Das Sprachproblem

MOin Moin,

wo gibt es gute Lösungen für das Sprachproblem, wenn bei der Begegnung verschiedener Zivilisationen?

Den Babelfisch kenne ich, die Universellen Übersetzungs-Computer von StarTreck auch. Aber das ist beides irgendwie zu irreal.

Danke
…Michael

Hy,

wo gibt es gute Lösungen für das Sprachproblem, wenn bei der
Begegnung verschiedener Zivilisationen?

Den Babelfisch kenne ich, die Universellen
Übersetzungs-Computer von StarTreck auch. Aber das ist beides
irgendwie zu irreal.

Wie real ist Dir irreal denn? Wie genau möchtest Du es denn gerne?
Also der Star Trek Computer ist ja ein guter und realer Ansatz.
Wenn Du eine Übersetzungsseite im Internet mit einer Sprachausgabesoftware koppelst hast Du das selbe hier auf der Erde. Die „Methode“ ein Implantat einzupflanzen ist denke ich auch nicht soo abwegig.

Gruß
h.

Hai, Michael,

Den Babelfisch kenne ich, die Universellen
Übersetzungs-Computer von StarTreck auch. Aber das ist beides
irgendwie zu irreal.

Viel „realer“ sind die Lösungen, die sich andere Autoren ausgedacht haben auch nicht…
In „Nach langem Schweigen“ von Sheri S. Tepper wird ein Sprach-Computer mit einem Synthesizer gekoppelt (die Sprache der „Fremden“ ist Musik)
Anne McCaffrey spart sich den Umweg und benutzt Telepathie…

Das Hauptproblem ist doch, daß Sprache als solche erstmal erkannt werden muß. Um zu dieser Erkenntnis zu kommen, muß man aber nicht auf das Auftauchen von Außerirdischen warten - überleg mal, wie lange es gedauert hat, um herauszufinden, daß z.B. viele Insekten über Geruchsstoffe kommunizieren, einfach, weil wir diese Gerüche nicht wahrnehmen. Inzwischen wird auch vermutet, daß der Farb- und Musterwechsel bei diversen Kopffüsslern zur Kommunikation dient…
Das nächste Problem ist das Bezugssystem. Das ist auch in einer Enterprise-Next-Generation-Folge dargestellt worden. Da gab’s ein Volk, das nur in Analogien gesprochen hat - der Universalübersetzer konnte zwar die Worte übersetzen, die Bedeutung blieb jedoch verborgen („Meine Arme weit. Meine Augen offen. Wie Dingsbums und Bumsdings auf Trallala.“)
Egal, welches System man sich ausdenkt, es wird immer Fälle geben, in denen es nicht funktioniert. Man könnte sich z.B. ein System vorstellen, daß das, was man aussagen will in holografische Filmchen übersetzt - wenn die „Anderen“ sich nun aber aus einer Art Termiten entwickelt haben und über überhaupt kein optisches System verfügen? Wenn der Universalübersetzer sämtliche Geräusche, Bewegungen, Farbwechsel, Gerüche und sonstige „Äußerungen“ analysiert - die „Anderen“ sich nun aber tatsächlich telepathisch verständigen?
Kurz: jede Form von Universalübersetzer ist bisher irreal…

Gruß
Sibylle

Hallo,

was ist an einem real existierendem System (Babelfisch, siehe http://babelfish.altavista.com/) irreal?

Viele Grüße
Manor

P.S. Star Trek schreibt sich ohne c :wink:
P.P.S. Schau mal Star Trek Enterprise an, da sieht man, wie der Universalübersetzer entsteht!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

ganz real
hallo!

wenn man mal sehen will wie es real läuft:

DENVER, CO - As the late novelist Joseph Conrad once suggested, people may
indeed have more in common with vocal-learning birds like songbirds and
parrots than we have previously assumed.

In songbirds capable of vocal learning, or imitating the sounds they hear,
new findings reveal a highly specialized pattern in the genetic expression
of certain brain receptors. These same receptors for the neurotransmitter,
glutamate, are also found in mammals, neurobiologist Erich D. Jarvis noted
during the annual meeting of the American Association for the Advancement of
Science (AAAS).

