Das neue Superbenzin 'Super E 10'

Von technischer Seite ist problematisch, dass Ethanol gegenüber bestimmten Dichtungen sehr agressiv ist.

Dies führt dazu, dass die Tankinfrastruktur bzw die Raffinerieinfrastruktuten teilweise nachgerüstet werden müssen und dass einige Motoren E10 nicht verfahren können.

Weitere Probleme bestehen in der homogenen Mischung von Ethanol in Otto-Kraftstoff sowie das (leicht) veränderte Klopfverhalten, dass eine Anpassung der Additive erfordert. Diese Probleme sind aber verhältnismäßig harmlos.

So oder so, das Bereitstellen von E10 bedeutet Mehrkosten für die Kraftstoffproduzenten, welche sie (natürlich) an die Kunden weitergeben müssen.

Hallo,

Da ich ein Fahrtenbuch führe und mir auch immer die
verbrauchte Kraftstoffmenge notiere, kann ich nur sagen, dass
bei mir der Verbrauch mit E10 ziemlich genau so ist, wie er es
vorher mit E5 auch war.

Das wundert mich dann doch ein wenig:

Mich nicht :wink:

Der Mehrverbrauch kommt ja daher, dass die Verbrennung von
Ethanol schlicht deutlich weniger Energie freisetzt, als die
Verbrennung von Otto-Kraftstoffen.

Ja schon, aber der geringe Energieanteil hat sich ja nur bei 5% deines Sprits geändert im Vergleich zum vorherigen E5-Benzin. Da Bioethanol etwa 1/3 weniger Energie freisetzt als herkömmlicher Super-Benzin, fehlen also grob überschlagen 5% * 0,333 = 1,67% der Energie.

Bei einem Verbrauch von sagen wir 7,5 Litern macht das also einen Unterschied von etwa 0,1 Litern.

Wie willst du mit ein paar Fahrten im Normalen Verkehr rauskriegen, ob sich dein Verbrauch um 0,1 Liter erhöht hat? Der Verbrauch auf gleicher Strecke schwankt ja sogar bei gleichem Fahrstil schließlich - je nach Verkehrsaufkommen, Wetter, Temperatur, Ampelglück, Tageszeit - um weit mehr und die 0,1 Liter gehen daher erst mal im statistischen Rauschen unter. Erst über sehr viele Fahrten mitteln sich diese Schwankungen raus und du könntest die Erhöhung feststellen.

vg,
d.

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Hm. Stimmt. Die Statistik ist so ne Sache.Aaber im Mittel werden sich die 1.5% mehrkosten trotzdem zwingend ergeben. Bei ca 1200 € die man im Jahr für Benzin ausgibt immerhin fast 20€ :smile:

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Hallo,

Hm. Stimmt. Die Statistik ist so ne Sache.Aaber im Mittel
werden sich die 1.5% mehrkosten trotzdem zwingend ergeben.

Das ist natürlich so. Aber dies mit statistischer Signifikanz im Alltag zu messen ist halt ein sehr schweres Unterfangen und wenn dann nur über sehr lange Zeiträume bei Betrachtung der immer gleichen Fahrtstrecke festzustellen. Richtig sinnvoll geht das vermutlich nur in einem Prüfstand in dem man einfach den normalen Verbrauchstest mit beiden Benzinsorten durchführt.

vg,
d.

Hallo,

So oder so, das Bereitstellen von E10 bedeutet Mehrkosten für
die Kraftstoffproduzenten, welche sie (natürlich) an die
Kunden weitergeben müssen.

Ich glaube kaum, dass die Produzenten beim derzeitigen Ölpreis dadurch Mehrkosten haben. Super hat sich ja mit Einführung von E10 ja auch nicht verteuert und wenn du dir den Preisverlauf von Superbenzin im Februar anschaust, dann folgt das ziemlich genau dem Verlauf des Ölpreises.

Die Ölkonzerne freuen sich vermutlich eher wie ein Schnitzel, dass die Kunden jetzt alle SuperPlus oder Super E5 tanken, auf dem sie eine viel größere Gewinnspanne haben.

vg,
d.

