Das hat viele Gründe. Bedingt durch ihre (milde ausgedrückt)
teilweise recht unintelligente Außenpolitik sind die VSA
natürlich schlichtweg ein sehr einfach auszumachendes Ziel, so
dass gewisse Staatsmachtsinhaber sie benutzen, um mit dem
Finger drauf zu zeigen und von landeseigenen Problemen
abzulenken (wie amerikanische Präsidenten das ja anders herum
auch gerne tun - und deutsche ja inzwischen auch.)
Hallo Stefan,
kann ich nicht unbedingt so sehen, aber wenn Du mir Beispiele nennen kannst, will ich darüber gerne nachdenken. (Vielleicht denkst Du hierbei an Staaten wie etwa Irak und Libyen?) Zugegeben, ich sehe die USA äusserst kritisch, aber die aggressive Politik dieses mächtigen Landes gab mir bisher wenig Anlass, unkritisch zu sein. Während man andere darauf einschwört, gemeinschaftlich zu handeln, fährt dieses Land einen eigenmächtigen Kurs. Man erklärt Schurkenstaaten; kündigt einseitig Verträge; will ein Raketenschutzschirm aufbauen (den man sehr wohl zum Angriff nutzen kann); legt gegen den Beschluss, Gewalt gegen andere Länder Einhalt zu gebieten, ein Veto ein; akzeptiert Urteile des Weltgerichtshof nicht.
Natürlich ist es so, dass man von landeseigenen Problemen ablenken will, nur dies ist mehr. Hier entsteht doch etwas, das man als Neo-Kolonialismus bezeichnen kann. Ich habe weniger Furcht, wie die BILD uns einreden wollte, Angst vor Terroristen und Anschlägen, dafür wesentlich mehr vor US-Politik. Als ein George W. Bush, wie gestern oder vorgestern geschehen, uns noch einmal in aller Deutlichkeit eintrichterte, dass derjenige, der nicht für uns (USA) ist, gegen uns ist, wurde mir mit einem Mal sehr bewusst, dass es sich nicht um den Kampf gegen irgend etwas dreht, sondern um das blosse Dafür- oder Dagegensein. Wer die US-Politik also kritisch sieht, wird in die Nähe von Terroristen gerückt.
Das ist eine fürchterliche Anmassung! Was fällt Leuten wie Bush, Blair und Schröder ein, so mit dieser Welt zu spielen und sie nach ihren Wünschen neu zu ordnen!? Mir kommt in den Sinn, dass es eine starken, mutigen Frau fehlt, die diesen Politikern ihr Entsetzen dadurch Ausdruck verleiht, dass sie ihnen eine ordentliche Ohrfeige versetzt. (Auch wenn das hier vielleicht jemand herauslesen will, bin ich nicht für Gewalt gegen Kinder.) Über diese Weltpolitik kann man nur empört sein, und ich möchte mit Konstantin Wecker ausdrücken: „Sage nein!“
Obwohl diese Seiten wohl ein wenig mit Vorsicht zu genießen
sind, finde ich die Perspektive sehr interessant. Danke!
Immer wieder gern geschehen! ;o) Wenn unsere westlich orientierten Medien so einseitig berichten, muss es Gegenmeinungen geben. Denn es scheint kaum jemand auf den Gedanken zu kommen, die etablierten Medien ebenso mit Vorsicht zu geniessen.
Aber ich kann hier auch Noam Chomsky (deutschsprachig: http://www.gib.squat.net/texte/noam-chomsky.html) empfehlen, der unermüdlich in Archiven stöbert und insbesondere der amerikanischen Politik nachprüfbar den Spiegel vorhält. Aber das ist nicht gerne gesehen, weshalb er in den bekannten Medien kaum auftaucht. Zu den oben genannten Vorwürfen seien seine zwei letzten Bücher „Profit over People“ und „War over People“ empfohlen. (Amazon.de, Suchwort „noam chomsky“.)