Darf mein Chemielehrer das?

Kein Schwachsinn
http://dejure.org/gesetze/StGB/303.html

http://dejure.org/gesetze/StGB/303.html

Ja da hilft dann nix.
Der Lehrer muß in Knast!
Gruß Uwi

Hi,

strenggenommen reicht Art. 86 nicht ganz aus - er definiert ja nicht, was Schulpflicht ist. das tun Art. 35 - 43. Und richtig putzig ist Art 56 BayEUG, der da die REchte und Pflichten eines Schülers in Abs 4, 1 wie folgt definiert: "(4) 1 Alle Schülerinnen und Schüler haben sich so zu verhalten, dass die Aufgabe der Schule erfüllt und das Bildungsziel erreicht werden kann. "

Deswegen darf man nicht im Chemieunterricht Französisch lernen. Ausnahme: Der Chemielehrer hat es ausdrücklich erlaubt.

Natürlich ist es etwas kleinlich, dafür einen Verweis herzugeben - aber es gibt strenge Direktoren, daher würde ich es als Schüler nicht darauf ankommen lassen und hingehen und mich über den Chemielehrer beschweren.

Der darf natürlich auch nicht das Blatt Papier seines Schülers einfach Abfackeln - aber auch da liegt der Sachwert dem Urteil zugrunde. Der Lernzettel hat einen sehr niedrigen, nahezu nicht messbaren Wert, weder auf materieller noch auf ideeller Ebene. Wenn es das einzige Lernmaterial des Schülers gewesen sein sollte, dann wäre er der erste Schüler, bei dem das so ist.

  1. Grund: Niemand schreibt in irgendeinem Fach einen angekündigten LEistungsnachweis über Wissen, das komplett auf eine Seite geht. Es handelt sich um etwas zusammengeschriebenes. Da muss die Quelle doch nocht da sein - hat er die selber verbrannt?

  2. Kein Schüler ist der einzige in seinem Fach. Er wird schon noch einen Kollegen haben, von dem er sich den Stoff wiederholen kann.

die Franzi

Hi,

also ich hab schon den Verweis gemeint, aber danke für die Verteidigung :smile:

und ich bin leider viel zu lieb… :frowning: ich habe dem selben Schüler innerhalb 8 Wochen zwei verweiswürdige Vergehen durchgehen lassen :frowning: Dankbarkeit? (Chili, falls Du dich wunderst, wo die „netten“ Lehrer herkommen)

die Franzi

Das ist doch was ganz anderes

im Chemie-Unterricht Französisch lernen, gell? Oder ist das vielleicht nicht doch eine ebensolche Sauerei wie das Hindenburg-Spiel Deines Lehrers?

Wieso, das schadet dem Lehrer doch nicht großartig. Abgesehen davon war das nicht gegen den Lehrer gerichtet.

Natürlich finde ich nicht, dass der Chemie-Lehrer es durchgehen lassen muss oder soll, wenn sich die Schüler in seinem Unterricht auf eine Klassenarbeit in einem anderen Fach vorbereiten.

Aber ich finde es absolut überflüssig, das Eigentum des Schüler zu zerstören und ihn außerdem noch zu verspotten. Das ist bestimmt nicht sein Auftrag, und ich glaube auch nicht, dass er das darf.

MfG

1 Like

Hallo

Ob du deswegen zum Rektor rennen solltest, glaube ich nicht.

Wieso wird den Schwächeren in einer Auseinandersetzung eigentlich immer empfohlen, die Sache auf sich beruhen zu lassen, und sich maximal einer weiteren Auseinandersetzung mit ihren Quälgeistern auszusetzen?

Viele Grüße

Verniedlichung.
Hallo

Ich denke dass wir uns einig sind, dass es sich um zwei verschiedene Fehlverhalten geht.

Und zwar qualitativ völlig verschiedene Fehlverhalten.

  1. Der Schüler hat in Chemie Chemie zu machen und nichts anderes.

Der hat vor allen Dingen den Unterricht nicht zu stören, damit der Lehrer seinen Chemieunterricht abhalten kann, und die Schüler, die Chemie lernen wollen, diesem Unterricht folgen können.

Ob er Chemie lernt und dann eine gute oder schlechte Note in diesem Fach bekommt, das ist doch hauptsächlich das Problem des Schülers.

  1. Der Lehrer spielt den Feuerteufel, das darf er auch nicht.

Das ist was völlig anderes. Damit hat er dem Schüler stark geschadet, und du verniedlichst das.