Sieg der ewigen Bedenkenträger
Hallo,

ich habe auch nur Mutmaßungen zu bieten.

1.) Bei der Wahl die neuen Grenze haben sich die Experten zusammengesetzt und untersucht, wie Hoch der Zusatz an Alkohol sein darf. Sie haben sich dann auf 10% geeinigt. Innerhalb des Gremiums gab es Zweifel, ob nicht spezifische oder ältere Modelle damit Probleme bekommen. Dies wurde aber als vernachlässigbare Minderheit der Fahrzeuge betrachtet.

2.) Ich bezweifle, dass es flächendeckende Test mit allen möglichen Automodellen gab. Die Experten bei den Herstellern haben sich die Konstruktionen angesehen und im Zweifelsfall eine Absage erteilt.

3.) Ich gehe davon aus, dass die meisten Modelle, die gemäß Liste kein E10 vertragen, problemlos mit E10 fshren würden.

Erinnert sich jemand, wie haufenweise die Autos liegen blieben als still und heimlich E5 eingeführt wurde?
Nicht?
Vielleicht deshalb, weil es nicht passierte.

Die jetzige Katastrophe mit E10 ist auf ein Kommunikationsdesaster der Ölindustrie zurückzuführen. Die Verbraucher wurden von der Industrie kaum informiert. Ihnen wurde vermittelt: „Schaut nach, ob euer Auto E10 verträgt, damit es nicht kaputt geht“.
Dem mündigen Verbraucher wurde es dann überlassen sich selber im Internet oder beim Hersteller zu informieren.
Niemand erklärte den Grund für E10. Stattdessen überlies man das Feld den ewigen Bedenkenträger.

Weiteres hier:
/t/e-autos-und-e-10-benzin/6336218/8

Gruß
Carlos

Hallo,

Die Ölkonzerne freuen sich vermutlich eher wie ein Schnitzel,
dass die Kunden jetzt alle SuperPlus oder Super E5 tanken, auf
dem sie eine viel größere Gewinnspanne haben.

Wobei… ich merk grad, dass die Spanne gar nicht so viel größer ist. Dass E5 teurer als E10 ist, ist eigentlich logisch, v.a. weil auf den um 5% höheren Bioethanol-Anteil keine Energiesteuer anfällt.

Aktueller Dollarkurs: 0,72 € pro Dollar
Aktueller Ölpreis: 114,42 $ pro Barrel (Brent) => 0,52 € pro Liter
Aktueller Preis Super E10: 1,507 € pro Liter
Aktueller Preis Super E5: 1,579 € pro Liter

Wenn man das dann mal für Super E10 und Super E5 durchrechnet kommt man auf folgendes:

 Super E5 Super E10
-----------------------------------------------------
Tankstellenpreis 157,9 Ct 150,7 Ct
Öl - 49,6 Ct - 47,0 Ct
Bioethanol - 3,3 Ct - 6,7 Ct
Energiesteuer - 62,6 Ct - 59,3 Ct
Mehrwertsteuer - 25,2 Ct - 24,1 Ct
Sonstige Kosten\* - 6,7 Ct - 6,3 Ct
------------------------------------------------------
Rohgewinn-Marge 10,5 Ct 7,3 Ct


\* Kosten für Raffinerie, Transport, Pächteranteil 
 (Geschätzt 5Ct/1Ct/1Ct pro Liter Benzin)
 Es fehlen aber natürlich noch weitere Kosten, z.B. für Personal, 
 Marketing, Infrastruktur, usw usf... 

Die Marge kann also auf das Super E5 trotz des deutlich höheren Preises maximal etwa 3 Cent pro Liter höher sein als beim Super E10, und nicht die 7-8 Cent die man an der Tanke dafür mehr zahlen muss.

vg,
d.

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Gremiums gab es Zweifel, ob nicht spezifische oder ältere
Modelle damit Probleme bekommen. Dies wurde aber als
vernachlässigbare Minderheit der Fahrzeuge betrachtet.

Hallo,

wenn es DEIN Auto ist, das einen finalen Motorschaden erleidet, kommst du über den Begriff „vernachlässigbar“ ganz sicher zu anderen Ansichten.

