Das Cello ansich und im Speziellen

Liebe/-r Experte/-in,
ich schreibe an meinem ersten Roman (ja, ich weiß, klingt pompös, macht aber einfach tierisch Spaß!). Eine der Figuren spielt Cello. Um diese Figur besser verstehen und beschreiben zu können, würde ich gerne von Menschen, die sich in der beneidenswerten Lage befinden, Cello selber spielen zu können (ich selbst brauche es gar nicht zu versuchen, ich bin mehr der Blasinstrumentetyp) gerne folgendes wissen:

  • Warum Cello?
  • Was bedeutet Dir/Ihnen der Klang des Cellos?
  • klassisches Lieblingsstück für Cello? Oder andere Stücke?
  • Cellowitze?
  • bester Cellospieler, und warum?
  • ganz persönliche Anmerkung von Dir/Ihnen an mich zum Thema?

Ich würde mich unheimlich über detaillierte Antworten freuen, denn ich kann mir zwar viel ausdenken, aber ein Körnchen Wahrheit sollte immer drin stecken…

Ich wünsche ein schönes Wochenende bei heiter Sonennschein (zumindest hier im Norden) und verbleibe
Daniela Faber
aus Hamburg

Liebe/-r Experte/-in,
ich schreibe an meinem ersten Roman (ja, ich weiß, klingt
pompös, macht aber einfach tierisch Spaß!). Eine der Figuren
spielt Cello. Um diese Figur besser verstehen und beschreiben
zu können, würde ich gerne von Menschen, die sich in der
beneidenswerten Lage befinden, Cello selber spielen zu können
(ich selbst brauche es gar nicht zu versuchen, ich bin mehr
der Blasinstrumentetyp) gerne folgendes wissen:

  • Warum Cello?

Ist das vielfältigste Instrument in Bezug auf Tonumfang und Charakter, vom konstanten Continuo bis zum virtuosen Solo.

  • Was bedeutet Dir/Ihnen der Klang des Cellos?

Erholung, Auftanken, Abschalten, in dem Moment ist nichts anderes wichtig.

  • klassisches Lieblingsstück für Cello? Oder andere Stücke?

Haydn Cello Konzert C-Dur, Saint-Säens Cellokonzert No.1

  • Cellowitze?

Wie bringt man einen Cellosten dazu, fortissimo zu spielen? Man schreibe in die Noten: piano espressivo!

  • bester Cellospieler, und warum?

Rostropowitsch, leider vor einiger Zeit verstorben…

  • ganz persönliche Anmerkung von Dir/Ihnen an mich zum Thema?

Ich würde mich unheimlich über detaillierte Antworten freuen,
denn ich kann mir zwar viel ausdenken, aber ein Körnchen
Wahrheit sollte immer drin stecken…

Ich wünsche ein schönes Wochenende bei heiter Sonennschein
(zumindest hier im Norden) und verbleibe
Daniela Faber
aus Hamburg

Liebe/-r Experte/-in,
ich schreibe an meinem ersten Roman (ja, ich weiß, klingt
pompös, macht aber einfach tierisch Spaß!). Eine der Figuren
spielt Cello. Um diese Figur besser verstehen und beschreiben
zu können, würde ich gerne von Menschen, die sich in der
beneidenswerten Lage befinden, Cello selber spielen zu können
(ich selbst brauche es gar nicht zu versuchen, ich bin mehr
der Blasinstrumentetyp) gerne folgendes wissen:

  • Warum Cello?

wurde mir in die Wiege gelegt. Der Klang kann von unergruendlichen Geheimnissen sprechen, denen man als Spieler nachsinnen kann, die man versuchen kann herauszuziehen.
Die einzigartige Verbindung zwischen physischem Einsatz und dem was an Klangfuelle/-tiefe, emotionalem und geistigen Inhalt herauskommt. Steht in einem sehr befriedigenden Verhaeltnis.

Die unvergleichliche Form, die natuerlich bei der Geige auch gegeben ist, aber das Cello ist proportional der Groesse des menschlichen Koerpers naeher.

  • klassisches Lieblingsstück für Cello? Oder andere Stücke?

