Das Thema 'SmallTalk'..wozu, weswegen u. überhaupt

reden, um nichts gesagt zu haben… (verwertbare)informationsübertragung gleich „0“… wozu dann das gelaber eigentlich…?
Für personen, die nichts zu sagen haben… , die nichts können, nichts wollen… nur um sich selbst als „existent“ nach aussen hin erscheinen zu lassen…, Fragen fragen, die den Fragenden garnicht interessieren…

um der lautgebung allein genüge zu tun?

wie hat sich das Smalltalk entwickelt, wozu steht es , warum vergeuden menschen ihre kurze lebenszeit mit unproduktivem, besser gesagt: uninformativem gelabere, das einen selbst (und den anderen) eher behindert, als BEIDEN nuetzt?

Welche Ziele werden damit verfolgt? (ein integratives Ziel sicherlich nicht)
Welche Typen nutzen es?

bis dann

Hallo Dirk,

„Informationsübertragung“ ist nur ein kleiner Teil des Zwecks von Sprechakten. Die emotionalen, performativen und relationalen Anteile sind bedeutend größer.

Nehmen wir als Beispiel deinen Beitrag! Er beginnt ohne Gruß, endet mit einem „bis dann“ (dessen Informationswert allerdings 0 ist!) und transportiert eine starke (negative) Emotion. „Small talk“ ärgert dich offenbar, hat dich vielleicht kürzlich in einer konkreten Situation geärgert? Du möchtest diesen Ärger durch den Beitrag verarbeiten bzw. Recht bekommen gegen eine(n) Gesprächspartner(in)?

„Small talk“ ist Beziehungsakt, d.h. er dient dem gegenseitigen Annähern oder Abgrenzen, der gegenseitigen freundlichen Bestätigung oder kühlen Distanzierung. Er ist eine Kunst, und wohl dem, der sie gelassen und authentisch beherrscht! (Dazu gehört übrigens auch eine gute Portion Alltagsinformiertheit.)

Gruß,
Peter

guten morgen peter,
danke für den ausführlichen bericht.

gestatte fragen:

… Die emotionalen, performativen und relationalen Anteile sind bedeutend größer.

zu wem soll man emotional sein, wenn da kein konkretes Thema behandelt wird?

…transportiert eine starke (negative) Emotion.

begründet durch das NICHTS-MITTEILEN, was ich als vertane Zeit sehe.
(demzufolge generell dem aus dem weg gegangen bin, weil fehlende Sachebene)

„Small talk“ ist Beziehungsakt, d.h. er dient dem
gegenseitigen Annähern oder Abgrenzen, der gegenseitigen
freundlichen Bestätigung oder kühlen Distanzierung.

das heisst frei übersetzt: „wenn du nicht mit mir schwachsinn faselst, dann kann ich nicht mit dir sachlich reden“?
Nur kenne ich traurige Personen, die nur „nicht-sagen“ wenn sie was sagen… komisch, denn denen geht man aus dem weg und nimmt sie schnell nicht für voll:frowning:

Er ist eine Kunst, und wohl dem, der sie gelassen und authentisch beherrscht!

Nun ich habe mit sachlich orientiertem smalltalk meine Freude, nur mit dem Gefasel zu von dir im folgenden genanntes abstand.

Alltagsinformiertheit.)

das ist immer eine freie definition, jede Zeit hat seine eigene sogenannte Alltagsinformation… (gesellschaftlich gelenkte) ebenso wie das was als „Allgemeinwissen“ verheerende Auswirkungen auf das Individuum hat (wenn ausschliesslich das " Allgemeinwissen" / Alltagsinformiertheit" bei diesem Menschen vorherrschend ist).

Was ist Allgemeininformiertheit? Wenn man weiss das im Jahre 9 im Teutoburger Wald…, das stimmt ja schon wieder nicht… ich denke AllgemeinUNinformiertheit es nennen zu muessen.

Zum Beispiel haben die Zeitungen (was in dieser „Zeit“(ung) ) passiert, die Funktion des Trägers übernommen… früher waren es die Ausrufer des Herrschers…, das das Volk informiert, was es zu WISSEN HAT. Es wurde lediglich verlagert…

war interessant!
gruss dirk

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Hallo, Dirk,
beim „smalltalk“ geht es ja nun wirklich nicht um den gezielten Austausch von Informationen, sondern eher um Dinge, die eine Ebene unter dem verstandesmäßig Bewussten liegen.

Zum einen ist es in etwa vergleichbar mit der Lautgabe, die man auch in Tierherden oder Vogelschwärmen feststellen kann. Nur um das Sich-Vergewissern „hier bin ich, bist Du auch da?“

Die zweite Funktion ist die, auf emotionaler Ebene Kontakt herzustellen, festzustellen, ob die emotionale Chemie stimmt.
Damit hat das oberflächliche, scheinbar bezugs- und beziehungslose flache Geplauder durchaus eine wichtige soziale Funktion.
Sich aus dem belanglosen Austausch von Höflichkeiten völlig auszuklinken, bedeutet auch ein völliges Herauslösen aus der Gruppe.
Der Mensch ist nun einmal von seiner ganzen Entwicklung her ein soziales Wesen, und auch der „lonely wolf“ kann ohne Unterstützung durch die Gesellschaft nur eine begrenzte Zeit überleben.

Die - oberflächlich betrachtet - banalen, nichstssagenen Phrasen und Höflichkeitsfloskeln erfüllen deshalb in etwa die Funktion, die der Mörtel in den Fugen eines Mauerwerks erfüllt.
Es geht um eine Art Test: Ist mir mein Gegenüber sympathisch? Bin ich ihm sympathisch? Die sachliche Diskussion eines Themas selbst spielt beim Small talk nicht die Hauptrolle. Es geht um die Beziehungsebene.
Die Persönlichkeit, der Charakter, die menschlichen Stärken, Schwächen, die Kompetenz, das Format, der Stil – das läßt sich besser im Small talk erfassen als bei einem ganz konkreten Thema.

Teile dieses Textes habe ich entnommen aus http://www.hochschulanzeiger.de/berufseinstieg_und_k…
In dieser Literaturliste wirst Du sicher Weiterführendes finden können: http://www.soziologie.uni-halle.de/markowitz/lehre/s…
Grüße
Eckard.

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hallo eckard

ich danke dir für die ausführliche darstellung.
nice weekend today