Darf Reisebus 3. Spur auf Autobahn benutzen?

Hi Sebastian!

ab 3,5t ZGg oder über 7m Länge ja, darunter nicht. Einigen wir
uns darauf? Von besonderen Situationen (Fahrstreifen gesperrt
etc.) sehen wir mal ab. Für PKW gilt, solange sie überholen
dürfen sie den linken Fahrstreifen benutzen. Wenn ich zur
Ostsee fahre überhole ich aber quasi von HH bis zur Ostsee
permanent :wink:
Die ganzen Holländer mit Wohnwagen blocken nämlich rechts und
mitte :wink:

Du willst uns also erzählen, dass die NLs schlimmer wären, als die sturen Schleswig-Holsteiner Bauern, die ihren Hintern noch nicht einmal gegen Strafzettel auf die rechte Spur bewegen?? :wink:

Meine Erfahrung mit den Nordlichtern ist: je linker das Bundesland, desto sturer die Fahrer…

Nichts für ungut,

Mathias

Hi Mathias,
also bei meinen Fahrten an die Ostsee kann ich erstaunlicherweise herzlich wenig Schleswig-Holsteiner erkennen.
Die benutzen nämlich meist die freien Bundesstrassen (Bauernschlau eben). Den Kennzeichen nach ist das halbe Ruhrgebiet unterwegs :wink: Und natürlich die Holländer, Dänen, Schweden, Finnen…
Das notorische links fahren erlebe ich quer durch Deutschland, da kann ich eigentlich keine nennenswerten Unterschiede erkennen.
Gruss Sebastian

Hi!

In Österreich muß „auf Sicht“ gefahren werden. Das heisst, daß so gefahren werden muß, daß innerhalb der eingesehenen Strecke das Fahrzeug zum Stillstand gebracht werden kann. 250km/h und mehr sind mir auch nicht unbekannt, ich hab aber noch nie bemerkt, daß ein Bus von der ersten auf die dritte Spur gesprungen wäre.

Was das für Reifen sind, die nach einer Vollbremsung kaputt sind, ist mir auch schleierhaft.

Nur so Gedanken dazu

Dusan

Hi!

In Österreich muß „auf Sicht“ gefahren werden. Das heisst, daß
so gefahren werden muß, daß innerhalb der eingesehenen Strecke
das Fahrzeug zum Stillstand gebracht werden kann.

Das gilt sicherlich auch in Deutschland, ist allerdings unrealistisch. Das gibt allein schon die Technik nicht her, oder denkst Du, dass ein VW Polo TDI mit 210 VMax und 175er Winterreifen überhaupt innerhalb einer brauchbaren Wegstrecke zu stoppen ist?

250km/h und
mehr sind mir auch nicht unbekannt, ich hab aber noch nie
bemerkt, daß ein Bus von der ersten auf die dritte Spur
gesprungen wäre.

Ich erlebe allein solche Dinge mindestens 10 mal p.a.

Was das für Reifen sind, die nach einer Vollbremsung kaputt
sind, ist mir auch schleierhaft.

Es geht um einen SLK mit Standardbereifung.
Bei einer „richtigen“ Vollbremsung, also in diesem Fall von 250 auf ca. 130 - 150 mit voll durchgetretenem Pedal, ist richtig was los. Eine solche Bramsung machen 99% aller Autofahrer ihr ganzes Leben lang nicht. Hier hilft auch das ABS nicht mehr so viel, wie erwartet, da nach jedem Einsatz des Systems, also bei jedem erneuten Volleinsatz der Bremse, die Räder wieder blockieren. Und das über 3-8 Sekunden (grob überschlagen).

Blöderweise kann man die entstandenen Kosten vor Gericht nicht einklagen, allerdings wäre es für den Buspiloten billiger gekommen, zu stoppen und mir die 600 Euro auf den Tisch zu legen, als nun 5000 plus Gehaltsvberlust verkraften zu müssen.

Nur so Gedanken dazu

Gedanken sind frei…

Grüße,

Mathias

Hi!

also bei meinen Fahrten an die Ostsee kann ich
erstaunlicherweise herzlich wenig Schleswig-Holsteiner
erkennen.
Die benutzen nämlich meist die freien Bundesstrassen
(Bauernschlau eben). Den Kennzeichen nach ist das halbe
Ruhrgebiet unterwegs :wink: Und natürlich die Holländer, Dänen,
Schweden, Finnen…

…die ja keinen Deut besser sind.

