Das liebe Trinkgeld .

Moin,
es gibt eine Pizzeria
Trattoria
Osteria
Restaurante
das sind die verschiedenen Gaststätten in Italien. In Deutschland ist das sicher ähnlich.
Nun meine Frage:
Mit der Qualität des Lokals steigt ja auch der Rechnungsbetrag.
Darüber diskutieren zur Zeit meine Frau und ich. Sie gibt deutlich mehr - ich sage dann - das ist schon fast eine Beleidigung für den Empfänger. Also unangemessen hoch.

Was haltet Ihr in den unterschiedlichen „Etablissemants“ für „Angemessen“ und weder knauserig noch Überheblich?
Welche Rolle spielt dabei der Rechnungsbetrag?
Tip mit Karte oder immer extra und in Bar?
D.

Hi, @Dignam!
Aus Erfahrung:
+Max. 10% aufrunden, damit liegt man meistens richtig.
Vorher über die Gepflogenheiten schlau machen!

Gruß; k.

P.s.: Bares ist Wahres

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Was ist denn für Dich und Deine Frau angemessen?

Ganz wichtig: wie ist denn der persönliche Service?
Danach richte ich mich bei dem Trinkgeld. Das schwankt dann zwischen 0 und 20% des Rechnungsbetrags.

Immer bar und persönlich in die Hand geben und nur an Kellnerin oder Kellner – ein selbst bedienender Chef erhält kein Trinkgeld.

Den Tipp von @Kudo bezüglich der örtlichen Gepflogenheiten solltest Du auf jeden Fall beachten.

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Hallo,

ja, aber das hat bei mir und meinen Mitessern keinen Einfluss auf den prozentualen Aufschlag auf den Rechnungsbetrag. Wir gehen in der Regel in inhabergeführten Restaurants essen, in denen wir auch seit Jahren bekannt sind und wo dann auch eine eher familiäre Umgebung herrscht. Da gibt es 10, eher 15% auf den nächsten Fünfer. In anderen Restaurants zwischen 5 und 10%, mal einen Hauch mehr. Jeweils aber abhängig von der Geschwindigkeit und vor allem Aufmerksamkeit des Personals. Ich hasse es, in der Gegend rumwinken zu müssen, nur weil die Kellner den Blick starr auf ihr Ziel gerichtet halten (um Dietmar Wischmeyer zu zitieren: „ungastliche Gestalten, die nur aus Rücken bestehen.“)

Als passendes Beispiel hätte ich eine Erfahrung vom letzten Wochenende zu bieten. Für die Gegend hier eine Top-Adresse; Anlass war eine Weinprobe (an jedem Tisch separat und versetzt) mit begleitendem Menü. Leider lief das völlig unkoordiniert ab, so dass Weine und Gänge nicht passten (Süßwein zwischen zweitem und drittem Weißwein, weil das Dessert schon auf dem Tisch stand) und wir die letzten beiden Stunden quasi auf dem Trockenen saßen. Ich hab zwar nicht bezahlt, aber dass es dann bei einem deutlich dreistelligen Betrag nur etwa 5% Trinkgeld waren, fand meine volle Unterstützung.

Gerne mit Karte, aber manche wollen das aus steuerlichen Gründen nicht. Dann gibt es eher weniger, wenn das Bargeld nicht für den gewünschten Betrag ausreicht/passt.

Gruß
C.

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In jedem Lokal, in dem es echten Service gibt, sollte unter aktuellen Bedingungen ein Trinkgeld von mindestens 10% gezahlt werden, wenn dieser Service nicht ausgesprochen schlecht war. Bei besonders gutem Service auch mehr. Auch die Regel, dem Chef nichts zu zahlen, habe ich aufgrund der aktuellen Zustände in der Gastronomie für mich ausgesetzt.

