Darf der Schulleiter allein entscheiden?

Wir haben das Problem, dass der Direktor unseres Gymnasiums einfach über den Kopf von jedem hier hinwegentscheidet. Strafen werden zu schnell verhängt und einiges läuft schief.

Z.B.: Ein Gesamter Jahrgang wird „durchmischt“, weil es ihm halt so passt. Seine Erklärung an die Elternsprecher: Sie möchten nicht, das es 9. und 10. Stunden gäbe. Erklärung an die Schüler: Die Selbe + Die Lehrer hätten mit 55% für eine Aufteilung gestimmt. Es gab aber nie eine solche Abstimmung.

Nun sind meine Fragen: Darf der Direktor so etwas einfach entscheiden ohne jemanden zu fragen und wie kann man gegen ihn vorgehen?

Außerdem: Was wäre, wenn wir nächstes Jahr einfach in den Klassen zusammenbleiben würden?

PS: Es gibt jetzt 4 Klassen und wird danach immernoch 4 Klassen geben, es hat also nix mit Personalmangel zu tun.

Die Stellung der Schulleiter ist in allen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Damit auch seine Verfügungsgewalt.Ich kann nur über HH sprechen. Auch hier beobachten wir leider zum Teil ein solches Verhalten von Schulleitern.
Der normale Weg ist wohl:

  1. Lehrerversammlung/Schülerversammlung ohne Schulleitung
  2. Einschalten des Beratungslehrers, des Personalrates, des Elternrates
  3. Einschalten des Schulaufsichtsbeamten
  4. wenn das alles nichts bringt, um einen Termin beim Vorsitzenden der Rechtsabteilung der Schulbehörde bitten

Es sollten zumindest die pädagogischen oder sachlichen Belange klar sein, wenn ein SL Entscheidungen trifft.
Er täte gut daran, Schülerrat, Elternrat und Lehrer mit ins Boot zu holen, denn nur dann wird er seine Schule erfolgreich leiten können.
Ich hoffe, ich konnte helfen.
Lieben Gruß aus HH

Hallo, vielen Dank für die schnelle Antwort, komme aus Sachsen.
Haben auch schon einen Elternabend mit den Elternsprechern der Klassen, den Klassenlehrern und dem Schulleiter einberufen. Jetzt ist die Frage ob das etwas bringt. Wenigstens weis ich jetzt was man noch machen könnte, wenn das nichts bringt.

Mfg, Philip

Ich wünsche dir viel Erfolg!

Lieber Phil55,
leider muss ich hier passen, da ich über die grundsätzlichen Rechte eines Schulleiters nicht so genau informiert bin. (Bin nur einfache Lehrerin)
Aber aus meinem langjährigen Erfahrungsbereich kann ich nur sagen, dagegen könnten Sie, meiner Meinung nach, angehen. Solche Machtbefugnis hat auch ein Schulleiter sicherlich nicht. Bestimmte Entscheidungen müssen entweder von einer Lehrer- oder Schulkonferenz mitentschieden und mitgetragen werden. Wenn diese nicht stattgefunden haben, können Sie das nachfordern (Gremium der Elternpflegschaft) oder Sie wenden sich gleich an das Schulamt. Dort wird man dann die Entscheidung des Schulleiters überprüfen und mit Ihnen und hoffentlich vielen anderen Eltern zusammen eine Lösung suchen und finden. (So wird jedenfalls bei uns gehandelt.)
Ich hoffe, Ihnen doch ein wenig geholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Nofretete 2008

Hallo Phil55,

leider bin ich kein Schulleiter, sondern „nur“ Grundschullehrerin. Ich verstehe dein Anliegen, kann dir aber leider nicht groß helfen. Meiner Meinung nach hat ein Direktor schon einige Entscheidungsgewalt, aber so ganz „frei nach Schnauze“ darf wohl auch er nicht entscheiden. Ich hab das mit der Klassenmischung nicht ganz verstanden. Aber wenn es jetzt 4 Klassen gibt und nach der Mischung auch wieder 4 Klassen, wo ist dann der Sinn? Sind diese Klassen denn problematisch? Dann wäre eine Mischung denkbar. Aber wie vermeidet er durch die Mischung eine 9. und 10. Stunde? Geht es da um ein Kurssystem? Und wird durch die Mischung wirklich die 9. und 10. Stunde vermieden? Das fände ich dann nachvollziehbar.
Habt ihr einen Vertrauenslehrer oder einen Tutor, mit dem man reden kann um noch mal nachzufragen?

