Darf man einem Serienmörder das Leben retten?

Hallo.

Ist es als moralisch gute Tat anzusehen, wenn A das Leben von B rettet, ohne zu wissen, dass B eine Serienmörder ist, der nach seiner Rettung weitere Morde begeht? Die Tat ist also einerseits im engeren zeitlichen Rahmen zu betrachten (Zeitpunkt der Rettung) und andererseits im weiteren zeitlichen Rahmen, nachdem B weitere Morde verübt hat. Hat A gut gehandelt, auch wenn das Resultat nahelegt, dass er die Rettung besser unterlassen hätte?

Anschlussfrage: Angenommen, A wüsste, dass B ein Serienmörder ist, der weitere Morde plant - wäre es dennoch eine gute Tat, ihm das Leben zu retten?

Danke im Voraus.

Das Problem ist bei der ersten Frage, dass man nie sicher weiß, ob jemand, dem man das Leben rettet, später mal einen oder mehrere Morde begehen wird. Unter dem Aspekt kann eine „gute“ Tat dieser Art doch nie abschließend als solche beurteilt werden, was in der Lebenspraxis dennoch geschieht. Also ist eine Lebensrettung auch bei negativen Folgen eine „gute“ Tat, was ein bisschen irritiert.

Ja, weil man einem MENSCHEN das Leben gerettet hat.

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Das klingt sehr nach dem Trolley-Problem:

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Moin!

Du suchst hier nach einer Objektivität, die es hier nicht gebe kann. Warum? Weil „gut“ und „schlecht“ Bewertungen sind, die von vielen Faktoren abhängig sind und immer persönlich sind.

Sicherlich gibt es Moralvorstellungen innerhalb einer Gesellschaft, die weiträumig geteilt werden und als Grundkonsens aufgefasst werden können. Dennoch siehst du an genau diesem Beispiel, dass es Widersprüche geben kann, die nicht aufgelöst werden können. An der Stelle spielen dann persönliche Haltungen eine stärkere Rolle bei der Bewertung.

Verallgemeinern lässt sich hier gar nichts. Insofern musst du für deine Frage eine persönliche Bewertung finden. Argumente gibt es für beide Möglichkeiten.

Gruß, Diva

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Der 1. Fall ist klar: Nach gängigen Moralvorstellungen kann Handeln nur nach der Absicht beurteilt werden. Was eine Person nicht weiß und noch nicht einmal ahnen kann, kann aber nicht in die Absicht einfließen. Diese Folgen sind dann für die moralische Bewertung irrelevant.

Du kannst, also MUSST Du ihm das Leben retten (moralisch gesehen)

Hallo.
Wenn du dem Mörder das Leben rettest, dann gibt das Pluspunkte für dein Karma, denn du hast wie schon gesagt einem Menschen das Leben gerettet. Wie dieser mit seinem geretteten Leben weiterhin verfährt interessiert in dem Moment nicht. Denn wenn du ihm nicht das Leben rettest obwohl du es könntest, dann bist du der Mörder.
Gruß

Wenn man unbekannten Personen das Leben rettet, weiß man doch nie ob das Mörder sind, oder eventuell noch werden.
Von daher ist und bleibt das eine gute Tat.
(Auch wenn das z.B. Angehörige von Opfern wahrscheinlich anders sehen.)