Das S in SPD steht doch für SOZIAL oder?

Hallo Rainer,

da haben wir aber eine grundsätzlich verschiedene Ansicht
darüber, was eine politische Partei ist. Ich halte sie für
einen Zusammenschluss von Menschen, die zumindest in einigen
Grundsätzen politisch einer Meinung sind, gemeinsame Ziele
haben und sich genau deshalb zusammenschließen, um diese Ziele
zu verfolgen.

Wer gibt aber diese Meinung vor? Wird jede andere Meinung abgewürgt oder durch Ausschluss eliminiert, hat man es nur noch mit Ja-Sagern zu tun, die politisch festgefahren sind.

Oft genug zeigt sich, dass der Stänkerer gar nicht so falsch liegt und wenn er sich standhaft hält, sich nicht abwürgen lässt, entweder die Spitze übernimmt oder diese absägt. Wie in allen Organisationsformen geht es nicht nur um die Verfolgung gemeinschaftlicher Ziele, sondern auch um den Erhalt der eigenen Macht.

Das S ist doch seit Schröder mit seinen Leuten (Müntefering, Steingeier) nicht mehr passend.

Hallo Rainer,

Rassismus grenzende Ausländerfeindlichkeit erledigt? Die Texte
waren eindeutig genug, daß Herr Sarrazin folgerichtig Applaus
von der NPD bekommen hat.

Damit machst du dir es zu einfach. Das würde bedeuten, dass die NPD die Macht in den anderen Parteien hat, denn wenn sie jemanden loswerden will, braucht sie nur für ihn zu klatschen. Die Meinung ist schon so sehr zementiert, dass die NPD immer etwas falschen sagen muss, so dass man einfach blind gegenüber der Realität wird.

Nur weil man Mitglied einer Partei ist gibt man damit keine
Grundrechte auf und wird auch nicht gleichgeschaltet.

Das Grundrecht auf Meinungsfreiheit gilt dem Staat, nicht dem
einzelnen Menschen oder einem Verein.

Wenn es aber eben um einen Verein, wie eine Partei geht, die eben aktiv am Demokratieprozess teilnimmt und ihren Mitgliedern in ihrem Organisationsstatut das Recht verbrieft sich an der politischen Willenbildung frei zu beteiligen, dann ist die Meinungsfreiheit wohl Basiselement des Vereins - sonst könnte er nicht funktionieren.

Gruß Andreas

sollte auch nur eine provokante Überschrift sein, um möglichst
viel Resonanz zu bekommen, hat doch bis jetzt ganz gut
geklappt :wink:

Hat bei mir auch super geklappt.
Bis dato 46 Klicks auf einen Artikel .
Bin sehr zufrieden.

Gruß
E.T.

Hallo Rainer,

Macht ja auch keiner und genau das ist das, was ich an deinen
Beiträgen nicht verstehe, denn das steht doch gar nicht zur
Debatte. Sarrazins Meinung ist Sarrazins Meinung.

Sarrazin hat sich als SPD-Mitglied geäußert.

Das wäre mir neu. Er hat „privat“ ein Buch geschrieben und, als die Diskussionen darum losgingen, explizit betont, dass er sich weder als Bundesbank-Vorstand noch als Politiker äußert, sondern seine eigene Meinung vertritt.

Na wenn in Jeder Partei jede Meinung toleriert werden muss,
wie Du sagst, gibt es keine Unterschiede zwischen den Parteien
mehr und es genügt eine Partei. Verschiedene Parteien, die
sich nicht unterscheiden machen keinen Sinn.

Sarrazin weicht bei einem bestimmten Thema von der offiziellen Linie seiner Partei ab. In diversen anderen Fragen und grundsätzlichen Denkmodellen wird er sich dem Gedankengut der SPD nahe fühlen - sonst wäre er wohl kaum Parteimitglied geworden.

Dass Parteimitglieder nicht in jeder Frage uniform genau die Position ihrer Partei teilen sondern auch mal eine abweichende Meinung haben, ist in einer großen Volkspartei unvermeidlich.

Das bestimmende Element einer Partei ist eine weltanschauliche Grundeinstellung - nicht notwendigerweise Anpassung an jede offizielle Position des Vorstands…

Bitte ehrlich beantworten: Hast du das Buch gelesen?

Nein, natürlich nicht. Wie könnte ich Sarrazins Äußerungen
kritisieren, wenn ich ihm Geld dafür gebe?

Wie kannst du ihn kritisieren wenn du das Buch nicht gelesen hast?

Vor allem aber sitzt du hier eine durch Medien inszenierten „Skandal-Berichterstattung“ auf: die - wirklich unglücklichen, ja dummen Äußerungen über das jüdische Gen etc. sind im Buch überhaupt kein relevantes Thema. Das waren ungeschickte Einlassungen, die Sarrazin in Talkshows tat, als er allein 5 Inquisitoren gegenüber saß, die ihn gemeinsam zu ihrer (oder der „politisch korrekten Wahrheit“) bekehren wollten.

Im Buch führt Sarrazin, der ein eher weltfremder Zahlentheoretiker ist, anhand statistischer Begründungen die Behauptung, dass die Gesamtintelligenz in Deutschland durch Kinderreichtum in bildungsfernen Schichten sinkt.