Das notorische links fahren erlebe ich quer durch Deutschland,
da kann ich eigentlich keine nennenswerten Unterschiede
erkennen.

Naja, ich meine schon erkennen zu können, dass die Sturheit diesbezüglich im Norden noch ausgeprägter ist, als im Süden.
Dass jedoch im ganzen Land solche Leute unterwegs sind, kann ich nur unterschreiben. Allein schon heute morgen auf dem weg von München nach Nürnberg gab es 4 Fälle, bei denen ich kurz die Lichthupe gebrauchen musste. Dabei war eigentlich so gut wie nichts los.

Warum bringt man den Leuten in der Fahrschule nicht endlich mal das Fahren bei, sondern nur diesen realitäsfernen Käse nach dem Motto „es ist o.k., mit 130 die linke Spur auf der Autobahn zu benutzen“…:wink:

Grüße,

Mathias

Hi!

Das gilt sicherlich auch in Deutschland, ist allerdings
unrealistisch. Das gibt allein schon die Technik nicht her,
oder denkst Du, dass ein VW Polo TDI mit 210 VMax und 175er
Winterreifen überhaupt innerhalb einer brauchbaren Wegstrecke
zu stoppen ist?

Ich weiss nicht ob ein Polo 210 macht aber wenn ich mir nicht zutrauen kann ein Fahrzeug in der eingesehenen Strecke anzuhalten dann muss ich halt langsamer fahren. Oder was machst du wenn auf einmal ein Unfallwrack vor dir steht?

Ich erlebe allein solche Dinge mindestens 10 mal p.a.

Also bei mir brauchen auch die schnellsten Busse ein paar Sekunden zum Spurwechsel

Es geht um einen SLK mit Standardbereifung.
Bei einer „richtigen“ Vollbremsung, also in diesem Fall von
250 auf ca. 130 - 150 mit voll durchgetretenem Pedal, ist
richtig was los.

Von 250 runter auf 150 ist meiner Meinung nach keine Vollbremsung. Ich fahre seit Jahren mit Auto und Motorrad auf der Rennstrecke und da werden ganz andere Geschwindigkeiten abgebaut.

Blöderweise kann man die entstandenen Kosten vor Gericht nicht
einklagen, allerdings wäre es für den Buspiloten billiger
gekommen, zu stoppen und mir die 600 Euro auf den Tisch zu
legen, als nun 5000 plus Gehaltsvberlust verkraften zu müssen.

600 Eier für 4 Winterreifen. Und dann sind sie beim ersten stärkeren Bremsvorgang kaputt! Boaah dein Reifenhändler möcht ich sein!

Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Busfahrer allein für schuldig befunden wird. Könnte es vielleicht sein, daß du ein bißchen unkonzentriert unterwegs warst?

Dabei verurteile ich in keinster Weise dein schnelles Fahren. Auch ich geb „Stoff“ so oft ich kann und soweit es geht. Aber viele andere rechnen gar nicht mit solchen Geschwindigkeiten. Stell dir mal vor wie schnell du dich mit 250 einem Bus näherst der mit 110 unterwegs ist. Oder 120. Der hat vielleicht sogar in den Spiegel geschaut und da war von dir noch nichts zu sehen.

Ich bin der Meinung, daß der „Raser“ in zweierlei Hinsicht Verantwortung trägt. Für sich selbst und für die anderen, hier schon deswegen weil er von hinten die bessere Sicht hat.

Grüße
Dusan

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Hi!

Das gilt sicherlich auch in Deutschland, ist allerdings
unrealistisch. Das gibt allein schon die Technik nicht her,
oder denkst Du, dass ein VW Polo TDI mit 210 VMax und 175er
Winterreifen überhaupt innerhalb einer brauchbaren Wegstrecke
zu stoppen ist?

Ich weiss nicht ob ein Polo 210 macht aber wenn ich mir nicht
zutrauen kann ein Fahrzeug in der eingesehenen Strecke
anzuhalten dann muss ich halt langsamer fahren. Oder was
machst du wenn auf einmal ein Unfallwrack vor dir steht?

