Darf ich konvertieren?

Hallo,
ich bin 16 Jahre alt und würde unheimlich gerne konvertieren, also von katholisch zu evangelisch. Ich habe mich schon genaustens informiert. Bin im Bistum Essen.Das Problem ist, dass meine Mutter im Februar das Referendariat als Grundschullehrerin anfängt für die Fächer Deutsch,Mathe und kath. Religionslehre. Um kath. Religionslehre unterrichten zu dürfen, brauch sie allerdings diese Misio Canonica also die offizielle Erlaubniss kath. Religion zu unterrichten. Um diese misio canonica zu erhalten müssen alle Kinder „katholisch getauft und erzogen“ sein. Genauso steht es im Internet. Heißt das, dass ich nicht konvertieren darf?
LG
Jose

Ja

ich bin 16 Jahre alt und würde unheimlich gerne konvertieren,

http://de.wikipedia.org/wiki/Religionsmündigkeit

Du bist älter als 14, d.h. religionsmündig in Deutschland. Damit darfst du machen wie du es willst.

Das Problem ist,

Das ist 1. nicht dein Problem und 2. sollte das kein Problem sein, da auch die EKD zur CDA gehört.

müssen alle Kinder „katholisch getauft und erzogen“ sein.

Was sie ja getan hat. Dass du dich DANACH selbstständig anders entscheidest unterliegt nicht ihrem Einfluss.

Gruß

Stefan

Hallo,
hast du das mit deiner Mutter noch nicht besprochen?
Sie sollte doch am besten wissen, ob das für ihren Berufsweg relevant ist.
So viel Vertrauen sollte doch bestehen und im Zweifelsfall solltest
du mit deiner Entscheidung noch ein wenig warten, auch wenn du darüber
die Entscheidungshoheit hast.
Gruß Uwi

kath. Religionslehre. Um kath. Religionslehre unterrichten zu
dürfen, brauch sie allerdings diese Misio Canonica also die
offizielle Erlaubniss kath. Religion zu unterrichten. Um diese
misio canonica zu erhalten müssen alle Kinder „katholisch
getauft und erzogen“ sein. Genauso steht es im Internet. Heißt
das, dass ich nicht konvertieren darf?

ACK?

Das ist 1. nicht dein Problem und 2. sollte das kein Problem
sein, da auch die EKD zur CDA gehört.

Was die CDA damit zu tun hat, erschließt sich mir nun allerdings nicht. Hätte es vielleicht die ACK, Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen sein sollen?

Gruß, Martinus

P.S. Aus protestantischer Sicht stimmt das sicher so. Aber ob die kath. Kirche sich dieser Logik auch anschließen kann, sollte vielleicht vorher in Erwägung gezogen werden :wink:.

P.P.S. @ Josephine: Da Dir vermutlich, wenn Du Dir solche Gedanken machst, etwas am guten Kontakt zu Deiner Mutter liegt, solltest Du den Schritt, auch wenn er voll und ganz in Deinem Ermessen liegt, vorher mit ihr besprechen. Nicht, um Dich „eines Besseren“ belehren zu lassen. Aber offenkundig ist das ein Thema, das Deiner Mutter auch am Herzen liegt. Da ist es auch ein Akt der praktizierten christlichen Nächstenliebe, soetwas zumindest anzukündigen.

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Hallo Martinus,

für mich bringt gerade diese Fragestellung einen bitteren Beigeschmack mit sich,wenn Religionszugehörigkeit vor fachlicher Kompetenz gestellt wird.Gerade in der deutschen Geschichte gibt es so einige Beispiele,wo ein berufliches Weiterkommen an Glaubens-oder Parteizugehörigkeit gebunden war.

mfg Bollfried

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Grundsätzlich kann man das natürlich in Frage stellen. Auf der anderen Seite, wenn ich mir vorstelle, daß ein überzeugter Atheist sein Kind (möglicher Weise extra) in einen „neutralen“ Kindergarten gibt und dann feststellt, daß die Kindergärtnerin plötzlich Jesusgeschichten erzählt… Und andersherum gibt es eben auch Eltern, die mit demselben Recht erwarten, daß ihr Kind in einem christlichen Kindergarten christliche Traditionen, Werte und Glaubensinhalte vermittelt bekommt. Das kann aber nur jemand, der auch selber in dieser Tradition lebt. Die ACK-Klausel ist sicher kein Garant dafür, aber der einzig einigermaßen objektive Maßstab.

