :wink:
Ich habe schlechte Nachrichten für dich, 1973 hatten es die Bauherren nicht so mit Dämmung. Soll heißen, dass da irgendeine Art Alibizeugs drinsteckt, mehr nicht. Bei uns waren es riesige Plastiktüten, in denen ein paar Wollekrümel steckten.
Ihr habt zwei Möglichkeiten:

  1. Die professionelle. Dach runter und von oben komplett neu dämmen. Ist natürlich auch die teurere und ihr seid wetterabhängig. Und einen Dachdecker zu bekommen, der Zeit hat, nach Feierabend einen Haufen Ungelernter zu beaufsichtigen, die das Dach abdecken und dann wieder decken, ist echt schwierig. Hier könnte man eine Aufsparrendämmung machen.
  2. Die aufwändigere. Von innen dämmen. Hier würde nur eine Zwischensparrendämmung infrage kommen. Wir haben damals Zimmer für Zimmer gedämmt. Also Decken raus (dürften eh’ Rigips sein), am besten die Sparren etwas aufsparren, damit genug Platz für die Dämmung ist und dann vom Dach aus dämmen. In der Reihenfolge Unterspannbahn, Dämmung, Dampfbremsfolie, Rigips. Tricky wird es bei den Unterspannbahnen, weil die normalerweise auf die Sparren kommen. Ganz wichtig ist, die Dampfbremsfolie dicht zu legen und auch die Anschlüsse an die Wand beachten.

Fachleute…Probier dein Glück mal bei den Großen, also Baustofflieferanten, die an Handwerksbetriebe liefern, hier in der Ecke z.B. Frettholt, Bauking oder Linnenbecker. Die haben wirklich Ahnung von der Materie. Vielleicht findest du einen Mitarbeiter, der dir Ratschläge geben kann. Manche Großhändler liefern auch an Bauherren und hier kann man auch wunderbar Tipps abgreifen.
Lass bitte unbedingt die Finger von Baumärkten, die meisten der Mitarbeiter haben null Ahnung, verkaufen das aber hervorragend. Und teurer als die Großen sind sie meist auch.

Soon

Hallo!

Und es gibt wirklich keine Dachboden(Spitzboden) klappe, irgendwo im Flur ?

Gut, dann müsste man von außen ran um wenigstens mal einen Blick reinzuwerfen. Man kann auch zimmerseitig eine Probebohrung/Öffnung machen und mit Endoskop oder direkt reinzuschauen, was dort vorliegt, ist es hohl man sieht die Unterseite der Dachpfannen bzw. eine Unterdeckbahn oder eben eine Dämmeinlage (wie gut und dick wäre eine andere Sache)
Dann sieht man auch, was dort eigentlich ist, ob man dort die offenen Balken sieht, die die Zimmerdecken tragen oder ob dort eine Vollschalung (also eine Art Boden) ist.
Wenn offene Balkendecke, dann wäre die Dämmung dort eingelegt (wenn es eine hat). Dort würde man sie auch nachträglich einlegen, Mineralwolle/Steinwolle aus Bahnenware.

Die Dachschrägen und Seitenabkleidungen unter der Schräge ebenso. Auch dort sollte gedämmt sein (ist es auch, nur eben 1970er Standard, also eher sehr mau !
Nachträglich kann man das am besten im Zuge einer Dachsanierung von außen machen, dann bleibt raumseitig alles erhalten. Ist bautechnisch aufwändiger und handwerklich anspruchsvoll, aber durch Fachhandwerker durchaus gängig und bewährt.
Durchgehendes Treppenhaus bis ins DG ist bei Reihenhäuser durchaus üblich, Wärme steigt auf bis nach oben und falls ungedämmt auch ins kalte Dach und in die Umgebung.
Giebelwände ? Das ist kritisch, hier käme ja nur Innendämmung in Betracht, die ist schadenträchtig in Bezug auf Feuchte. Das müsste sehr gut geplant und berechnet werden. Möglich wäre es.

MfG
duck313

Und du hast 2014 keinen gefragt, der Ahnung hat. Leider. Der hätte namlich gesagt, dass JETZT die Gelegenheit ist, das Haus zu sanieren. Später, wenn man schon drin wohnt, wird alles viel komplizierter.

Na gut, jetzt kommt die Einsicht.

1973, da kann alles möglich sein. Leider auch das komplette Sortiment der damals verfügbaren Schadstoffe.
Und nun wird es wirklich kritisch, denn Dämmen ohne Abdichten ist wie die Benutzung eines löchrigen Kondoms.
Wenn man alles luft- und winddicht bekommt, richtig dämmt und Taupunkte beachtet, dann ist dein Haus zum ersten Mal dicht. Vielleicht bemerkst du dann das erste Mal einen merkwürdigen Geruch, oder hast ständig Kopfschmerzen.

Das willst du nicht. Ich kann dir absolut nicht zu irgendeiner Art der Dämmung raten, ohne dass du dir zuerst den Rat von Fachleuten holst. Sollte das Haus ein Fertighaus aus diesem Baujahr sein, würde ich dich am Liebsten dazu zwingen, einen Sachverständigen zu beauftragen.

