Hallo,
gib mal in Youtube.de im Suchfeld „Überwachungsstaat“ (ohne die Anführungszeichen) ein.
Für den Anfang empfehle ich wärmstens den Beitrag von manniac (erster Treffer) sowie piratennrw.
Den Rest nach Gusto und falls erweitertes Interesse besteht.
Vor allem mit dem Beitrag von manniac habe ich in meinem Familien- und Bekanntenkreis einige Aha-Erlebnisse gehabt.
Eventuell fragt man auch mal, warum:
-Türen vohanden und meist verschlossen sind,
-Zäune/Hecken oder sonstiger Sichtschutz um Grundstücke existieren,
-Vorhänge/Jalousien und nachts Rollladen vor Fenstern sind,
-Ebenerdige Bade- und WC-Fenster meist Milchglasscheiben haben
-Menschen in Panik geraten wenn sie glauben sie hätte ihr Handy/Kreditkarte/Bankkarte,… verloren,
-Menschen sich im Schwimmbad in Kabinen umziehen,
-man sich unwohl fühlt wenn man jemanden bemerkt, der einen offensichtlich filmt/fotografiert (oder z.B. die Kinder),
-man nicht jedem alles erzählt,
-man kleine Geheimnisse hat,
-man beim Erzählen von manchen Dingen unwillkührlich leiser spricht,
-man über mache Themen nicht mit anderen spricht,
-Briefe zuklebt (und Briefumschläge den Inhalt so verdecken, dass dieser nicht von außen lesbar ist).
-PC’s mit Passwort versieht,
-Handy-Nutzeroberflächen mit Zugriffsschutz versieht,
-man nicht jedem Menschen erzählt, dass man die nächsten 2 Wochen im Ausland ist,
-rot wird oder anfängt zu schwitzen, wenn einem etwas peinlich ist,
-wertvolle Gegenstände (kein Angriff, aber „eitle“ Sammler ausgeschlossen) wegsperrt/versteckt,
Privatsphäre ist wichtig! Dazu gibt es auch wissenschaftliche Abhandlungen! Es gibt z.B. die Erkenntnis, dass wir uns anders als normal (für uns) verhalten, wenn wir uns beobachtet fühlen.
Man sollte immer bestrebt sein, private Daten zu schützen. Allerdings ist das Thema derart komplex, dass man es nicht in ein paar Sätzen abhandeln kann.
Insbesondere ist es schwierig „nicht technisch affinen Personen“ die Möglichkeiten der Daten(aus)nutzung unter Berücksichtigung von Datenbanken und mathematischen Algorithmen plausibel näherzubringen.
Dazu kommt noch die Kontrollwut der regierenden Politiker bzw. teilweise der hinter ihnen stehenden „Berater“, welche dazu beiträgt dass das Thema in Diskussionen verharmlost wird.
Wie schlimm es damit ist bekommt der wenig oder nicht interessierte Laie eigentlich kaum mit. Diejenigen, die sich beruflich oder interessehalber mit dem Thema auseinandersetzen haben allerdings mit Sorge registriert wer die Nachfolgerin (Andrea Voßhoff) unseres bisherigen „Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit“ (Peter Schaar) geworden ist.
Für die Interessierten einfach mal ihren Namen in einer bekannten Suchmaschine eingeben. Fakt ist, man kann sie nach ihrer bisherigen Meinung beurteilend als „manuellen Trojaner des Innenministeriums“ bezeichnen.
Sorry für die Menge OffTopic, obwohl es in das Gesamtthema hineingehört.
In einer Zeit, wo:
- Bankkredite vom Wohnort und Schufa-Auskunft (mit nicht einzusehender Begründungsgrundlage) abhängig sind,
- Bild - und Personensuche im Internet und bei Dienstleistern als Bewerberauswahlkriterien herangezogen werden,
- man andenkt Versicherungsbeiträge variabel von Nutzerdaten abhängig zu machen,
- Kontaktdaten und Schlüsselwörter in (elektronischer oder gedruckter) Korrespondenz zu Ausspähungen, Überwachungen und selbst (falschen! einfach mal die Suchmaschine nutzen und nicht erschrecken) Inhaftierungen führen können,
- Daten für Bewegungsprofile genutzt werden (können und werden) was Aussagen über Aufenthalte (abwesend von der Wohnung und vieles Andere) zulässt,
- Daten von Prepaid- und sonstigen Datensammelkarten verwendet wird um ein möglichst lückenloses (Käufer-)Profil zu erstellen und mich anschließend mit „angepasster“ Webung vollmüllen (oder z.B. aufgrund häufiger Zahlung bei einer FastFood-Kette Rückschlüsse auf meinen Gesundheitszustand schließen) kann,
- Liste ließe sich jetzt beliebig lang fortsetzen!!
sollte sich JEDER im klaren sein, dass der Schutz der persönlichen Daten wichtig ist.
Abschließend soltte man sich auch überlegen, wer der Daten wo speichert und nutzen kann oder wird.
Wer glaubt, dass die Daten ja beim „Staat“ sicher sind, der sollte sich einfach mal mit den Datenpannen- und Skandalen der letzten Jahre auseinandersetzen.
Wem das dann immer noch egal ist, der soll sich das Verhalten von Politikern (Entscheidern) als Maßstab der Verläßlichkeit von Datensicherheit nehmen. Innenminister mußte zurücktreten, weil er Daten weitergegeben hat (dazu noch mit einer Begründung wie wichtig ihm die Außendarstellung seiner zukünftigen Regierung ist). Innenminister und fast der ganze Rest wollen die „ansatzlose Voratsdatenspeicherung“.
Der letzte Entwicklungshilfeminister hatte ein Teppichtransportproblem.
(Nicht nur Abgeordneten-)Doktoren haben sich bei der Erstellung ihrer Doktorarbeit beim kopieren erwischen lassen…
Also wenn unsere politische (und sonstige) Elite der Garant für die Sicherheit und rechtmäßige Verwendung unserer Daten sind, dann sehe ich sowieso Rabenschwarz (Entschuldigung Raben, ihr seit nicht schuld).
Gruß,
donar05