If further research shows the same specialized receptor pattern in people,
the research may help pinpoint the brain’s precise language centers-a first
step toward better understanding language loss associated with strokes,
lesions or head injuries. The work, by Jarvis, his student and first author
Kazuhiro Wada at Duke University and colleagues Hironobu Sakaguchi and
Masatoshi Hagiwara in Japan, is now pending review by the Proceedings of the
National Academy of Sciences (PNAS).

„Although it might seem far fetched, I would not be surprised if these
ancient receptors could someday help us identify the entire system of brain
regions for vocal learning and language in humans in a way that hasn’t been
done before,“ said Jarvis, an assistant professor in Duke’s Department of
Neurobiology.

Like a modern-day Dr. Doolittle, Jarvis-winner of the prestigious Alan T.
Waterman Award, the National Science Foundation’s highest honor for a young
scientist or engineer-seeks to understand animal „language.“ He’s
investigating what structures and molecular events in the brain give six
groups of animals a capacity for vocal learning. Imitating the sounds we
hear is a rare trait, shared only by certain birds (parrots, songbirds and
hummingbirds) and a few mammals (bats, cetaceans in the whale/dolphin family
and humans).

As he studies the neural mechanisms behind vocal learning, Jarvis is also
pursuing a key question in evolutionary biology: Did the trait of vocal
learning emerge independently in all six vocal-learning groups within the
past 65 million years, as a now-dominant theory suggests? Or, did all vocal
learners share a common ancestor with the trait, but then diverge as a
result of subsequent, independent mass extinctions of vocal learning among
various animals, including non-human primates? Though this question remains
a mystery for now, Jarvis’ latest work suggests that the evolution of vocal
learning was accompanied by divergent, specialized expression of an ancient
gene family in different vocal learning animals. Further, the diversity of
expression seems to depend on the complexity of the animal’s vocal syntax.

„Whether independent or dependent from a common ancestor, diversity of
neurotransmitter receptors in their vocal systems is probably not an
evolutionary cause of vocal learning, but a consequence of it, as diverse
species-specific specializations can be assumed recent and ongoing
evolution,“ Jarvis, Wada and colleagues wrote in their pending PNAS paper.

Moreover, they added: „With diverse specialization as a rule, it is not too
far a stretch to suggest that vocal-learning mammals, including humans, also
evolved diverse specialized glutamate receptor expression in vocal areas of
their cerebrums and that these are related in part to vocal syntax
complexity.“

Jarvis received his doctoral degree from The Rockefeller University in 1995.
He was one of 52 African American men out of more than 4,300 biologists to
receive a Ph.D. in the United States that year. His own pathway to success
was inspired by his mother, a woman with an ambitious spirit, and his late
father, a talented man who struggled with schizophrenia and periodic
homelessness while Erich was a child in New York City’s Harlem community.
His father’s eclectic interests and appreciation for the natural world
helped to shape Erich’s unique, interdisciplinary approach to his research,
making him-as former NSF Director Rita Colwell once said-„truly a gem“ and
„the epitome of the modern scientist, crossing between disciplines and
ideas.“

und das dauert „nur“ ein paar jahrzehnte bis man zurechtkommt.
die wahrscheinlichste „lösung“ ist ein missverständniss nach dem anderen und daraus resultierend krieg.

tschüss

matthias

Hallo Sybille,

Kurz: jede Form von Universalübersetzer ist bisher irreal…

wie wäre es mit Kommunikation auf der Grundlage von Mathematik? Oder den chemischen Elementen? Physikalischen Gesetzen?

Das wäre ein System, das jede Kultur mit einem Mindestmaß an Intelligenz nach einer Weile entschlüsseln könnte. Und vom Verstehen dieser Universalsprache bis zur Übersetzung in die eigene ist es dann nur noch ein kleiner Schritt.

Zumindest eine grobe Kommunikation à la „Wir kommen in Frieden“ sollte damit möglich sein.

Gruß Dirk

Hallo Dirk,

wie wäre es mit Kommunikation auf der Grundlage von
Mathematik? Oder den chemischen Elementen? Physikalischen
Gesetzen?

Das wird angenommen - mit einem großen „aber“. Das Problem ergibt sich aus unter Umständen völlig unterschiedlichen Kenntnissen und Bezugsrahmen: Was ist, wenn sich z.B. das Atommodell der Fremden von unserem quantenmechnischen noch mehr unterscheidet als dieses von dem alten Rutherford’schen? Was ist mit unterschiedlichen Zahlensystemen oder Dimensionsverständnis?

