Danke sagen, Sich bedanken

Hallo alle, Ich bräuchte eure Hilfe. Ich schreibe über die Routineformeln im Rahmen einer empirischen Untersuchung. Jetzt brauche ich Informationen über die Sprechakte, die mit den Routineformeln realisiert werden. Es sind viele Sprechakte. Ich fange heute nur mit dem Sprechakt " Danken" an. Im Deutschen bedankt man sich als Reaktion auf einen Gefallen. Man dankt dem Gesprächspartner nicht nur wegen einem Gefallen, sondern auch wegen anderen Handlungen, wie es bei bei Komplimenten, Wünschen etc. der Fall ist. D.h. wenn jemand mir ein Kompliment macht oder mir etwas wünscht, bedanke ich mich dafür.
Die Fragen
Ich wollte nur wissen, was welche Handlungen des Gesprächspartners als Gefallen angesehen kann, für den sich man bedanken muss.

und welche weitere Handlungen (neben Wünschen und Komplimenten) Anlass dafür geben, dass man sich bei seinem Gesprächspartner bedankt.

ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn ihr mir dabei helfen könnten.

Beste Grüße
Marburger 9

Hallo Marburger 9,

Ich wollte nur wissen, was welche Handlungen des
Gesprächspartners als Gefallen angesehen kann, für den sich
man bedanken muss.
und welche weitere Handlungen (neben Wünschen und
Komplimenten) Anlass dafür geben, dass man sich bei seinem
Gesprächspartner bedankt.

müssen muss man nicht … Es gehört halt zum „Guten Ton“ und ist eine Sache von Höflichkeit und Umgangsform.
Ich bedanke mich außer für Wünsche und Komplimente auch dafür, dass ich Zeit mit jemandem verbringen durfte; für Besuche oder dass ich Aufmerksamkeit erhalten habe. Außerdem für Hilfestellungen oder ein Gespräch (auch in Brief oder eMail).

ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn ihr mir dabei helfen
könnten.

Bitte. Da nich für.

Grüße von
Thomas

als Gefallen angesehen kann, für den sich
man bedanken muss.

Hallo!
Sich bedanken kostet nichts also bedanke ich mich,ohne es zu müssen, viel und gerne:

-für Dein Vertrauen, dich mit Deiner Frage an mich (und uns alle) gewand zu haben

  • fürs Zuhören
  • für eine gute Ìdee einen guten Gedanken
  • für ein Gespräch als solches
    Das gegenüber freut sich und erkennt die Wertschätzung, die ich ihm entgegenbringe.

Gruß
Maik

Hallo

Vielen vielen Dank! Das war sehr nett von dir mir zu helfen. Dein Beitrag war mir eine große Hilfe.

Beste Grüße
Marburger9

Hallo, Marburger,
Deiner Aufforderung von weiter oben leiste ich gerne Folge.

Das Wort „Dank“ ist ja eng verwandt mit dem Verb „denken“ und in seiner durch häufigen Gebrauch abgeschliffenen Form wohl ein Kürzel für „Ich werde Deine Hilfe/Unterstützung, Deinen Beistand etc. in Gedanken behalten um mich dafür zu revanchieren, wenn Du dies brauchst.“

Insofern wird es immer dann Anwendung finden, wenn einem von einem anderen ein Gefallen erwiesen, Hilfe oder Zuwendung gewährt wurde. Es dient also dazu um die besondere Beziehung zu kennzeichnen, die durch den sozialen Akt der Hilfeleistung zwischen den Beteiligten entstanden ist. Der Dank dient so als soziales Bindemittel und als Versprechen für zukünftige Bereitschaft zum gegenseitigen Beistand.

Gruß
Eckard

Hallo Marburger,

auch wenn du vieles davon schon gesagt hast, fange ich von vorne an (damit ich das für mich strukturieren kann). Auch hier wieder: Ich schreibe meine persönliche Ansicht, andere Leute sehen das evtl./wahrscheinlich anders.

Ich denke, es gibt mehrere Gründe, sich zu bedanken.

Zum einen fallen mir Situationen ein, in denen ich jemand anderem wirklich dankbar bin, weil er etwas für mich getan hat. Das kann z.B. eine tatkräftige Hilfe sein (Hilfe beim Umzug) oder geistige Unterstützung (Freunde, die mir bei einem Problem geholfen haben oder mich getröstet haben, …).

Oder z.B. auch bei weniger Nahestehenden: wenn dein Betreuer an der Uni sich sehr viel Zeit für dich nimmt oder die Sekretärin dir zum fünfzehnten Mal an diesem Tag erklären muss, wie die Anmeldung funktioniert, aber immer noch nett und freundlich ist.

Aber ich denke, dich interessiert mehr das „Danke“ als Höflichkeitsfloskel.
Wie du schon gesagt hast, passiert das oft als Reaktion auf gute Wünsche wie unter Freunden:
„Alles Gute zum Geburtstag!“ - „Danke!“
„Guten Rutsch ins neue Jahr!“ - „Danke, dir auch einen guten Rutsch“
Oder die Kassiererin im Supermarkt:
„Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende“ - „Danke, gleichfalls!“/„Danke, das wünsche ich Ihnen auch!“
„Gut sehen Sie heute aus!“ - „Danke!“

In obigen Fällen kommt es meiner Meinung nach darauf an, wie gut man den Sprecher kennt und ob schon der gute Wunsch ernst gemeint war.

Wenn mir meine Stammkassiererin im Supermarkt fröhlich ein schönes Wochenende wünscht, dann ist meine Antwort sicher ernstgemeint. Wenn es klar ist, dass das ein genuschelter Standardspruch ist, dann wird meine Antwort auch eher routinemäßig oder gar nicht ausfallen.

Als drittes würde mir noch einfallen, dass man sich bedankt, wenn man etwas (gereicht) bekommt.
In der Familie: „Reich mir doch bitte Mal den Salat“ - „Bitte hier“ - „Danke.“
Oder auch im Geschäft, wenn man das Wechselgeld oder die Ware bekommt.

Ich denke, dass das am ehesten unter „Höflichkeitsfloskel“ fällt. Eigentlich ist man ja nicht wirklich dankbar, dass man das Wechselgeld bekommt, das ist ja eine Pflicht und keine Gefälligkeit des Verkäufers.

Hoffe, das hilft dir.

Gruß
Kati