Der Lehrer ist ein Scherzkeks und erlaubt sich gelegentlich Dinge, die man nicht machen sollte, das wird von den Schülern akzeptiert und sorgt für eine i.d.R. lockere lustige Atmosphäre.

… auf Kosten einzelner Schüler.

Er überspannt bei der Hindenburgakion das allgemein tolerierte Maß.

Anscheinend hat er ja nur das tolerierte Maß des betroffenen Schülers überpannt.

Der Lernzettel ist futsch, aber das mit einem verwässerten Laptop oder einer entwendeten Lernkartei zu vergleichen ist ein wenig wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen, … .

Nein, das ist es nicht.
Das ist vielleicht so, wie einen Fahrraddiebstahl mit einem Autodiebstahl zu vergleichen. Es gibt da nur einen Unterschied im materiellen Wert, ansonsten ist es das Gleiche.

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Hallo auch,

Wieso wird den Schwächeren in einer Auseinandersetzung
eigentlich immer empfohlen, die Sache auf sich beruhen zu
lassen, und sich maximal einer weiteren Auseinandersetzung mit
ihren Quälgeistern auszusetzen?

weil es der realistischere Weg ist. Der Rektor rügt den Lehrer vll der Form halber, anschließend muss der Schüler wieder Stunde um Stunde mit dem genervten Lehrer aushalten; denn dass beide was falsch gemacht haben, ist damit nicht aus deren Köpfen.

Ein klärendes Gespräch dagegen zeugt von Reife und beide Parteien können das Problem abhaken.

Als ehemaliger Lehrerschreck weiß ich da, wovon ich rede :smile:

Gruß, Leebo

Mein Senf (etwas off topic)
Hallo zusammen,

habe gerade (fast) den gesamten Artikelbaum gelesen und will nun mal ein paar Gedanken (ganz ungeordnet) loswerden.

Was mir immer wieder auffällt ist, dass Lehrer keine gleichwertige Beziehung zu ihren Schülern pflegen.

Man muss sich nur mal folgendes vorstellen:
Ein Chemie-Lehrer hält gerade seinen Unterricht und lässt die Schüler irgendwann in Ruhe einen Versuch durchführen. In dieser Zeit nimmt der Lehrer seine schriftliche Unterrichtsvorbereitung für die nächste Stunde in einer anderen Klasse (von mir aus auch ein anderes Fach) raus und schaut sich diese kurz an.

Ein Schüler sieht das, geht nach vorne, nimmt dem Lehrer dieses Papier aus der Hand und verbrennt dies vor den Augen der Mitschüler.

Wäre das das Gleiche?

Oder:
Es ist Lehrerkonferenz und der Rektor redet und redet und redet. Einem Lehrer wird dies zu langweilig und schaut sich die Unterrichtsvorbereitungen für den nächsten Tag an. Der Rektor sieht das, nimmt dieses Blatt nach vorne, erzählt was von Hindenburg und verbrennt dieses Blatt. Wie glaubt ihr würde sich da der Lehrer fühlen?

Woran an unserem Schulsystem dringend gearbeitet werden muss, ist die Fähigkeit von Lehrern, Beziehungen zu den Schülern aufzubauen, mit Konflikten und schwierigen Situationen umzugehen, etwas mehr Gelassenheit zu leben, zu kommunizieren (nicht nur zu reden) . . .

ABER: Das ist aus der Sicht der Lehrer schier unmöglich.

Als Lehrer ist man dazu verdonnert, einer wild gewordenen Horde von schwerpubertierenden Jugendlichen etwas beizubringen, worauf ein Großteil dieser Horde keine Lust hat und sich darin übt, diese Bemühungen zu stören. (Ist jetzt etwas überspitzt ausgedrückt!)

Es gibt in kaum einem anderen Beruf soviele ausgebrannte Menschen wie im Lehrberuf.

Was es braucht, sind keine veränderten Lehrpläne oder andere Schulsysteme, was es braucht sind motivierte und gut ausgebildete Lehrer, kleinere Klassen, mehr Schulsozialarbeiter (das sag ich jetzt aus Eigeninteresse), weniger unnötigen Stoff, mehr Bewegung und Kreativität (und zwar nicht nach Noten und Leistung, sondern einfach zum Spaß), Schule soll ein Raum werden, in dem man sich wohl fühlt …

