Solche „Sprüche“ gibt es für alle Lebenslagen und haben eines gemeinsam: Sie greifen zu kurz. Sie eigenen sich als These, die dann weiter präzisiert werden muss.
Es geht darum zu prüfen, ob für die individuelle Situation ein Mehrwert geboten wird und welche negativen Konsequenzen drohen. Dabei ist auch immer zu beachten, woher eine Aussage stammt und welches Interesse derjenige hat der sie in die Welt setzt. Bei Win7 sieht das für mich so aus:
- Der Support für private Nutzer ist gerade erst ausgelaufen. Da ist das System von Update-Status noch eine Weile „up2date“.
- Produkte mit langen Lebenszyklen sind am Ende dieses Zykluses so ausgereift, dass Updates nicht mehr so relevant sind. Es ist da sogar die Frage zu stellen, ob das Risiko, einen Fehler einzubauen, welches Updates mit sich bringen, nicht zu gross ist, weil nur noch marginale Fehler behoben werden sollen. Andere Sicherheitsmaßnahmen Geräten deutlich in den Vordergrund.
- Windows 7 ist das letzte Windows, welches man noch bzgl. Datenschutz in den Griff bekommt (oder man nimmt Windows 10 Enterprise). Gerade die Stellen, an denen Daten für die Datensammlungen abgegriffen werden sind problematisch für die technische Sicherheit eines Systems. Windows 7 ist IMHO noch einige Zeit sicherer vor Hackern, als es Windows 10 ist.
- Hacker & Co. wollen mit ihrem Schadcode eine möglichst hohe Anzahl potenzieller Opfer erreichen. Sie stürzen sich daher auf das System mit den meisten Nutzern. Windows 7 ist bei den gar nicht mehr im Fokus, es sei denn, es geht um einen gezielten Angriff auf eine Person bzw. ein Unternehmen.
- Problematisch ist die Software, mit der man Online geht (WWW-Browser, E-Mail-Client, …) Die sollte sich also geupdatet werden. Das betrifft insbesondere Zertifikate.
Das größte Problem ist aber nicht technisch. Wenn man z. B. Online-Banking damit betreibt, und dabei geht etwas schief, wird unabhängig der technischen Ursache erstmal einfach behauptet, es läge am Betriebssystem. Daher sollte man zur Kenntnis nehmen, was das BSI so äussert. Wann es von technischer Zeit wird, das Betriebssystem zu wechseln, erkennt man, wenn Browser wie Firefox nicht mehr dafür aktualisiert werden.
Am Ende muss man schauen, welchem Glauben man folgt. Bei diesen Kein-Update-Horror-Szenarien spielen aber einer Menge „Seiten-Interessen“ mit. Der Hersteller will mit seinen neuen Produkt Geld verdienen. Die Computerbuden wollen mit ihren Angeboten zur Hilfe beim Update Geld verdienen. Die Computerpresse möchte ein Thema haben, mit dem sich deren Produkte verkaufen lassen. Da ist die Sensenmann-Rethorik für die Akteure sehr hilfreich.
Die gab es bei Windows 7 nicht, als es noch im Support war?
Windows 10 hat auch Keine?
Erkläre mal den Zusammmenhang mit den nicht mehr erfolgenden Updates.
ANN: Ich werde in diesem Thread nicht mehr zum Win7-Update-Thema antworten, da OT. Wenn wer ersthaftes Interesse hat, möge er einen eigenständigen Thread dazu aufmachen.