Ich war vor einigen Wochen in den USA und Kanada, und was da inzwischen los ist, finde ich völlig überzogen. Kartenterminals, auf den 15, 17 und 20% als Vorschläge voreingestellt sind, und die einem beim Kauf einer Dose Bier an der Bude unter die Nase gehalten werden. Aber die Gastronomie ist bei uns aktuell wirklich in einer Krise und es ist kaum noch anständiges Personal zu bekommen und die Betreiber können vielfach nicht die Gehälter zahlen, die eigentlich angemessen und notwendig wären. Immer mehr Betriebe müssen daher aus Personalmangel schließen. Wenn wir auch morgen noch die Auswahl eines vielfältigen gastronomischen Angebot haben wollen, sollten wir also aktuell etwas großzügiger sein.

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… is mir egal, wenn die Bedienung denkt, ich sei knauserig, wenn die dahinschlurft und habe kein Problem, einem 30% oder mehr zu geben, wenn dasjenige sich sehr aufmerksam verhält… (30%? jupp… kleiner Laden, 2 Getränke 7,50 … also 10,- /2,50 Tip)
Andererseits halte ich 5,- (pro Bedienung) bei einer Quittung von 300,- nicht wirklich für knausrig

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oder (ab-) kassierender Chef erhält auch kein Trinkgeld.

Natürlich gibt es Ausnahmen, aber der Regelfall ist, dass der Inhaber das Trinkgeld, das er vereinnahmt, in einen Topf für das ganze Personal wirft.

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Moin,
ich finde der Umgang Gastronom - Kunde ist rauher geworden.
Manch einer lässt einen das auch spühren.
Erster Grad der Bevormundung: Auf allen Tischen liegt ein Schild „Reserviert“ mehr nicht.
zweiter Grad der Bevormundung - (Bitte) warten Sie hier - wir plazieren sie!
3. Grad das Lokal ist zu 40% besucht - der Wunsch mach einem Tisch unserer Wahl wurde abgelehnt - Wir sagen ihnen wo sie sitzen können.
In Belgien hat man uns einen Tisch im Schatten verwehrt. Nur 4 Personen.
Wir haben das Lokal im Augegehabt - nach über drei Stunden immer noch unbesetzt.
Was soll das?
Wir machen eine Zeche von 48,50€ auf die schnelle in inem guten Restaurat.
mit Tip 50,00€ sagt doch die Tellerschupse - sie hätten jetzt aber 60€ machen können.
Ein Besteckteil konne / wollte sie nicht Nachliefern.
Ich orientiere mich an der 10% Regel. round about.
Meine Kaufkraft (nicht das Einkommen) ist in den letzten 30 Jahren drastisch gesunken.
ich kaufe jeden Freitag immer das Gleiche an der Wursttheke, In der Vergangenheit (kurze) zahle ich da immer so zwischen 11 bis 15€ letzten Freitag waren es 21€ Ohne Roastbeef !
In der gleichen Spanne ist unser bis dato gern besuchter Chinese in den Preisen rauf gegangen. War früher preiswert und OK - Jetzt ? nein Danke.
Ja Leute gehts noch? Wer hilft da einem Rentner mit einem großzügigen Tip aus der Misere?
Da kann man mir sagen was mann will - Essen gehen war früher entspannter und lässiger und hat vor allen Dingen mehr Spass gemacht.
Im Saarland m´hat mir mal ein Gastronom 800DM gestundet. Nix Scheck nix geld nix Visitenkarte
nur ein paar Gäste. Peinlich. Der Gastronom: Null Probleme überweisen sie mir den Betrag und gut is. Da kommt man doch gerne wieder.
Dagegeb heute: zeche so um die 20€ wir aber leider nur noch 15 in der Tasche. Sagt der Gastronom Kreditkarten nehme ich ncht. Ihre Frau bleibt hier. Und sie holen Geld. War ich fast ne 3/4 Std. mit dem Aurto unterwegs. Da kommt dann Freude auf.
Und der Abend ist gerettet.
Ich möchte mal wieder Gast sein und nicht nur Fall von X X X für die Statistik/Bilanz
D

Was soll denn da sonst liegen? Ein Zettel mit Name und Anschrift des Gastes, für den reserviert wurde?

