Das beste Übersetzungsprogramm für technische Dokumente?

Hallo ihr alle! Ich brauche dringend das beste Übersetzungsprogramm für technische Dokumente (Ingenieurwissenschaft, Deutsch-Spanisch). Es muss nicht unbedingt kostenlos sein. Vielen Dank im Voraus!

Servus,

wer technische Texte maschinell übersetzt, sollte das unbedingt seiner betrieblichen Haftpflichtversicherung mitteilen - die wird ihm den Vertrag kündigen.

Was Du vorhast, ist blanker Wahnsinn.

Schöne Grüße

MM

Guten Abend Esamera,

Deiner Anfrage nach scheint es etwas Komplexes zu sein, was übersetzt werden soll.

Da kann ich mit dem „Vorredner“ Aprilfisch/MM nur sagen: äußerste Vorsicht oder muss gar ernsthaft warnen.

Nach meiner Erfahrung kann man eine technische Übersetzung nur ausführen, wenn man das Objekt genauestens kennt.

Ich habe 25 Jahre lang große Produktionsanlagen aus England importiert, war bei der jeweiligen Installation anwesend und habe anschließend mit meinem Team die Betriebsanleitungen übersetzt.
Dabei war es dann in aller Regel erforderlich, in mehreren Rückfragen bei den Mechanikern, Elektroingenieuren und Elektronikern verschiedene Punkte zu klären, um sie treffend in die deutsche Sprache zu übertragen.
Das kann ein Übersetzungsbüro einfach nicht so machen, von einem automatischen Programm ganz zu schweigen.

In einem Fall meinte das englische Stammhaus, die Übersetzung einer komplexen Betriebsanleitung mit neuartiger Leistungs-Elektronik in eigener Regie (durch ein Übersetzungsbüro) durchführen zu können.
Obwohl ich die Anlage in Betrieb genommen hatte, konnte ich diese deutsche Version überhaupt nicht verstehen, sie musste in den Müll geworfen werden.

Also nochmals: Vorsicht – es wird vermutlich hinausgeworfenes Geld sein.

Gruß Walter VB

Hallo Walter,

die Geschichte von der verunglückten (wörtklichen) Übersetzung aus einer Montageanleitung „Die gesamte Anlage muss von Anfang an sauber im Wasser stehen, weil sie später nicht mehr justiert werden kann“ hab ich schon mehrfach zum Besten gegeben, damit will ich jetzt nicht mehr langweilen.

Dass man nicht bloß die Nase zum Fragen an der richtigen Stelle hat, sondern auch Fragen so formulieren kann, dass die Jungs aus dem Technischen Bereich überhaupt verstehen, worauf es ankommt, ist etwas, was man von „Umtüte-Agenturen“ allenfalls zufällig erwarten kann: Das zeichnet einzelne „Alleinunterhalter“ aus, die allerdings formale Kriterien der Qualitätsmanager nicht erfüllen können: Sie sind z.B. ihrer Natur nach als Alleinunterhalter nicht ersetzbar, wenn sie unters Auto kommen, so dass in diesem Fall eben nicht gleichbleibend miserable, aber immerhin einheitliche Qualität der „Produktion“ gewährleistet ist. Hochinteressant fand ich dabei übrigens immer, wie freigiebig einschlägige Spezialisten mit entsprechenden Informationen umgehen, wenn man sie fragt. Manchmal sind die Erklärungen so ausführlich, dass man den Eindruck hat, dass sich jemand richtig freut, wenn sich überhaupt mal einer außer Chef und Kollegen für das interessiert, was er jeden Tag macht - Gattin und Vereinskameraden winken allenfalls ab, wenn es spannend wird…

Weil das wegen „off topic“ so oder so gelöscht werden wird, hier noch eine hübsche Episode als Ersatz für die Anlage im Wasser. Ich habe sie von einem inzwischen schon viele, viele Jahre im Ruhestand befindlichen Ingenieur, der bei Saint Gobain ein Projekt betreute, das die erste Anlage betraf, die bei der Montage von Frontscheiben in PKWs die Dichtung in einem Zug während der Montage spritzen konnte, so dass das dann alles naht- und fugenlos dicht hielt. Diese Anlage sollte bei einem bedeutenden deutschen Autobauer in Betrieb gehen, es war ein Vorzeigeprojekt (ausgerechnet einem deutschen Autobauer was einrichten, was er selber noch nicht vorher erfunden hat) und dummerweise hatte niemand dem deutschen Kunden verraten, dass das Ding zwar grundsätzlich funktionierte, aber noch weit von Praxisreife entfernt war. Es gelang einfach nicht, den Arm, der die Scheibe hielt, so fein zu steuern, dass er nicht die Hälfte der bearbeiteten Scheiben kaputtmachte.

Dann nahte der Tag, an dem das Teil einigen ganz hohen Tieren beim Kunden in Betrieb präsentiert werden sollte. Die gemischte deutsch-französische Mannschaft rödelte wie besessen, geschlafen wurde bloß noch am Ende des Monats und die Nerven lagen blank. Am Vortag des großen Termins kam einer von den deutschen Technikern zu dem französischen Projektleiter und berichtete: „Wir haben dieses und das und jenes jetzt implementiert, aber das Ding macht immer noch zwanzig Prozent Bruch. Was sollen wir denn jetzt machen?“ Da gingen dem Franzosen die Gäule durch und er brüllte: „WAS 'AIST WAS SIE SOLLEN MAKEN!?? DEMERDIEREN SIE SISCH!!!“ („se demerder“ wörtlich = „sich entscheißen“, soviel wie „Lassen Sie sich was einfallen, wie sie aus der Scheiße rauskommen!“)

Irgendwie gelang es, die Abnahmekommission doch zu beeindrucken, jedenfalls war das gemischte binationale Team noch eine längere Zeit zusammen, bestand gemeinsam viele Abenteuer, und man sah sich auch später noch ab und zu. Wenn die Truppe zum Feierabendbier aka Apéro schritt, gab es gegen später jedesmal einen, der sein Glas hob und in die Runde rief: „Demerdieren Sie sisch!“, worauf dann die anderen wiehernd einstimmten und das Signal für den Übergang zu den Trinkfestigkeitsversuchen gegeben war…

Schöne Grüße

MM