Das sich spüren wollen

Hi,

also ich schau schon immer das ich mich spüre. Irgendwo hab ich mal gelesen das die Gier nach sich Spüren wollen negativ im Buddhismus bewertet wird. Was meint Ihr dazu.

Viele Grüße

Ich meine, dass man diese erfundene Gier so bewerten kann wie die obere Hälfte eines leeren Überraschungseis.

Wieso erfunden es gibt bestimmt viele Abstufungen von dem sich Spüren wollen … so das es sogar pathologisch sein kann und Menschen sich nur spüren wenn sie sich selbst verletzen oder in Extremsportarten ihr Leben riskieren.

Viele Grüße

Dann wäre aber die richtige Fragestellung nicht die nach dem sich spüren, sondern die nach der Suche nach Extremsituationen mit autodestruktiver Komponente, weil man darunter sich nicht zu spüren glaubt.
Das gehört dann in Psychologie und nicht in Esoterik.
Der Volksbuddhismus und so manch ein anderer Weg auch bezieht sich m.E. auf das, was Du „Gier“ nennst- im Sinne von das Fass wird selten oder nie voll (weil es das Fass gar nicht gibt)- und zwar grundsätzlich und nicht im Speziellen.

Weil dieser Begriff in der Psychopathologie nicht vorkommt und als Deutungsversuch für selbstverletzendes Verhalten nur einer von ganz verschiedenen Ansätzen ist.

Es gibt diesen Begriff also nur sekundär bis tertiär, und er ist nicht gültig definiert. Deswegen: erfunden.

Die von Dir beschriebene „Gier“ wird nicht so empfunden, wie der Begriff suggeriert, der bereits eine Deutung impliziert, die der Betroffene nicht spontan erlebt.

Schöne Grüße

MM

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Hallo,

was verstehst Du unter „sich spüren wollen“?

Vielleicht bin ich ja zu materialistisch eingestellt, vielleicht funktioniert mein Gehirn auch zu sehr mit evidenzbasierten Fakten, vielleicht nehme ich auch einfach nur zu selten Drogen - aber ich spüre mich zu jeder Tages- und Nachtzeit. Danach muss ich nicht schauen. Das ist einfach so.

Und wie kann man eine Gier danach entwickeln, sich spüren zu wollen? Oder meinst Du das „an sich herum spielen“? Ja. Selbstbefriedigung kann pathologische Züge annehmen. Allerdings ist das nicht nur im Buddhismus verpönt.

Nunja, ich bezweifle, dass die meisten Selbsverletzer (die bekannteste Form dürfte das „Ritzen“ sein), dass tun, weil sie „sich spüren wollen“. Die bisherige Forschung geht davon aus, dass es zum einen dem Stressabbau dient, der Bewältigung emotionaler Spannungen oder der eigenen Bestrafung. Zum anderen spielt wohl aber auch eine Rolle, dass die ausgeschütteten körpereigenen Opiate ein kleines Glücksgefühl bescheren.

Auch hier spielen die Opiate wohl eine wichtige Rolle.

Ich glaube eher, dass die beiden genannten Personengruppen ihr Verhalten nicht ausüben, um „sich zu spüren“, sondern um den Alltag loszulassen.

Daher bin ich gespannt, wie Du „sich spüren wollen“ definierst.

Grüße
Pierre

okay ich dachte das wäre jedem ein Begriff. Definieren ist schwierig. Ich kann nur von mir reden . Vielleicht könnte man das sich nicht spüren auch vergleichen mit der Entfremdung zur Arbeit wie sie Marx beschrieben hat.

z.b. Die eigene Tätigkeit ist eine fremde, dem Arbeiter nicht angehörige Tätigkeit.

Wenn man diese Empfindung ausdehnt auf alle Bereiche des Lebens ausdehnt . Ja sprich auf das Leben selbst , welches man nicht mehr im inneren wie im äußeren Spürt, würde ich davon sprechen das man sich nicht spürt.

Das Gegenteil von sich nicht Spüren sind vielleicht intensive Gefühle verliebt sein sich stark freuen sich verbunden fühlen mit seiner Umwelt und seinen Mitmenschen.

Vielleicht so en bissl klarer geworden ?

Ich würde Dein „sich spüren wollen“ als „aktives Leben“ bezeichnen. Das Gegenteil davon wäre dann das passiv vor sich hin leben, das Leben an sich vorbei ziehen lassen.

Letzteres halte ich für krankhaft. Sein Leben bewusst gestalten und erleben dagegen scheint mir ein äußerst erstrebenswertes Ziel, das den meisten Menschen innewohnt.

Ob dieses bewusste, gestaltete Leben gegen Regeln im Buddhismus verstößt, kann ich Dir allerdings nicht sagen. Ich bin viel zu praktisch veranlagt, als dass ich glauben kann, dass göttliche Wesen mein Leben bestimmen.

Grüße

Äh, im Buddhismus gibt es auch keinen Gott, der bestimmt.

Mensch, und ich dachte schon, du habest das verstanden.
Klar kann man Gier spüren, direkt, spontan.
Im Sinne von Sucht.
Oder wir benutzen verschiedenen Termini.

Ja, das kann man.

Davon ist in der Frage, auf die sich meine Replik bezieht, aber nicht die Rede.

Schöne Grüße

MM

Da stimme ich Quacki zu. Die Suche bleibt etwas, das Nichterfundenes und ein reales, in der Richtung „Fach (Schublade)“ RINGENDES subjektiv gefärbtes Fachinhaltauswerten und den Unsinn der Suche - manchmal halt nicht objektiv genug - in einer Synergie verbindet. Und Suchen da, wo einfach nichts ist, ist sinnlos.