Das darf man durchaus im Kontext sehen. Lässt man sich die Leute setzen, wo sie wollen, sitzt der einzelne Gast ruckzuck am besten Vierertisch mit Aussicht auf den Garten. Drei Plätze bleiben dann entweder leer und man schickt die nächste Vierergruppe weg oder man bitte um freundlichen Tischtausch, was dann auch schnell wieder Leute aufregt.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was das Problem sein soll, sich zum Tisch führen zu lassen. Was übrigens seit Jahrzehnten in etlichen Ländern völlig normal ist und dort m.W. noch nie zu Tumulten geführt hat. Da geht es ja nicht nur darum, dass Du einen Platz bekommst, sondern z.B. in größeren Restaurants auch darum, das Personal günstig auszulasten, sofern das Restaurant Raum- und nicht Manndeckung praktiziert.

Warum fragst Du nicht? Auch hier wieder Kontext: es gibt auch Leute, die belegen einen Vierertisch, teilen sich einen Salat, bleiben bei zwei Getränken stundenlang sitzen und beschweren sich, wenn man sie darauf hinweist, dass der Tisch ab 20:30 Uhr vergeben ist.

Warte kurz: Du beschwerst Dich, dass sich Deine Einkäufe deutlich verteuert haben und regst Dich einen Satz später darüber auf, dass das Restaurant seine Preise erhöht? Was glaubst Du, woher die ihre Lebensmittel haben? Von der Tafel oder vom eigenen Feld?

Frag mal den Gastronom von vor 25 oder 30 Jahren, wie oft der das noch gemacht hat bzw. wie viele Menschen ihm das Geld danach nicht überwiesen haben.

Was glaubst Du, warum Menschen Restaurants betreiben? Weil die so gerne Essen kochen und servieren, 14 Stunden am Tag auf den Beinen sind und Spaß daran haben, weitgehend auf private Kontakte verzichten? Natürlich geht es da ums Geld verdienen und um nichts anderes.

Gastronomie war schon immer schwierig und spätestens seit Corona ist es erst recht kein Spaß mehr. Kaum Personal und gestiegene Kosten auf der einen Seite und auf der anderen Seite Leute, die sich über die gestiegenen Preise in den Restaurants ärgern, obwohl (oder weil) sie selber im Supermarkt sehen, dass Lebensmittel teurer geworden sind. Es hat schon seinen Grund, warum Gastronomien immer mehr dazu übergehen, mittags gar nicht mehr zu öffnen und die Küche abends früher zu schließen. Schüler und Handwerker können und wollen sich das weniger leisten (= Umsatz mittags nicht kostendeckend) und abends spart man sich das Geld für die Köche ab einer gewissen Zeit.

Ein Perspektivwechsel könnte Dir wirklich mal ganz gut tun.

Gruß
C.

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Es gab Zeiten, da konnte man mit Gastronomie selbst auf kleiner Flamme recht gutes Geld verdienen. Die Leute gingen „mal eben auf ein Bier oder zwei“ ins Lokal, setzten sich irgendwo mit dazu, wo gerade noch Platz war, und wenn der eine dann noch das Schinkenbrot und der andere eine Zwiebelsuppe gegessen hat, dann brauchte man dafür eine angelernte Küchenkraft, für die kein Mindestlohn galt, die solche Essen in einer kleinen Kammer mit „rustikalen“ Hygienestandards aus Kühlschrank und Suppentopf auf den Tisch zauberte. Über Energiekosten brauchte man sich keine Gedanken machen, so niedrig, wie die waren. Der Vertrag mit der Brauerei sicherte günstige Miete und recht automatische Versorgung mit Getränken und niemand brauchte mehr als „ein Pils“. Ab Ende des Tages gab es Kassensturz mit Eintrag ins Kassenbuch und dann stand da noch ein Ordner für die Eingangsrechnungen.

Diese Zeiten sind vorbei! Die Leute wollen deutlich aufwändiger essen, was einen ganz anderen Ressourcen-Einsatz und höher qualifiziertes, teureres Personal und einen recht großen Gerätepark verlangt. Die Hygienestandards kosten richtig Geld. Energie und Mieten ebenso. Und die ganze Bürokratie, für die alleine man schon jemand braucht, setzt dem ganzen dann noch die Krone auf.