Das wäre ein System, das jede Kultur mit einem Mindestmaß an
Intelligenz nach einer Weile entschlüsseln könnte.

Man könnte wohl zumindest gegenseitig zeigen, dass man über Intelligenz verfügt - was aber bei einem Treffen im Weltraum eh’ klar wäre.

Und vom
Verstehen dieser Universalsprache bis zur Übersetzung in die
eigene ist es dann nur noch ein kleiner Schritt.

Wage ich stark zu bezweifeln!

Zumindest eine grobe Kommunikation à la „Wir kommen in
Frieden“ sollte damit möglich sein.

Ja? Grade das stelle ich mir am schwersten vor!
Wie willst Du dieses Konzept („Frieden“) in chemischen oder mathematischen Formeln ausdrücken?

Irgendwo habe ich mal eine Kurzgeschichte gelesen, von einer Zivilisation, deren Individuen an eine extrem „aggressive“ Umgebung angepasst waren. Angepasst soweit, dass sie ohne ständige Angriffe von aussen ins Koma fielen. Eine freundliche Begrüssung bestand da aus einer möglichst aggresiven Handlung.

Selbst unter den Kulturen der Erde sind manchmal die Friedens- und Freundschaftsgesten des einen die wüstesten Drohungen und Beleidigungen des anderen.

Gruß
Stefan

Hai, Dirk,

einen Teil meiner Erwiederung hat Stefan schon erledigt. Aber ein’ hab ich noch…
Bevor man Anfangen kann, sich über Konzepte auszutauschen (ob mathematische, chemische oder philosophische) muß man erstmal eine gemeinsame Wellenlänge finden.
Nehmen wir mal an, unsere neuen Freunde kommunizieren über Farbwechsel und Rhythmen, machen aber durchaus jede Menge Geräusche. Es ist durchaus möglich, daß ihr optisches System darauf ausgerichtet ist, präzise die genaue Menge einer jeden Farbe in einem Bild wahrzunehmen, aber keinerlei Strukturen.
Wir würden verzweifelt vesuchen, ihre Geräusche zu übersetzen und sie würden ebenso verzweifelt versuchen, unsere Farbänderungen zu interpretieren.
Wie würdest Du denn ein mathematisches Konzept (wenn wir denn dann überhaupt irgendwann dahinterkämen, daß die winzigen Farbänderungen für sie Kommunikation darstellen) in Farbvariationen ausdrücken?
Und ich hab mir ein Beispiel ausgedacht, daß innerhalb meiner Vorstellung liegt - wer weiß, ob sie überhaupt Sinne benutzen, die wenigstens teilweise mit unseren übereinstimmen?
Das heißt, bevor man versuchen kann, irgendwelche Konzepte zu übermitteln, muß man erstmal eine gemeinsame Wellenlänge finden.

Gruß
Sibylle

Hallo Stephan,

Was ist mit unterschiedlichen Zahlensystemen oder

Daß Zahlensysteme, in welcher Form auch immer, bekannt sind, kann man wohl voraussetzen. Der kleinste gemeinsame Nenner wäre dann das Dualsystem, mit dessen Hilfe sich im Idealfalle ein „Alphabet“ erstellen ließe. Zumindest dürfte es für logische Entscheidungen taugen.

Sollte ein für uns selbstverständliches Konzept wie klare Ja/Nein-Entscheidungen den Aliens nicht bekannt sein, könnte evtl. die Fuzzy Logic weiterhelfen.

Wie willst Du dieses Konzept („Frieden“) in chemischen oder
mathematischen Formeln ausdrücken?

Nun, Krieg oder Aggression wäre halt eine heftige chemische Reaktion zweier Elemente, wie z.B. die aus dem Chemieunterricht bekannte Knallgasprobe. Frieden entspräche dann weniger heftig, bzw. so gut wie gar nicht miteinander reagierenden Stoffen.

Irgendwo habe ich mal eine Kurzgeschichte gelesen, von einer
Zivilisation, deren Individuen an eine extrem „aggressive“
Umgebung angepasst waren. Angepasst soweit, dass sie ohne
ständige Angriffe von aussen ins Koma fielen. Eine freundliche
Begrüssung bestand da aus einer möglichst aggresiven Handlung.