Ich weiche aus.
Alles andere ist unrealistisch, auf einer kurvigen Strecke kann kein Mensch gewährleisten, innerhalb der einsehbaren Strecke komplett stoppen zu können, außer man fährt unter 30 Km/h.
Vielmehr muss jeder Verkehrsteilnehmer zur Risikominimierung beitragen. Und dazu gehört eben auch, auf der Überholspur so schnell wie möglich den Überholvorgang zu beenden und nicht kilometerlang mit 110 dahinzupennen und es gehört eben auch dazu, solche Aktionen wie die beschriebene zu vermeiden.

Ich erlebe allein solche Dinge mindestens 10 mal p.a.

Also bei mir brauchen auch die schnellsten Busse ein paar
Sekunden zum Spurwechsel

Dann hast Du Glück gehabt und bislang nur nette Busfahrer getroffen. Freut mich für Dich.

Es geht um einen SLK mit Standardbereifung.
Bei einer „richtigen“ Vollbremsung, also in diesem Fall von
250 auf ca. 130 - 150 mit voll durchgetretenem Pedal, ist
richtig was los.

Von 250 runter auf 150 ist meiner Meinung nach keine
Vollbremsung. Ich fahre seit Jahren mit Auto und Motorrad auf
der Rennstrecke und da werden ganz andere Geschwindigkeiten
abgebaut.

dann darf ich mich vor Dir in Ehrfurcht auf die Knie werfen und vorher noch darauf hinweisen, dass eine Vollbremsung nicht nur etwas mit der gefahrenen V, sondern auch mit dem zu erreichenden Delta-V zwischen dem Zeitpunkt vor und dem nach der Bremsung zu tun hat.
Einfacher: wenn man die volle Bremsleistung abfordert, ist das eine Vollbremsung.

Blöderweise kann man die entstandenen Kosten vor Gericht nicht
einklagen, allerdings wäre es für den Buspiloten billiger
gekommen, zu stoppen und mir die 600 Euro auf den Tisch zu
legen, als nun 5000 plus Gehaltsvberlust verkraften zu müssen.

600 Eier für 4 Winterreifen. Und dann sind sie beim ersten
stärkeren Bremsvorgang kaputt! Boaah dein Reifenhändler möcht
ich sein!

Würdest Du viel fahren, könntest Du ein gewisses technisches Verständnis entwickeln, Du würdest solche Situationen kennen und nicht so etwas schreiben. Sorry, mehr fällt mir dazu nicht ein.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Busfahrer allein für
schuldig befunden wird. Könnte es vielleicht sein, daß du ein
bißchen unkonzentriert unterwegs warst?

Nein.
Ferner gibt es ja keine Diskussion über meine Schuld, sondern nur über seine.

Dabei verurteile ich in keinster Weise dein schnelles Fahren.
Auch ich geb „Stoff“ so oft ich kann und soweit es geht. Aber
viele andere rechnen gar nicht mit solchen Geschwindigkeiten.

Dazu schrieb ich bereits, dass jeder, der auf der AB überholen bzw. die Spur wechseln möchte, sich zuvor vergewissern muss, ob das auch möglich ist. Kann er das nicht einschätzen, muss er eben das Fahren sein lassen.

Stell dir mal vor wie schnell du dich mit 250 einem Bus
näherst der mit 110 unterwegs ist. Oder 120. Der hat
vielleicht sogar in den Spiegel geschaut und da war von dir
noch nichts zu sehen.

In diesem Fall war die Situation übersichtlich, so knapp wie das war, muss ich unterstellen, dass er einfach mal schauen wollte, ob es noch passt. Es passte halt nicht, er hätte uns getötet, wäre auf dem Standtreifen kein Platz gewesen.
Dies auch, da er ja bereits zu Beginn meiner Bremsung am Qualm hätte sehen müssen, dass es eng wird und wieder rechts rüber hätte fahren können.

Ich bin der Meinung, daß der „Raser“ in zweierlei Hinsicht
Verantwortung trägt. Für sich selbst und für die anderen, hier
schon deswegen weil er von hinten die bessere Sicht hat.

Unbestritten. Jeder trägt im Straßenverkehr Verantwortung auch für die anderen.

Grüße,

Mathias

Hallo Matthias!

Weshalb nicht anders herum? 250 sind dort erlaubt, also muss
man bei einem Spurwechsel von rechts nach links damit rechnen,
dass jemand mit hoher V von hinten angefahren kommt.