Das kann alles nur dann am Ende des Tages noch zu schwarzen Zahlen führen, wenn man hoch professionell und effizient arbeitet. Und das bedeutet eben auch, dass gewisse liebgewonnene Dinge leider auf der Strecke bleiben. Da muss ein Tisch dann ganz sauber kalkuliert x Euro am Abend bringen. Also mit möglichst viel Reservierungen arbeiten, die kalkulierbaren Wareneinsatz und Umsatz bringen. Jeden Platz bestmöglich verkaufen. Lieber das Paar ziehen lassen, dass ohne Reservierung einen 6er Tisch belegen möchte, um den in einer Viertelstunde einer Familie mit fünf Leuten anbieten zu können, … Und wenn an einem Wochentag oder zu speziellen Zeiten der Betrieb mehr kostet, als er einbringt, dann wird eben die Tür geschlossen.

Insoweit sehe ich da keine Bevormundung, sondern schlicht und ergreifend wirtschaftliche Notwendigkeiten, die im Ausland übrigens schon viel länger und viel umfassender üblich sind. Da stehst Du ggf. draußen Schlange, wenn Du nicht reserviert hast, während innen noch drei Tische frei sind, und bekommt die nach Dir gekommene Familie erst einmal den großen Tisch, während Du noch warten darfst, bis ein kleiner Tisch frei wird. Da wird für größere Gesellschaften gleich schon mal ein pauschaler Aufschlag fällig (was ich allerdings auch nicht verstehe und gutheißen würde). Da bedeutet man Dir, kaum, dass Du den letzten Bissen im Mund hast, dass es Zeit ist zu gehen, wenn sie noch mit der Möglichkeit einer weiteren Belegung des Tischs rechnen. Da gilt eine Reservierung nicht nur „um 18:30“ sondern „von 18:30-20:00“.

Ja, ich sehe auch, dass die Gehaltserhöhungen der letzten Jahre wie Sand durch die Finger gerieselt sind und sehne mich manches Mal an Kinderzeiten zurück, wo man im Urlaub nach dem Wandern mit fünf Leuten zu einfachen Tellergerichten einkehrte und Vater kaum mehr als einen 50er auf den Tisch des Hauses legen musste, während ich mit vier Leuten heute nicht selten die € 150,-- sprenge, ohne sonderlichen Luxus getrieben zu haben. Aber man muss auch ehrlich zu sich selbst sein: Es ist eben nicht mehr der Teller Linsensuppe oder die Bratwurst mit Kraut, sondern knackig frisches Gemüse aus aller Welt hier, die nicht gerade kleine Fleischportionen da, die nicht einfach nur fünf Minuten in der Pfanne lag, sondern über Stunden im Smoker oder Sous Vide Garer Energie gefressen hat. Aus dem Standard-Pils ist das Craft Beer geworden, der Wein ist auch nicht mehr nur „ein Roter“, sondern der offene … oder inzwischen auch gleich die Flasche … Man hat sich an den Espresso danach gewöhnt, … Das ist alles nicht umsonst zu haben.

Unsere Restaurantbesuche sind bewusster geworden, waren ohnehin nicht extrem häufig, und so geht es sich aus. Und als ich bei der Urlaubsplanung von den Preisen in den USA und Kanada zunächst geschockt war, verwies Sohnemann auf die letzten Deckel, die wir hier so verfressen hatten. Danach war ich dann wieder etwas entspannter.

Und was Wirte und Personal angeht: Es gab immer schon Leute mit herbem Charem und Leute, die sich auf den Job verstanden. Und ich sehe da ehrlich das Tal als durchschritten an. In letzter Zeit fällt mir wirklich positiv auf, dass die Leute, die jetzt noch in der Gastronomie arbeiten, das aus Überzeugung und mit Begeisterung tun. Ausnahmen gibt es natürlich immer.

