Darf der Lehrer einen Schüler bevorteilen

Ich bin in der 9 Klasse und gehe auf die Realschule. Vor längerer Zeit haben wir unsere Deutschmappe zum Buch AsphaltTribe abgegeben. Heute (1.6.10) haben wir sie zurückbekommen. Die Benotung war aus der sicht von fast allen Schüler unfair und nicht gerecht. Ein Schüler nennen wir ihn mal Tom ist zwar sehr intelligent und hat probleme wie ADHS(vermutung) oder ähnliche verhaltensstörungen bekommt als note eine 3+(bzw. 2,6). In seinem Ordner fehlen sämtliche aufgaubenzettel und er hat nur ein sehr kleinen teil der hauptaufgaben zum Buch gemacht. Deckblatt und Inhaltsverzeichnis fehlt komplett. Während eine andere Schülerin nennen wir sie mal Franzi alle Aufgaben bearbeitet hat und sämtliche Zettel in ihrem Ordner vorhanden ist eine 3 bekommt zudem hat sie alles sehr sauber geschrieben(teils auch mit Pc) und sowohl ein Deckblatt als auch ein Inhaltsverzeichnis. Zwar sind die Aufgaben die Tom gemacht hat sehr gut und haben keine mängel (schreibweise von Tom ist kaum lesbar), allerding müsste er dennoch eine sehr schlechte note wie eine 5 oder mindestens eine 4 bekommen da sachen die nicht vorhanden sind mit einer 6 bewertet werden müssen oder nicht? Zudem hat noch ein andere Schüler nennen wir ihn mal Hans. Er hat den größteil der Aufgaben ledeglich eine Aufgabe und 3Zettel fehlen sowie Deckblatt und Inhaltsverzeichnis. Diese Person bekommt wiederum eine 5 bzw. eigentlich schon eine 5-. MEINE FRAGE IST JETZT DARF DIE LEHRERIN SO BENOTEN?
Muss die lehrerin nicht alle hefte gleich benoten?

Ich bedanke mich jetzt schonmal für die hoffentlich zahlreichen antworten.

Mit freundlichen Grüßen

BCLegolas

Ps. Sry für die Rechtschreibfehler

Hallo BCLegolas,
ich habe ein bisschen nachgeforscht und mich ein bisschen umgehört.
Also zuerst ist es sehr wichtig, was für Probleme dein Mitschüler hat. Wenn er wirklich ADHS hat oder ADS dann hat er einen Anspruch auf Nachteilausgleich. Das bedeutet, dass seine „Probleme“ wie du es nennst mit dem Lehrer besprochen werden müssen und dabei eine Regelung darüber getroffen werden muss.
Ich weiß jetzt nicht, wie es genau bei deinem Mitschüler aussieht. Nach meinen Erkenntnissen könnte er zum Beispiel eine längere Arbeitszeit oder eine verkürzte, andere Aufgabenstellung bekommen haben. Meist haben die Lehrer in diesem Fall auch eine größere Exaktheitstoleranz, achten also nicht so pingelig auf die Form. Wenn diese Regelung zwischen dem Mitschüler und dem Lehrer also besteht, dann darf der Lehrer diesen nach dem Nachteilsausgleich auch anders also nach anderen Kriterien benoten. Da ich aber nicht weiß, wie es in deinem Fall wirklich aussieht, kann ich darüber auch nicht richtig etwas sagen und es beurteilen. Aber wenn es so aussieht, wie ich geschildert habe, dann ist die Benotung korrekt.
Ich kenne einen Fall aus meinem eigenen Umfeld. Eine Mitschülerin von mit hatte eine Lese-REchtschreibschwäche. Diese Mitschülerin hat zum Beispiel immer eine Note besser bekommen, als sie eigentlich hätte.
Ich verstehe dein Problem damit total. Es kommt dir unfair vor. Aber ich glaube mit den Problemen der Leute die an ADHS leiden ist diese Note dann gerechtfertigt, da es sonst auch unfair für sie wäre, weil ihre Möglichkeiten beschränkt sind.
Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen!!! :smile:
Freundlich Grüße