Das Risiko, welches bleibt, wenn keine Schadstoffe im Haus sind, ist die Bildung von Staunässe. Dazu reicht ein einziger nicht ganz luftdichter Anschluss. Die Folgen merkt man in einigen Jahren, wenn der Schimmel zum ersten Mal sichtbar durchschlägt.

Dämmen ist alles andere als trivial, Fehler dabei kosten nicht nur Energie, sondern führen zu ggf. massiven Bauschäden und Gesundheitsgefahren.

Moin,

das meiste wurde eigentlich bereits gesagt.

Ich möchte nur noch einmal unterstützen, dies nicht selber in die Hand zu nehmen.
Auch wenn es Geld kosten sollte, hole dir einen Fachmann in dem Bereich dazu, der sich das ganze anschaut und berechnet! Die Ausführung kann man natürlich auch selber machen.
Das Thema Dampfbremse sei erstmal dahin gestellt. In Altbauten ist es ein stark Diskutiertes Thema ob diese Sinn macht oder eher schlecht ist. Vor Allem kommt es hier auch auf die Konstruktion des Dachs an und wie es hinterlüftet ist. Wenn im Altbau die nicht die Möglichkeit besteht diese wirklich komplett dicht mit Anschlüssen an alle Bauteile zu verlegen, so würde ich eher zu anderen Varianten tendieren.
Dazu kann man aber online viel nachlesen.

Ganz wichtig aber der Hinweis:
Bitte nicht um Geld zu sparen diese Dämmtapeten kaufen.
Das sind Tapeten mit einer Styroporschicht, die als „Dämmung“ in Baumärkten verkauft werden.
Diese bereiten mehr Probleme mit Schimmel als das sie Wirkung haben.

Das ist 2014 maximal blöd gelaufen: Als ich dieses Haus angeboten bekam, da habe ich Verkaufsanstrengungen meiner ETW in Stadtmitte in Osnabrück unternommen. Ruckzuck hatte ich mehrere Interessierte, darunter ein Rechtsanwalt, der sie für den Sohn zum Studieren brauchte. Den habe ich gerne gemieden. Der andere Interessiere wollte aber binnen weniger Wochen mit dem Upgraden anfangen.

Das Haus hier „musste“ ich dann kaufen. Aber der Verkäufer wurde durch einen Eintrag im Grundbuch überrascht, nach dem seine Mutter lebenslang Wohnrecht hatte. Die war aber schon wegen Demenz im Pflegheim. Der Verkäufer wollte den Schlüssel nicht rausrücken, bevor er keine Überweisung erhielt, und ich konnte nicht überweisen, weil kein Notar das Überschreiben vornehmen konnte. Wochen verstrichen; kein Handwerker konnte was machen. Und als endlich das Gericht die Löschung des lebenslangen Wohnrechts vornehmen konnte, musste ich schon einziehen, denn die ETW in Osnabrück wurde vom Käufer beansprucht.

Kurz danach kam 2015 Merkel machte die Schleusen auf. Danach stiegen in den Großstädten die Preise drastisch. Was ich für € 1.800 /qm verkaufte, ist dann auf € 2.150 gestiegen. „Lujah“, sog i.

Diese Legende glaubst du?

Ich mache dagegen eher unsere Nachbarländer dafür verantwortlich.

Aus dem Wikipedia-Artikel zur Flüchtlingskrise in Europa ab 2015, exemplarisch einige Zitate aus dem Abschnitt „Österreich“:

Das Land Salzburg schleuste nach eigenen Angaben von Anfang Oktober 2015 zwischen 1000 und 1500 Menschen täglich nach Bayern.
Laut dem Salzburger Bürgermeister haben Zeugen bestätigt, dass Österreich Übersetzer eingesetzt hat, um behinderte Menschen zum Aufbruch nach Deutschland zu überreden. Die Personen wurden anschließend aus der Notunterkunft in der Salzburger Bahnhofsgarage von der Polizei zur Grenze nach Deutschland eskortiert.
Am 17. Februar gab die Innenministerin bekannt, man wolle ab dem 19. Februar nur noch bis zu 80 Asylanträge pro Tag an der Südgrenze akzeptieren. Allerdings sollen bis zu 3.200 Personen pro Tag zum Zweck der Durchreise diese Grenze überqueren dürfen, sofern sie angeben, in einem anderen Land Asyl beantragen zu wollen.

Wäre es eine Idee, erstmal nur einseitig das Dach nach Süden zu dämmen? Dachziegel ab, Aufsparrendämmung, zusätzliche Dachziegel sind vermutlich erforderlich. Denn 2 besten Zimmer haben die längsten Dachschrägen nach Süden mit 2,65 m Länge (Foto). Ander der anderen Seite ist die Dachräge nur ca. 0,40 m lang, weil dahinter noch ein Abstellraum für Koffer usw. ist.

Oder, alternativ: Kann Fotovoltaik so aufgebracht werden, dass sie sommer wie winters als Wärmedämmung dienen kann?

Nein, PV ist „nur“ eine Halterung und die Platten drauf. Da ist nix mit Dämmung.
Das Haus nur halbseitig dämmen, macht m.E. keinen Sinn. Auf der anderen Seite ist es ja trotzdem nicht gedämmt. Und, ganz wichtig, Dämmen macht jede Menge Dreck im bewohnten Haus. Es wäre vorteilhafter, sich diese Geschichte nur einmal anzutun.

Soon