Dass er mit seinen Schlußfolgerungen zumindest die von einer großen Mehrheit der Leute hier wahrgenommene Realität trifft, hat der Diskussionsverlauf seit Erscheinen seines Buches ja deutlich gezeigt. Nun könnte man sagen, dass die gefühlte Wirklichkeit dennoch falsch sein kann. Aber immerhin argumentiert Sarrazin mit Zahlen und nicht aus der hohlen Hand heraus, wie viele Kritiker ihm unterstellen.

Und ein weiteres: selbst wenn man den Beweis führen könnte, dass Sarrazins Aussagen nicht zutreffen, entsprechen sie einer großen Mehrheitsmeinung. Den Mann dann mundtot zu machen und/oder aus der Partei zu werfen ist dann kein adäquates Verhalten um die öffentliche Debatte voran zu bringen. Eher ist es doch so, dass dadurch bei vielen Leuten der Eindruck manifestiert wurde und wird, dass hier jemand mundtot gemacht werden soll, der etwas sagt und schreibt, was viele denken - aber offiziell als Tabu behandelt wird.

Die Zitate, die ich
gesehen habe waren durchaus ausreichend und eindeutig.
Missverständnisse sind da ausgeschlossen.

Die hast du dann aber aus der Presse - die natürlich nur die Passagen veröffentlicht, die - aus dem Zusammenhang gerissen - gegen die politische Korrektheit und deutsche Tabus verstoßen.

Ich bin in der letzten Zeit immer weniger von der Qualität der deutschen Medienlandschaft überzeugt. Früher konnte man sich auf die Objektivität hochwertiger Presse verlassen. Man wusste um die weltanschauliche Grundausrichtung bestimmter Blätter, aber immerhin stimmte die journalistische Qualität. Heute kannste dich doch selbst bei renommierten Sendeanstalten und Verlagen absolut gar nicht mehr darauf verlassen, dass die Berichterstattung so objektiv und gut wie möglich ist. Im Gegenteil: in immer kürzeren Abständen gibt es Fälle, in denen sich die subjektive Meinungsmache beweist.

Die Leute, die der SPD beigetreten sind und Mitgliedsbeiträge
zahlen. So wie ich zum Beispiel.

Die SPD krankt seit Jahren daran, dass ihr der Bezug zu den eigenen Wählern verloren geht. Der Beginn allen Übels war Hartz IV und die Politik von Schröder und Clement, dem Verräter. Seitdem wurde es aber auch nicht spürbar besser. Die Wahlergebnisse sind entsprechend… Und ich denke, dass der Fall Sarrazin da ebenfalls eine Rolle spielen könnte, denn auch hier verkennt die SPD-Spitze die Lebensrealität der Menschen und ihre Meinung zu dem ganzen Thema, das durch Sarrazin angestoßen wurde.

Wozu? Du darfst doch gern eine andere Meinung haben als ich.
Das stht Dir durchaus zu, genau wie es Herrn Sarrazin zusteht,
eine eigene Meinung zu haben. Genau so steht es aber auch mir
zu, eine eigene Meinung zu haben. Die steht aber im krassen
Widerspruch zu Ausländerfeindlichkeit und deshalb widerstrebt
es mir, in der selben Partei zu sein, wie Herr Sarrazin. Wieso
ist das so schwer verständlich?

Es ist zwar verständlich, aber es ist an der Stelle falsch, wo du Sarrazin als ausländerfeindlich bezeichnest.

Es geht bei ihm um bildungsferne Schichten und die zukünftige Entwicklung der Intelligenz im Land. Darum, dass Kinderreichtum in Schland weniger bei Akademikern, als eher sozial Schwachen zu finden ist.

Und erst dann schlägt er den Bogen dazu, dass Intelligenz und entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten teilweise genetisch vererbt werden. Weiterhin drängen bildungsnahe Eltern auch mehr als andere auf Bildung bei ihren Kindern - und so steigt der Anteil weniger gut gebildeter Kinder. Also wird Schland, einfach gesagt, im Laufe der Zeit dümmer.

Kinderreichtum ist bei Deutschen seltener als bei vielen Zuwanderern, also wird Migration in diesem Zusammenhang zum Thema.

Das alles ist logisch hergeleitet und statistisch belegt. Dass ein großer Skandal daraus wurde liegt weniger daran, dass Sarrazin irgendwelche tumben ausländerfeindlichen Parolen ins Land getragen hätte - sondern daran, dass seine unbequeme Darstellung gegen Tabus in diesem Land verstößt.

„Kritik an Migranten = Ausländerfeindlichkeit“ ist einfach schwachsinnig und nicht mehr zeitgemäßg; es wird im öffentlichen Diskurs aber immer noch so definiert.

Gruß,

MecFleih

Hallo, ihr habt vergessen das sich nur einer Parteischädigend geäußert hat. Der Superminister Clement ( im Vorstand eines Stromriesen)hat sich damals so negativ in der Öffentlichkeit gegen die SPD gestellt.Mit der Aussage,man kann die SPD nicht wählen hat er sich selber disqualifiziert.

Zum Thema Sarrazin kann ich nur sagen: Alle haben von den Problemen gewußt,keiner hatte den Mut diese Dinge anzusprechen.Nachdem das Buch herausgegeben wurde und die Verkaufszahlen hoch gingen,mußten sich die Parteien zwangsweise damit beschäftigen.