Bachsuiten, Brahms-Sonaten, Prokofiev Sinfonia Concertante.
Aber auch die Celloparts vieler Stuecke, Schubert Klaviertrios, Dvorak-Klaviertrios, Schubert 2-Cello-quintett, Brahms Klavierquintett. Alle Brahms-Sinfonien ausserordentlich befriedigend zu spielen, auch beide(!) Klavierkonzerte von Brahms. Mozart-Streichquartette, Mozart g-moll Sinfonie KV 550, die meisten Mozart Streichquartette.

  • Cellowitze?

Der Unterschied zwischen einem Cello und einem Cellisten: der Cellist stimmt immer, das Cello nie.

Der Unterschied zwischen einem Cello und einem Kontrabass: der Kontrabass brennt laenger.

Liebe Frau, Sie haben eines der schoensten Dinge zwischen den Beinen, die der Menschengeist je erfunden hat, und alles was Sie zustande bringen ist darauf herumzukratzen.

  • bester Cellospieler, und warum?

Rostropowitsch: grandioses Charisma, unerreichte technische Brillianz und Bandbreite der Tongebung und Ausdruckskraft. Schaffte es, geradezu hunderte von Komponisten zu ueberreden, fuer das Cello zu komponieren.
Casals: nie klang ein Streichinstrument humaner.
Clemens Hagen: ein wunderbarer Streichquartett-Cellist.

Genuegt vielleicht fuer eine erste Antwort, manches davon vielleicht zu plakativ und vereinfacht. Bin gerne bereit in einen Dialog einzutreten wenn das hilfreich sein sollte.

Beste Gruesse
Matthias

Liebe Daniela Faber,
das klingt sehr interessant!!!

für die Antwort muss ich mir etwas ZEIT nehmen. Bitte hab ein bißchen Geduld, aber ich antworte ganz sicher.

Eine Frage: Wie soll denn der Roman heißen? Oder was ist das Haupt-Thema?

Vorweg möchte ich mein Interesse bekunden, diesen Roman zu lesen, wenn er veröffentlicht ist.
Vielleicht kannst du mich schon mal in den Kreis der Interessenten/ Käufer aufnehmen?

Also, ein wenig Geduld, ich melde mich wieder.
Tschüß … und viel Freude beim weiteren Schreiben.

Gruß,
JB

Liebe Daniela,

erstmal herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg und Spaß bei deinem Vorhaben! :smile:

ich persönlich spiele Cello, weil mich die Musik der Band Apocalyptica inspiriert hat und ich unbedingt auch so tolle Sachen können wollte :wink: außerdem ist der Klang des Instrumentes viiiiiiiiiieeeeeeeeel angenehmer als der einer Geige (v.a. wenn man noch nicht so sicher im Finden der Töne ist) Das Cello ist ein sehr sinnliches Instrument, wie ich finde… wenn man es spielt und wenn man es hört. Ein Cello hat eine wunderbare Größe (nicht so klein, dass man damit komisch aussieht, aber auch nicht so groß, dass man lächerlich wirkt) und Form (wie eine gut gebaute Dame :wink: Außerdem wirkt es nahezu „magisch“, wenn andere Nicht-Musiker einem beim Cellospielen zusehen und die Finger wie durch Zauberei auch ohne Bünde ihren Platz finden. Generell sehen Streichinstrumente (nicht nur das Cello) so unendlich edel aus. All das spricht für die Wahl des Instruments.(außerdem kann man sich auf der Bühne irgendwie „dahinter verstecken“. Ich für meinen teil fühle mich beinahe beschützt von meinem Instrument und nicht so „ausgeliefert“, als wäre ich ein Sänger)
Den Klang des Cellos würde ich als sehnsuchtsvoll und melancholisch beschreiben. Liegt wohl daran, dass ich selbst recht pessimistisch und melancholisch bin, aber ein Cello klingt für mich an traurigen, „weinenden“ Stellen immer schöner als an fröhlichen. Ich wähle deshalb bewusst Stücke aus, die diesen Klang unterstreichen.
Die Lieblingsstücke wechseln je nach Laune. Schön sind z.B. die Elegie von Fauré http://www.youtube.com/watch?v=NhTqkl_RjTs, oder das Prelude zu Bachs Cellosuite No. 2 http://www.youtube.com/watch?v=bWyrxAZCOhA, andererseits wirken auch die Stücke von Apocalyptica beeindruckend (z.B. das „Nothing else matters“- Cover), da sie so virtuos sind. Hier auch noch ein wunderbares Duett (da klingt das Cello eher unmelancholisch, aber wunderbar virtuos) http://www.youtube.com/watch?v=NseBdxfHk5k
Cellowitze? Kenne ich leider gar nicht… man macht sich doch immer nur über die Bratscher lustig :wink:
der beste Cellospieler? Puh. Ich möcht mich da immer nicht festlegen, ich mag nämlich keine Ranglisten. Es ist ja so, dass ein Musiker nicht alle Werk verschiedener Stilepochen gleich gut rüberbringen kann. Mag man nun eher romantische Stücke oder barocke… je nachdem gibt es eben Interpreten, die die eine oder die andere Stilepoche besser wiedergeben können.
Ich hoffe, dass meine Gedanken etwas weiterhelfen könnten. Bei weiteren Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung. Ich würde mich freuen bald deinen Roman im Buchhandel kaufen zu können! :wink:
viele liebe Grüße
da*capo*al*fine

