Hallo,
welche Probleme und Widersprüche seht ihr bei der Einführung?
E-Autos sollen uns von Erdöl unabhängiger machen CO2-Ausstoß verringern.
Wenn wir den zusätzlichen Strom tatsächlich aus eigenem „Anbau“ erzeugen könnten, wäre das denkbar. Sicherlich ist da technisch noch etwas zu tun, aber irgenwann muss man auch mal anfangen.
*Sie benötigen dafür Strom, der u.a. auch auf Umwegen aus Erdöl hergestellt wird.
*Ihre Produktion verbraucht Ressourcen, teils ebenfalls aus Erdöl hersgestellt, wie etwa Kunststoffe.
Das gilt für herkömmliche PKW nicht?
*Monpolstellung der Stromerzeuger - wenn genügend E-Autos unterwegs und von Strom abhängig sind, wie werden sich dann die Strompreise entwickeln? Besteht dann nicht die Gefahr, daß sich dieser Preis dem Diesel-/Benzinpreis annähert?
Das liegt dann aber vor allem an den Steuern. Deren Anteil am Strompreis wird sich dann in die Richtung bewegen, wie er beim Sprit jetzt schon ist. Und auch der Erdölpreis wird ja in Zukunft nciht dramtisch sindken.
*Was ist mit den Schadstoffen, Entsorgung der zahlreichen Batterien?
Das wird dann schon technisch möglich sein.
*Um wieviel kann der CO2-Ausstoß mit dieser Maßnahme überhaupt gesenkt werden?
Kurzfristig wohl kaum etwas. Langfristig wird es vor allem auch darauf ankommen, wie der Strom erzeugt wird.
E-10 Benzin wird jetzt EU-weit eingeführt, um vom Erdöl unabhängiger zu werden und den CO2-Ausstoß zu verringern.
*Es soll allein in Deutschland rund 3,5 Millionen Fahrzeuge geben, die diese stärker ätzende Mischung nicht vertragen, daher wird Superbenzin weiterhin verfügbar bleiben. Wo nicht, muß auf das teure Super Plus zurückgegriffen werden.
*Wurde überhaupt getestet welche Fahrzeuge E-10 vertragen und welche nicht?
Sicher haben das die PKW-Hersteller getestet. Zudem gibt es Länder in denen das Zeug schon viel länger und in höheren Dosen genutzt wird. In Deutschland tut man nur wieder mal so (wie schon beim Autogas bzw. Erdgabs) als hätte man hier etwas Neues erfunden. Wenn ich mich richtig entsinne haben sowohl der Herr Otto als auch der Herr Diesel ihre Motoren mit „Pflanzensprit“ betrieben. Das hat also auch schon vor mehr als Hundert Jahren geklappt.
*Müssen PKW-Besitzer hier Risiken eingehen, weil evtl. auch Pkw, die es vertragen sollen, Schäden davon tragen?
Möglich ist alles.
*Produktion des Ethanols: werden hier landwirtschaftliche Flächen „mißbraucht“, die der Nahrungsmittelherstellung dienen sollten?
Solange man das Zeug auch importiert auf jeden Fall. Dieser Import stellt auch irgendwie das Ziel der Unabhängigkeit in Frage.
*Welche Auswirkungen hat das auf die Nahrungsmittelpreise weltweit, da die EU selbst den Bedarf nicht decken kann.
Die werden steigen. Könnte aber auch den Nebeneffekt haben, dass dann die EU nicht mehr ganz soviel für die Subvention hier hergestellter Lebensmittel aufwenden muss und die Hersteller in Afrika ihr Zeug auch selbst los werden.
*Wie entwickeln sich die Preise für Ethanol, wenn außer-europäische Länder diesem Beispiel folgen.
Die werden steigen.
*Um wieviel kann der CO2-Ausstoß mit dieser Maßnahme überhaupt gesenkt werden?
Gute Frage. Ich vermute mal, dass der Effekt gegen Null strebt. Es werden ja nicht, wie etwa hier in Deutschland denkbar, brach liegende Flächen genutzt, sondern bspw. Regenwald abgeholzt oder sogar einfach nur abfackelt. Wenn man diesen Verlust an CO2-Verbrauch, Freisetzung von C02 und den sonstigen Aufwand einbezieht, dann könnte sich die CO2-Bilanz nicht mehr ganz so rosig darstellen. Zudem ist es überhaupt nicht möglich den kompletten Erdölbededarf, der allein für Fahrzeuge draufgeht, durch Ethanol zu ersetzen.
Forschungs- und Fördergelder gehen jetzt vermehrt an Projekte zu E-10 und E-Autos. Welche Auswirkungen hat das auf die Entwicklung alternativer Energieprojekte, die u.a. mal den Strom für die E-Autos liefern sollen?
Gelder für E-Autos würde ich gleich zur Kategorie Förderung alternativer Energien rechnen. Ansonsten wird der Effekt wohl eher gering sein. Je teuerer die herkömmlichen Energieträger werden, desto eher rechnen sich die Alternativen von selbst. Außerdem wäre es natürlich günstig, wenn das jetzt bestehende Überangebot an Strom zumindest teilweise in Autobatterien fließen würde ;o)
Fallen euch noch mehr Pro und Kontra-Argumente, Fragen, ein?
Kontra sind ganz klar die ethischen Probleme und die steigenden Nahrungsmittelpreise für die Entwicklungsländer. Außerdem ist die Ethanolgeschichte nun nicht wirklich eine Alternative sondern zögert diese nur hinaus. Insofern ist doch fraglich, ob das überhaupt irgendeinen Sinn ergibt.
Grüße