Das ist nur dann der Fall, wenn in christlichen Texten bzw. Kontexten der christliche Gott gemeint ist. Dort ist „Gott“ nämlich nicht Gattungsbegriff, und er wird dort quasi als Eigenname verwendet. Im Original des Neuen Testamentes, das ja griechisch geschrieben ist, hat derselbe Gott (griech. „theos“) fast immer einen Artikel, obwohl auch dort „theos“ kein Gattungsbegriff ist (das liegt aber daran, daß im Griechischen zu dieser Zeit auch Eigennamen oft mit Artikel benutzt werden. Auch Jesus wird dort oft mit Artikel geschrieben (ho Iēsous). Auch in deutschsprachigen Kontexten der jüdischen Religion wird „Gott“ ohne Artikel verwendet, wenn der jüdische Gottesbegriff gemeint ist.
In anderen Kontexten anderer Religionen wird „Gott“ immer als Gattungsbegriff verwendet, daher je nach Kontext mit oder ohne Artikel, wie es bei Gattungsbegriffen üblich ist. Fast überall haben da ja Götter immer Eigennamen.
Also:
„Zeus ist bei den Griechen der Gott des Wetters“
(btw. nicht „Gott des Donners“, das ist nur in Kreuzworträtseln blöderweise so)
Oder auch
„Gott des Wetters ist bei den Griechen Zeus“
Demnach auch:
Korrekter: „Der Name des Donnerstags leitet sich vom germanischen Gott Donar ab“
„Der Gott des Donners ist bei den Germanen Donar, bzw. Thor“
oder
„Gott des Donners ist bei den Germanen Donar, bzw. Thor“
Gruß
Metapher