Da ist zwar was dran, aber die grundsätzliche Möglichkeit einer Kommunikation ist davon wohl weniger betroffen. Das von dir genannte Beispiel behandelt eher die Interpretation und evtl. Mißverständnisse.

Aber das ist schon wieder ein anderes Thema.

Gruß Dirk

Hallo Sybille,

Wir würden verzweifelt vesuchen, ihre Geräusche zu übersetzen
und sie würden ebenso verzweifelt versuchen, unsere
Farbänderungen zu interpretieren.

Wie würdest Du denn ein mathematisches Konzept in
Farbvariationen ausdrücken?

Über das Wellenspektrum? Eine bestimmte Frequenz entspricht einer bestimmten Farbe. Ich denke übrigens, daß wir uns irgendwann, wenn wir mit den Geräuschen nicht weiterkämen, mit Sicherheit den Farbinterpretationen zuwenden würden. Eine Übermittlung dieser Farbdaten fände ja für uns wahrnehmbar statt, auch wenn wir uns wohl erst auf die offensichtlicheren Geräusche stürzen würden.

Vorstellung liegt - wer weiß, ob sie überhaupt Sinne benutzen,
die wenigstens teilweise mit unseren übereinstimmen?

Ja, das dürfte der eigentliche Knackpunkt sein. Möglicherweise gibt es Sinne, die kein Lebewesen auf unserem Planeten besitzt und die uns deswegen vollkommen unbekannt sind. Deswegen meine These, daß, sollte ein Universalübersetzer überhaupt möglich sein, dieser nur auf überall im Universum gültigen Naturgesetzen beruhen kann.

Gruß Dirk

Hallo Dirk,

Hallo Stephan,

(off topic: warum will mir hier jeder ein „ph“ verpassen???)

Daß Zahlensysteme, in welcher Form auch immer, bekannt sind,
kann man wohl voraussetzen.

Ja? Sagt wer?

Der kleinste gemeinsame Nenner
wäre dann das Dualsystem, mit dessen Hilfe sich im Idealfalle
ein „Alphabet“ erstellen ließe. Zumindest dürfte es für
logische Entscheidungen taugen.

Nö. Das Dualsystem wird als ein Produkt unserer eigenen natürlichen Dualität angesehen. Stelle Dir eine Lebensform vor, die eine multifaciale, drehsymetrische oder gar amorphe Körperform hat. Für diese wäre ein duales System zwar theoretisch denkbar, aber geistig genauso schwer zu erfassen, wie für uns z.B. Quarks mit Spin 1/2. Unwahrscheinlich, dass die dann sofort darauf kommen, dass wir ausgerechnet mit so einem esoterischem Kram kommunizieren wollen!

Sollte ein für uns selbstverständliches Konzept wie klare
Ja/Nein-Entscheidungen den Aliens nicht bekannt sein, könnte
evtl. die Fuzzy Logic weiterhelfen.

Das setzt voraus, dass dieses Konzept auf beiden Seiten bekannt ist.

Nun, Krieg oder Aggression wäre halt eine heftige chemische
Reaktion zweier Elemente, wie z.B. die aus dem
Chemieunterricht bekannte Knallgasprobe. Frieden entspräche
dann weniger heftig, bzw. so gut wie gar nicht miteinander
reagierenden Stoffen.

Was, wenn die natürliche Umgebung der Fremden völlig verschieden von unserer ist? Für Lebewesen, die in einer Methanathmosphäre leben, würde unser lebensspendendes, reaktionsträges Wasser eine aggressive Säure sein. Unser Sauerstoff ein tödliches Gift.

Ausserdem hast Du immer noch nicht gesagt, wie Du chemische Elemente bezeichnen willst, ohne ein Reagenzglas zu überreichen… (Hach, Advocatus diavoli spielen ist fein!)

Da ist zwar was dran, aber die grundsätzliche Möglichkeit
einer Kommunikation ist davon wohl weniger betroffen. Das von
dir genannte Beispiel behandelt eher die Interpretation und
evtl. Mißverständnisse.

