Leider ist dieses Thema katholisch vereinnahmt. Ich glaube aber an dieses Wunder und suche Literatur, die die genauen Worte der Lucia wiedergibt, vom ersten bis zum letzten Wort, das sie niederschrieb, bzw. welches dokumentiert ist.
Die Interpretation der Worte wäre nebensächlich. Mich interessiert, was sie wirklich gesehen, gehört, gesagt und niedergeschrieben hat.
Die Suche nach solcher Literatur gestaltet sich schwierig, weil ich immer wieder auf diverse Aussagen treffe, wie z.B.: In einem Buch stand, dass die himmlische Erscheinung sich als „Unbefleckte Empfängnis“ betitelte, in einem anderen las ich „Königin des Rosenkranzes“.
Ich wäre sehr dankbar wenn ich den authentischen Wortlaut erfahren könnte und Ihr mir dabei helfen könntet.
Leider hab ich keine Quellenangabe. Da aber ein Kommentar von Kardinal Ratzinger erwähnt ist, könntest du auf diesem Weg zu näheren Angaben kommen.
Der Wortlaut des Geheimnisses:
Seil dem
26. Juni 2000 ist das Dritte Geheimnis von Fatima kein Geheimnis
mehr. Der Wortlaut wurde bekannt gegeben und zusammen mit einem von Kardinal
Josef Ratzinger verfaßten Kommentar verbreitet:
Der dritte Teil des Geheimnisses, das am 13. Juli 1917 in der Cova da Iria,
Fatima, offenbart wurde. Ich schreibe aus Gehorsam gegenüber Euch, meinem Gott,
der es mir aufträgt, durch seine Exzellenz, den Hochwürdigslen Herrn Bischof
von Leiria, und durch Eure und meine allerheiligste Mutter.
Nach den zwei Teilen, die ich schon dargestellt habe, haben wir links von
Unserer Lieben Frau etwas oberhalb einen Engel gesehen, der ein Feuerschwert in
der linken Hand hielt; es sprühte Funken, und Flammen gingen von ihm aus, als
sollten sie die Welt anzünden; doch die Flammen verlöschten, als sie mit dem
Glanz in Berührung kamen, den Unsere Liebe Frau von ihrer rechten Hand auf ihn
ausströmte: den Engel, der mit der rechten Hand auf die Erde zeigte und mit
lauter Stimme rief: Buße, Buße, Buße! Und wir sahen in einem ungeheuren Licht,
das Gott ist: „etwas, das aussieht wie Personen in einem Spiegel, wenn sie
davor vorübergehen“ einen in Weiß gekleideten Bischof „wir hatten die
Ahnung, dass es der Heilige Vater war“. Verschiedene andere Bischöfe,
Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen einen steilen Berg hinaufsteigen, auf
dessen Gipfel sich ein großes Kreuz befand aus rohen Stämmen wie aus Korkeiche
mit Rinde. Bevor er dort ankam, ging der Heilige Vater durch eine große Stadt,
die halb zerstört war und halb zitternd mit wankendem Schritt, von Schmerz und
Sorge gedrückt, betete er für die Seelen der Leichen, denen er auf seinem Weg
begegnete. Am Berg angekommen, kniete er zu Füßen des großen Kreuzes nieder. Da
wurde er von einer Gruppe von Soldaten getötet, die mit Feuerwaffen und Pfeilen
auf ihn schossen. Genauso starben nach und nach die Bischöfe, Priester,
Ordensleute und verschiedene weltliche Personen, Männer und Frauen
unterschiedlicher Klassen und Positionen. Unter den beiden Armen des Kreuzes
waren zwei Engel, ein jeder hatte eine Gießkanne aus Kristall in der Hand.
Darin sammelten sie das Blut der Märtyrer auf und tränkten damit die Seelen,
die sich Gott näherten.
Danke,
mich interessiert vor allem, wie sich die himmlische Erscheinung selbst nannte. Die Katholiken sind sich sicher, es wäre Maria gewesen, was aber nicht sein kann, weil sie an einem der 13. der Monate ihres Erscheinens von Maria und Jesus gesprochen haben soll und sich selbst eben nie Maria nannte. Lucia fragte mehrfach, wer sie sei, und sie ließ die Hirtenkinder mehrere Termine lang „zappeln“.
Ich glaube, dass diese Offenbarung auch ein Brückenschlag zwischen den Religionen sein sollte und nicht nur für Katholiken gedacht war.
Leider fühlen sich die anderen Religionen aber kaum angesprochen, eben weil die katholische Kirche die Erscheinung völlig für sich vereinnahmte, bzw. vielleicht sogar missbrauchte. Das ist aber vorläufig nur mein Verdacht.
Dabei meine ich nicht, dass die katholische Kirche argwöhnisch dachte und handelte, sondern einfach nur aus ihrem Selbstverständnis heraus, was natürlich verständlich ist, In Portugal gab es nahezu nur den Katholizismus und die Beteiligten und Involvierten fühlten sich alle nur dem Katholizismus verpflichtet.
Einige Indizien sprechen aber dafür, dass die Erscheinung interreligiös verstanden werden sollte:
1. Der Himmel entschied sich für den kleinen Ort Fatima. Weil?
Fatima hieß die Lieblingsfrau Mohameds. Evtl. deshalb.
2. Sie nannte sich nicht Maria, ja sie zögerte, sich zu betiteln.
3. Internationale Themen nahmen einen zentralen Platz ein.
4. Die erste Erscheinung, der Engel des Friedens, erschien ohne jegliche katholische Klischees. Die Hirtenkinder waren überrascht und unvoreingenommen, nahmen das erste Ereignis möglicherweise am authentischsten wahr. Die folgenden Erscheinungen wurden zunehmend katholisch wahrgenommen und berichtet und freilich interpretiert.
Ich glaube, dass sich andere Religionen nicht angesprochen fühlen durch dieses Wunder, weil es als katholisch gilt.
Ich glaube, dass dieses Wunder nicht katholisch war sondern interreligiös.
Die katholische Kirche hat eine hohe Verantwortung, nämlich aufzuklären.
Eine hohe Verantwortung für den Weltfrieden.