Darf ein Sozi das?

Ich wundere mich über diese Worte. Inhaltlich kann man das so sehen aber ich bin doch sicher, dass Politikern anderer Parteien hier vorschnell „braune Hetze“ vorgeworfen werden könnte.

Aber wie ist das bei einem Sozi? Wäre er/sie dann Sozi und Nazi? Oder ein roter Nazi? Oder ein Sonazi? Schwierig…

Hallo,

hältst Du etwa Gabriel noch für einen ernst zu nehmenden Politiker oder gar Sozialdemokraten ?

&Tschüß
Wolfgang

Gabriel, und die dänischen Sozialdemokraten auf die er sich bezieht, sind doch alles fakes die von der AfD und den Russen gesteuert werden!

Eigentlich einfach.

Man kann Dänemark nicht mit D vergleichen.
Weil in Dänemark beispielsweise das Grüne gelebt wird und daher politisch nicht vertreten ist. Darüber hinaus unterscheidet Dänemark politisch weniger nach Themen, sondern nach Bürger. Sozialer Verträglichkeit und Entspannung.

Hier in D ist das ganz anders. Entschieden und propagiert wird hoch selektiv nach Themen und politischer und ökonomischer Macht und Abhängigkeit (von offensichtlich aktuell erkennbarer Korruption einer Uschi oder Julia darf man ja NOCH nicht schreiben)

2015 Thema Migration.
Es wurde entschieden, dass D uneingeschränkt ein Einwanderungsland sein wird. Die gestern im Bundestag verabschiedeten 7 Gesetze laufen darauf hinaus, dass nach wie eine Kontrolle über Zuwanderung erfolgt, Abschiebung mangels Zustimmung der Herkunftsländer nicht möglich ist, und weiter auf „Fachkräftezuwanderung“ in den den kritischen Bereichen „Soziales“ wie Pflege und Co. mittels Billiglohnkräften gesetzt wird.

2019 Thema Klima.
Völlig losgelöst von allem anderen nun der zweite spaltende Kracher.
Und schon wieder losgelöst davon, wer die Kosten finanzieren kann.
Losgelöst von den Bürgern, die zwar alles bezahlen sollen, Einschränkungen hinnehmen sollen (wohl differenziert nach Wohlstand und Einkommen im Arm-Reich-Schema), aber schon wieder ohne Konzept oder gar Umsetzungsideen. Verantwortung wird zunehmend abgelehnt, delegiert auf „andere“.

Das deutsche Problem liegt darin, dass man bei allem versucht, strikt nach links/rechts einzuordnen. Die zahlreichen Probleme wie Bildung, Altersvorsorge, Infrastruktur, Migration, Klima und so weiter sind aber nicht rechts oder links einzuordnen, sondern von Notwendigkeit bestimmt.

Und da kann die SPD ebenso viel liefern, wie alle anderen in der sogenannten Mitte.
Nichts!

awM

Ach jetzt komm mal sorry.

Das bringt Gabriel schon länger vor, und er zeigt damit tatsächlich ein Weg.
Ob der für die SPD sinnvoll zu gehen ist, weiß ich nicht.
Ob ihn die SPD überhaupt gehen könnte, glaub ich nicht, weil es sie dabei zerreißen würde.

Ich seh es so, dass hier - in diesem Bereich „sozialpolitisch links / stark wohlfahrtsstaat-orientiert und innenpolitisch autoritär / rigide“, tatsächlich eine nennenswerte Lücke im Parteiensystem besteht, die die SPD am besten von allen anderen Parteien (wieder) füllen könnte, besser jedenfalls als die beiden anderen Parteien die es teilweise und erfolglos versuchen, nämlich die AfD (Höcke-Flügel) und die Linkspartei (Wagenknecht-Vorstoß).

M.E. ist das eine Lücke, die die SPD historisch selbst aufgemacht hat.

Naja, weniger polemisch könnte man das als Rückbezug auf die ältere Sozialdemokratie eines Helmut Schmidt oder eines Bruno Kreisky sehen.

Gruß
F.

Er wäre ein Roter, der „seinen“ Friedrich Engels nicht bloß an der Wand hängen hat, sondern auch mal gelesen hat.

Dann schreib doch mal was, das zur Frage passt… :smile:

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Und wenn? Könnte das Erscheinungsbild der Partei darunter noch mehr leiden? Geht doch gar nicht mehr!

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Zedenfalls für einen besseren als Wolfgang Clement je war.

Es geht ja nicht primär ums Erscheinungsbild, sondern um die innerparteilichen Mehrheitsverhältnisse, die so eine grundlegende Neuausrichtung braucht. Große Teile der SPD würden die nicht mittragen.

Gruß
F.

Und? Große Teile der Partei tragen doch auch heute schon alles Mögliche nicht mit.

Die SPD kann (soweit Verstand benutzt wird) nur in Richtung kleinbürgerliche Mitte/ Industriearbeiterschaft gehen, denn die anderen Nischen sind schon besetzt. Wir haben schon eine Linkspartei und wir haben auch schon die Grünen. Ein Klonierungsversuch ist hier eher wenig erfolgversprechend. Aber die traditionelle SPD-Stammwählerschaft, die die SPD im Wesentlichen aus den Augen verloren hat, wird im Moment lediglich von der AfD umworben, und die AfD ist aufgrund ihrer rechten Ränder (insofern man da überhaupt noch von Rändern sprechen kann) für viele unattraktiv.

Gabriel hat das erkannt. Gabriel fehlt lediglich das Charisma und außerdem ist er etwas sprunghaft und gelegentlich unbeherrscht, deswegen blieb ihm die ganz große Karriere verwehrt. Aber klug ist der Mann schon (und außerdem genießt er es, die SPD-Führungsriege dafür zu quälen, dass sie ihm das Außenministerium entgegen fester Zusagen nicht gelassen haben).

Überfordert?

awM

Von wem ist eigentlich diese „Nische“ - Niedriglöhner = 22,7% aller Beschäftigten - in Deutschland politisch besetzt?

awM

Ein Verräter

Wieso autoritär?

Wieso Du ihn nicht?

In dem Sinn, in dem man den beispielhaft genannten Schmidt oder Kreisky einen autoritären Führungsstil attestiert (hat).
Problematischer Begriff (weil er übers Demokratische hinausreicht, was ich nicht intendiert habe), zugegeben, mir fiel kein besserer ein.

Gruß
F.

Du weichst aus…

Die UP-Frage lautet „Darf ein Sozi das?“
Meine Antwort: Ja, er darf, wenn er nicht gar muss:

awM