Hallo, Daniela Faber, hier nun meine Auskünfte zu der Frage nach dem Cello, hoffentlich noch früh genug für den Roman:

Warum Cello?
Das Cello hat einen warmen sonoren Klang in der Tiefe; aber man kann auch sehr hohe geigenähnliche Töne erzeugen.
Man kann das Cello als Begleitinstrument einsetzen (z.B. Streichquartett mit Geigen und Bratschen oder mit Klavier als Klavierquartett/-quintett; auch größere Besetzungen wie Sextett sind möglich). Zugleich kann man mit dem Cello auch solistisch spielen. Hier sind die Cellokonzerte zu nennen, z.B. die von Joseph Haydn oder Luigi Boccherini. Dabei ist ein Orchester zur Begleitung des Solisten erforderlich.

  • Was bedeutet Dir/Ihnen der Klang des Cellos?
    Wie auf jedem Streichinstrument lassen sich sehr differenzierte Töne/Klänge erzeugen: extrem leise oder laut; scharf oder weich; lieblich oder agressiv.
    Mir bedeutet der Klang des Cellos sehr viel, weil er große Ähnlichkeit mit der menschlichen Stimme hat (in Bezug auf den Tonumfang). Man kann mit dem Cello wundervoll „sprechen“, singen, flüstern oder schreien.
  • klassisches Lieblingsstück für Cello? Oder andere Stücke?
    Die o.g. Solo-Konzerte. Dann Sonaten: von Franz Schubert die Arpeggione-Sonate oder Ludwig van Beethovens Cello-Sonaten, jeweils in Begleitung mit Klavier. Berühmt als Cello-solo-Werke sind die sechs Cello-Suiten von Johann Sebastian Bach.
  • Cellowitze?
    Ich kenne nur Bratschen-Witze, da gibt es ein ganzes Buch drüber. Cellowitze kenne ich nicht.
  • bester Cellospieler, und warum?
    Einen „besten“ Cellospieler gibt es nicht. Ist Geschmackssache. Berühmte Cellisten waren der Russe Mstislav Rostropowitsch. Er starb leider etwas vor drei Jahren.
    Der Spanier Pablo Casals lebt auch nicht mehr, hat aber viele schöne Einspielungen auf LP hinterlassen. Janos Starker und Maria Kliegel sind noch lebende berühmte Cellist(inn)en.
  • ganz persönliche Anmerkung von Dir/Ihnen an mich zum Thema?
    Ich kenne sehr viele Cellisten. Es sind in der Mehrzahl zurückhaltende freundliche Menschen mit viel Feingefühl und Einfühlungsvermögen.
    Gerne schicke ich noch speziellere Informationen, wenn sie für den Roman gebraucht werden.
    Viele Grüße,
    Jörg Buff