Das Oktoberfest aufs „Niveau der Schnepfenreuther Kirchweih“

Hallo!

Könnt ihr den letzten Satz verstehen?
Es ging wohl eher um die bescheidene Größe dieses Festes in einem Gemüseanbaugebiet.

Nürnberg als Gemüseanbaugebiet? Schnepfenreuther als unbedeutende Kirchweih.
Nürnberg steht doch metaphorisch für Bayern, oder? Das passt aber mit seinem Vergleich als Gemüseanbaugebiet nicht. Söder will doch Bayern nicht als ein unbedeutendes Land herausstellen, oder?

Wenn die Regierung in Berlin so weitermacht, so werden – laut einer Prognose
Markus Söders – bald alle Tofu-Bratwürste essen müssen. Das Oktoberfest, so hat er das am Wochenende auf dem CSU-Parteitag prophezeit, werde dann aufs „Niveau der Schnepfenreuther Kirchweih“schrumpfen. Aber hallo, hat Bayerns Ministerpräsident da einem lokalen Fest oder gar ganz Schnepfenreuth eine Breitseite verpasst, zugunsten einer Parteitagspointe? Die Antwort führt exakt hundert Jahre zurück in eine Zeit, in der es um den Ruf Nürnbergs nicht mehr so gut bestellt war. Einst freie Reichsstadt und regelmäßig Quartier des Kaisers sonnte sich
Nürnberg schon länger nicht mehr in einstiger Reichsherrlichkeit. Für umliegende Weiler freilichwar es immer noch reizvoll, sich unter die Obhut der Großstadt
zu begeben – und genau das taten die Schnepfenreuther 1923: Sie wurden
Nürnberger.Die dortige Kirchweih, fränkisch „Kärwa“, ist folglich ein Stadtteilfest
Nürnbergs, mit Umzug, Festzelt, zünftigemTanz. Dass der notorische Lokalpatriot
Söder mit seinem Gag das Niveau der eigenen Heimatstadt in Misskredit bringen wollte, dürfte unwahrscheinlich sein. Es ging wohl eher um die bescheidene Größe dieses Festes in einem Gemüseanbaugebiet.

Ja klar. Knoblauchsland – Wikipedia

Auch ja.

Nein, Gott bewahre! Wenn überhaupt, dann für Franken! :point_up: :neutral_face:

Nein. Söder sagt übersetzt: „Wenn die Bundesregierung so weitermacht mit ihrer Verbotskultur, werden Veranstaltungen wie das Oktoberfest für sehr viele Menschen sehr unattraktiv werden und schließlich in Bedeutungslosigkeit versinken, so wie die Kirchweih in Schnepfenreuth keinerlei überregionale Bedeutung hat“.

Den Vergleich mit der Schnepfenreuther Kirchweih hat er einfach wegen deren überschaubarer Größe gebracht - und natürlich, weil er aus Nürnberg kommt.
Vielleicht wäre es rhetorisch besser gewesen, die „Kirchweih von Hintertupfingen“ zu wählen, um die Frage „will er das Niveau seiner Heimatstadt in Misskredit bringen?“ erst gar nicht aufkommen zu lassen. Andererseits hätte es dann diesen Artikel so nicht geben können :wink:
Die Ergänzung „in einem Gemüseanbaugebiet“ deutet außerdem auf dünne Besiedelung hin, d.h. man darf nicht erwarten, dass da „viel los“ ist. Meiner Meinung nach hätte sie sich der Autor besser gespart. Damit bringt er nämlich selbst die Region in Misskredit.

Anekdote dazu:
Ich erinnere mich an eine Begebenheit bei meinem früheren Arbeitgeber in einem deutschen Mittelgebirge. Die Kollegen vom Standort aus der großen Stadt waren da, um uns zu zeigen, was sie tolles können. Einer bekam dann einen Anruf aufs Handy. Er hat den Besprechungsraum verlassen und wir haben ihn noch sagen hören „… Ich bin hier mitten im Wald und du erreichst mich immer noch?!“ Spätestens damit war er bei uns unten durch :unamused:

Gruß,

Kannitverstan

3 Like

CSU…das waren doch die, die Männern die als Frauen verkleidet sind verbieten wollen Kindern aus Kinderbüchern vorzulesen…

Die sind einfach nur so großartig, würde man in Berlin beschließen das mehr Fleisch gegessen werden muss dann würden sie auf dem Oktoberfest ein Veganes Bierzelt einrichten ^^ lassen…

Es geht hier um die sprachlichen Aspekte und Textverständnis. Politikdisukssionen führt man in diesem Forum nicht und ich kenne mich sowieso mit Politik nicht aus.

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