Hallo K.
,
Ich setze zuerst da an:
Weswegen man eigentlich nicht von „Heuchelei“ sprechen kann.
Setzt Heuchelei nicht voraus, Wahrheiten zwar zu kennen aber
absichtlich falsche Erklärungen abzugeben?
Ich glaube den Experten ihre Hilflosigkeit.
Na ja, manchmal kann im Kontext ein- und dasselbe Wort entweder eine informative Funktion haben oder einen Zweck erfüllen.
In Bezug auf das Schreiben - was Du aber im ersten Augenschein nicht wissen konntest
- habe ich es als Mittel zum Zweck so eingesetzt.
Nämlich als „Provokation“,
Wenn man die Wirkung der Worte im Zusammenhang bzw. als Folge von „Gehirnwäsche“ einmal als „Reflex“ auslösend durchschaut hat, kann man sich damit „spielen“ sozusagen. 
Und in diesem Fall wissen die, die ich so angeschrieben habe, schon längst von all dem, haben aber auf „freundlich“ nicht wirklich den „Reflex“ entwickelt, sich das mal näher anzuschauen. Erst nach „Provokation“, dann halt mit dem „Hintergedanken“: Frechheit, was erlaubt sich der eigentlich. Jetzt schau´n wir uns das mal an und dann werden wir´s dem schon zeigen… oder so ähnlich. 
Daher glaube ich diesen „Experten“ hierzulande ihre Hilflosigkeit längst nicht mehr. Klar, ich versteh´ schon, warum sie die öffentliche Auseinandersetzung darüber vermeiden wie die Pest, aber kann kein „Verständnis“ mehr dafür aufbringen und „signalisieren“.
Daher „provoziere“ ich sie, wann immer ich Lust dazu habe weiter und sie können nichts dagegen tun. Das hat dieser argumentative Ansatz nämlich so an sich.
))
Ich stimme Deinen Ausführungen voll zu.
Alice Miller z.B. hat diese Strukturen ja sehr schön
beschrieben. Aber sie hat auch beschrieben, wie viele Menschen
das einfach nicht sehen können, weil sie selbst betroffen sind
und der eigene Schmerz sie dazu zwingt Erklärungen und
Rationalisierungen zu suchen, die die wirklichen Ursachen
vernebeln. Da auch Experten nur Menschen sind - trifft das
auch auf diese zu. Frau M. hat sich dann ja auch
konsequenterweise von der Psychoanalyse und ihren Experten
losgesagt.
Ja, das ist sicher verständlich, allerdings eine resignative Einstellung, die wiederum darin begründet ist, dass sie - wie ja fast alle - sicher auch davon ausgegangen ist, ein beliebiges erkanntes „Problem“, in welchem Bereich auch immer, isoliert für sich (er)klären und dann auch lösen zu können.
Damit ist bereits die Argumentation darüber eine so isolierte, löst bei den „Betroffenen“ automatisch die entsprechenden „Reflexe“ aus - die sich dann als persönliche, also unsachliche Gegenangriffe manifestieren (siehe auch hierorts
) - und weil sich jemand dann plötzlich alleine einer ganzen Gruppenaggression gegenüber stehend findet, ist die Resignation eine durchaus verständlliche.
Der „Fehler“ liegt allerdings wieder darin, selber die Mechanismen dieser „Reflexe“ (noch) nicht durchschaut zu haben.
Sie gründen allesamt darin, dass jede so isolierte Argumentation gleichzeitig eine Schuld-Zuweisung darstellt, zwar von keiner der beiden Seiten als solche erkannt wird (außer das Wort „Schuld“ wird dabei verwendet), aber als solche empfunden wird.
Aber selbst wenn das Wort „Schuld“ darin nicht verwendet wird, ist jede bereits implizit eine solche (aus Gründen der „Konditionierung“). Und selbst wenn - wie das ja oft versucht wird -, der eigentlichen Argumentation vorausgeschickt wird, dass damit keine Schuld-Zuweisung gemeint wäre, ändert das nicht nur nichts daran, ganz im Gegenteil, solche Sprüche verschärfen nur den Fokus darauf. 
Das alles einmal ganzheitlich verstanden, führt eben auch zur Einsicht, dass erst dann endlich jede beliebige Problemlösungsdiskussion von dieser immanente „Verkrampftheit“ und Humorlosigkeit im wahrsten Sinne des Wortes befreit würde, wenn der Aspekt „Schuld“ auf einen unpersönlichen Gesichtspunkt gelenkt würde, den aber jeder im Sinne von „ah ja“ also solchen akzeptieren kann. Sowohl ein „Kritiker“ als auch ein davon „Betroffener“. 
Und nur das war mein Vorschlag. Dass er im öffentlichen Diskurs nicht angenommen wurde, ließe sich wieder zerpflücken, nur bliebe auch das dann auf der - primitiven
- Ebene der Schuld-Zuweisungen bzw. würde so aufgefasst.
Grüße
Gert