Hanna ist hier

Ahoi Legolas!
Generell muss ein Lehrer natürlich alle Arbeiten gleich bewerten. Wenn also einem Schüler eine Aufgabe fehlt, sollte das die Note genauso „runterziehen“ wie wenn dies bei einem anderen Schüler geschieht.
Eventuell darf der Lehrer bei benachteiligten Schülern (Behinderung, etc.) die Note noch etwas aufbessern, weil diese sich für die gleiche Leistung mehr anstrengen mussten. ADHC beeinträchtigt einen Schüler aber vermutlich nicht so stark, dass er seine Note auf die Schulabeit aufgebessert bekommen sollte - finde ich.
Es ist die Sache des Lehrers, die Bewertung festzulegen. Er kann beispielsweise entscheiden, dass es nicht in die Note einfließt, wie leserlich man schreibt. Allerdings darf das dann auch bei keinem Schüler als Nachteil gewertet werden, es müssen also alle gleich behandelt werden.
Frag doch einfach mal nach, nach welchen Kriterien der Lehrer bewertet hat. Erklär ihm doch mal den Vergleich zwischen den verschiedenen Arbeiten und Noten, den du mir hier geschildert hast. Und frag dann, warum hier schlechtere oder bessere Noten zustande kommen. In den Kopf des Lehrers kann keiner von uns gucken, ich kann dir nicht sagen, wie er seine Bewertung angelegt hat.

Ich hoffe, das hilft dir irgendwie. :smile:
LG
Hinterwaeldler

Hallo BCLegolas,

dass es immer wieder mal unfair zugeht, das ist nicht ungewöhnlich. Jetzt kommt es auf euren Zusammenhalt in der Klasse an. Das heißt, auch derjenige, der bevorzugt wurde, muss mitmachen, gegen diese Ungerechtigkeit vorzugehen.
Doch bevor ihr wutschnaubend losrennt, sammelt euch und sprecht mit der Lehrerin. Wenn Lehrer unfair sind, so ist es an euch Schülern, ihr Fairness beizubringen. Das heißt, derjenige, der am besten für die Klasse sprechen kann, der sollte die Führung des Gespräches übernehmen. Es dürfen sich alle einmischen, aber einer sollte den roten Faden im Auge behalten! Sprecht NIE durcheinander und lasst der Lehrerin eine Chance sich zu erklären.
Fragt sie danach, wie sie die Ordner bewertet hat. Jeder gute Lehrer macht sich ein Bewertungskatalog, den er jederzeit den Schülern/Eltern etc. vorlegen kann. Kann sie die nicht, könnte man ihr unterstellen, sie urteilt ohne festen Plan, was natürlich unfaire Noten nicht ausschließen kann.

Will sie mit euch darüber nicht diskutieren (ruhig und sachlich bleiben - ganz ganz wichtig!), so müssen die Eltern ran! Auch hier sollten die Emotionen der Sachlichkeit weichen! Wenn die Lehrerin nicht erklären kann, wo wer welche Fehler gemacht hat, damit die Note nicht entsprechen ist, so könnte man ihr vorwerfen, dass sie kein Interesse daran hat, dass ihr aus euren Fehlern lernt.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
Würde mich sehr interessieren, wie ihr dies bewältigt habt.

Nachdem ich mit dem Schulleiter gesprochen habe und dieser wiederum mit der Lehrerin. (er fand die benotung ebenfalls nicht korrekt und er muss ja wissen was der schüler für ‚‚nachteile‘‘ hat) Hat die Lehrerin nochmal alle Ordner eingesammelt und aller anschein kann man davon ausgehen das jetzt alle gleich bewertet werden. Wenn nicht bleiben noch die Eltern :smile: Zudem hat mir der Schulleiter gesagt das ‚‚Tom‘‘ so wie jeder andere bewertet werden muss auch wenn er ‚‚probleme‘‘ hat. Ich bedanke mich für die Hilfreichen und schnellen antworten. Werde wenn wir die Ordner wiederbekommen werde ich reinschreiben wie die noten dann endgültig ausgefallen sind.

Generell würde ich an eurer Stelle trotzdem sie danach fragen, wie sie bewertet hat. Also nach einem Art Korrekturbogen, dies kann man auch bei Klassenarbeiten - speziell in Deutsch - verlangen, somit weiß man dann konkret wo man sich verbessern muss…
UND man hat die Gewissheit, dass der Lehrer wirklich gerecht bewertet und nicht nur husch husch über das Geschriebene drüber liest - dies passiert leider viel zu häufig :frowning:

Hallo BCLegolas
Entschuldige,dass ich dir nicht weiterhelfen kann.Ich weiss wirklich nicht,ob die Lehrer in der Beurteilung ihrer Schüler Unterschiede machen dürfen.Ich meine mal gehört zu haben, dass bei einer anerkannten Lese-Rechtschreib-Schwäche oder -Matheschwäche die Klassenarbeiten der entsprechenden Schüler anders bewertet werden können.Sicher bin ich mir aber nicht.
Ich hoffe jemand anderes kann dir besser weiterhelfen.
Schöne Grüße