*Grins* Ich stell mir gerade das Gesicht von dem Dragster-Fahrer vor, dem du 500m voraus mit deinen lahmarschigen 250 vor die Karre ziehst um so’n popligen Golf zu überholen. Jaja, auch mit 500 km/h muss man wohl im Zweifelsfall rechnen. :wink:

Wäre ich die Richt-V von 130 Gefahren und ein Laster schert
knapp mit 70 vor mir ein, ist das genauso gefährlich. Es geht
hier vornehmlich um das Delta-V, weniger um die absoluten
Einzel-Vs.

Na ich glaube du solltest dich noch mal ausfürhlich mit der Bremswegberechnung beschäftigen. Der wächst nämlich quadratisch mit der Geschwindigkeit. Sowas läßt sich übrigens mit Excel recht gut simulieren…

Gruß

Stefan

Hi auch!

Zumindest denken viele Busfahrer, sie dürften alles.

So ziemlich jeder denkt in einer gewissen Situation mal, er dürfte alles.

Am 23.12. fuhr ich gemütlich mit 250

Also mit 250 fährt man auf öffentlichen Straßen meiner Meinung nach nicht mehr gemütlich. Da fordern Kurven (die man bei Tempo 100 kaum wahrnimmt), wechselnde Straßenbeläge, Seitenwind, ungeschickt fahrende Mitmenschen etc. die volle Konzentration und sofortige Reaktionsbereitschaft des Fahrers.

auf der A99, wenig
Verkehr, trockene Straße,

Daran, dass eine Straße nicht trocken sein könnte, möchte ich bei dem Tempo genausowenig denken, wie an die Möglichkeit, dass mir ein Tier vor’s Auto laufen oder fliegen könnte, und ich dann bei Tempo 200 zur Flipperkugel werde!
Dennoch sollte man diese Möglichkeiten jederzeit im Hinterkopf haben.

gut drauf,

Also eventuell etwas euphorisch und vom Verkehrsgeschehen abgelenkt?

als ein Reisebus mit ca.
110 schleudernd von ganz rechts auf die äußerste linke Spur
zog,

[…]

Daraufhin bin ich dann eben abgefahren und habe ihn angezeigt.

In der Tat 'ne böse Geschichte, und dein Zorn sowie die Anzeige sind sicherlich berechtig.

Aber sowas wäre (und ist) mir genau zwei Mal passiert: Das erste und das letzte Mal.

Seit ich mal eine vergleichbare Erfahrung gemachthabe habe, fahre ich generell keine 250 mehr, wenn andere Verkehrsteilnehmer in der Nähe sind. Gerade wenn ich schon aus der Entfernung sehe, dass sich vor mir eventuell ein „Elefantenrennen“ anbahnen _könnte_, gehe ich vom Gas - auf 180, oder auch auf 150 runter, und schon kommt man ganz relaxt an solchen Situationen vorbei.

Klar hast du Recht damit, dass sich ein Busfahrer oder sonstwer erstmal vergewissern muss, ob der Überholvorgang überhaupt gefahrlos möglich ist. Aber wenn du mal in den Paragraph Nr. 1 der StVO schaust, dann steht da was von gegenseitiger Rücksichtnahme. Das heißt im Klartext, dass du auch darauf vorbereitet sein musst, dass sich jemand falsch verhalten könnte.

Und bei Tempo 250 ist man mit einem normalen Straßenwagen auf so ziemlich gar nichts mehr vorbereitet.

Denk’ an deine eigene Gesundheit, denn es vermeidet nicht nur Unfälle, sondern es fährt sich auch viel stressfreier, wenn man in potenziell kritischen Situationen rechtzeitig vom Gas geht. Und viel später ankommen tust du dadurch garantiert auch nicht.

Gruß

Stefan

Hi!

Weshalb nicht anders herum? 250 sind dort erlaubt, also muss
man bei einem Spurwechsel von rechts nach links damit rechnen,
dass jemand mit hoher V von hinten angefahren kommt.

*Grins* Ich stell mir gerade das Gesicht von dem
Dragster-Fahrer vor, dem du 500m voraus mit deinen
lahmarschigen 250 vor die Karre ziehst um so’n popligen Golf
zu überholen. Jaja, auch mit 500 km/h muss man wohl im
Zweifelsfall rechnen. :wink:

Unabhängig davon, dass ich mich auch bei 250 immer versichere, was hinter mir passiert, würde mich doch interessieren, was Du nun eigentlich aussagen möchtest.

