Das perfide Spiel des Wolfgang Kubicki

Ist das Zufall? Die AfD hat die FDP im Bundestag überholt. Sie zieht in den Debatten das Interesse an sich. Und jetzt, wo die große Koalition steht, ist sie sogar stärkste Oppositionspartei und darf Merkel als erste auf ihre Regierungserklärung antworten.

Und ausgerechnet in dieser Phase, in der die AfD der FDP sozusagen die Show stielt (Nota bene: Die AfD liefert nicht nur eine Show ab, sondern macht meines Erachtens gute politische Arbeit, wie man zum Beispiel am jüngsten Antrag zur Wiedereinführung fester Grenzkontrollen sieht), kommt von Kubicki solch ein Vorwurf: Kubicki hatte sich in dem Interview fassungslos über einen Zwischenruf der AfD bei einer Debatte über Integration und den millionenfachen Mord an den Juden in der Nazi-Zeit gezeigt. Der Deutschen Presse-Agentur sagte er, er habe aus den Reihen der AfD den Satz „da haben wir zu wenig getan“ gehört.

Wie wahrscheinlich ist es, dass solch ein Vorwurf stimmt? Welche anderen Abgeordneten - die FDP sitzt schließlich nicht nur mit Kubicki neben der AfD-Fraktion - haben das, was Kubicki gehört haben will, bestätigt? Gibt es keine Mikrophone im Bundestag? Werden nicht auch Zwischenrufe protokolliert? Was sagt das Protokoll?

Und schließlich: Welche Konsequenzen drohen, wenn sich Kubickis Vorwurf nicht bestätigen sollte?

Nachdem die AFD-Leute die Despoten dieser Welt besuchen und hochleben lassen, sind sie keine Alternative mehr. Sie sollten das A aus dem Namen streichen.

„Die Show stehlen“ - natürlich, darum geht es.

Die erste Phase ist, andere überhaupt auf sich aufmerksam zu machen. Das ist sehr schwierig. Es ist ein Kampf um die Aufmerksamkeit, und man muss zu allen möglichen bedenklichen Mitteln greifen, um diese Aufmerksamkeit zu erregen. Man muss auch mal etwas Krach machen, etwas Skandal machen, irgendjemanden sogar verprügeln! Das ist ganz gleichgültig. Aber man muss die Aufmerksamkeit erregen!

Na, von welchem Politiker stammt diese Aussage?
Ratet mal.

Wenn ich raten soll, dann würde ich sagen: Typisch für jemanden wie Kubicki oder Lindner. Aber so, wie ich dich kenne, wird es wahrscheinlich von Gauland oder so stammen.

Wenn es so ist, dann halte ich das für einen impliziten Vorwurf, die Bundestagsabgeordneten hätten diesen Zwischenruf tatsächlich getätigt, und das womöglich aus reiner Provokation. Warum nur war der Ruf so leise, dass es offenbar nur Kubicki gehört hat? Und warum nur wehren sie sich die AfD-Abgeordneten gegen die Behauptung Kubickis?

Dein Ansatz: Ist schon jemand vorverurteilt, in diesem Fall durch die angeblich neutralen Mainstream-Medien, dann kann man ihm alles unterschieben. Das ist wenig rechtsstaatlich.

Hi.

Sollte dieser Satz gefallen sein, den ja wohl nur die Fledermaus Kubicki gehört hat, fehlt mir der Zusammenhang. Ein Wortfetzen, ohne jeden Kontext, ist nichts wert. Lediglich würde er Raum für Spekulationen bieten, aber man sollte mal abwarten.

Erschießt den Boten!

Angesichts der diversen anderen Ausfälle seitens diverser AfDler und allerlei ja gar nicht so gemeinter Mausrutscher sowie der Tatsache, dass von den AfDlern im Bundestag diverse Rechtsextreme beschäftigt werden, zumindest nicht gänzlich unwahrscheinlich.

:paw_prints:

Weil sie noch den krassesten Mist wegzuerklären versuchen, immer getreu nach der Taktik „Erst vorpreschen, dann zurückrudern und so nach und nach die Grenze des Sagbaren verschieben“.

:paw_prints:

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Deine Aussage beinhaltet die Botschaft: Da einzelne AfD-Politiker sich schon mal in der Wortwahl vergriffen haben - was niemand bestreitet -, wird jede weitere Aussage, die man ihr zuschreibt, schon stimmen.

Das ist so, wie wenn der Vorbestrafte irgendwo hingeht und am Ende was fehlt. Ist doch klar, wer es dann gewesen ist, oder?

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Aber dann hieße sie ja nur noch „für Deutschland“…?
Aufgepaßt: Wenn sie sich nun „für Deutschlands Patrioten“ nennen würde…? :wink:

Gruß,

Kannitverstan

Die es natürlich nur in der AfD Fraktion gibt.

Nein, möglich ist vieles. Daher nochmal: Abwarten und nicht sofort die "braune Schublade " öffnen und wild loskrächzen.

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Nein, es hat mit dem Wahlergebnis zu tun.

Eher die Aversion der anderen Parteien.

Wow wie uninteressant. Oder willst Du die gleiche (jedoch mit umgekehrten Vorzeichen) dumme Nummer abziehen, mit der schon Martin „Bollwerk“ Schulz die Öffentlichkeit über die (nicht vorhandene) Bedeutung der Oppositionsführerschaft hinters Licht führen wollte?

In dieser Konstellation der Opposition hat genau gar keine Partei die Rolle der Anführerin. Das einzige was alle gemeinsam haben ist ihre institutionelle (und tlw. nur vorgespielte) Abneigung gegenüber der KleiKo.