Kritisch wird das ganze freilich da, wo die Religionszugehörigkeit nicht an die Seite, sondern an die Stelle der fachlichen Qualifikation rückt. Das ist aber - zumindest von der Idee her - nicht der Fall, auch wenn Ausnahmen die Regel bestätigen mögen.

Martinus

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Hallo Martinus,

Ich spreche in meinem Fall aus eigener Erfahrung.
Meine Nichte hat die Studienrichtung zum Lehramt mit der Fachrichtung Religion gewählt.Vorraussetzung war und ist der Nachweis zur Religionszugehörigkeit.Dies wurde im Nachhinein durch die Konfirmation und den Kircheintritt getätigt.Die heisst aber nicht das sie auch hinter diesem Glauben steht,sondern das sie sich mit den verschiedenen Glaubensrichtungen befasst hat,später den Schülern auch auf Fragen der Religion Wissen vermitteln will und letztendlich auch eine Arbeitsstelle bekommen möchte.
Zu DDR Zeiten war die Parteizugehörigkeit in den meisten Fällen ein Garant für einen schnelleren und problemlosen Aufstieg im Beruf.
Auch da spreche ich wieder aus eigener Erfahrung.Ein Studieum
war in meinem Fall mit der Forderung zum Parteibeitritt in die SED verbunden welchels ich ablehnte und das Studieum vergessen konnte.

mfg Bollfried

Guten Tag, was zieht Dich zur Evangelischen Seite? Kennen denn Diese die Wahrheit von der Jesus sprach? Oder interessieren Dich nur die etwas weniger bedrückenden Riten der evangelischen Kirche? Du solltest Dir bitte im klaren sein, das die Unterschiede nicht viele sind, zwischen den katholischen und evangelischen Glaubensansichten. Ich sage Glaubensansichten deshalb, weil diese Führer nicht die reine biblische Wahrheit vertreten. Aber jeder hat eine andere Ansicht über Religion. Entweder beruhigt diejenige/derjenige sein vom Schöpfer eingebautes Gewissen und seine eingebaute Schöpferanlehnungsbedürftigkeit, dies ist positiv gemeint, oder er sucht tatsächlich so er wird zur Suche ermuntert nach dem Schöpfergott. Beruhigen/unterhalten oder suchen, das sind zwei sehr verschiedene Paar Schuhe. Aber je älter man wird, so ändert auch der Mensch meistens mit den Jahren seine Ansichten oder Weltanschauung oder auch seine religiösen Ansichten.

Wenn Du ein gutes Verhältnis zu Deinen Eltern hast, so kannst Du auch warten bis Du älter bist und vielleicht oder auch nicht eine eigene Wohnung hast. Nach ein paar Jahren wird es wohl nicht mehr Deiner Mutter schaden, wenn Du die Seiten tauschst.
Aber rede doch mit Deiner Mutter oder Vater vorher darüber, falls Du wie gesagt ein gutes Verhältnis hast. Wenn nicht dann frag doch einen verständnisvollen Menschen in deiner Verwandtschaft z.B. Tante oder Oma. Denn objektive Unterstützung von aussen kann doch sehr hilfreich sein.

Mit hilfreichem Gruss
Bernd Schulten

Entweder beruhigt diejenige/derjenige
sein vom Schöpfer eingebautes Gewissen und seine eingebaute
Schöpferanlehnungsbedürftigkeit,

Wie kommst du darauf, dass das Gewissen von einem Gott „eingebaut“ wurde?

dies ist positiv gemeint,
oder er sucht tatsächlich so er wird zur Suche ermuntert nach
dem Schöpfergott.

Vielleicht aber auch nach einem freien Leben ohne einen solchen Gott.
Es sollte nicht verschwiegen werden, dass es auch das gibt.

Gruß TL

Der Vergleich ist doch sehr hinkend. In der DDR brauchte man für jedes Studium ein Parteibuch, auch wenn das Studium gar nichts politisches war. Hier geht es darum, daß jemand Religion unterrichten möchte. Und das ist nunmal ein gebundenes Fach - im Gegensatz zu Ethik oder LER. Von daher sollte die Lehrkraft auch dahinterstehen.

Natürlich kann sie zur Erlangung der Vocatio bei der Frage, ob sie zu den Bekenntnisschriften ihrer Kirche stehe, lügen und so auch als Atheistin Religionslehrerin werden. Aber das dürfte ähnlich sinnvoll sein wie eine überzeugte Vegetarierin als Lehrerin an der Berufsschule für Metzger…

Gruß, Martinus