Wäre ich die Richt-V von 130 Gefahren und ein Laster schert
knapp mit 70 vor mir ein, ist das genauso gefährlich. Es geht
hier vornehmlich um das Delta-V, weniger um die absoluten
Einzel-Vs.

Na ich glaube du solltest dich noch mal ausfürhlich mit der
Bremswegberechnung beschäftigen. Der wächst nämlich
quadratisch mit der Geschwindigkeit. Sowas läßt sich übrigens
mit Excel recht gut simulieren…

Ich bin in der Lage, Excel zu bedienen, danke…:wink:
Was Du bei Deiner Annahme vergisst ist, dass hier nicht platt von X Km/h auf 0 abgebremst wird und das „Hindernis“ selbst noch eine Relativbewegung in die selbe Richtung vollzieht. Daher mein Kommentar zum Delta-V als hier sehr interessantem Parameter.

Grüße,

Mathias

Hi Stefan!

Zumindest denken viele Busfahrer, sie dürften alles.

So ziemlich jeder denkt in einer gewissen Situation mal, er
dürfte alles.

Das ist eine eher akademische Annahme, die hier nichts zur Sache tut.

Am 23.12. fuhr ich gemütlich mit 250

Also mit 250 fährt man auf öffentlichen Straßen meiner Meinung
nach nicht mehr gemütlich. Da fordern Kurven (die man bei
Tempo 100 kaum wahrnimmt), wechselnde Straßenbeläge,
Seitenwind, ungeschickt fahrende Mitmenschen etc. die volle
Konzentration und sofortige Reaktionsbereitschaft des Fahrers.

Richtig. Und?
Färst Du normalerweise nicht voll konzentriert Auto?

auf der A99, wenig
Verkehr, trockene Straße,

Daran, dass eine Straße nicht trocken sein könnte, möchte ich
bei dem Tempo genausowenig denken, wie an die Möglichkeit,
dass mir ein Tier vor’s Auto laufen oder fliegen könnte, und
ich dann bei Tempo 200 zur Flipperkugel werde!

…oder Dich der Blitz auf der Toilette trifft…:wink:
Nichts für ungut, man kann auch auf dem Fußgängerweg ausrutschen.
Will heissen: man kann im Auto auch bei 50 Km/h schon schwer verunglücken. Es kommt eben auf die Rahmenbedingungen an.

Dennoch sollte man diese Möglichkeiten jederzeit im Hinterkopf
haben.

Richtig.

gut drauf,

Also eventuell etwas euphorisch und vom Verkehrsgeschehen
abgelenkt?

Nein, ich meinte damit, ich war wach, nüchtern, unaufgeregt, konzentriert.

als ein Reisebus mit ca.
110 schleudernd von ganz rechts auf die äußerste linke Spur
zog,

[…]

Daraufhin bin ich dann eben abgefahren und habe ihn angezeigt.

In der Tat 'ne böse Geschichte, und dein Zorn sowie die
Anzeige sind sicherlich berechtig.

Danke. Hier muss, da wir uns noch nicht kennen, übrigens erwähnt werden, dass ich von dieser gegenseitigen Anzeigerei im Straßenverkehr normalerweise nichts halte, nur diese Situation erforderte aufgrund des Charakters des versuchten Totschlags eine Reaktion meinerseits.

Aber sowas wäre (und ist) mir genau zwei Mal passiert: Das
erste und das letzte Mal.

Fährst Du also nicht mehr Auto?

Seit ich mal eine vergleichbare Erfahrung gemachthabe habe,
fahre ich generell keine 250 mehr, wenn andere
Verkehrsteilnehmer in der Nähe sind.

Es sind immer andere in der Nähe, bzw. man muss immer damit rechnen, ausser auf einer abgesperrten Rennstrecke.

Gerade wenn ich schon aus
der Entfernung sehe, dass sich vor mir eventuell ein
„Elefantenrennen“ anbahnen _könnte_, gehe ich vom Gas - auf
180, oder auch auf 150 runter, und schon kommt man ganz relaxt
an solchen Situationen vorbei.

