Hallo,
darf man in Deutschland privat Eigentum gegen Entgeld vermieten (unregelmäßig, nicht häufig) oder handelt man hier automatisch gewerblich?
Vielen Dank für Eure Mühe
Grüße
werweißdas
Hallo
zunächst eine Entschuldigung für das lange warten mit der Antwort. War arg beschäftigt.
Natürlich darf man private Sachen anbieten und gegen Entgeld vermieten und verkaufen, ohne daß dieses gleich als gewerblich behandelt wird - vom Finanzamt und der Gewerbeaufsicht.
Die Grenze zwischen privat und gewerblich besteht im Umfang der Anzahl solcher Geschäfte. Hier dürfte die Anzahl der „Geschäfte“ pro Monat von Bedeutung sein. Wo diese Grenze bei privaten Gegenständen liegt, ist mir nicht bekannt. Die Finanzämter geben da sicher Auskunft, ohne daß man dann auch gleich in den Verdacht gerät, ein Geschäft zu betreiben.
Hier aber ein Beispiel aus einer Beratung für mich im Verkauf von Immobilien:
Ich bin freiberuflicher Bauingenieur mit fundierter handwerklicher Ausbildung in vielen Bauberufen. So hatten wir vor langer Zeit ein Anwesen mit insgesamt 14 Wohnungen erworben. Dieses hatten wir in Eigentumswohnungen aufgeteilt. Aus Gründen des fortgeschrittenen Alters und zur Verbesserung unserer Schuldenlage wollten wir nach und nach die Wohnungen mit Gewinn verkaufen.
Anläßlich einer Betriebsprüfung sagte mir die Beamtin des Finanzamtes: „Passen sie auf, daß ihnen das nicht als gewerblich ausgelegt werden kann. Die Grenze kann erreicht sein, wenn sie 2 oder 3 Wohnungen in einem Jahr verkaufen.“
Und zur Vermietung dieser Wohnungen: das wird auch als privat gewertet - ohne Berechnung von Mehrwertsteuer. Allerdings muß ich die Einnahmen und Ausgaben für die Einkommensteuer berechnen und in der Steuererklärung angeben. Das nennt sich dann Gewinn oder Verlust aus Vermietung und Verpachtung.
Bei privaten Gegenständen von geringem Wert, denke ich schon, daß eine Grenze da bei 10 oder mehr „Geschäften“ im Monat liegen könnte.
Ich hoffe, das konnte die Frage ein wenig beantworten.
Gruß
Adi