Ergänzend würde ich sagen: Tendenziell drückt man mit „vertrocknen“ eine Zustandänderung aus, die umumkehrbar oder zumindest sehr dauerhaft ist.
Ein ausgetrockneter Fluß wird wieder zu einem Fluß, sobald es regnet.
Eine vertrocknete Blume wird keine frische Blume mehr, auch wenn man sie ins Wasser legt.
Das klingt bereits bei Aprilfisch an, wenn er von „Gegenständen, die Wasser in einem anderen Medium enthalten“ schreibt: Das Wasser ist Teil des Zustandes, entzieht man das Wasser, ändert sich der Zustand deutlich. Eine vertrocknete Pflaume, die man in Wasser legt, wird eine eingeweichte Trockenpflaume, keine frische.
Insofern würde ich beim Ackerboden von „ausgetrocknet“ sprechen, außer ich will eine besonders heftige Form der Trockenheit ausdrücken, die den Boden fast zerstört hat.
Bei einer vertrockneten Landschaft sind Bäume und Pflanzen tot. Bei einer ausgetrockneten landschaft braucht es nur etwas Regen, und alles gedeiht wieder.
So sehe ich den Unterschied.
Viele Grüße,
Max