Ausserdem steht fest, dass niemand für irgendwas haftet. Wer ein kaputtes Auto hat, kann niemals beweisen, dass es am Alkohol lag und muss den Schaden selbst tragen, und alle Listen sind vollkommen unverbindlich. Oder übernimmst du etwa die Haftung für deine Aussagen über die Verträglichkeit??

An der Tatsache, dass faktisch das Essen anderer Menschen getankt wird, ändert sich sowieso nichts, und ein Teil der Autofahrer hat immer noch so etwas wie ein Gewissen. Dass für Benzin keine Wälder gerodet werden sollen oder Nahrungsmittel umgewidmet, ist nur ein frommer Wunsch, der in der üblichen Korruption untergeht.

Gruss Reinhard

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Leute,

wie daneben sei Ihr denn? Ihr rechnet mit Wirtschaftlichkeiten und Mehrkosten im %-Bereich und verbraucht währenddessen schon Strom für die PCs, den ihr großzügigerweise garnicht einrechnet…

Das Problem liegt doch gewiss nicht an den 20€ Mehrkosten! Es läge nichtmal an 100€ Mehrkosten. Es liegt daran, dass es für die Gewinnung von Bioethanol in diesen Mengen kein ökologisch nachhaltiges und sozial verträgliches Konzept gibt. Der mit E5 angerichtete globale ökologische und soziale Schaden war immens, und die Ursachen dieser Probleme sind nicht gelöst worden. Zwar sagt die Bundesregierung, dass die Pflanzen aus nachhaltigem Anbau stammen sollen, aber es ist doch offensichtlich, dass das zum einen weit an der Realität vorbeigeht und dass damit die sozialen Schäden in den meisten Erzeugerländern nicht vermieden werden.

Es geht letzlich nur um das Einhalten der gesetzlich festgelegten CO2-Bilanz. Leider mit den falschen Mitteln und unter Ausblendung der meisten „Kollaretalschäden“.

Es wäre IMHO gescheiter gewesen, man hätte in den letzten 10 bis 20 Jahren Konzepte entwickelt, welche den Bedarf Mobilität im Allgemeinen und von individueller Mobilität reduzieren (Heimarbeit, Städteentwicklung - um nur zwei Stichworte zu nennen). Nein, ich habe keine Lösungen. Mich nervt nur, dass ich nicht erkennen kann, dass ernsthaft nach Lösungen *außerhalb bestehender Strukturen* gesucht wird. Das E5-E10-„Konzept“ ist genau dieser unglückselige konservative Ansatz, möglichst nix zu ändern und trotzdem irgendwo 1% CO2 einzusparen. Das ist der gleiche Quack wie die vielen „Reformen“ in der Politik, die diese Bezeichnung nicht im Ansatz verdienen („Nachbesserungen“ und „Marginaländerungen“ wären m.E. bessere Ausdrücke dafür).

Und Michel regt sich auf wegen ein paar Euro mehr oder weniger am Jahresende. Schön für die Politik. Sowas ist gut steuerbar und läßt immer genug Potential zum Wählerfang.

VG
Jochen

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Stunde der Heuchler
Hallo,

Wer
ein kaputtes Auto hat, kann niemals beweisen, dass es am
Alkohol lag und muss den Schaden selbst tragen, und alle
Listen sind vollkommen unverbindlich.

Genau das ist ein Problem.

An der Tatsache, dass faktisch das Essen anderer Menschen
getankt wird, ändert sich sowieso nichts, und ein Teil der
Autofahrer hat immer noch so etwas wie ein Gewissen.

Gewissen,… Gewissen?

Wer Fleisch isst, isst das Essen anderer Menschen. Du bist sicherlich Veganer, oder wie könntest du das sonst mit deinem Gewissen vereinbaren?
Deine Nahrung kaufst du beim lokaler Anbieter oder in einem Eine-Welt-Laden und vielleicht noch die Fair-Trade-Produkte im Supermarkt, oder wie könntest du es mit deinem Gewissen vereinbaren?
Du fährst sicherlich, falls du überhaupt ein Auto besitzt, einen niedrigmotorisierten Kleinwagen auf energiesparende Weise, so, dass dein Verbrauch unter 5 l/100 Km liegt, denn ein „durchschnittliches“ Auto und eine „normale“ Fahrweise könntest du nicht mit deinem Gewissen vereinbaren.
Dein Gewissen bewegt dich, ein Teil deines Einkommens regelmäßig für Entwicklungsländer zu spenden.