Tipps:
Bleibt erst mal ruhig. Wenn ihr euch jetzt einfach nur tierisch aufregt (was ich schon ein wenig nachvollziehen kann), erreicht ihr gar nichts. Am Ende schalten Lehrer/Direktor auf stur und sie haben nun mal mehr „Macht“.
Versucht es sachlich. Sprecht mit dem Vertrauenslehrer (etc.). Sprecht unbedingt mit den Elternvertretern. Die sind dafür da, um sich auch für euch stark zu machen. (Ich gehe hier mal davon aus, dass nicht nur du das doof findest, sondern so ziemlich alle Kids der 4 Klassen.)
Versucht zu argumentieren, dass euch die aktuelle Klassengemeinschaft wichtig ist. Es gibt dort (hoffentlich) gute Beziehungen unter den Schülern, die durch eine Mischung aufgelöst würden. etc.

Sollte es aber wirklich um die Vermeidung der 9. und 10. Stunde gehen und dies mit einer Mischung möglich sein, mach ich euch nicht allzu viel Hoffnung. So etwas hat meist Vorrang.

Tut euch auf jeden Fall den Gefallen und versucht sachlich und höflich zu bleiben. Auch wenn es schwer fällt, weil ihr wütend seid. Ihr erreicht so definitiv mehr, als durch bocken, maulen und meckern.

Ich drücke euch die Daumen.

Viele Grüße,

littleStar

Hallo littleStar.
Der Sinn liegt angeblich darin, 8. und 9. Stunden zu vermeiden, wie ich schon geschrieben habe. Der Grund ist die Wahl von verschiedenen Profilen: künstlerisches Profil, naturwissenschaftliches Profil und Latein. Danach wurden die Klassen auch aufgeteilt. Allerdings haben wir auch russisch und französisch getrennt, da geht die alte Klassenaufteilung doch auch…
Zum Vertrauenslehrer: Ja, den haben wir, aber die Lehrer sagen uns ja auch alle nichts, da sie wissen das sie eh nichts machen können…
Es haben sich auserdem bereits die Elternsprecher reingehängt und einen Elternabend organisiert, mit Direktor und Klassenleitern. Und sehr gut befreundete Schüler gibt es in den Klassen viele, die getrennt werden.

Naja, erst einmal schauen was der Elternabend heute Abend bringt :wink:

hallo entschuldige, aber ich kennen das deutsche Schulsystem überhaupt nicht

Tut mir Leid, da bin ich überfragt.
Das einzige was ich wüsste, wäre Eltern-Lehrer-Schüler-Initiative gegen euren Schulleiter.
Die andere Möglichkeit, wäre die Zuständige Behörde.
Wobei dafür dein Beispiel wohl nicht ausreichen mag.
Bin allerdings selber kein Jurist sondern auch noch Schüler.

Also…er muss durchaus auf die Vorschläge von Lehrern eingehen und kann nicht einfach mir nichts dir nichts entscheiden,auch wenn bei bestimmten Entscheidungen z.B Brandschutz kein unbedingtes Einverständnis der Lehrer nötig ist,um Beschlüsse zu fällen.Das liegt daran,dass der Direktor sehr viel Verantwortung trägt und für die Sicherheit der SChüler Sorge zu tragen hat.Doch das steht auf einem anderen Papier!Zu dem,dass er einen gesamten Jahrgang durchmischt,wobei dies gegen den Willen aller Beteiligten(außer ihn natürlich)geschieht,kann ich nur sagen,dass soweit es unnötig ist,nicht zu geschehen hat.Außerdem darf er sowieso nicht eine Abstimmung sprichwörtlich türken,weil das sehr wohl,soweit ich weiß,einen Betrug darstellt.Wie ich glaubte zu hören,gibt es aber besonders für Lehrer die Möglichkeit einer Abwahl des Direktors oder zumindest die Möglichkeit höherstehende Instanzen z.B Kultusministerium oder Ähnliches in die Beteiligung einfließen zu lassen bzw. denen die Misslage an der Schule zu erklären und um Rat zu bitten.Recht viel mehr weiß ich jetzt auch nicht dazu.Ich weiß nur,dass wir selbst einen nicht sehr beliebten Direktor haben,der ebenfalss recht strenge Beschlüsse auf eigene Faust durchzieht,aber zum Glück heuer abdankt. Ich hoffe ich konnte helfen.