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Neben

muss man einfach auch daran denken, dass man vor rd. 25 Jahren das letzte mal mit D-Mark bezahlte und die Kindertage bei uns beiden auch eher 35 oder 40 Jahre und nicht 25 Jahre her sind. Wenn man das ganze dann mal gründlich durchrechnet und die höhere Qualität, den Wein und den zusätzlichen Espresso subtrahiert, kommt man auf eine realistische Preissteigerung in der Gastronomie von 2-3% pro Jahr.

Da man auch nicht täglich essen geht und dann auch nicht immer im gleichen Restaurant, kann es auch sein, dass man vermeintlich gewaltige Sprünge wahrnimmt, die sich u.U. auch ganz leicht dadurch erklären lassen, dass gedruckte Karten nicht für 50 Cent pro Gericht entsorgt und neu gedruckt werden.

Interessant fand ich eine Beobachtung bei unserem Italiener um die Ecke. Bei dem waren die Preissteigerungen von 2019 auf 2021 wirklich beachtlich und wir kamen irgendwann zum Ergebnis, dass uns jedes Gericht von der Tageskarte allmählich wirklich um die 5 Euro zu teuer war.

Auf den Gedanken war die Inhaberin wohl auch gekommen. Die Preise gingen zurück und dafür waren die Mahlzeiten einen Hauch kleiner, was am Ende gar nicht schlimm war, weil die Portionen zuvor eigentlich viel zu groß gewesen waren und man pappsatt den Laden verließ, weil man lieber die letzte gefüllte Riesennudel noch gegessen hatte, anstatt sie auf dem Teller oder sich einpacken zu lassen.

Nun haben sich die wirklich sensationellen Gerichte von der Tageskarte wieder zwischen 20 und 25 Euro eingependelt, so dass wir am Ende zu zweit wieder bei den knapp 100 Euro rauskommen, die wir vor 2019 auch jahrelang bezahlten.

Pack noch fünf drauf. Es gibt ja 1001 Meme im Internet an was Leute in meiner Preisklasse so denken, wenn sie an Autos, Flugzeuge, Fernsehsendungen, Filme, … von „vor zwanzig Jahren“ denken, die in Wirklichkeit schon 40 Jahre alt sind. Ja, in der ersten Klasse Grundschule gab es für die Schulkinder noch zwei halbe Kugeln Eis (damit man zwei Sorten hatte) für 20 Pfennige mitten in Aachen.

Und natürlich haben es diverse Wirte in den letzten Jahren auch übertrieben - haben dann aber eben entweder rechtzeitig die Kurve gekriegt, oder zugesperrt. Es gibt aber andererseits auch nach wie vor Leute, die mit guten Konzepten bestehen können. Die Karten sind vielfach kleiner geworden, um den Ressouceneinsatz und die Verschwendung zu reduzieren. Das kann ich nur begrüßen. Das gilt auch für die Optimierung der Portionsgrößen, was auch aus gesundheitlichen Aspekten gut ist. Ich bin zwar nach wie vor eine mit Begeisterung fleischfressende Pflanze, aber auch eine Reduktion des Fleischanteils finde ich nicht verkehrt. Mega-Schnitzel „wie ein AB-Deckel“, die man sich nur noch reinkämpfen kann, müssen nicht sein.

Zudem kann man sich ja auch immer überlegen, ob man nicht statt auswärts zu essen, lieber ein tolles Produkt einkauft und sich damit in der eigenen Küche einen netten Abend gestaltet. Auch im Urlaub. Wir haben fast immer Wohnungen oder Häuser, kaufen mit Begeisterung frische lokale Produkte, und dann kostet ein Abend mit allen lokalen Köstlichkeiten nur ein Bruchteil des Restaurantbesuchs und macht je nach dem was man kauft, auch keine große Arbeit.

Hallo C-Punkt,#
das war eine eingekleidete Denksportaufgabe.
Daher für Dich jetzt hier die Auflösung, sprich das rechnerische Ergebnis.
Jahre Total vom ersten Schrei bis heute = >85 Lenze.

Die schönen Jahre sind wirklich und in Echt tempi passati
D.