Ist dem so?

Es ist faszinierend zu sehen, wie Menschen, denen man in Alltag kein ausgeprägtes ökologisches oder soziales Gewissen anmerkt, bei E10 eben dieses Gewissen entdecken.
Der einzige Grund, warum die Bevölkerung vor E10 zurückgeschreckt, ist die Angst dem Auto Schaden zuzufügen - Punkt

Dass für
Benzin keine Wälder gerodet werden sollen oder Nahrungsmittel
umgewidmet, ist nur ein frommer Wunsch, der in der üblichen
Korruption untergeht.

Es gibt in Europa keinen Mangel in der Nahrungsmittelproduktion. Es wird weiterhin Überproduktion vernichtet und Flächen werden gegen Subvention still gelegt.

Gruß
Carlos

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Du fährst sicherlich, falls du überhaupt ein Auto besitzt,
einen niedrigmotorisierten Kleinwagen auf energiesparende
Weise, so, dass dein Verbrauch unter 5 l/100 Km liegt

Hallo Carlos,

ganz ganz falsch argumentiert: gerade weil ich einen Daimler-Benz 300 E 24 fahre, regt sich mein Gewissen, bei einem Polo wär’s mir egal. Mein Verzicht auf E10 fällt also viel mehr ins Gewicht als bei einem Kleinwagenfahrer, ich bin sozusagen systemrelevanter.

Gruss Reinhard

Hallo Reinhard,

gerade weil ich einen
Daimler-Benz 300 E 24 fahre, regt sich mein Gewissen, bei
einem Polo wär’s mir egal. Mein Verzicht auf E10 fällt also
viel mehr ins Gewicht als bei einem Kleinwagenfahrer, ich bin
sozusagen systemrelevanter.

Dieser überzeugenden Argumentation ist nichts zuzufügen. :wink:

Gruß
Carlos

Hallo,

Wer Fleisch isst, isst das Essen anderer Menschen. Du bist
sicherlich Veganer,

Veganer mag ich nicht. Die essen meinem Essen das Essen weg!

Es ist faszinierend zu sehen, wie Menschen, denen man in
Alltag kein ausgeprägtes ökologisches oder soziales Gewissen
anmerkt, bei E10 eben dieses Gewissen entdecken.

Der einzige Grund, warum die Bevölkerung vor E10
zurückgeschreckt, ist die Angst dem Auto Schaden zuzufügen -
Punkt

Zustimmung!

Es gibt in Europa keinen Mangel in der
Nahrungsmittelproduktion. Es wird weiterhin Überproduktion
vernichtet und Flächen werden gegen Subvention still gelegt.

In Europa beruht die Überproduktion selbst schon auf Subvention. Diese Produktion läßt sich überhaupt nur durch intensive Landwirtschaft erreichen, und da muss unbedingt gedüngt werden. Mangelfaktor ist das Phosphat, und das wird großzügig abgebaut. Dass in absehbarer Zeit aber die verwertbaren Phosphatreserven aufgebraucht sind, wird weit weniger intensiv thematisiert wie die Endlichkeit der (größeren!) Erdölvorräte. Du kannst nicht ernsthaft eine Natur- (und letzlich Menschen-)verachtenden Agrarwirtschaft zur Legitimation heranziehen?!

Bei nachhaltiger Landwirtschaft bleibt bei weitem nicht genug „Abfall“ für die Spriterzeugung.

Abgesehen davon wird kaum Biomasse für Ethanol aus Europa bezogen, sondern (aus ganz verschiedenen Gründen) eben aus Gebieten wie v.a. Südamerika. Und wenn das Zuckerrohr da gedüngt werden muss, damit es schnell wächst, dann nehmen die natürlich auch das Cadmium- und Uranverseuchte Phosphat aus den Lagerstätten, die man nicht verwenden kann, um Dünger für Europa herzustellen.