Meiner Meinung nach wird es möglich sein, mit Fremden zu kommunizieren. Allerdings dürfte dies ein Prozess sein, der unter Umständen Jahre dauern wird, bevor man über grundsätzliche Begriffsdefinitionen heraus ist. Auf jeden Fall nicht irgendein Universal-Übersetzer, der ohne Zeitverlust arbeitet…

Ulkigerweise habe ich mal gelesen, dass angenommen wird, dass das Konzept eines gewinnorientierten Handels relativ einfach zu vermitteln ist - jedenfalls viel einfacher als „Wir kommen in Frieden!“.

Was lernen wir daraus? http://www.newstrekker.com/archiv/ferengi_01.htm

Gruß
Stefan

Hallo,

Über das Wellenspektrum? Eine bestimmte Frequenz entspricht
einer bestimmten Farbe.

Nein. Wir interpretieren sie als Farbe. Aber schon Lebewesen hier auf der Erde haben einen anderen für sie sichtbaren bzw. wahrnehmbaren Frequenzbereich.

Ich denke übrigens, daß wir uns
irgendwann, wenn wir mit den Geräuschen nicht weiterkämen, mit
Sicherheit den Farbinterpretationen zuwenden würden. Eine
Übermittlung dieser Farbdaten fände ja für uns wahrnehmbar
statt, auch wenn wir uns wohl erst auf die offensichtlicheren
Geräusche stürzen würden.

s.o.

Vorstellung liegt - wer weiß, ob sie überhaupt Sinne benutzen,
die wenigstens teilweise mit unseren übereinstimmen?

Ja, das dürfte der eigentliche Knackpunkt sein. Möglicherweise
gibt es Sinne, die kein Lebewesen auf unserem Planeten besitzt
und die uns deswegen vollkommen unbekannt sind. Deswegen meine
These, daß, sollte ein Universalübersetzer überhaupt möglich
sein, dieser nur auf überall im Universum gültigen
Naturgesetzen beruhen kann.

Gleiche Naturgesetze heißt nicht: gleiche Wahrnehmungsmöglichkeiten. Wie wäre es zum Beispiel mit Ultrahochfrequenten Funkwellen, für die wir (noch) keine Empfänger haben? Oder mit Infraschall, den wir zwar kennen, aber gar nicht für die Kommunikation in Betracht ziehen? Und was ist mit der Kommunikation über Gestik und Mimik, die ja schon beim Menschen zwei Drittel der Kommunikation ausmachen, aber ohne gleichzeitige optische Auswertung unberücksichtigt bleiben?
Translator a la Perry Rhodan sind wirklich tolle Dinger, aber meines Erachtens leider nur im Reich der SF anzusiedeln (lesen tu ich’s trotzdem gerne

Hallo Stephan,

(off topic: warum will mir hier jeder ein „ph“ verpassen???)

Tja, wir lieben es halt kompliziert, insbesondere bei solch komplexen Themen. Geht mir mit meinem Nachnamen übrigens ähnlich.

Daß Zahlensysteme, in welcher Form auch immer, bekannt sind,
kann man wohl voraussetzen.

Ja? Sagt wer?

Sag ich. In Ermangelung eines Aliens, der meine These stützen könnte. Daß das Konzept des Zählens bekannt ist, setze ich voraus. Bei amorphen Geistwesen, die Körperlichkeit in keiner Form kennen, mag das allerdings anders aussehen.

natürlichen Dualität angesehen. Stelle Dir eine Lebensform
vor, die eine multifaciale, drehsymetrische oder gar amorphe
Körperform hat. Für diese wäre ein duales System zwar
theoretisch denkbar, aber geistig genauso schwer zu erfassen,
wie für uns z.B. Quarks mit Spin 1/2. Unwahrscheinlich, dass
die dann sofort darauf kommen, dass wir ausgerechnet mit so
einem esoterischem Kram kommunizieren wollen!

Wie oben bereits angedeutet: Wenn Körperlichkeit und somit die Unterscheidung verschiedener Körper existiert, halte ich es zumindest für sehr wahrscheinlich, daß das Konzept des Zählens bekannt ist.

Ausserdem hast Du immer noch nicht gesagt, wie Du chemische
Elemente bezeichnen willst, ohne ein Reagenzglas zu
überreichen… (Hach, Advocatus diavoli spielen ist fein!)