Keine Ahnung, was Du mir sagen willst, aber mir ist es - ehrlich gesagt - auch egal. Wenn Du Dich aufregen willst, dann mach das. Dir ist nun aus mehreren Blickwinkeln erklärt worden, warum manche Dinge heute anders sind als „damals“ und warum diese Veränderungen durchaus ihre Berechtigung haben. Wenn Du diese Erklärungen nicht annehmen willst: bitte. Es ist Dein Schaden und nicht unserer.

Mein Highlight bleibt dieser Abschnitt:

Auf den Balearen machen die das recht gut:
Man kriegt die Rechnung, rundet großzügig auf, und dann kommt das Kellny mit der Mappe/einem Umschlag/Schatulle mit dem Restgeld abgezählt zurück. Da kann man dann dezent drinnenlassen, wieviel einem vorschwebt, oder auch gar nichts.

wobei Du Dich sicherlich daran erinnerst, dass in der Heimat eines Teils Deiner Vorfahrenschaft gerade bei den höherpreisigen Restaus auf der Karte explizit „prix nets“ ausgewiesen sind - das hat nicht etwa was mit der TVA zu tun, sondern bezeichnet, dass das Personal im Saal ausschließlich mit den Beträgen entlohnt wird, die von den Gästen freiwillig aufgeschlagen werden.

Moral:

Es gibt überhaupt keine Generalregel für Aufschläge zum ausgewiesenen Rechnungsbetrag in einem Lokal, sondern es hängt vollkommen vom Land ab, was hier angemessen ist und was nicht. Eine Trattoria in Haselünne handhabt das vollkommen anders als eine in Buonconvento, und eine in Marvejols nochmal anders.

Vorsicht ist in der anderen Richtung übrigens in Ländern geboten, in denen Trinkgelder unüblich sind und je nach Situation sogar ehrverletzend aufgefasst werden, z.B. generell in Skandinavien, vor allem in dem vor der Gas- und Ölzeit ausgesprochen armen Agrarland Norwegen, wo der heutige Reichtum durchaus auch mit Stolz als selbst erarbeitet aufgefasst wird - „Glaubst Du, wir brauchen Deine Groschen, bloß weil Ihr früher mal den Volkswagen Käfer gebaut habt?“

Schöne Grüße

MM

Eine kleine Anekdote in dem Kontext: vor rd. 15 Jahren machte ich mal einige Japanischkurse. Die Lehrerein, selber Japanerin, schlug nach der ersten Staffel vor, doch mal so richtig Japanisch essen zu gehen. Nachdem wir in einem entsprechenden Lokal reichlich gespeist und auch getrunken hatten, beschlossen die Berufstätigen unter den Teilnehmern (darunter halt auch ein paar Schüler und Studenten) den Rechnungsbetrag zu übernehmen und warfen jeweils 50 Euro in den Topf. Die so zusammengekommenen 250 Euro übertrafen den Rechnungsbetrag um einen aus deutscher Sicht angemessenen Betrag (=Trinkgeld). Die japanische Lehrerin wies darauf hin, dass Trinkgelder in der japanischen Kultur absolut unüblich seien und löste das Problem zum Glück für uns, indem sie den überschüssigen Betrag aus dem Topf entfernte und kurzerhand in die eigene Tasche steckte.

Grüße
C.

  • Wie schön! - und dann gab es auch noch bei der „obligatorischen“ Klassenfahrt nach Prag 1978 die Kellner, die getreu dem Reglement Trinkgelder fast barsch zurückwiesen, „solche Almosen seien im Sozialismus endgültig überwunden, weil Arbeit nach ihrerm tatsächlichen Wert bezahlt würde“, und drei Minuten später wieder an den Tisch kamen und fragten, ob vielleicht Interesse an sehr günstigem Krimsekt oder Kronen zu unschlagbarem Wechselkurs bestünde…

Schöne Grüße

MM

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Hallo,

nicht nur

machen die das so, daß das Personal

zurückkommt. Das ist in ganz Spanien in der gehobenen/ambitionierten klassischen Gastronomie seit Jahrzehnten üblich - wobei die „Schatulle“ auch gerne mal als Spieldose daherkommt.

&tschüß
Wolfgang

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