Da verwundert et etwas, dass in den so geschützten europäischen Böden nach Erdgas gesucht wird - indem große Mengen wirklich bedenklicher facturing fluids (gibt es da eine deutsche Bezeichnung für?) in den Boden gepumpt werden, die nachweislich immer wieder im Grundwasser und im Oberboden auftauchen.

VG
Jochen

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Hallo,

wie daneben sei Ihr denn? […]
Das Problem liegt doch gewiss nicht an den 20€ Mehrkosten!

Das hat auch niemand behauptet, aber die Frage war nun mal eine Frage der Wirtschaftlichkeit nach dem Mehrverbrauch und damit den Mehrkosten. Sollen wir jetzt in Zukunft nicht mehr auf Fragen antworten?

Es liegt daran, dass es für
die Gewinnung von Bioethanol in diesen Mengen kein ökologisch
nachhaltiges und sozial verträgliches Konzept gibt.

Sicher gibt es die. Man könnte z.B. einfach regeln, dass das Bioethanol in der EU angebaut und hergestellt werden muss. Und wenn du genau hinschaust, würdest du sehen, dass das im groben und ganzen sogar so ist.

Der mit E5 angerichtete globale ökologische und soziale Schaden war
immens, und die Ursachen dieser Probleme sind nicht gelöst
worden.

Dein Unmut über E5 und E10 in allen Ehren, aber es wäre gut, wenn wir hier etwas am Boden bleiben würde. Unser E5 oder E10 spielt so gut wie keine Rolle global.

Es wäre gut, wenn wir hier mal über Größenordnungen und Zahlen sprechen würden.

2009 wurden in der EU 4,6 Mio m³ Bioethanol verbraucht. Im gleichen Zeitraum wurden in der EU 3,7 Mio m³ Bioethanol produziert. Mit anderen Worten: 80% unseres Bioethanols produzieren wir in der EU.

Daraus folgt, dass wir - die gesamte EU und nicht nur Deutschland - nur 0,9 Mio m³ aus Nicht-EU Ländern 2009 einführen mussten. Das entspricht gerade mal 5% des brasilianischen *Eigenkonsums* von knapp 20 Mio m³.

Da Brasilien also selbst 20x soviel Bioethanol für sich selbst braucht, als die gesamte EU importieren muss, wie soll da unser Konsum global gesehen eine Rolle spielen.

Zwar sagt die Bundesregierung, dass die Pflanzen aus
nachhaltigem Anbau stammen sollen, aber es ist doch
offensichtlich, dass das zum einen weit an der Realität
vorbeigeht.

Wieso? Mich würde daher interessieren, an was du festmachst, dass unser europäischer Bioethanol-Verbrauch „immense ökologischen oder globalen Schäden“ verursacht? Und Brasilianisches Ethanol wäre übrigens gar nicht verwendbar in Deutschland, weil es da noch überhaupt keine Nachhaltigkeitszertifikate gibt, die von Gesetz wegen aber vorgeschrieben sind.

Und Michel regt sich auf wegen ein paar Euro mehr oder
weniger am Jahresende.

Ich reg mich da nicht auf. Dass es einen Umstieg der gesamten Energieversorgung nicht zum Nulltarif gibt, ist ja wohl eh klar. Und der Vorteil an der Erhöhung des Bioethanol-Anteils ist, dass es eben so gut wie gar nichts kostet. Eigentlich müsste er sogar billiger werden, da Bioethanol günstiger ist als Super Benzin. Eine mit einem Liter Super-Benzin vergleichbare Bioethanol-Menge kostet fast 20 Cent weniger pro Liter. Und für die Bauern ist das vielleicht auch nicht schlecht, weil wir erzeugen ohnehin viel zu viele Lebensmittel und machen durch unsere billigen Lebensmittel-Exporte in vielen Dritte-Welt-Ländern die Agramärkte kaputt. Das ganze Geschrei um E10 ist daher für mich nicht nach zu vollziehen und bis jetzt hat mir noch keine vernünftige Argumente nennen können, die per se gegen E10 sprechen.

vg,
d.