Das tue ich normalerweise auch, die meisten Situationen wiederholen sich ja nach einem Muster, so dass eine vorausschauende Fahrweise in wenigen Jahren gut antrainiert werden kann. Ich möchte dabei erwähnen, dass meine Bremsscheiben üblicherweise zwischen 100.000 und 150.000 Km halten, was wohl darauf hin deuten dürfte, dass ich einigermassen friedlich fahre.

In dem beschriebenen Fall allerdings habe ich nicht damit gerechnet, dass der Busfahrer wirklich über zwei Spuren nach ganz links fährt.
Auf zweispurigen Strecken kennt man das ja, hier fahre ich auch nur noch um die 160. Aber hier war das schon eine besonders heisse Situation…

Klar hast du Recht damit, dass sich ein Busfahrer oder
sonstwer erstmal vergewissern muss, ob der Überholvorgang
überhaupt gefahrlos möglich ist. Aber wenn du mal in den
Paragraph Nr. 1 der StVO schaust, dann steht da was von
gegenseitiger Rücksichtnahme. Das heißt im Klartext, dass du
auch darauf vorbereitet sein musst, dass sich jemand falsch
verhalten könnte.

In einem realistischen Rahmen war ich das ja auch.
Allerdings ist der §1 hier m.E. falsch interpretiert.
Man kann und muss nicht mit allem rechnen. Oder könntest Du bei 130 auf der Autobahn abbremsen, wenn plötzlich ein Kind auf die Straße springt?
Nach Deiner Interpretation des §1 wäre es inakzeptabel, auf der Autobahn schnelloer als 40 und in der Stadt überhaupt mit einem Auto zu fahren.
Ich interpretiere die „gegenseitige Rücksichtnahme“ als „Leben und Leben lassen“, auf der Autobahn also als „der Situation angepasste V, andere auch mal überholen lassen, ausreichend Sicherheitsabstand einzuhalten und aufmerksam und fit zu sein“.

Und bei Tempo 250 ist man mit einem normalen Straßenwagen auf
so ziemlich gar nichts mehr vorbereitet.

Das sehe ich anders.
Ich fahre öfter mal schnell, bin darin trainiert und verringere meine V, sobald etwas mehr Verkehr ist bzw. ich merke, dass meine Aufmerksamkeit nachlässt.
Allerdings muss ich auch sagen, dass der Geschwindigkeitsbereich über 180-200 einen trainierten und besonders wachen Fahrer erfordert. Schon die A4 TDIs mit 210 Vmax werden sehr häufig in furchteinflössender Art und Weise gesteuert. Eine Hand am Handy, in der anderen eine Kippe, Abstand zum Vordermann 5 m und solche Dinge. Und genau dann wird es wirklich gefährlich.

Natürlich kann man sich darüber streiten, ob man auf den öffentlichen ABs Tempi von 270 oder sogar mehr fahren sollte. Hier bin ich der Ansicht, wird es irgendwann eng, auf die Fehler der anderen adäquat reagieren zu können. Zwischen 240-250, was man ja mit vielen aktuellen Autos erreicht, und 270+, liegt eben doch noch mal ein gewaltiger Unterschied. Aber das müssen die wenigen Glücklichen, die ein Fahrzeug, mit dem man solche Tempi erreichen kann, besitzen, für sich selbst entscheiden. Die meisten Unfälle mit Todesfolge spielen sich jedenfalls in deutlich niedrigeren V-Bereichen ab.

Denk’ an deine eigene Gesundheit,

Ich habe bereits das Rauchen aufgegeben. Reicht das immer noch nicht…??

denn es vermeidet nicht nur
Unfälle, sondern es fährt sich auch viel stressfreier, wenn
man in potenziell kritischen Situationen rechtzeitig vom Gas
geht. Und viel später ankommen tust du dadurch garantiert auch
nicht.

Ich weiss. Normalerweise fahre ich mit meiner Alltagskiste, die sowieso gerade mal gute 220 laufen würde, mit gemütlichen 180. Diese V ist auch bei etwas mehr Verlehrsaufkommen noch gut beherrschbar und gibt anderen noch eine Chance, mal vor einem überholen zu können.

Du siehst, so ein teuflischer Raser bin ich nicht. Ich fahre nur ab und an gerne schnell - wo es möglich ist.

Grüße,

Mathias