Ich muss jetzt aber aufhören

LG
Stefan

Hi,

du vergleichst da Äpfel mit Birnen. Ich kann und werde keine Gleichberechtigung zwischen mir und meinen Schülern herstellen. Das geht nicht - sie sind meine Schutzbefohlenen, damit sind sie mir unterstellt, bzw. meiner Aufsichtspflicht. Ich habe den Diensteid geleistet (bzw. Amtseid, je nachdem ob verbeamtet oder nicht), die GEsetze der Bundesrepublik und meines Bundeslandes zu befolgen. DAzu gehört auch das jeweilige Schulrecht. Ein Schüler hat recht wenig Pflichten (wenn wir mal vom StGB absehen, das natürlich für jeden Bundesbürger gilt): im wesentlichen hat er Schulbesuchspflicht, und er muss sich so verhalten, dass er das Ziel der Jahrgangsstufe erreicht. Wenn er im Chemieunterricht Franz lernt, tut er ersteres, zweites aber nicht. Er verpasst ja Chemie. Also muss ich einschreiten (dass man dazu nicht unbedingt den Zettel zerstören muss, wurde ja bereits geklärt. Dass der Sachschaden geringfügig ist und eine Entschuldigung genügen sollte, hatten wir auch schon).
Der Schüler darf meine Sachen nicht zerstören, strenggenommen nicht mal anfassen - er hat nicht mal den Schatten einer Entschuldigung, denn er hat nicht die Dienstaufsicht über mich. Außerdem wöäre es eine Respektlosigkeit.
Verhalten in Konferenzen. Nun, es ist niemandem direkt verboten. Jedenfalls hat noch keiner meiner Direktoren an den verschiedenen Schulen sowas auch nur ansatzweise verboten. Wäre in der Durchsetzung schon deshalb schwer, weil die Fristen zu irgendwelchen Eintragungen oft recht spät liegen, Korrekturfristen knapp sind, Mitteilungen kurzfristig ins Fach kommen. Allerdings muss man sich, wenn man mir das abnehmen will, sich zualererst mal von der Vorstellung befreien, Lehrer hätten vormittags recht und nachmittags frei.

die Franzi

Hallo,

Hi,

du vergleichst da Äpfel mit Birnen. Ich kann und werde keine
Gleichberechtigung zwischen mir und meinen Schülern
herstellen.

Stopp!!! Da habe ich aufgehört zu lesen, denn du hast mich nicht verstanden. Es geht nicht um GleichBERECHTIGUNG, denn ist nicht gegeben und nicht sinnvoll!!! Es geht um GleichWERTIGKEIT und ohne die ist Pädagogik nicht möglich! Immer wieder stelle ich aber gerade in der Schule fest, dass einige bis viele Lehrer von Pädagogik wirklich absolut keine Ahnung haben. Das soll keine Kritik an dir sein, denn ich kenne dich nicht.

mich. Außerdem wöäre es eine Respektlosigkeit.

Und wenn ein Lehrer was auch immer von Schülern verbrennt bzw. Schüler bloßstellt und beschämt ist das nicht respektlos???

Ich habe mit verdammt vielen Lehrern zu tun und ich möchte den Job mit Ihnen nicht tauschen, da sie in einem unglaublich krankmachenden System arbeiten müssen. Ich kenne viele Lehrer, die sind so unglaublich engagiert und haben eine tolle Beziehung zu Schülern und das sind dann auch meist die strengeren Lehrern. Aber ich kenne auch einige dieser Berufsgruppe, die sich so absolut in respektloser Weise gegenüber ihren Schülern äußern, dass ich oft nur heulen könnte. Das fängt meist im Lehrerzimmer an, wenn sich Lehrer zusammentun und über die Doofheit oder Blödheit der Schüler herhetzen!

Was hier fehl am Platz ist, ist eine Verallgemeinerung dieser Berufsgruppe. Aber Kritik darf bitteschön möglich sein!

LG
Stefan

1 Like

Hi,

ok, dann halt Gleichwertigkeit. Meine Schüler sind durchaus Menschen, und ich nehme sie für voll. Ich würde die Masche mit dem Zettel persönlich nicht abziehen. Aber genausowenig dürften meine Schüler meine Materialien zerstören. Und ebenso gehe ich davon aus, dass ich eine andere Strafe bekomme, wenn ich einen Zettel eines Schülers zerstöre, als wenn er meine Materialien zerstört: weil er mir gegenüber nicht nur Sachbeschädigung begeht und mich als Mensch ärgert, sondern auch noch den Respekt vor meiner Person und Funktion vermissen läßt.

Und ja, ich gehöre auch zu den Lehrern, die sich mit Kollegen ü+ber die , sagen wir mal, mangelnden intellektuellen Fähigkeiten von Schülern auslassen. Ich muss auch mal Dampf ablassen und mir Bestätigung holen dürfen, um dann zurück in die Klasse gehen und die gleiche Sache zum hundertsten Mal erklären zu können. hilft gegen Burnout.