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Hallo,

wenigstens scheine ich nicht der einzige zu sein, der die ganze Aufregung um E10 nicht nachvollziehen kann.

Es gibt in Europa keinen Mangel in der
Nahrungsmittelproduktion. Es wird weiterhin Überproduktion
vernichtet und Flächen werden gegen Subvention still gelegt.

Es wird nicht nur Überproduktion vernichtet, noch viel schlimmer ist, dass wir mit unserer europäischen Nahrungsmittel-Überproduktion die Märkte in Dritt-Welt-Ländern mit billigsten Nahrungsmitteln überschwemmen, die dort die Agrarmärkte kaputt machen. Das ist umso fataler, weil in diesen Ländern ein Großteil der Leute von der Landwirtschaft lebt.
Es wäre daher - wenn wir schon von Gerechtigkeit reden - sogar fast nötig, dass wir in Europa deutlich weniger Nahrungsmittel erzeugen würden. Die dann frei werdenden Flächen könnte man dann für die nachhaltige Produktion von Biokraftstoffen verwenden.

vg,
d.

Hallo,

wenn es DEIN Auto ist, das einen finalen Motorschaden
erleidet, kommst du über den Begriff „vernachlässigbar“ ganz
sicher zu anderen Ansichten.

Da fragt man sich dann halt nur, wieso bei der Einführung von E5 nicht reihenweise Autos mit Motorschaden liegen geblieben sind. Ist da irgendwo eine magische Grenze zwischen 5 und 10% Ethanolanteil, wo der Motor dann plötzlich tot umfällt?

Und man fragt sich auch, wie das dann in den USA z.B. funktioniert, wo schon seit längerem die meisten Autos mit E10 fahren. Oder in Brasilien, wo überhaupt nur noch E20 und höher verkauft werden darf?

vg,
d.

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Hallo Jo,

du hast in allen Punkten recht und ich möchte einen weiteren Punkt aus einem anderen Beitrag von dir zitieren:

Es wäre IMHO gescheiter gewesen, man hätte in den letzten 10 bis 20
Jahren Konzepte entwickelt, welche den Bedarf Mobilität im
Allgemeinen und von individueller Mobilität reduzieren

Wenn dir Bevölkerung schon bockt, wenn man ihren kostbaren Fahrzeugen Futter geben will, welches nicht edel genug ist, was macht diese Bevölkerung, wenn man die Nutzung dieser Fahrzeuge drastisch reduzieren will?

Der Versuch Privat-PKWs in Deutschland abzuschaffen dürfte Aufstände herufrufen, gegen die Diejenigen in Tunesien und Ägypten laufe Lüftchen waren.

Gruß
Carlos

Es könnte Zufall sein, aber ich habe schon E10 getankt. Es war 5 Cent billiger und laut Liste verträgt mein Auto es. Das Resultat: signifikanter Mehrverbrauch.

Gruß
Ultra

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Hallo,

Es könnte Zufall sein, aber ich habe schon E10 getankt. Es
war 5 Cent billiger und laut Liste verträgt mein Auto es. Das
Resultat: signifikanter Mehrverbrauch.

Und das hast du wie gemessen und mit welcher Messgenauigkeit? Auch wenn du nur E5 tankst und deinen Verbrauch misst, dann ist er bei gleicher Strecke mal höher, mal niedriger. Dein Verbrauch hängt doch nicht nur von deinem Kraftstoff ab, sondern auch von

  • Außentemperatur,
  • Wetter (Regen/Gegenwind),
  • Verkehrsdichte
  • Ampelglück
  • Tageszeit (Licht an/aus)
  • Gesamtgewicht des Autos (Gepäck, Passagiere, voller/leerer Tank)
  • usw usf…

Wie willst du all die Effekte berücksichtigt haben, so dass du zu der Aussage kommst, dass du einen signifikanten Mehrverbrauch wegen des E10 hast?

vg,
d.

Naja. Du darfst dabei nicht vergessen, dass die Gewinnmarge der Ölkonzerne bei druchschnittlich ~1 ct pro Liter liegt.

Da fallen die notwendigen Umbauten an den Raffinerien schon ziemlich ins Gewicht.