Fast so!
Hi
Das ist doch ein dummer Spruch, das meinst Du doch nicht
wirklich.
Nun, Wolfgang hat mit seinem Posting die Tonart für die Diskussion vorgegeben: Kurz, knackig, verallgemeinernd und mit der Faust aufs Auge. ![:wink: :wink:](/images/emoji/twitter/wink.png?v=9)
Wenn das stimmt, ist das wirklich übel, was da abläuft.
Aber Deine persönlichen Probleme, vielleicht gehst Du mal
gegen diese Praktiken vor, so viel Mut wirst Du ja wohl haben.
Nun, das habe ich getan. Zum Glück habe ich inzwischen genug zu sagen, um diesen Unfug in meinem Verantwortungsbereich abzustellen.
Oder such Dir einen anderen Job.
Daraus kann ich aber noch keine Kenntnis über Unternehmer
allgemein ableiten, woher hast Du die?
So vom Hörensagen?
Nein. Ich habe mir mein Studium durch „ehrliche“ Arbeit finanziert (Daher auch die häufig wechselnden Arbeitgeber). Im nachhinein war es für mich eine wichtige Erfahrung genau diese Situationen von der Seite des Machtlosen zu erleben. Bei vielen Dingen (Beispiel Gasflaschen) ist mir erst nach Jahren klar geworden, was man eigentlich von den Aushilfskräften verlangt hat.
Inzwischen habe ich genug dieser charakterschwachen Chefs
erlebt, um vorsichtig zu sein.
Es gibt auch genug charakterschwache Arbeitnehmer, die zum
Beispiel besoffen zur Arbeit kommen, der Unfall in der
Nuklearfabrik in Japan mit etlichen Todesfällen soll damit zu
tun haben.
Ja
Da muß man auch vorsichtig sein ![:wink: :wink:](/images/emoji/twitter/wink.png?v=9)
Klar. Kennzeichen einer Polemik ist aber, dass nicht differenziert wird
.
Eben, wenn einer wie Du rumsaut, macht man kein Geschrei drum,
wenn es ein Politiker
oder Unternehmer macht, kommen so Typen
wie Du und machen die ganze Branche mies.
Die Verbraucher haben gemeinsam mit den Politikern das Separatorenfleisch in die Wurst gemischt. Das Tiermehl in der Kälbermast haben auch Politiker beigemengt? Denk’ auch an die Vertuschung des BSE-Skandals zu Anfang. Hier haben die Interessensverbände der Landwirte massiv Druck gemacht, um Maßnahmen seitens der Regierung zu verhindern, da Umsatzeinbußen befürchtet wurden. Die Branche „Lebensmittelindustrie“ hat sich daher meiner Ansicht nach selbst in Verruf gebracht gebracht. Da braucht es mich nicht
.
Anderes Beispiel: Technik - Den Verzicht auf die Ultraschallprüfung der Radreifen bei der DB AG haben Politiker veranlasst? Erinnerst du dich an das Unglück als in München ein Bus in einer U-Bahn Grube versank (ging vor etlichen Jahren durch die Presse)? Die Anweisung, die Spundwände einzusparen kam von der Politik?
Ich denke, es ist nicht so einfach damit getan auf die Politiker einzuschlagen. Es ist allgemeiner das Phänomen Aufstieg zur Macht. Und sei es nur die Macht sich das Leben einfach zu machen. Für viele ist „Verantwortung übernehmen“ nur noch ein leeres Schlagwort.
Hintergrund ist immer derselbe: (i) Geld (beim einfachen Arbeiter ist es Faulheit, wenn er pfuscht), (ii) mangeldes Verantwortungsbewußtsein. Oft kommen erschwerend noch (iii) Sachzwänge oder Druck von außen hinzu.
Auf den BSE-Skandal bin ich schon eingegangen. In der Uranaffäre vermute ich folgendes:
(i) (vorsicht, zynisch) diese Munition muß als „ungefährlich“ eingestuft werden. Dadurch enteshen keine besonderen Rentenanschprüche geschädigter Soldaten, oder noch schlimmer: Zivilisten. Erkrankt jemand an Leukämie, muß er erst einmal vor Gericht beweisen, dass die Munition Auslöser für die Krankheit war. Das wird nicht gelingen: Geld gespart. (Das funktioniert ähnlich, wie die PKW-Haftpflicht: Nur kein Schuldeingeständnis unterschreiben, sonst zahlt man selbst. Damit müssen potentielle Kosten des Uranskandals nicht durch den Verteidigungshaushalt oder ähnliche offensichtliche Posten abgedeckt werden)
(ii) Die Experten halten die Munition tatsächlich für „mindergefährlich“ (solange man auf der richtigen Seite steht) und haben nicht weiter nachgeforscht. Schließlich ist es abgereichertes Uran, und wenn der Hersteller das sagt, dann stimmt das auch.
(iii) Ein einmal gegebenes Wort „ungefährlich“ kann nicht zurückgenommen werden, ohne das Gesicht zu verlieren. Ein weiterer „Druckfaktor“ könnte in den NATO-Partnern vermutet werden. Schließlich verwenden diese dieselbe Munition, nicht auszudenken, wenn…
Die Versuchungen für einen Bahnmanager:
(i) Geld: Ultraschall-Sicherheitprüfungen kosten viel Geld.
(ii) Verantwortungslosigkeit: Eine optische Überprüfung tut es schon, ist ja noch nie was passiert.
(iii) Druck: Der Kunde wünscht die Bahn schnell und pünktlich. (Da muß man halt bei der Sicherheit Abstriche machen)
Ich denke, solche Versuchungen gibt es in fast jedem Bereich. Je profitabler es ist, ihnen nachzugeben, desto eher wird dies geschehen (=> BSE Skandal). Ein Grund mehr, mißtrauisch zu sein.
Grüße Rossi