Recherchier. Natürlich gibt es Mikros. Aber die müssen auch freigeschaltet sein. Noch gibt es keine Überwachung aller Blähungen bis Zwischenrufe.

Genausowenig wie bei einer Bestätigung.

Die ganze Sache ist eine Farce, weil schon Kubicki den Satz „interpretiert“. Genausogut könnte man ihn als „nicht genug Widerstand gegen die Nazis“ interpretieren.

Naürlich sind beides (Kubickis Interview und die hohle Strafanzeige) nur Eiertreterei der Kleinen zu Ostern. Und alles führt nur einmal mehr zur pol. Selbstbefriedigung Empörter (auf beiden Seiten).

Hat das irgendetwas mit dem Thema zu tun?

Andere dürfen sich angeblich nicht mehr liberal, christlich, sozial(demo…) oder pazifistisch nennen. Und die Neo-SED hat sich schon freiwillig mehrfach eine neue Lackierung gegeben. Aber schön, dass wir darüber sprechen konnten.

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Echt jetzt? So früh schon die Nazikeule ausgepackt?

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Mich amüsiert es ja, dass die NSDAP-Nachfolgepartei jetzt den Volksverhetzungsparagraphen abschaffen will. Das passt :smile:

Immer langsam mit den jungen Pferden. Bislang habe ich nur in einem Artikel gelesen, dass einer von der AfD (der Richter Mayer oder Meyer oder so) eine Reform des § beantragen will. Und dieser Artikel bezog sich nur diffus auf einen anderen Medienartikel (ohne weiteren Hinweis).

Von daher warten wir mal ab, was der Herr Rechtsaussen beantragt.

Und einen Reformbedarf sehe ich allein schon deswegen, weil nach IMHO eher abstruser Begründung kürzlich ein Verfahren eingestellt wurde, bei dem zuvor ein Nichtdeutscher die Deutschen als Köterrasse bezeichnet hatte. Dies mit dem übersetzten Argument, dass man gegen die Mehrheit keine Verhetzung begehen könne.

Ich erwarte aber jetzt nicht unbedingt sinnvolle Reformvorschläge von dem M**er.

Du wirst selbst wissen, dass das nur bescheuerte Demagogie von Dir ist.

Gruß
vdmaster

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Eine Reformidee, die mir im Bereich des Möglichen zu liegen scheint, wäre die Verhetzung wg. politischer Ansichten aufzunehmen. Vgl. auch Art. 3 GG.

Aber wir lassen uns einfach mal überraschen.

Nö, die gibt es querbeet in der gesamten AfD.

Da die Fraktion, wie oben erwähnt, diverse Rechtsextreme beschäftigt, quillt die braune Soße von ganz alleine aus der Schublade heraus. Aus dem verlinkten Artikel:

Die Bundestagsverwaltung zählt 297 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AfD-Abgeordneten und der AfD-Fraktion im Bundestag. ZEIT ONLINE hat den Hintergrund von fast allen recherchiert. Viele von ihnen verbreiten rassistische Kommentare und Verschwörungstheorien, besuchen Demonstrationen von Pegida oder folgen den Social-Media-Kanälen von fremdenfeindlichen Gruppierungen. Doch mindestens 27 der Fraktions- und Abgeordnetenmitarbeiter der AfD haben einen eindeutig rechtsradikalen bis rechtsextremen Hintergrund. 18 AfD-Mandatsträger beschäftigen Mitarbeiter aus diesem Milieu. Unter ihnen sind Anhänger der NPD und der neonazistischen, verbotenen Organisation Heimattreue Deutsche Jugend (HDJ), Aktivisten der Identitären Bewegung und der rechtsradikalen Gruppe Ein Prozent, extrem rechte Burschenschafter und neurechte Ideologen.

:paw_prints:

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Das ganze hat sich doch schon längst zum Rohrkrepierer entwickelt. Ohne jetzt auf alle Einzelfälle einzugehen und ohne die Hand für jeden Mitarbeiter ins Feuer zu legen (sicherlich wird der eine oder andere dort nichts zu suchen haben), handelt es sich häufig um Mitgliedschaften aus vergangenen Zeiten, von denen sich der Betreffende distanziert hat, weil man lieber bei einer parlamentarisch-demokratischen Kraft mitwirken möchte. Das ist aber das typische Spiel des Verlierers, dass man krampfhaft nach irgendetwas belastendem sucht bei dem, dem man (hier: politisch-argumentativ) unterlegen ist. Abstrus, dass du und deine Mitstreiter gerade das, wofür sie scheinbar eintreten, nämlich die Abkehr vom Extremismus hin zum demokratischen Wirken, so feindselig betrachten. Das beweist: Man ist gar nicht wirklich gegen rechts, eigentlich ist man sogar „für“ rechts, denn man braucht sein Feindbild.

Wer selbst friedliches Demonstrieren für eine gute Sache (gewaltfrei gegen die Islamisierung einzutreten) als rechtsextremistisch einordnet, der wird mit seiner Masche auf Dauer scheitern. Und selbst mit dieser Masche kommt man nur auf eine läppische Zahl von 27 unter ca. 300. Es mangelt euch wohl an Argumenten ad rem. Das heißt, warum eure multikuluralistische Politik der Masseneinwanderung und Islam-Apologetik politisch-materiell vorzugswürdig sei. Ihr wertet immer nur ad hominem diejenigen ab, die eine andere Politik vertreten.

[Beitrag editiert vom www Team]

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