Was spricht dagegen, Reagenzgläser zu überreichen? Aber davon mal abgesehen: Das Periodensystem ließe sich in verständlicher Form übermitteln. Optisch, akustisch und taktil kein Problem, bei anderen Sinnen wird es (zumindest für uns) schwieriger.

Meiner Meinung nach wird es möglich sein, mit Fremden zu
kommunizieren. Allerdings dürfte dies ein Prozess sein, der
unter Umständen Jahre dauern wird, bevor man über
grundsätzliche Begriffsdefinitionen heraus ist. Auf jeden Fall
nicht irgendein Universal-Übersetzer, der ohne Zeitverlust
arbeitet…

Sehe ich ähnlich. Eine praktikable Möglichkeit wäre vielleicht eine schrittweise Übersetzung. Erst in die Sprachen uns ähnlicher Lebensformen (die im Idealfall auch ähnliche Werte und Vorstellungen haben) und von dort aus in die für uns (noch) vollkommen unverständlichen Kommunikationssysteme. Jedes Zwischenglied unterscheidet sich nur geringfügig vom nächsten und kann mit diesem halbwegs verständlich kommunizieren.

Ulkigerweise habe ich mal gelesen, dass angenommen wird, dass
das Konzept eines gewinnorientierten Handels relativ einfach
zu vermitteln ist - jedenfalls viel einfacher als „Wir kommen
in Frieden!“.

Ist irgendwie erschreckend, klingt aber logisch.

Schönen Tag noch
Dirk

Hallo Axel,

Gleiche Naturgesetze heißt nicht: gleiche
Wahrnehmungsmöglichkeiten. Wie wäre es zum Beispiel mit

Da sehe ich eigentlich kein unlösbares Problem. Beide Spezies müßten halt Einblick in das Wahrnehmungsspektrum der jeweils anderen bekommen. Die einfachste Möglichkeit wäre eine genaue Untersuchung eines toten Körpers. Ethische Probleme oder die Möglichkeit kultureller Mißverständnisse lasse ich mal beiseite.

Außerdem ist es ein Unterschied, ob Daten auf Grund fehlender Sinnesorgane nicht wahrgenommen werden können oder ob diese mit Hilfe der Technik zumindest registriert werden.

Wir können ja auch mit Fledermäusen nicht kommunizieren, kennen aber deren Wahrnehmungssystem und sind in der Lage, dieses zu beeinflussen.

Schönen Tag noch
Dirk

Das setzt voraus, dass dieses Konzept auf beiden Seiten
bekannt ist.

Hallo, Stefan und Obsidian,
nicht nur, dass für die Kommunikation ein gemeinsames Inhalte-Konzept gefunden werden muß, auch für die Übermittlung der Inhalte muß ein geeignetes Medium gefunden werden.

Das wird auch der primäre Test sein, ob man sich überhaupt verständigen kann. Wenn die Anderen auf unser „Du Tarzan“ mit zumindest einem ähnlichen Geräusch antworten, dann haben wir eine Verständigungsmöglichkeit gefunden.
Und dies träfe auch nur für den (m.E. unwahrscheinlichen) Zufall zu, dass beide Schallwellen zur Verständigung verwenden. Das wurde ja schon ausreichend diskutiert.

Ist erst einmal der gemeinsame Kommunikationskanal gefunden (und der muß ja nicht einmal der gleiche für Sendung und Empfang sein!) dann wärde das Aushandeln des/der Protokolls/e der nächste logische Schritt.

Erst danach wäre die Vereinbarung der Inhalte, der gegenseitige Verständigungsversuch über Konzepte überhaupt möglich.

Also zuerst wo dann wie dann was kommunizieren wir. Ich fürchte, bis das geklärt ist, haben wir uns - wenn ich mal die menschliche Attitüde zugrunde lege - schon längst die Köpfe eingeschlagen.

Grüße
Eckard.

http://web.media.mit.edu/~minsky/papers/AlienIntelli…

Ich muß da noch ein bischen mitmischen…
Hai, Dirk,

Sag ich. In Ermangelung eines Aliens, der meine These stützen
könnte. Daß das Konzept des Zählens bekannt ist, setze ich
voraus. Bei amorphen Geistwesen, die Körperlichkeit in keiner
Form kennen, mag das allerdings anders aussehen.
Wie oben bereits angedeutet: Wenn Körperlichkeit und somit die
Unterscheidung verschiedener Körper existiert, halte ich es
zumindest für sehr wahrscheinlich, daß das Konzept des Zählens
bekannt ist.

