'das war die Lauge'

Hallo Wissende
Ich habe von ganz ganz früher den Spruch „das war die Lauge“ im Gedächtnis. Das meinte so etwas „Aufgabe erledigt“ oder „das wars dann“ etc.
Kennt das noch jemand und woher kommt der Spruch wohl? Es könnte ja z.B. etwas mit dem Waschvorgang zu tun haben.
Auf ein Antwort hofft
Erich

fertig ist die Laube
Hallo,

ich kenne das als „Fertig ist die Laube“.

Gruß,

Myriam

Hallo,

ich kenne das als „Fertig ist die Laube“.

Gerne auch abgewandelt zu „Fertig ist das Gartenhäuschen“.

Gruß sannah

Danke Myriam und Sannah
Da hat mich meine Erinnerung wohl etwas im Stich gelassen, aber als ich eure Antworten las, dämmerte es mir wieder!
Ja, wir sagten „fertig ist die Lauge“ und das war wohl ein Missverständnis, da die „Laube“ schon plausibler ist.
Aber das sagt ja doch wohl heute niemand mehr, oder etwa doch?
Erich

Erich,

ich habe gerade noch einmal nach beidem gegoogelt - und beide Redensarten scheinen gebräuchlich zu sein.

Zu meinem aktiven Wortschatz gehört allerdings höchstens die von mir zitierte Abwandlung. Obwohl mein (jüngerer) Bruder häufiger „Fertig ist das Gartenhäuschen“ benutzt …

Gruß sannah
(Vielleicht ist es aber auch ein regionales Phänomen?)

Hallo, Erich,

bei Röhrich findet sich zu Lauge folgendes:

_ Lauge
Einen mit scharfer Lauge waschen: ihn scharf tadeln, ihn tüchtig ›Herunterputzen‹, ›Jemandem den Kopf waschen‹, Kopf; ähnlich Einem scharfe Lauge aufgießen; Einen mit Lauge taufen. Der Ausdruck Lauge in diesen Wendungen geht auf die Badegepflogenheiten des 16. Jahrhunderts zurück. So sagt die Heldin in Paul Rebhuhns Drama ›Susanna‹ (1536), was neben Seife,Öl und reinem Tuch zum Baden gehöre:

Eine reine laug,
Die zu meinem haubte taug.

Doch wird der Ausdruck schon in derselben Zeit in übertragener Bedeutung redensartlich gebraucht. Bei Johann Fischart findet sich in der ›Geschichtklitterung‹: ›Das ist Laug für seinen Kopf‹, d.h., so muß man ihn behandeln; das wird bei ihm wirken. Burkard Waldis sagt 1527 in seinen Äsopischen Fabeln: »Sie sind alle mit der Lauge begossen«, im Sinne von sie sind alle hereingefallen (vgl. ›wie ein begossener Pudel‹). In einem Stuttgarter Kodex aus dem 16./17. Jahrhundert heißt es von der Stadt Ulm: »Es seye dieser Ketzerstatt schon etlichmal ein Laug übergossen worden, sie müsse einmal ausgerieben werden«. Bei Abraham a Sancta Clara findet sich: »mit der gleichen Lauge gewaschen werden« = gleiches Schicksal mit jemandem erdulden müssen. Das heute verbreitete Sprichwort ›Auf einen grindigen Kopf gehört scharfe Lauge‹ ist in ähnlich drastischer Form schon bei Chr. Lehmann im ›Florilegium politicum oder politischen Blumengarten‹ (Lübeck 1639) verzeichnet: »Offt ist zum unsinnigen Kopff kein besser Recept, als ein rot Laug«. Auf italienisch heißt es jedoch resignierend: ›Chi lava la testa all’asino, perde il ranno ed il sapone‹ = ›Wer dem Esel den Kopf wäscht, vergeudet die Lauge und die Seife‹.
Die Lauge seines Spottes über jemandem ausschütten: ihn scharf verspotten. Der humanistische schwäbische Dramatiker Nikodemus Frischlin (1547-90) warnt: »Hoffkatzen … grüssen die Leut freundtlich under Augen, Dahinter giessen sie ein Laugen«. 1647 bei Joh. Gerlingius (›Sylloge adagiorum‹ Nr. 24): »Aceto perfundere (wörtlich: ›mit Essig übergießen‹). Einen hönisch oder für einen Jecken halten«. Bei Peter Rosegger heißt es 1875 im ›Waldschulmeister‹: »Seine Predigten sind scharf wie Lauge«.
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Lauge. Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 3708
(vgl. Röhrich-LdspR Bd. 3, S. 935) © Verlag Herder]_

Ich weiß nicht, ob dir das hilft.
Ich könnte mir denken, dass nach der Kopfwäsche mit der Lauge die Sache erledigt ist.

Gruß Fritz

Ich bin wohl eher mit solcher Lauge gewaschen

Hallo, Erich

„Fertig ist die Laube!“ ist eine umgangssprachliche Redewendung. Standarddeutsch: „Geschafft!“

„Fertig ist die Lauge!“ scheint auch ugs. zu sein, aber wahrscheinlich eine Verwechslung mit ‚Laube‘.

http://www.redensarten-index.de/

„Ich bin wohl eher mit solcher Lauge gewaschen“ ist eine die Erfahrungsweisheit ansprechende
Redensart: Je mehr ‚Unreinheit‘ sich angesetzt hat, desto schärfer muss die Lauge sein.

http://www.sprichwoerter.net/content/view/8374/120/
http://www.operone.de/stw/i.php?search=&operator=&pa…

Gruss
Adam

Dank an alle ‚geantwortet habenden‘
Ich werde künftig das nette Gartenhäuschen benutzen!
Erich

Lobbyarbeit
Hallo Erich,

Ich werde künftig das nette Gartenhäuschen benutzen!

Ich finde ja die „Laube“ oder die „Lauge“ immer noch besser.

Ich hoffe, ich habe hier eine „Lobby“, sonst wäre meine ganze diesbezügliche Arbeit umsonst und da hülfe auch kein anderes Schmiermittel, ob seifenhaltig oder nicht.

http://www.etymonline.com/index.php?search=lobby&sea…
http://www.etymonline.com/index.php?term=lodge
http://www.etymonline.com/index.php?search=loggia&se…

Es hängt alles zusammen!

Gruß Gernot

Das Gartenhaus, die Arkaden, d. Balkon ist fertig?

Hallo, Erich

Ich werde künftig das nette Gartenhäuschen benutzen!

Falls ‚Laube‘ deutschländisches Standarddeutsch ist und in der Redewendung tatsächlich
– in deutschschweizerischem Standarddeutsch – ‚Gartenhäuschen‘ bedeutet …

Der Begriff ‚Laube‘ bezeichnet ausserdem im Städtebau überdachte ‚Arkaden‘ an der
Vorderseite eines Gebäudes sowie den hölzernen ‚Balkon‘ an der Front oder an der Seite
eines Bauernhauses. Diese beiden ‚Lauben‘ sind meines Wissens deutschschweizerisches
Standarddeutsch.

Gruss
Adam