Das Gegenteil von einer Vertragsarmee?

Hallo!

Ist das Gegenteil von einer Vertragsarmee, eine freiwillige Armee?

Gibt es andere Bezeichnungen für eine freiwillige Armee?

Danke sehr

Der Begriff „Vertragsarmee“ ist ungebräuchlich.
Wenn gemeint ist, dass die Armeeangehörigen nur gegen Bezahlung kämpfen, dann ist „Söldnertruppe“ oder „Söldnerarmee“ das passende Wort.
Das Gegenstück wäre eine „Armee von Wehrpflichtigen“.

Wie ist das nun mit Deutschland, da Deutschland auch keine Pflichtarmee mehr hat, nachdem Guttenberg alles abschaffte? Der hieß doch Guttenberg, oder?

Herr von Guttenberg war zu der Zeit Verteidigungsminister, das ist richtig. Allerdings würde ich sagen, dass das nicht auf seinem Mist gewachsen ist, sondern dass er nur Anweisungen befolgt hat.

In Deutschland wurde aus einer „Armee von Wehrpflichtigen“ eine „Freiwilligenarmee“.

eine Vertragsarmee, da diese freiwillige Soldatinnen und Soldaten freiwillig einen Vertrag unterzeichnen und auch am Ende des Monates Geld bekommen.

Genau - das ist das, was hier als „Freiwilligen-Armee“ bezeichnet wird. Man verdingt sich bei der Armee genau wie bei einem andern Job. Es gibt keine Verpflichtung, sondern man tut es wegen des Geldes. „Vertragsarmee“ ist kein gebräuchlicher Begriff.

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Meinst du vielleicht eine Berufsarmee?

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Dann gibt es drei Armeen

wehrpflichtige Armee (Pflicht)
freiwillige Armee bzw. Berufsarmee ( Vertrag)–>
Söldnerarmee ( Banditen) ( Hier kann man den ungebräuchlichen Ausdruck „Vertragsarmee“) benutzen.

Grüße

Die Wehrpflichtigen müssen zur Armee.
Wenn es keine Wehrpflicht gibt, dann gibt es nur Freiwillige. Und wer sich freiwillig verdingt, tut es für das Geld, also für den Sold.
Im Prinzip ist also ein Freiwilliger auch ein Söldner.

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Mitunter wird noch unterschieden, ob man sich freiwillig meldet

  • für die Armee des eigenen Landes
  • für die Armee eines anderen Landes

Im ersten Fall ist man „Freiwilliger“ im zweiten Fall „Söldner“. Aber für mich ist diese Unterscheidung geschummelt.

Söldner sind nicht das Gleiche wie Banditen. Der Status eines Söldners ist ganz klar definiert:
https://www.ris.bka.gv.at/NormDokument.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10000747&Artikel=47&Paragraf=&Anlage=&Uebergangsrecht=

(2) Als Söldner gilt,

a) wer im Inland oder Ausland zu dem besonderen Zweck angeworben ist, in einem bewaffneten Konflikt zu kämpfen,
b) wer tatsächlich unmittelbar an Feindseligkeiten teilnimmt,
c) wer an Feindseligkeiten vor allem aus Streben nach persönlichem Gewinn teilnimmt und wer von oder im Namen einer am Konflikt beteiligten Partei tatsächlich die Zusage einer materiellen Vergütung erhalten hat, die wesentlich höher ist als die den Kombattanten der Streitkräfte dieser Partei in vergleichbarem Rang und mit ähnlichen Aufgaben zugesagte oder gezahlte Vergütung,
d) wer weder Staatsangehöriger einer am Konflikt beteiligten Partei ist noch in einem von einer am Konflikt beteiligten Partei kontrollierten Gebiet ansässig ist,
e) wer nicht Angehöriger der Streitkräfte einer am Konflikt beteiligten Partei ist und
f) wer nicht von einem nicht am Konflikt beteiligten Staat in amtlichem Auftrag als Angehöriger seiner Streitkräfte entsandt worden ist.

Nur auf wen alle diese Punkte zutreffen, gilt als Söldner. Allerdings wird diese Unterscheidung recht selten in den Medien korrekt angewendet.

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Denk an die Wagner-Gruppe, die nun in der Ukraine Menschen umbringt. Sie sind absolute Banditen und keine Söldner

Grüße

entschuldige! Nicht in der Ukraine, sondern in Mali

Ich sage ja nicht, dass Söldner nicht auch Kriminelle sein können. Aber automatisch davon auszugehen, dass Söldner Kriminelle sind, ist zu einfach.

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Unter „Söldner“ dürften auch die Fremdenlegionäre einzustufen sein.

Nein, auch wenn das fälschlicherweise oft zu lesen ist. Die Fremdenlegion ist offiziell Teil des französischen Heeres und daher gelten alle Mitglieder als reguläre Soldaten (siehe Punkte e und f).

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