Das ist doch ein schöner Ansatzpunkt für meine Argumentation:
Warum benutzen wir eigentlich Zahlen? Weil wir abstrahieren. Also aus vielen Details Gruppen zusammenfassen, die wir dann wieder unterteilen können. Dadurch ersparen wir uns, uns unendlich viele Details merken zu müssen - z.B. nennen wir auch schier unglaublich viele Farbtöne einfach grün…
Was ist nun aber, wenn die Spezies, die uns begegnet, diese Abstraktion gar nicht nötig hat, weil sie sich eben alle Details merken können? Wenn also 5 Finger für sie nicht 5 Finger, sondern Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger, Ringfinger und kleiner Finger sind? Oder grün eben eine ganz bestimmte Wellenlänge ist und kein Bereich, wie bei uns?
Unser gesamtes Denken, jegliche Form menschlicher Kommunikation, sämtliche wissenschaftliche Theorien der Menschheit basieren auf dem Konzept der verallgemeinernden Abstraktion (zwei Äpfel plus zwei Äpfel werden nach dem gleichen Prinzip gerechnet, wie zwei Planeten plus zwei Planeten) - eine nicht-abstrahierende Kultur könnte aber für Äpfel und Planeten unterschiedliche Rechenmethoden verwenden, die dafür aber andere Dinge mit einbezieht, die wir bei einer „so einfachen“ Rechnung schlicht ignorieren (also Masse, Größe, Umgebung, blahfasel).
Ich stell mir gerade vor, wie die Mitglieder einer solchen Kultur dann darüber rätseln, wie wir es geschafft haben, den Raumflug zu entwickeln, wo doch unsere Konzepte so unvollkommen sind und so viele wichtige Einzelheiten einfach außer acht lassen…
Eine Kommunikation zwischen beiden Spezies könnte lustig werden; Mensch (Becher hochhaltend): „Becher!“, Alien: „Becher!“ (eigenen Becher hochhaltend): „grsmbluv!“, Mensch (anderen Becher hochhaltend): „Becher!“, Alien (völlig ratlos mit dem linken, hinteren Fuß zappelnd, auf den ersten Becher deutend):„Becher?“ (auch anderen Becher hochhaltend): „rrrsitje!“
…und nun versucht der Mensch mitzuteilen, daß er auch (wieso „auch“?) von einem Planeten (Sammelbegriff „Planet“ ham se nich) kommt, der auch um eine Sonne (Sammelbegriff „Sonne“ ham se nich) kreist.

Gruß
Sibylle
PS: wenn sich das etwas schwer verdaulich anhört, dann liegt es daran, daß auch mein Denken in Katagorien funktioniert und es sich schwierig gestaltet, nicht in Kategorien zu denken

wo gibt es gute Lösungen für das Sprachproblem, wenn bei der
Begegnung verschiedener Zivilisationen?

ich bin der meinung, daß es gar keine lösung für ein instant-übersetzungsproblem gibt, das 100% funktioniert. du redest hier von intergalaktischen reisen, doch dasselbe problem tritt doch schon zwischen menschen verschiedener sprachen auf. ein und dieselbe geste, ein und derselbe blick aus den augenwinkeln kann in zwei verschiedenen sprachen zwei verschiedene bedeutungen haben. aber zuerst ist dir das nicht bewußt. du mißverstehst und mißdeutest so lange andere menschen, bis du es gelernt hast wie man es richtig macht. aber sofort geht das nicht. da nutzt auch ein dolmetscher nichts oder ein babelfisch. das ist doch unsinn. wenn man unwissentlich kulturelle codes mißachtet, verletzt man andere menschen oder fühlt sich verletzt, weil der andere die eigenen kulturellen codes nicht kennt. und plötzlich gibt es streit und keiner weiß was eigentlich passiert ist. sowas lernt man nicht durch vokabeltrainer. wenn es schon bei menschen unweigerlich immer wieder zu solchen konflikten kommt, dann müßte zwischen intergalaktischen kulturen ständig krieg herrschen. der eine kommt in frieden - der andere versteht es als angriff! ist doch schon in der weltpolitik nicht anders.

gruß lehitraot.