Im Gegensatz zu solchen Threads, aber da hilft nur, zu lernen, sich rauszuhalten :frowning:

die Franzi

Hallo,

Hi,

ok, dann halt Gleichwertigkeit.

Nicht „dann halt“. Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit sind zwei völlig andere Dinge

Meine Schüler sind durchaus
Menschen, und ich nehme sie für voll.

Das ehrt dich und unterscheidet dich von vielen deinen Kollegen. Ich denke, da wirst du mir Recht geben.

Aber genausowenig
dürften meine Schüler meine Materialien zerstören.

Logisch!

Und ebenso
gehe ich davon aus, dass ich eine andere Strafe bekomme, wenn
ich einen Zettel eines Schülers zerstöre, als wenn er meine
Materialien zerstört: weil er mir gegenüber nicht nur
Sachbeschädigung begeht und mich als Mensch ärgert, sondern
auch noch den Respekt vor meiner Person und Funktion vermissen
läßt.

Respekt muss man sich verdienen. Das wissen viele Lehrer nicht!
Ein Ding um sich das zu verdienen ist, auch den Schüler respektvoll zu behandeln und das hat der Lehrer im o.g. Posting offensichtlich nicht getan.

Und ja, ich gehöre auch zu den Lehrern, die sich mit Kollegen
ü+ber die , sagen wir mal, mangelnden intellektuellen
Fähigkeiten von Schülern auslassen. Ich muss auch mal Dampf
ablassen und mir Bestätigung holen dürfen, um dann zurück in
die Klasse gehen und die gleiche Sache zum hundertsten Mal
erklären zu können.

Mal ein Witz reißen ok, sich mal auskotzen auch ok., doch beleidigend werden wie ich es immer wieder erlebe ist nicht ok!

hilft gegen Burnout.

Gegen Burnout gibt es sicherlich gute andere Strategien, die hilfreicher sind:
Supervision, Fortbildung, kolligaler Austausch (Balint-Gruppe), Teamteaching,

Im Gegensatz zu solchen Threads, aber da hilft nur, zu lernen,
sich rauszuhalten :frowning:

was dir wohl schwer fällt.

die Franzi

LG
Stefan

PS: Ich kenne eine ganze Menge absolut fähige Lehrer und ich denke Franzi, du gehörst da bestimmt auch dazu, sonst würdest du dir nicht solche Gedanken machen. Doch was ich nicht verstehe, ist die Tatsache, dass sich viele Lehrer ans Bein gepinkelt fühlen, wenn man Kritik an offensichtlichem Fehlverhalten von Kollegen benennt. Das ist meines Erachtens zu viel der Loyalität. Es gibt in allen Berufsgruppen schwarze Schafe, bei Lehrern ists deshalb oft fatal, weil die Leidtragenden dabei die Schüler sind, die sich nicht richtig wehren können. Und das können sie eben oft wegen falsch verstandender Loyalität nicht. Da höre ich bei mir an der Schule ganz oft Lehrer über andere schimpfen, weil diese offensichtlich Schüler beleidigen, bloß stellen und beschämen. Aber aus Loyalität seinem Kollegem gegenüber lässt man eher den Schüler über die Klippe springen, als den Mund aufzumachen und sich hinter den Schüler zu stellen. Das finde ich daneben und feige!

Hallo Jannis,

natürlich darf der Lehrer so etwas nicht,aber ebenso solltest du mal in dich gehen und fragen was du in der Unterrichtsstunde zu machen hast.(dazu keine Ausführungen,da ja wohl ausreichend bekannt)

Wenn du dann die Asche auf dein Haupt sortiert hast:
-keine Mitarbeit im Unterricht,Dessinteresse und somit Missachtung des Lehrers,keine Aufnahme des Lehrstoffes und somit potieneller Nachfrager in der nächsten Unterrichtsstunde.

überdenke dein Fragestellung noch einmal.

Zum Lehrer und nach meiner Ansicht seiner pädagogischen Qualifikation:

-das Rausreißen der Seite unnötig(warum nicht das Einziehen des Heftes),die weiter Gestaltung des Unterrichtes auf Kosten der Herabwürdigung eines Schülers doch recht fragwürdig,warum wurde nicht nach dem Unterricht dem Schüler sein Fehlverhalten angemahnt.

Die Achtung der Person,sollte es meiner Meinung nach nicht nur der Jugend gegenüber Älteren geben,aber es wird immer schwerer der Jugend respektvoll zu begegnen,da es dem nötigen Respekt dem Alter,der Erfahrung und an der Person mangelt.

mfg Bollfried