ich suchte das Gegenteil von „verkabeln“. Ich dachte mir, dass ich mit „entkabeln“ einen Treffer getroffen habe. „entkablen“ gibt es leider im Duden nicht. Gibt es stattdessen etwas anderes?
Man müsste alle verkabelten Geräte entkabeln und sie am nächsten Tag wieder verkabeln. Das ist sehr umständlich.
Es kommt erstmal darauf an, was und wie etwas „verkabelt“ ist. Ein Polizeispitzel mit Abhörgerät(Mikrofon) ist z B. umgangssprachlich auch „verkabelt“.
Fliesst da Strom oder ist es ein Stecker von der Stereoanlage, Kabelfernsehen etc ?
Meist sagt man:„den Stecker (ab)ziehen“ ,„Kabel abziehen“(Strom usw.) oder „abstöpseln“ (Lautsprecher)
Obwohl es wohl nicht falsch ist, höre ich eher selten, dass z. B. der PC mit dem Drucker verkabelt wird.
Eher"mit dem Kabel verbunden", angeschlossen, angestöpselt.
du hast recht. Aber es gibt auch unzählige Verben mit dem Präfix „ver“ - entschuldige, ich wäre beinahe dabei wieder „Partikel“ zu schreiben-, die das Gegeteil zum Ausdruck bringen. Die kommen nicht vom Himmerl herunter, sondern sind menschengemachte Konstruktionen zur Erleichterung der alltäglichen Kommunikation und weil „ver“ zur DNA der deutschen Sprache gehört.
Grüße
ver- Präfix bei Verben und zugehörigen Nomina, die in der Regel vom Verb abgeleitet, gelegentlich jedoch auch unmittelbar zum Verbstamm gebildet sind. Die Funktionen von ver- im Nhd. sind vielfältig; vor allem kennzeichnet es ein Beseitigen, Wegschaffen, Aufbrauchen (verrücken, vertreiben, verzehren), ein Fort-, Zugrundegehen (verdunsten, verklingen, verschwinden) oder Irreleiten, Fehlgehen (verführen, verwechseln, sich verzählen) und wird damit auch zum Ausdruck der Negation (verbieten, versagen); ferner hat es resultativen Sinn (verbluten, verpacken, vertilgen), dient der Verstärkung (verschließen, versperren), der Transitivierung intransitiver Verben (verfolgen, verheiraten, verspotten) oder dem Hervorbringen verbaler Ableitungen von Adjektiven und Substantiven (verdeutlichen, vergöttern ‘deutlich, zu einem Gott machen’, verarmen, verholzen ‘arm, zu Holz werden’). Die für nhd. ver- festzustellende Unterschiedlichkeit der Verwendungsweisen findet sich schon bei vorausgehendem ahd. fir-, far-, mhd. ver- und ähnlich bei asächs. far-, for-, mnd. vor-, mnl. nl. ver-, aengl.
altenglisch
for-, fer-, engl. for-; sie erklärt sich aus dem Zusammenfall dreier Präfixe, die noch getrennt, wenn auch mit nicht mehr fest abzugrenzenden Bedeutungen in got. fra- (meist ‘fort-, weg-’), faír- und faúr- begegnen; zu letzterem vgl. in frühen Texten belegtes anord. for- mit negativem, verschlimmerndem Sinn (im Unterschied zu anord. for-, fyrir- in jungen Entlehnungen aus dem Dt.). Zugrunde liegen ie. *prō̌ ‘vorwärts, vorn, voran’, vgl. aind. prá- ‘vor-, voran-, fort-’, griech. pró (πρό) ‘vor’, lat. prō ‘vor, für, anstatt’ (s. pro), air. ro- (intensivierendes Präfix), aslaw. pro ‘um … willen’, russ. pro (про) ‘von, über, durch, für’; ie. *per, *peri ‘vorwärts, im Hinausgehen über, im Durchdringen’ (eigentlich Lokativ), vgl. aind. pári ‘herum, umher, gegen, darüber hinaus’, griech. péri, perí, mundartlich pér (πέρι, περί, πέρ) ‘ringsum, um … herum, überaus, neben, bei’, lat. per ‘(hin)durch, über … hin, während’ (s. per), aslaw. prě- ‘durch-, über-’, russ. pere- (пере-) ‘über-, herüber-, um-’; ie. *pṛ- ‘hervor’ (wohl Nominativ oder Akkusativ Sing. Neutr.), vgl. aind. pṛ- (in pṛṣṭhám ‘Rücken, Gipfel’), lat. por- (in portendere ‘zeigen, ankündigen’), lit. pir- (in pir̃štas ‘Finger’), aslaw. prь- (in prьstъ ‘Finger, Zehe’, russ. älter perst перст ‘Finger’) ‘hervor-’ (s. auch First). Diese ie. Formen gehören sämtlich zu einem vornehmlich in Adverbien und Präpositionen weiterlebenden Wurzelnomen ie. *per, dessen Bedeutung mit ‘das Hinausführen über’ zu umschreiben ist.
Hast du mal von diesen unzähligen ein Beispiel zur Hand?
Ist ja lieb von dir, daß du mir die Funktion von „ver-“ umfangreich aus dem DWDS kopierst Dort sind acht verschiedene Funktionen des Präfixes gelistet. Ist da ein Beispiel bei, bei dem „ver + Verb“ das Gegenteil von „Verb“ ist?
vertreiben das Gegenteil von treiben?
vergehen das Gegenteil von gehen?
verführen das Gegenteil von führen?
versagen das Gegenteil von sagen?
vergöttern das Gegenteil von göttern?
Anders übrigens bei → Partikelverben, wenn die Partikeln aus entgegengesetzten → Präpositionen gebildet sind:
vorgehen ↔ zurückgehen
zusagen ↔ absagen
einführen ↔ ausführen
usw.
Deshalb nämlich, weil es gegenteilige Präpositionen gibt!
Okay! Das Gegenteil war wahrscheinlich nicht das richtige Wort/ der richtige Ausdruck. Aber „ver“ tut etwas mit dem Verb. „Ver“ nimmt das Verb in den extremen Pol, beinahe ins Gegenteil.
Nimm das Verb „hungern–> verhungern“ oder „lernen --> verlernen“
Das ist ein extrem schlechtes Beispiel. Wenn man hungert, leidet man schon an Hunger, wenn man verhungert, stirbt man daran (wenn es nicht metaphorisch verwendet wird), hat also gar nichts mit dem Gegenteil zu tun.
Anders als
Denn das, was man mal gelernt hat, wird beim Verlernen wieder vergessen.
Verbauen beschreibt die mehr oder weniger feste Verbindung zwischen Komponenten. Der Maurer könnte zB sagen: „Ich verbaue nur die allerbesten Ziegelsteine“, da lässt sich nichts mehr zurücknehmen. Der Schreiner sagt „Ich verbaue bei meinen Schubladen nur die Super-Duper-Luxus-Laufschienen des Herstellers XYZ“; die könnte man ausbauen, wenn sie mal defekt sind.
Ausbauen hat übrigens noch eine zweite Bedeutung: Ein Dachboden wird zum Gästezimmer ausgebaut.